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Thema: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" Fr Jul 22, 2011 11:47 pm
"Shigure-san? Hätten Sie eine Minute?", fragte Ryouj höflichst und klopfte an die Tür von Yoshiros Büro. Ryouji war in Begleitung von mehreren Geschworenen und "Zeugen" mit denen er, zusammen mit Yoshiro und Shigure, nochmals alle Details durchgehen wollte. Ichimonji dagegen hatte er damit beauftragt, die Versammlung des Senats zu beaufsichtigen und alle Bewegungen der Senatoren, die auffällig waren zu melden. Schließlich wollte Ryouji nicht noch einmal das Risiko eingehen und Yokai die Möglichkeit zur Flucht geben.
"Ich bitte um Ruhe!!! Ruhe im Saal! Bitte!", rief Ichimonji, der auf der Tribune stand, die extra für den Vorsitzenden aufgebaut worden war, damit dieser die Verhandlung bestens beobachten konnte. Allerdings kam Ichimonji kaum an gegen das wirre Stimmendurcheinander der Senatoren, die aufgebracht über die bevorstehende Gerichtsverhandlung diskutierten. Und selbstverständlich diskutierte man wieso der Sohn des ehemaligen Richters an solch einem Tag fehlte, ebenso die Tochter des Vorsitzenden. Alles Fragen, die Ichimonji nicht beantworten konnte und auch nicht wollte. Schließlich war dies die Angelegenheit der Vorsitzenden und nicht des Wirtschaftsministers.
"So meine Lieben! Herzlich willkommen im Geschichteunterricht bei Professorin Kuari Sakuraaaaa!", begrüßte Sakura seltsam gut gelaunt und tänzelte zum Pult. Ihre Laune wurde noch dadurch verbessert, dass Matsuo offensichtlich auch bester Laune war, nachdem sich Matsuo mitten in die Gruppe gesetzt hatte, anstatt isoliert von ihr zu sitzen. "Seid wann haben Sie so gute Laune?", fragten Kyosuke und die Shirotsukigeschwister, denen das doch sehr komisch vorkam. "Ich habe Nachsitzen für Amaya durchbekommen - und ebenso den Catering und Aufbau und Aufräumdienst beim Schulball. Damit wird sie sämtliche Fehlzeiten aufarbeiten können!", erklärte Sakura den Schülern und strahlte dabei wie ein Honigkuchenpferd. Das Kaien in seinem derzeitigen kindlichen Zustand leicht zu überzeugen gewesen war, erwähnte sie dabei nicht. Ebenso erwähnte sie auch nicht, dass Kaien zusammen mit Hayato eigentlich damit beschäftigt waren, das Spanisch des hoffentlich neuen Literaturlehrers zu verstehen.
Zuletzt von Kyosuke am Do Jul 28, 2011 1:40 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Amaya Senatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" Sa Jul 23, 2011 10:05 am
Vorsichtig spritzte sich Yokai etwas Wasser ins Gesicht, in der Hoffnung, er würde so zu klaren Gedanken kommen. Seine Haare tropften noch immer ziemlich, schließlich hatte er sie waschen müssen um die Reste der Eier herauszubekommen, doch das hatte ihn nur wenig gestört. Sie würden schon trocknen, wenn er dann in den Gerichtssaal schritt und wenn nicht sollte es ihm auch egal sein. Mittlerweile war er fast fertig, eigentlich musste er sich nur noch die anderen Sachen anziehen, die wohl von einem der Diener stammten, zumindest war der Anzug nicht mehr im besten Zustand, aber selbst das störte Yokai nicht im Geringsten. Wieso sollte es auch? Sie würden ihn verurteilen, egal ob er schuldig war oder nicht, dann würden sie ihn foltern, hinrichten und letztendlich seine Asche in alle Winde streuen - vorrausgesetzt er bekam die Ehre. Andernfalls landete seine Asche wohl irgendwo im nächstbesten Mülleimer. Ein wenig lachte er bitter über diesen Gedanken, bevor er ihn dann doch wieder verwarf und sich das weiße Hemd überzog, das man ihm gegeben hatte. Aus seinem alten Hemd hatte er sich zumindest einen groben Verband geschneidert, damit er die Blutung stoppen konnte und man nachher nicht wieder sah, was mit seinem Magen und seiner Schulter passiert war. Als er fertig war, betrachtete er sich noch einmal im Spiegel, und seufzte leise. Mittlerweile hatte er sien altes Aussehen wieder, denn die Farbe war beim Waschen der Haare rausgegangen, und auch die Kontaktlinsen hatte er entfernt. Wenn er schon starb, dann wollte er dem Tod so gegenübertreten, wie er eben war, und sich nicht in eine Rolle begeben, die nicht zu ihm passte. Außerdem wollte er nicht, dass Maria ihn so sehen würde, wenn er sie noch in dieser Nacht in seine Arme schließen konnte. Jetzt musste er sogar leicht lächeln als er daran dachte, dass mit dem Tod auch seine geliebte Frau wiederkommen würde, nach der er sich schon so lange sehnte. Hätte in diesem Moment nicht einer der Wachleute an die Türe geklopft und ihm gesagt, er sollte sich gefälligst beeilen, wäre er sogar noch länger in seinen Träumen geschwelgt, doch so wurde er schlagartig dort herausgerissen, und ihm blieb nichts anderes übrig, als letztendlich die Türe zu öffnen und seinem Schicksal entgegenzutreten.
