Kapitel 9: Die Sinfonie des Mordens, 5.Satz: Majestoso

"Nun....aber wieso machen Sie meine Familie dafür schuldig, wenn Akuma-sama ein Fehler unterlaufen ist? Ich denke sie werden sich alle nur an seinen Willen gehalten haben, wobei ich natürlich nichts genaues sagen kann. Dass Sie in Vergessenheit geraten sind, dass ist mir durchaus bewusst, und ich kann verstehen, dass Sie wütend sind. Aber warum lassen Sie Unschuldige leiden? Immerhin bezweifle ich dass meine Ahnen etwas damit zu tun haben. Zu dem Zeitpunkt als Sie erschaffen wurden und auch zu dem Zeitpunkt als Takuya und Ayumi erschaffen wurden, waren die Drillinge noch nicht einmal am Leben, wenn ich mich recht entsinne. Wie also sollten sie damit etwas zu tun haben, wenn sie tausende Jahre später erst geboren wurden und wohl zu dem Zeitpunkt eine ganz andere Version der Geschichte erfuhren? Sie konnten ja selbst nicht nachprüfen was in Wahrheit geschehen war. Ich gehe also davon aus dass sie nicht wussten, welches Leid Ihnen zuteil geworden war und nur deshalb so handelten, wie sie letztendlich gehandelt haben."

//Ich kenne sie durchaus....Isane...// dachte Cecilia und schürzte die Lippen. //Mein Vater hat versucht sie aus der Geschichte auszuradieren. Sie war so wütend, dass sie Saphariel zu Hilfe rief...und mein Vater wurde daraufhin nur wütender, weshalb er letztendlich seine Fehler auch niemals wiedergutmachte, sondern eigentlich noch dabei half, dass sie eingesperrt wurde...//

"Deine Version klingt einleuchtend, kleines Mädchen - doch wie kann man den Teufel selbst schneller aus seiner Hölle locken, als wenn man einfach seine Lieblingskreation zerstört. Ich bezweifle einfach, dass die Drillinge so unschuldig sind: Sie hätten Yakuma ja nicht so blindlings folgen müssen! Es war jedenfalls eine Freude zu sehen, wie Yakuma den Tod gefunden hat, durch die Hunter, um deren Erschaffung ich gebeten hatte!", lachte Isane.

"Na gut...vielleicht lasse ich ja von meinem Plan ab, wenn der Herrscher selbst einmal seinen Hintern hierher bewegt und sich endlich nach all den Jahrtausenden bei mir entschuldigt und meinen Fehler entfernt, damit ich endlich meine Stellung als Herrscherin der zweitältesten Familie einnehmen kann.
Die Taikis können sich dann in irgendeinem Abwasserkanal verstecken - mir kann es egal sein. Ich nehme mir nur was mir zusteht!", entgegnete Isane und bedrohte Takuya nun nicht mehr mit dem Kopie von Yakumas Schwert.

//Meine Güte...die hat ja noch mehr ne Schraube locker als Hamano und Yumi kombiniert...// dachte Emi und schützte ihre Gedanken vor den anderen Reinblütern, sodass nur Amaya es hören konnte.

"Wir waren Kinder! Zu dem Zeitpunkt, als Sie nach unten gesperrt wurden, waren wir nicht mehr als ein paar Kinder die nicht wussten, was sie taten! Denken Sie wirklich, wir hätten so sehr darüber nachgedacht? Denken Sie wirklich, wir hätten uns Gedanken um jemanden gemacht, für den unser Vater offensichtlich ein gerechtes Urteil gefällt hatte? Wie sollten wir wissen , dass alles gefälscht war? Wer hätte es uns erzählen sollen? In unseren Augen waren Sie wahnsinnig, schuldig an einem Verbrechen gegen unsere Familie und unser gesamtes Volk! Wenn Sie den Teufel sprechen wollen, warum rufen Sie ihn dann nicht? Unser Tod wäre sinnlos, er würde uns wiederbeleben, wie wir ihn kennen. Noch dazu...denken Sie wirklich, dass der ehrenwerte Akuma-sama, stolz wie er ist, einen Fehler zugeben würde?" Hakuna schüttelte den Kopf, wurde dann aber vorsichtig von Miya an der Schulter genommen, welche nach vorne trat.
"Was er sagt, ist wahr. Unsere Eltern haben uns falsche Beweise gegeben, so, wie sie auch alle anderen angelogen haben, die nicht davon wussten. Machen Sie nicht die Falschen für das Ihnen angetane Leid verantwortlich - es wird Ihnen nur noch mehr Leid bringen. Wie gesagt, wenn Sie mit dem Teufel reden wollen, rufen Sie ihn."