"Wir sind gleich fertig!" schallte es von drinnen, und Shigure konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, ebenso wie Yoshiro. Er war überglücklich, denn noch in dieser Minute war er zum Obersten Richter des Senats ernannt worden, einen Posten, den er sich schon immer gewünscht hatte, schließlich war dies einer der höchsten Ränge, die es geben konnte. Gerade eben noch hatte er mit Yoshiro die wichtigsten Regeln besprochen, bevor er dann jetzt die Türe öffnete und mit einem triumphierenden Lächeln nach draußen trat. "Womit kann ich Ihnen helfen, Taiki-sama?"
"Also Yuuji. Du kommst zwar mit, aber ich würde dich doch sehr darum bitten, dass du das reden mir überlässt, klar soweit?" Amaya hatte sich mit Yuuji zusammen in ihr früheres eigenes Zimmer eingeschlossen, das jetzt wohl als Gästezimmer diente, zumindest hatte ihr Vater die Dreistigkeit besessen all ihre persönlichen Dinge, die sie nicht in die Akademie mitgenommen hatte, in einen Abstellraum bringen zu lassen. Sie hatte schon einen Plan ausgeheckt, wie sie Yokai retten konnten, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob er funktionieren würde - aber wann konnte man denn schon davon ausgehen? Yuuji hatte nur leicht auf ihre Worte hin genickt. "Aber wieso bin ich dann da?" fragte er leise und fühlte sich in dem Moment doch etwas nutzlos, wenn er schon nicht reden durfte. "Damit du deinen Vater vielleicht zu Sinnen bringst. Ich bezweifle nämlich dass er bei seinem absolut kranken Vorhaben an dich gedacht hat."
Kyosuke Vizesenatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" Sa Jul 23, 2011 9:45 pm
"Das hier sind die Zeugen, die alle beweisen können, dass Yokai es höchstpersönlich war, der den Senat hat brennen lassen! Sie wollen mit euch die letzten Details besprechen, damit die Verhandlung flüssig und glaubhaft ablaufen kann!", erklärte Ryouji und zwinkerte Yoshiro vielsagend zu. "Wir werden dann in 2 Minuten anfangen, also fassen sie sich bitte kurz, meine Herren!", bat Ryouji, zu den Zeugen gerichtet, und lief zurück zum Auditorium.
Derweil beauftragte Ichimonji die Polizisten Yokai hereinzulassen, damit sie nicht unnötig warten mussten. Schließlich hatte Yokai Zeit genug gehabt sich zu waschen und neue Kleidung anzulegen. Zuviel Zeit würde ihm sowieso nicht gut tun, denn wenn es der Senat eilig hatte, war es mehr als unhöflich ihn unnötig warten zu lassen. "Herr Fujijama...sind mittlerweile alle eingetroffen?", fragte Ichimonji und bekam vom Sprecher des Senats eine Liste der anwesenden Mitglieder. Da Hamano und Kawagi ohnehin nicht mehr im Senat waren, standen ihre Namen auch nicht auf der Liste. Allerdings bemerkte Ichimonji durchaus, dass Amaya fehlte. Zufrieden stellte er jedoch fest, dass sowohl Airi als auch Masako anwesend waren, hatte er doch gehört, dass Airi kurz davor gewesen war Yokai zu helfen.
Amaya Senatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" Sa Jul 23, 2011 9:56 pm
"Sehr gut, sehr gut..." meinte Yoshiro und bat lächelnd nun die anderen Zeugen in sein Büro, damit er zusammen mit Shigure die korrekte Vorgehensweise im Fall von Yokai durchnehmen konnte. "Meine Herren, ich hoffe doch, dass Sie alle glaubhafte Argumente haben, die wir vorbringen können wenn es um die Belastung Yokai Kamis geht." Er hatte ihnen mehrere Stühle angeboten, damit sie sich noch kurz setzen konnten, bevor sie sich dann zusammen auf den Weg zum Auditorium machen würden - auch wenn sie nicht zusammen den Saal betraten, immerhin sollte niemand bemerken, dass die Zeugen mit Shigure und Yoshiro unter einer Decke steckten.
"Yuuji, ich denke wir sollten los." meinte Amaya und packte den Kleinen an der Hand. "Sag nichts, egal wer auch immer dich anspricht, ja? Das Einzige, was jetzt zählt, ist deinen Vater zu retten, egal was kommt. Ich habe dir meinen Plan gesagt, und ich hoffe dass er auch funktionieren wird, ansonsten sind wir alle so gut wie tot." Sie schürzte etwas die Lippen. "Versuch bitte, deine Kräfte unter Kontrolle zu halten. Bevor wir drin sind, sollten wir nicht auffallen dürfen, ja?" Nach einem kurzen Nicken, dass Amaya versichert hatte, dass Yuuji ihr auch gehorchen würde, hatte sie die Tür zu ihrem Zimmer einen Spalt geöffnet, und als sie merkte dass die Luft rein war, war sie mit ihrem kleinen Cousin nach draußen gehuscht, und machte sich nun ebenfalls auf den Weg zum Auditorium.
Leise hallten die Schritte der Wachleute und Yokais wider, als man ihn ins Auditorium brachte. Ein wenig war er durchaus nervös, wenn nicht sogar ängstlich oder panisch, wusste er doch nicht, wie grausam Yoshiro und Ryouji letztendlich seinen Tod gestalten würden. Er mochte zwear auf einiges vorbereitet sein, und eigentlich sollte ihn nach der Demütigung und dem Triumphzug auch nichts mehr schocken können, doch man wusste eben nie. Er seufzte leise, als er schon die riesige Tür zum Hörsaal vor sich sah, doch er hatte schon längst resigniert und letztendlich waren ihm auch die argwöhnischen Blicke egal, die ihm folgten, als er durch den Eingang zum Auditorium hin zu seinem Platz geführt wurde - direkt auf der Anklagebank. //Es ist doch lächerlich..// dachte er. //Was nützt mir dieses Gerichtsverfahren, wenn mein Tod von vornherein beschlossen ist? Was nützt es dir, Yoshiro, überhaupt zu versuchen mich auf legale Weise zu verurteilen, wenn jeder weiß dass das hier nur gespielt ist? Und wieso versucht du überhaupt, dich an die Verfassung zu halten, wenn du sie schon längst außer Kraft gesetzt hast?//
Kyosuke Vizesenatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" Sa Jul 23, 2011 10:27 pm
Als Ryouji den Raum betrat, erhoben sich alle Senatoren anständig und ehrfürchtig vor dem Vizesenatsvorsitzenden. Noch bevor er jedoch die Empore erreicht hatte, wo ein prunkvoller Stuhl für ihn hergerichtet worden war, der nur leicht unter dem erhöhten Stuhl des Vorsitzenden stand, setzten sich alle Senatoren wieder hin. Der Grund dafür war, dass Yokai hereingeführt wurde und diesem wollte selbstverständlich niemand diese Ehre zuteil werden lassen. Stattdessen durchbohrten sie Yokai mit Blicken und manche Senatoren ließen es sich selbst hier nicht nehmen einige schandhafte Zwischenrufe über Yokai zu machen.
Als nächstes wurde schließlich die Ankunft des Vorsitzenden und des Obersten Richters angekündigt, weshalb nun wiederum alle Anwesenden des Senats aufstanden. Sie alle hatten den Blick gerichtet auf die schwere Eichentür, die mit Gold und Adamantbeschlägen verziert war, die einen herrschaftlichen Phönix formten, der auf jedem der beiden Türflügel prangte. Dieses Muster führte sich noch durch den Raum fort, so zum Beispiel entlang der hohen Buntglasfenster, in die die vielen Wappen der Senatorenfamilien und die Wappen der drei großen Reinblüterfamilien eingesetzt waren. Ryouji konnte es kaum abwarten, denn es kribbelte bereits in seinen Fingern, Yokai endlich foltern und töten zu können.
"Na dann.....herzlichen Glückwünsch...", meinte Kyosuke, allerdings lag ein deutlicher hörbarer Sarkasmus in seiner Stimme, die Sakura jedoch anscheinend nicht wahrnahm. "Dann können wir jetzt ja hochmotiviert ihrem äußert professionellen und anspruchsvollen Unterricht folgen, durch den wir soviel neues lernen und die Hunter besser kennenlernen!", meinte Matsuo, wobei bei ihr jeglicher Sarkasmus fehlte, weshalb sie von Sakura etwas unsicher beäugelt wurde. "Ehm...ja....wir fangen jetzt an....zwar haben wir nur noch 20 Minuten bevor der Gemeindschaftskundeunterricht beginnt....aber gut.....schlagt bitte auf: Buch Seite 2374!", bat Sakura und schritt zur Tafel.