//Naja....ein wenig scheint sie schon nicht mehr alle Tassen im Schrank zu haben. vor allem bin ich nicht so erpicht darauf, dass in meiner Familie der Tod wieder Einzug hält. Ohne die Drillinge würde alles im Chaos versinken!// erwiderte Amaya und schürzte etwas die Lippen, während sie die Situation weiter beobachtete.

"Na schön....wie ihr meint....Luzius, Akuma-san, Herrscher über die Vampire und die Hölle, zeige dich! Hier und jetzt! Wenn nicht werde ich wohl für etwas blutige Unterhaltung sorgen!", rief Isane und wartete darauf, ob Luzius sich nun zeigen würde. "Komm endlich aus deinem Versteck gekrochen elendiger Verräter, der du dich Schöpfer der Vampire nennst!", fauchte Isane, als Luzius offensichtlich auf sich warten ließ.

//Sie hat echt mehr mit Ayumi gemeinsam, als ihr wohl genehm sein dürfte// kicherte Emi. Diese Isane hatte echt nicht mehr alle Tassen im Schrank. //Vielleicht sollte Akuma-sama sie wirklich aus der Geschichte löschen und zu sich nach unten holen! Ich glaube die wird hier oben nur unnötig Probleme bereiten//

"Komm endlich Luzius...ich habe sicherlich nicht umsonst dafür gesorgt, dass Hamano seine Eltern tötet, die Senatsstadt anzündet und dem Erdboden gleichmacht nur damit du jetzt mich wieder im Stich lässt!", schrie Isane, die ganz offensichtlich keinerlei Geduld hatte.

"Merke dir, Isane Asahara. Ein Teufel ist kein Hund. Er lässt sich nicht einfach so rufen, und schon garnicht sieht er es ein, auf den Befehl einer Sterblichen zu hören. Für wen hälst du dich, Verräterin, dass du es überhaupt wagst, mich beim Namen anzureden?" Der Himmel hatte sich schlagartig verdunkelt, während sich nun direkt vor Isane eine schwarze Rauchwolke gebildet hatten, aus der ein paar gelber Augen hervorblickte, die zornig in das Gesicht von Isane starrten. Allein schon die Stimme Luzius´sorgte dafür, dass manch einem ein kalter Schauer über den Rücken lief. "Ich sehe absolut keine Notwendigkeit, dir einen Posten zu geben, den du dir nicht verdient hast. Du, eine Schande für jeden Vampir auf dieser Welt, bist im Gegenteil ein perfektes Beispiel für die Undankbaren, die Verräter. Merke dir, Sterbliche, der Teufel begeht keine Fehler. Ich sehe also keinen Grund, dir etwas zu geben, was dir nie gehört hat."

"Du kannst dir das Spektakel sparen! Ich habe lange genug im Kerker gesessen, sodass ich keine Angst mehr vor dir habe! Du nennst mich Verräter? Dabei bist du es! Du hast mich doch im Stich gelassen! Und was heißt hier du würdest keine Fehler machen`?! Willst du etwa behaupten, die Tatsache, dass ich kein Blut vertrage soll absichtlich entstanden sein, bevor du mir den Lebensatem eingehaucht hast? Und wie kommt es dann, dass ich keinerlei Geschwister habe, alle anderen Familien aber schon?! Ich verabscheue dich, Teufel, und ich bete zu Saphariel, dass die Hunter wohl endlich, die ihnen zugedachte Aufgabe erledigen und deine teuflische Schöpfung vom Antlitz der Welt entfernen!", zischte Isane und schaute Luzius ebenso mit hasserfüllten Augen an.