Zuletzt von Kyosuke am So Jul 24, 2011 1:02 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Amaya Senatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" Sa Jul 23, 2011 10:39 pm
Als einziger unter den Anwesenden war Yokai sitzen geblieben, als Ryouji , und später Yoshiro und Shigure, den Saal betreten hatten. Er hatte nur die Ellbogen auf die Knie gestützt und seinen Kopf darauf gelegt, während er die ganze Sache einfach über sich ergehen ließ. Es war ihm egal welch verachtende Blicke die Senatoren auch für ihn übrig hatten, ebenso wie es ihm egal war, wie letztendlich das Urteil ausfallen würde. Eigentlich kannte er es sowieso schon, denn der Tod war gewiss. Einzig und allein die Art und Weise, auf die er sterben sollte, lag noch im Verborgenen, doch Yokai wusste, dass Yoshiro und Ryouji grausame Dinge für ihn geplant hatten, die wohl die letzten Stunden seines Lebens zur Hölle auf Erden machen würden. Ein wenig musste er doch lachen, als er merkte wie ironisch es war. Für ihn bestand die Hölle in dem Leben, dass er führen musste, in der vielen Schuld, die er zu tragen hatte. Das wahre Paradies fand sich im Leben nach dem Tod, wo er das Glück hatte, seine Frau wiederzusehen, die er doch über alles liebte, und auch über alles vermisste. //Maria...// dachte er und ein leichtes Lächeln huschte über seine Lippen. //Ich sagte doch, wo auch immer du hingehst, ich würde dir folgen. Selbst, wenn ich dafür ewige Qualen erleiden müsste...//
Nur kurz nach Ryouji waren auch Yoshiro und Shigure eingetreten, wobei sich Yoshiro nun auf dem Thron der Shadakos niederließ , auf dem wohlgemerkt schon einst Yakuma Platz genommen hatte. Über die Jahre hinweg hatte man das Möbelstück immer wiede restauriert, hier und da etwas erneuert, doch die Form war stets die gleiche geblieben, ebenso wie die Verzierungen, die darauf von Hand eingestickt waren. Shigure dagegen hatte sich auf dem Stuhl des obersten Richters niedergelassen, nachdem er nun seine normale Kleidung gegen die vorgeschriebene Robe getauscht hatte. Bei seinem Eintritt waren die Anwesenden bereits aufgestanden, und zügig begann er, die Anklageschrift vorzulesen. "Ich eröffne hiermit die Verhandlung gegen Yokai Amura Kima. Den Vorsitz führe ich, Shigure Fukuda. Kläger und zugleich Staatsanwalt ist Yoshiro Amura Shadako, Vorsitzender des Senats, Nebenkläger ist Ryouji Taiki, Vize-Vorsitzender des Senats. Die Verteidigung des Angeklagten übernimmt..." mitten im Wort hatte Shigure aufhören müssen, da plötzlich die Tür ein weiteres Mal aufgegangen war. "Die Verteidigung übernehmen Amaya Ayumi Ikami Shadako und Yuuji Yokai Kima."
Kyosuke Vizesenatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" So Jul 24, 2011 1:09 pm
"Nicht die schon wieder...", seufzte Ryouji still und behielt die Verwünschungen, die er gerade gegen Amaya und Yuuji ausdachte für sich. "Ich hätte ihn eben doch sofort versteinern sollen....", meinte Ryouji mehr zu sich, weshalb ihn auch niemand gehört hatte. Letztlich blieb Ryouji ganz beruhigt schließlich wollte er keinen Tumult verursachen und andererseits würde dieses Kind, dass noch nie einen Prozess als Verteidigerin geführt hatte, keine Gelegenheit haben Yokais Unschuld zu beweisen, wenn der Senat alle Zeugen auf seiner Seite hatte.
Ichimonji, der von Ryoujis Machenschaften noch nichts mitbekommen hatte, begrüßte Amaya und Yuuji höflich und führte sie zu ihrem Platz, auch wenn er sichtlich verwundert war, warum gerade Amaya plötzlich Yokai verteidigen würde. "Ich hätte so etwas von euch gar nicht erwartet!", bemerkte Ichimonji höflich und setzte sich schließlich wieder auf seinen Platz, der sich auf der Empore für die Minister befand.
Amaya Senatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" So Jul 24, 2011 1:19 pm
Schlagartig hatte sich Yoshiros Miene verfinstert, als er Amaya und Yuuji gesehen hatte. Allein schon ihre pure Anwesenheit ließ ihn vor Wut kochen, und wäre nicht der ganze Senat anwesend gewesen, hätte er sie sicherlich wieder aus dem Saal schaffen lassen. Doch so musste er stillschweigend ertragen, dass seine eigene Tochter sich nun gegen ihn stellte und sich auf die Seite ihres Onkels begab, während sie für die Öffentlichkeit zumindest das Bild einer heilen Familie wahren sollten - auch wenn diese doch schon längst zerbrochen war. Ein wenig schmerzte es Yoshiro, dass er nun wohl schon zum zweiten Mal seine Tochter und seine Frau verlieren würde, doch er musste darüber hinwegsehen. Er arbeitete zum Wohle des Staates, nicht zum Wohle seiner Familie, und letztendlich stand die Arbeit noch immer über den Wünschen des Einzelnen. Die Geschichte wiederholte sich eben doch immer wieder, egal was man tun mochte...
Auch Amaya begrüßte Ichimonji, warf ihm jedoch immer wieder einen ziemlich zornigen Blick zu. //Verräter...// dachte sie und scherte sich nicht einmal darum, ob er sie hören konnte oder nicht. "Hatten Sie nicht?" fragte sie dann auf seinen Ausspruch hin, doch lag in ihrer Stimme eine gewisse Ironie. "Glauben Sie mir, Sie werden noch sehen, warum ich das tue." meinte sie und ging dann ebenfalls zu ihrem Platz hin, jedoch stellte sie sich direkt neben Yokai, anstatt sich neben ihren Vater zu setzen, wie es sonst für sie üblich war.
"Amaya..." Als die Tür aufgegangen war, hatte Yokai vorsichtig den Kopf gehoben und blickte entgeistert auf seine Nichte und seinen Sohn. Er hatte nicht gewollt, dass sie hierherkamen, und doch hatte er auf irgendeine Weise gespürt, dass Yuuji nicht rasten würde, ehe er bei seinem Vater wäre - egal ob er nun mit ihm starb oder ihn rettete. Leicht schüttelte er den Kopf über die Torheit seines Sohnes, bevor er sich dann an Amaya wandte, die, anstatt sich auf ihren üblichen Platz zu setzen, zusammen mit Yuuji nun neben ihm stand und einen trotzigen Blick zu ihrem Vater warf. "Musste das sein?" flüsterte er leise zu ihr, und seufzte ein wenig. "Bitte...du weißt garnicht was du dir damit antust wenn du das hier jetzt wirklich durchziehen solltest...denkst du wirklich ich hätte gewollt dass ihr schon wieder eurer Leben für mich riskiert, wohlwissend, dass ich euch jederzeit wieder verraten könnte, und wohlwissend, dass es auch Konsequenzen für euch haben würde?" "Wenn wir es schon nicht für dich tun können, dann tue ich es eben für Yuuji, der wohl sicherlich nicht erpicht darauf ist, seinen Vater zu verlieren, nachdem er ihn erst für wenige Wochen kennt..." zischte Amaya zurück.
Kyosuke Vizesenatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" So Jul 24, 2011 3:43 pm
"Die Aufregung ist sie nicht wert - wir fahren einfach fort wie bisher. Sie hat doch überhaupt keine Erfahrung mit Gerichtsprozessen und Zeugen hat sie auch keine die Yokais Schuld widerlegen könnten !", flüsterte Ryouji in Yoshiros Ohr, wozu er sich leicht von seinem Stuhl erhob, schließlich saß Yoshiro etwas erhöht von ihm. "Sie wird sich in Rage reden und uns wieder Dinge an den Kopf werfen alla wir hätten die Verfassung außer Kraft gesetzt oder würden diktatorisch regieren! Aber ihr solltet euch nicht davon einschüchtern lassen - sie hat nur ein loses Mundwerk mehr nicht. Wir sind die einzigen die sich überhaupt noch in diesem Staat an die Gesetze halten!", fügte Ryouji noch hinzu, bevor er sich wieder zurück in den Sessel fallen ließ. Der Senatssprecher Fujijama überließ nach einer kurzen Einführungsrede Shigure das Wort.
Verwirrt dachte Ichimonji über das nach was Amaya ihm gesagt hatte: "Was hat sie denn jetzt schon wieder geritten, dass sie ihm hilft? Ich dachte sie wäre auf der Seite des Senats....wollte sie nicht einen Abschluss machen bevor sie ihre Stelle wieder antritt?", fragte Ichimonji seine Frau Chiaki, die der Gerichtssitzung als Besucherin beiwohnte, aber auf der Tribüne neben ihrem Mann einen Sitz gefunden hatte.