"Du wagst es, so mit mir zu sprechen?!" fauchte Luzius und hatte nun seine vollständige Gestalt angenommen, seine wahre Gestalt, bevor er Isane am Hals packte. "Was ich tue und was nicht, hast du nicht infrage zu stellen. Zweifelst du an meiner göttlichen Unfehlbarkeit? Was ich mit meiner Schöpfung tue und was nicht, ist noch immer mir selbst überlassen. Kein Sterblicher hat das Recht, an mir zu zweifeln! Oder willst du dich etwa gegen mich auflehnen?" Luzius begann zu lachen. "Du weißt, wie es enden würde...ich könnte dich jederzeit wieder in einen finsteren Kerker sperren...oder ich tue mit dir das Gleiche wie mit Hamano Taiki?" Leicht schürzte er die Lippen, wobei er doch etwas amüsiert war. "Nun, sag mir, was willst du tun? Du kannst sie töten, ich werde sie wiederbeleben. Es gibt absolut nichts, mit dem du mich auf irgendeine Weise in meinen Gedanken und Taten beeinflussen könntest."

Gerade wollte Isane etwas erwidern, als sie den kalten Stahl eines Schwertes spürte, das ihr das Herz durchbohrte. Vor Schmerz schrie sie derart, das Matsu sich schon die Ohren zuhalten musste. Darauf war sie nicht vorbereitet gewesen - wer wagte es sie jetzt zu verwunden, wenn sie so kurz vor dem Ziel stand.

"Elendige Hexe....", zischte Senri und drückte das Schwert noch tiefer in die Wunde. Das Blut hatte Isanes eigentlich weißen Kleider schnell rot gefärbt. "Ich wusste doch, dass da was nicht mit richtigen Dingen zuging....elendige Schlange! Deinetwegen ist meine Familie nur noch ein Scherbenhaufen!", fauchte Senri, dem nun ein Licht aufgegangen war, als er aus Isanes Mund gehört hatte, dass sie dafür gesorgt hatte, dass Hamano ihn und Kanon umgebracht hatte.
"Es hat mehr Spaß gemacht, als du dir jemals vorstellen könntest....", röchelte Isane, die nicht viel mehr als ein gequältes Lächeln zustande brachte. Sie hatte ihre ganze Aufmerksamkeit auf den Teufel gelegt und ihre Umwelt vernachlässigt.

"Nun, wie es scheint ist dein Plan nicht ganz aufgegangen? Ich denke es ist besser, sich dieses Teils der Schöpfung zu entledigen." erwiderte Luzius ohne Umschweife und hatte eigenhändig das Schwert Isane wieder aus dem Körper gerissen, bevor er diese dann am Kragen packte und zu sich zog. "Wir haben noch einiges nachzuholen und zu klären, vererhrte Isane..." Er hatte zu lächeln begonnen. "Und ich denke es wird mir eine Freude sein, deine Schmerzensschreie zu hören. Will noch jemand irgendwelche letzten Worte an sie verlieren, bevor ich sie mitnehme? Ich habe eigentlich im Moment besseres zu tun als mich um die Probleme der Sterblichen zu kümmern. "

"Lass sie in der Lava brennen bis nichts mehr von ihr übrig ist!"; schrie Senri, der von Kanon nun schon zurückgehalten werden musste, damit er Isane nicht wie ein wildes Tier an den Kragen sprang und ihr den Kopf abriss. Es brauchte nun schon Ryouji und zusätzlich noch Matsuo, um zu verhindern, dass er nicht völlig zum Tier wurde.

"Damit hat der Spuk dann wohl sein Ende....", meinte Emi und ließ sich erschöpft auf eine halb verbrannte Bank fallen. "Dann können wir jetzt ja mit dem Wiederaufbau beginnen!", kicherte Kaoru und sah freudig zu Emi und der Night-Class. "Ich würde es ein Stadtplanungs-Praktikum nennen...zu vergeben sind 10 Creditpoints!", lachte Kaoru, auch wenn danach eine unerträgliche Stille folgte. Ihr Witz war nicht gerade auf viel Gegenliebe bei den Schülern gestoßen.