Amaya Senatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" So Jul 24, 2011 3:51 pm
Da Shigure noch nicht recht wusste, wie er sich zu verhalten hatte, und da seine Einführung weniger aus dem Ablauf einer solchen Verhandlung als vielmehr den Grundregeln bestanden hatte, begann er einfach einmal damit, die Anklageschrift vorzulesen, welche die vielen Verbrechen beinhaltete, die Yokai schon begangen hatte. Unter anderem wurden so die vielen Hinrichtungen gebracht, die er während seiner Zeit als Diktator beschlossen hatte, sowie die Hinrichtung seines eigenen Vaters Amura Shadako. Desweiteren wurde natürlich der Mord an den drei Polizisten aufgeführt, die vorsätzliche Brandstiftung im Senat und die diktatorische Zusammenarbeit mit Hamano Anfang des Jahres. Natürlich fehlten aber auch nicht die mehreren Fluchtversuche aus dem Gefängnis und die Verschwörung gegen den Senat sowie ein paar Mordversuche an Ryouji oder Yoshiro selbst.
Yoshiro dagegen hört der Anklageschrift gar nicht zu, sondern beredete sich weiter mit Ryouji. "Sie hat weder Beweise für die Unschuld, noch hat sie gar unabhängige Gutachter. Und ich denke kaum dass Shigure so gnädig sein wird ,beziehungsweise so töricht, und ihren Forderungen nach etwaigen Akten oder Gutachtern auch noch stattgeben wird. Zumindest habe ich ihm eingebläut, dass er jegliche Vorkehrungen zum Unschuldsbeweis von Yokai unterlassen soll, von dem her wird das kein Problem geben. Und sollte sie rabiat werden, darf sie mit ihm zusammen auf dem Scheiterhaufen verbrennen..."
Kyosuke Vizesenatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" So Jul 24, 2011 4:15 pm
"Wäre sie keine Reinblüterin würde ich sie dazu zwingen persönlich Yokai zu foltern....danach würde sie vor Scham und Schande sich nicht mehr einmal trauen zu atmen....", scherzte Ryouji und beobachtete gespannt Amayas Reaktionen auf das Gesagte. "Wenn sie auch nur eine Bewegung oder ein falsches Wort zuviel sagt, wird sie auf mein Handzeichen festgenommen werden. Ist das nicht auch in eurem Sinne?", fragte Ryouji und zeigte Yoshiro mit seinem Blick wo die Polizisten verschanzt waren. Teilweise hatten sie sich sogar unter die Reihen der Senatoren gemischt, wobei sie anhand ihrer Amtsroben nicht auffielen.
Gerade lauschte Ichimonji der Anklageschrift als sein Handy klingelte. "Oh...hab ich es nicht ausgemacht?", fluchte Ichimonji peinlichst berührt und verbeugte sich gleich mehrmals, bevor er abnahm und schleunigst den Raum verließ. "Wer kann nur die Unverschämtheit besitzen und Ichimonji während einer Sitzung anrufen? Ich glaube, da will uns jemand auf den Arm nehmen...", zischte Ryouji leicht genervt von der Situation, die mal wieder nicht so lief wie er es gerne wollte.
Amaya Senatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" So Jul 24, 2011 4:46 pm
"Soso..." meinte Amaya und grinste leicht, als sie die Anklageschrift hörte, bei der Yokai nur noch mehr in sich zusammengesunken war. "Denken Sie wirklich, werte Herren, dass das alles so stimmt? Haben Sie sich wirklich so sehr von den Lügengeschichten meines Vaters und meines werten Onkels einlullen lassen, und sind Sie denn wirklich nicht mehr fähig, Ihren eigenen Verstand zu gebrauchen? Ich darf Ihnen doch sicherlich an dieser Stelle einige Argumente aufzeigen, die sofort einige der Anklagepunkte widerlegen können. Nehmen wir da einmal die Sache mit den Hinrichtungen der Senatoren. Wenn ich mich nicht irre hat mein Onkel hier schon eine 220-jährige Haftstrafe verbüßt für diese Taten, und da es mein Vater selbst war, der Yokai wieder freigelassen hat, dürfte sich diese Sache damit erledigt haben. Desweiteren lässt sich der Mord an den drei Polizisten nicht als solcher sehen, sondern gilt vielmehr als Notwehr, da mein Onkel für etwas bestraft werden sollte, was er nicht getan hat. Sie fragen sich nun sicherlich, wie ich das beweisen kann, doch ich denke das wird sich sogleich zeigen. Wenn ich bitten dürfte, so würde ich Sie, Chiaki Aritomo gern hierherholen, damit Sie die Erinnerungen meines Onkels nachverfolgen können, um zu sehen, dass er keine Schuld an dem Massaker trägt. Aber seien Sie sich sicher, werte Herren, ich habe noch weitaus mehr in Erfahrung bringen können, was vielleicht für den einen oder anderen unter Ihnen noch ziemlich brisant sein wird."