"Gut, dass ich gerade obdachlos geworden bin..." murmelte Amaya und sah zu dem zerstörten Palast hinauf. "Ist euch bewusst, dass dort fast die gesamte Geschichte unseres Volkes gelagert war? Sämtliche Chroniken und andere Aufzeichnungen? Eine Liste aller Personen, die jemals auf dieser Insel gewohnt haben? Sämtliche Finanzen des Staates? Einfach...alles? Ich meine, damals als wir den neuen Palast errichteten haben wir alles mitgenommen. Es ist alles verbrannt..." während sie sprach schlug sich Yoshiro fast die Hände über dem Kopf zusammen. "Es ist alles unwiderruflich zerstört...wie sollen wir das jemals wieder alles herrichten können? Immerhin...wie es scheint ist fast die halbe Stadt zerstört, lediglich die Slums sind erhalten geblieben. Aber...wartet...wenn...wenn...Yumi dort unten war...ist sie jetzt tot?" sein Blick wanderte neugierig durch die Menge. Er hatte nicht mehr an sie gedacht. Er hatte doch Yuka und Ichiru versprochen, Yumi am Leben zu lassen!

"Nun mal halblang..." gerade hatte Luzius wieder verschwinden wollen, als er sich doch noch umdrehte. "Vielleicht. Nur vielleicht. Lasst mich mich erst einmal um sie kümmern und wir sehen weiter, wie weit meine Einmischung in die Dinge der Sterblichen doch geht."

"Oh verdammt...Yumi...", fluchte Emi, doch kaum dass jemand nur ihren Namen ausgesprochen hatte, fuhr eine der luxuriösen Limousinen, mit denen die Senatoren eigentlich zur Kathedrale gefahren waren, in die Senatsstadt. "Das dürfte dann wohl Ichiru sein!", entgegnete Yuka, die sich bei der Diskussion mit Isane zurückgehalten hatte. "Und ich weiß auch wenn er dabei hat! Ich hoffe doch du hälst dich an dein Wort, Yoshiro Shadako!", entgegnete sie, als sie in Richtung der Limousine lief und dabei an Yoshiro vorbeikam.

"Vielleicht ist das wohl das Zeichen für einen neuen Senat...und für eine neue Zeitrechnung....gibt es denn keinen Weg, dass irgendetwas noch zu retten ist?", fragte Seiji. "Ich habe zumindest die Aufzeichnungen meines Vaters retten können, als ich vor ein paar Monaten aus dem Senat geflohen bin. Sie stehen in der Akademie...das ist zwar nicht viel, aber es wäre zumindest ein Anfang!"

"Ich halte mich an mein Wort. Sie soll das Leben erhalten, und die Möglichkeit bekommen, ihren Sohn an bestimmten Tagen zu sehen. Ich werde jedoch die wirkliche Erziehung weiterhin Juria Aritomo überlassen. Jedoch wird unser Deal sich lediglich darauf belaufen, dass sie am Leben bleibt. Yumi wird für ihre Taten bezahlen müssen, so oder so. Ich denke jedoch, dass sie gliech damit beginnen kann. Sobald der Senat und alles wieder aufgebaut ist, werden ihre Sozialstunden anfangen. Hundert Jahre als Dienerin des Senates sollten genügen." erklärte Yoshiro als er zu Yuka blickte und ihr wohlwollend zunickte. "Nimmt sie denn die Strafe an?"

Dagegen hatte sich Luzius nun auf dem Boden einen neuen Stuhl gezeichnet. "Nun, meine Kinder, seid ihr bereit mir einen kleinen Gefallen zu erweisen, damit ich euch das wieder aufbaue, was zerstört worden war?" fragte er in die Runde und blickte zu den anderen. Er hate mtitlerweile Isane zurückgebrahct, war aber kurz danach wieder auf die Insel zurückgekehrt. "Es wäre nicht das erste Mal."

"Wenn wir gerade von dem Sohn sprechen? Wo ist er überhaupt?", fragte Nozomi. "Schließlich hat ihn Hamano in der Akademie wohl nicht fassen können....ein Hunter hat ihn angeblich fortgetragen um ihn vor Hamano zu schützen! Er hier noch irgendwo in der Nähe sein!"

"Schießt los! Je eher wir wissen was wir tun können, desto schneller sind wir fertig!", meinte Kaoru tatenfreudig und konnte es gar nicht erwarten Hand anlegen zu dürfen, dass dieses Chaos verschwinden würde. Der Senat sollte noch schöner werden als er jemals gewesen war.