Ein wenig war Yoshiro ärgerlich geworden, als er die Worte von Amaya hörte. Einige der von ihr angebrachten Dinge stimmten tatsächlich, und sollten die Senatoren ihr Glauben schenken, wäre er doch etwas am Ende. Doch er wollte nicht eingreifen, immerhin war sie seine Tochter, und so sehr er auch Yokai hassen mochte, er konnte und wollte nicht zusehen müssen, wie seine Tochter starb - egal was er Ryouji gegenüber erzählt hatte.
Kyosuke Vizesenatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" Mo Jul 25, 2011 4:35 pm
Auf Ryoujis Augenwink begannen einige der in den Senat geschleusten Polizisten lauthals an zu lachen, woraufhin allgemeines Gelächter im Senat ausbrach. Selbst Chiaki schaute äußerst verunsichert zu Amaya. Sie verstand gerade nicht wirklich ob das alles ein Scherz war, oder ob es Amaya wirklich ernst meinte. Kannte Sie Amaya etwa so schlecht?
Nachdem sich der Senat einigermaßen gefangen hatte, erhob Ryouji das Wort: "Nun das bedeutet also, dass ihr es für richtig haltet Vampire umzubringen die ehrenwert ihre Pflicht für dieses Land tun und dabei von eurem brutalen, blutgierigen Onkel umgebracht werden, nur weil sie ihn unter Arrest stellen wollen ? Dabei hatten sie ihn nicht einmal mit Waffen bedroht - ich habe es selbst gesehen! Und wäre ich nicht dazwischen gegangen hätte euer tollwütiger Onkel wohl noch mehr Leben ins Reich der Toten befördert. Das klingt für mich alles andere als nach Notwehr ! Wozu musste euer Onkel sich denn wehren, wenn gar kein Angriff stattgefunden hat?", fragte Ryouji und das in einem Ton, sodass sofort wieder Gelächter ausbrach. "Oh und fast hätte ich es vergessen: Ihr habt keinerlei Beweise für eure haltlosen Behauptungen, die ihr hier in den Raum werft! Eine Schande, dass ihr es wagt, euch hier einzumischen! Ihr hättet in eurem Zimmer bleiben sollen, um eure Schulaufgaben zu machen! Dies ist kein Ort für Kinderspielereien !!", warf Ryouji Amaya vor und setzte sich unter teilweisem Applaus wieder auf seinen Platz.
"Sie hat schon so gut wie verloren - ihre Behauptungen sind völlig haltlos ohne Zeugen!", flüsterte Ryouji nochmals Yoshiro ins Ohr.
Amaya Senatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" Mo Jul 25, 2011 5:20 pm
"Ach, und ihr denkt ihr hättet Beweise genug für solch ein hemmungslos übertriebenes Urteil?" fragte Amaya zurück und in ihren Augen funkelte der blanke Zorn. "Wieso sollte es ausgerechnet mein Onkel gewesen sein, der den Senat angezündet hat? Vor allem wenn sein eigener Sohn dort drin war? Und wieso sollte es nicht Hamano gewesen sein, obwohl er doch die Macht hat, über weitreichende Strecken solche Massaker zu vollbringen? Woher bringt ihr eure Beweise - oder wagt ihr es gar, zu behaupten dass eure hirnrissigen Theorien irgendwelchen Sinn machen würden? Vor allem wenn ihr dann auch noch so weit geht und gerade dann noch veranlasst, die Akten von Hamano und seinen Komplizen zu verbrennen - nicht aber die meines Onkels? Welcher Sinn liegt denn darin, sollte, so wie ihr es behautpet, mein Onkel für diese Brandstiftung verantwortlich sein?" Energisch schüttelte sie den Kopf und fuhr dann in ihrer Rede fort. "Noch dazu: Ist es keine verfassungswidrige Tat, jemanden zum Tode zu verurteilen? Ich habe während meiner kurzen Amtszeit in der Verfassung jedem Mitglied dieses Staates, egal welcher Herkunft er auch immer sein mag, und egal was auch immer er getan haben mag, das Recht auf Leben zugesichert - und wohlgemerkt ist diese Verfassung unveräußerlich!" Ein wenig war sie nach vorne getreten, sodass sie direkt nun vor ihrem Vater stand. "Verurteile ihn und du kannst dir sicher sein, dass du mich und Mum los bist." zischte sie leise.