"Oh das wird sie...dafür werde ich schon sorgen!", meinte Yuka mit einem Augenzwinkern und ließ die Knöchel knacken. "Da werde ich schon drauf pochen - die rebellische Phase ist hiermit gelaufen. Höchste Zeit dem Fräulein mal wieder Benehmen beizubringen!", entgegnete Yuka, womit sie Nozomi und Ichimonji doch ziemlich überraschte. Sie hatten im Traum nicht daran geglaubt jemals solche Worte aus Yukas Mund zu hören.

"Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke dass werden wir bald herausgefunden haben. " erwiderte Yoshiro und zückte sein Handy, um Kaien anzurufen. Wenn es einer der Hunter war, der das Kind hatte, würden sich die Hunter sicherlich auch untereinander verständigen können. Wobei er sich nun unsicher war, wie diese darauf reagiert hatten, dass gerade ihre Schöpferin in ihrer Nähe gewesen war, er hoffte jedoch, dass ihre Verträge auch weiterhin aufrecht erhalten blieben und es somit keinen Stress zwischen den einzelnen Völkern geben würde.

Dagegen schürzte Luzius nun die Lippen. "Ich will, dass ihr euch vertragt. Ich habe euch nicht geschaffen, um zusehen zu müssen, wie ihr euch gegenseitig zerfleischt! Das gilt vor allem für euch streitsüchtige Reinblüter. Ihr solltet zusammenarbeiten, deswegen habe ich euch unterschiedliche Fähigkeiten gegeben, die sich ergänzen! Wenn ihr euch schon als die Herrenrasse seht, handelt auch so, anstatt euch zu benehmen wie Kinder."

"Ehehehe...dann bin ich wohl die falsche Ansprechpartnerin", entgegnete Kaoru und schob Ryouji zusammen mit Takara, Yokai, Ichimonji, Yuka und Yoshiro hin zu Luziuzs. "Also hört mal gut zu, ihr Lieben!", redete sie mit den Reinblütern, als seien es ihre Schüler.

Gerade stieg Ichiru aus der Limousine mit der bewusstlosen Yumi auf dem Arm, als er von Kaoru auch schon zu den anderen gejagt wurde, sodass nun alle Reinblüter vor Luzius standen und das enger, als es ihnen wohl lieb war. Ryouji hätte sich in diesem Moment Vincent herbeigewünscht - wenn Vincent eine Gardinenpredigt hielt klang es einfach netter.

"Ihr habt meine Worte gehört, und ich warne euch. Haltet euch daran, wenn ihr nicht wollt, dass ich euch Schlimmeres antue." mahnte Luzius die Reinblüter, als er dann aber ein Nicken von den Ersten sah und teils reuvolle Blicke, gab er sich zufrieden, wenngleich er die Arme noch immer verschränkt hatte. "Ich habe euch immerhin nicht geschaffen, um euch am Ende wieder vor mir stehen zu sehen - zumindest nicht allzu früh. Es war geplant, dass sich die Familien untereinander vertragen und vermischen! Ihr sollt also mit dem Streiten aufhören. Wen ich früher oder später geschaffen habe, spielt im Endeffekt keine Rolle, genauso wie das Alter."

Während Yumi davon nicht viel mitbekam, da sie nur bewusstlos in Ichirus Armen lag, stimmten Senri, Takuya und auch die Aritomogeschwister eifrig dem Teufel zu, auch wenn sich Yuka daran erst einmal noch gewöhnen musste. Sie und die anderen hatten einfach soviele Unstimmigkeiten miteinander. Für Ryouji war es auch völlig in Ordnung, da er sich sowieso dazu entschieden hatte, das Kriegsbeil mit den Shadakos zu begraben.

Derweil kam Kagome mit Hamanos Sohn aus einer der Ruinen gekrochen, wobei ihm und dem Kind offensichtlich nichts geschehen war. "puuuh nochmal Glück gehabt!"; freute sich Juria, die nun ebenfalls am Schauplatz aufgetaucht war.

"O-ji-sama.....jetzt ist er dort wo er hin gehört.....dafür dass er es gewagt hatte O-too-san soviel anzutun.....", murrte Matsuo, die noch etwas verwirrt zu sein schien, dass sie sich getraut hatte, ihre Schattenwölfe auf ihren Onkel zu hetzen.

Und auch die anderen Mitglieder der Shadako-Familie hatten zugestimmt, sodass Luzius zufrieden lächelte. "Nun...ich werde mir ein wenig die Stadt ansehen und dann Skizzen machen. Bei Sonderwünschen müsst ihr mich wohl telepathisch kontaktieren. Ich gebe euch Bescheid, sobald ich fertig bin, es könnte aber eine Weile dauern." meinte er dann, bevor er sich wieder in Rauch auflöste und damit seine Schöpfung vorerst allein ließ.
"Nun....ich glaube wir sollten langsam aufräumen? Vielleicht gibt es noch irgendetwas, was zu retten ist...und vielleicht gibt es Verletzte, die man noch versorgen sollte?" fragte Yokai und wandte den Blick über die zerstörte Senatsstadt, wobei er leicht seufzte. Es war vorbei....der Kreig war beendet...zumindest hoffte er das.

"Alles in Ordnung Matsuo?", fragte Emi, als sie ihre Mitschülerin so verwirrt sah. Offensichtlich musste Matsuo erst noch alles in sich ordnen, weshalb sie sich auf das, was mal eine Bank gewesen war, setzte. "Mir gehts gut...schon ok..", antwortete Matsuo und verjagte Azuma sofort mit einem boshaften Blick, als dieser Anstalten machte sich neben sie auf die Bank zu setzen.
"Was ? Azuma ist immer noch hier? Ich hatte gedacht, er wäre davon geflogen und in der Erde stecken geblieben....aber vielleicht hat er die Spannung auch nicht ausgehalten...das arme Kind!", scherzte Emi, wobei Matsuo gleich noch einen draufsetzte. "Da hab ich ja noch mehr Eier als dieser Möchtegern-Casanova!"

Während Azuma mit allerlei Hänseleien beworfen wurde, hatte Kyosuke selbstverständlich nur seine Haare im Auge. Nach dem ganzen Handgemenge war alles völlig durcheinander gekommen, weshalb er jetzt mit Fingern und Spiegel hantierte um alles einigermaßen zu retten, bis er zurück zur Akademie kam, wo er alle seine Utensilien hatte. "Was für eine Schande...er hat doch tatsächlich eine Haarsträhne versengt...oooaaaah....", kreischte Kyo, als er eine Strähne entdeckte, die sogar noch etwas rauchte.

"Ich glaube wir kommen solange in der Akademie unter?" fragte Yoshiro an seine Frau gewandt, während er, Arm in Arm mit ihr, vor den Ruinen des einstigen Schlosses stand. Nun, es würde wohl nicht mehr lange dauern, bis sie die Möglichkeit hatten, wieder in ihrem geliebten Palast einzuziehen, doch für die Zeit bis dahin brauchten sie ebenfalls noch einen Ort an dem sie bleiben konnten, weshalb sie wohl alle in der Akademie wohnen würden bis dahin. Dann aber blickte Yoshiro auch zu seiner Tochter, die nur nickte. "Ich denke wir gehen dann, oder?" fragte sie und machte sich schon einmal auf den Weg. Mittlerweile war Yuuji ebenfalls wieder aufgetaucht, der sich erst einmal von seiner Cousine alles erklären ließ.

Hana und Sayoko dagegen lagen sich nur noch immer in den Armen, froh darüber, dass sie es geschafft hatten, Hamano zu besiegen. Sie würden wohl zurückkehren auf den Landsitz der Hasekura-Familie, wo sonst Hasekura so wohnte. Und so wie man sie kannte, würde sie wohl jeden mitnehmen, der es wollte, denn sicherlich passte nicht jeder in die Gästezimmer der Akademie, und manche würden wohl auch ihre Ruhe haben.

Während Ichiru Yumi auf eine der Banken legte und Yuka die Aufsicht überließ, meldete er sich kurz zu Wort. "Oh da wär noch etwas...fast hätte ich es vergessen...", meinte er und schnipste kurz. Kaum hatte er geschnipst stiegen gleich 6 Vampire aus der Limousine: Uchito, Fujiko, Etsumi, Sasaki, Kimura und Kawagi, die alle nun unter Ichirus Kontrolle standen, damit sie nicht abhauen oder Schaden anrichten konnten.

"Jetzt da Hamano keinen Einfluss mehr über sie hat, sind sie so gefährlich wie ein Rudel kleiner Mäuschen!", scherzte Ichiru und ließ alle 6 antanzen. Wenn es jemand verdient hatte aufzuräumen, dann waren es wohl sie - allen voran das Senatsmitglied Kawagi, der immer Witze über die Dienerschaft des Senats gerissen und auf sie herabgesehen hatte.

"Oh, nun das ist wohl eine erfreuliche Nachricht? Ich denke sie können die Trümmer wegschaffen. Sie werden später wieder dort landen, wo sie eigentlich hingehören. Sobald die Ordnung wiederhergestellt ist, versteht sich. Und bis dahin werden sie wohl einiges zu tun haben, hier sieht es immerhin aus, als hätte ein Rudel wilder Tasus die Stadt verwüstet! Ichiru-san, ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie die sechs hier zum Aufräumen bringen könnten." meinte Yoshiro und lächelte erfreut, als er Hamanos Schergen erkannte.

Dagegen hatte Shion nur sein Auto geholt, sodass Hana und die anderen wieder einsteigen konnten und dann verschwanden,nachdem sie sich verabschiedet hatten. Sie würden wohl später wiederkommen, fürs Erste wollten sie aber ihre Ruhe haben. Hasekura war noch geblieben, sie wollte noch ein wenig bei Kaoru bleiben.

Yokai dagegen hatte zuerst ein wenig die Trümmer betrachtet, bevor er dann aber sich zu Yuuji umgeblickt hatte, der alsbald zu seinem Vater gerannt kam und ihn fast umgeworfen hätte, als er sich an ihm festklammerte und ihm erzählte, wie viele Sorgen er sich gemacht hatte. Dann aber wandte er verdutzt den Blick um, vor allem zu Ryouji, den er nur noch von dem Tag kannte, als er selbst fast in den Flammen zugrunde gegangen wäre. Schlagartig wurde er bleich und versteckte sich hinter seinem Vater, der darauf nur etwas die Schultern zuckte.

"Och das ist kein Problem denk ich....", erwiderte Ichiru und ließ den Haufen sofort damit anfangen, die Trümer beiseite zu räumen, auch wenn es wohl einige Zeit in Anspruch nehmen würde, bis man die Senatsstadt wieder erkennen können würde. Kaum ein Ziegel stand noch auf dem anderen - ein Großteil der Stadthäuser, die um den Senat erbaut waren, waren nicht mehr als ein Haufen Schutt und Asche.

"Hab wohl nicht gerade ein positives Bild von mir hinterlassen wie?", fragte Ryouji etwas verwirrt, als Yuuji solche Angst vor ihm hatte. Andererseits konnte er sich auch denken, warum Yuuji so reagierte. Zunächst schaute Ryouji Yuuji eine Zeit lang an, dann ging er auf Yokai zu und bückte sich dann zu Yuuji hinunter. "Frieden?", fragte er Yuuji und streckte ihm die Hand hin.

"Du hast O-too-san verletzt!" schrie Yuuji und war weiter hinter seinen Vater gewichen, ängstlich und noch immer verstört von den Ereignissen. Die Flammen...die Schmerzen, die Schreie, und letztendlich die tiefe Schwärze, die auf alles gefolgt war. Wieder zitterte er, während sich dann aber sein Vater zu ihm hinunterbeugte, um mit ihm auf gleicher Augenhöhe zu sein.
"Hey, Kleiner, weißt du...er ist nicht der Erste, der mit solchen Methoden aufkreuzt. Ich weiß, das ist kein Bonuspunkt für ihn, aber es geht mir wieder gut, ja? Und er hat zumindest versucht alles wieder gut zu machen. Und letztendlich...so sehr ich auch will, töten kann ich ihn sowieso nicht. Also..benimm dich einmal wie deine Mutter anstatt wie ich, ja? Die Rachsucht würde dich am Ende nur zum gleichen Monster machen wie mich. Deine Mutter war wohl die Einzige in der Familie, die Vergebung kannte. Also hör auf an früher zu denken, jetzt ist alles gut, ja?" Ein wenig blickte er auffordernd zu seinem Sohn, der dann aber wieder hinter seinem Vater vorkam und zögerlich Ryouji die Hand hielt, auch wenn er noch immer Angst hatte, dass ihm wieder etwas passieren würde.