Ein wenig hatte Yoshiro schlucken müssen, als er Amayas letzte Worte gehört hatte, denn schließlich wollte er es eigentlich nicht so weit kommen lassen, dass seine Frau ihn erneut verlassen würde. Er wollte Takara nicht verlieren, nicht, nachdem er so viel riskiert hatte, um erst wieder mit ihr zusammenzukommen. Er hatte nicht umsonst seinen früheren Posten aufs Spiel gesetzt , und er hatte nicht umsonst alles dafür getan, nur damit sie nicht mehr sauer auf ihn war. "Dann behauptest du etwa, dass das Leben unserer Vorväter, insbesondere deiner Großeltern, weniger wert war, als das Leben deines Onkels hier?!" flüsterte er dann leise, und auch er war leicht wütend geworden.
Kyosuke Vizesenatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" Mo Jul 25, 2011 5:29 pm
"Vergesst nicht, dass was eure Tochter hier abzieht ist Erpressung und soweit ich weiß ist DAS gegen die Verfassung!", flüsterte Ryouji dem Vorsitzenden ins Ohr. Er überließ es nun Yoshiro zu reden, denn wenn er geredet hätte, hätte er vor Lachen keinen Ton herausbekommen. Diese Göre dachte doch tatsächlich, dass sie das politische System in 3 Monaten auswendig lernen konnte und es nun besser beherrschte als ihr Vater. Für diese Frechheiten die Amaya hier von sich gab, war Ryouji bereits versucht, sie für Rufmord und Verleumdung des Senatsvorsitzenden in Untersuchungshaft zu sperren.
"Ich spreche nicht weiter mit kleinen vorlauten Mädchen, die von echter Politik keinen blassen Schimmer haben!", seufzte Ryouji laut und brachte damit den Senat wieder ein wenig zum Lachen. "Solltest du nicht lieber die Schulbank drücken als hier irgendwelche Drohungen zu machen?"
Zuletzt von Kyosuke am Mo Jul 25, 2011 11:01 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Amaya Senatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" Mo Jul 25, 2011 5:52 pm
"Nein, eigentlich ist es keine Erpressung, es ist vielmehr eine Tatsache..." murmelte Yoshiro und schwankte noch ein wenig, doch wandte er sich wieder Amaya zu, die ihn nun mit einem furiosen Blick bedachte. "Das habe ich mit keinem Wort behauptet, aber ist dir das Leben deines Bruders garnichts wert, dass du schon so weit gehst? Und was ist mit dem Leben deines Neffen? Hättest du so einfach zugelassen, dass Ryouji ihn tötet, obwohl er ebenfalls ein Teil dieser Familie ist? Und was ist mit meinem Leben?" Ihre Stimme war immer leiser geworden. "Wenn du mich brennen sehn willst, dann gerne." "Als ob du dich freiwillig dem Tod hingeben würdest, nachdem du so viel Angst vor dem Leben danach hast?" fragte Yoshiro und ein spöttisches Lächeln umspielte seine Lippen. Eigentlich hätte er noch zu gerne weiterdiskutiert, doch plötzlich unterbrach ein lauter Schrei von Yokai sein Gespräch und augenblicklich war eine Totenstille im Saal eingetreten.
"Hört mich an, bitte, wenigstens dieses eine Mal." erst jetzt hatte er den Kopf gehoben und war sogar aufgestanden, um die anderen im Blickfeld zu haben. "Ob ich den Senat angezündet habe oder nicht, spielt keine Rolle, ebensowenig wie es eine Rolle spielt ob ich für meine Sünden gebüßt habe oder nicht. Das einzige, was in dieser Welt zählt, ist die Tatsache, dass ich gemordet habe, auf grausamste Weise, und dass dies in unserer Gesellschaft etwas unverzeihliches ist, etwas, was man nicht über die Jahre hinweg vergessen kann. Selbst ich habe nicht vergessen, was aus mir geworden ist, ebensowenig wie ich wohl nie vergessen werde, welche Schande ich über mich gebracht habe. Doch zur gleichen Zeit werde ich nie vergessen, dass ich nicht der einzige bin in diesem Staate, den man gut und gerne als Tyrannen bezeichnen kann. Das Ironische ist nur, dass es jeder andere vergessen hat. eigentlich bin ich nicht der Typ, der gerne im Mittelpunkt der Gesellschaft steht und ehrlich gesagt wäre es mir lieber gewesen, wenn die ganze Sache stillschweigend ihr Ende gefunden hätte. Jedoch scheint es so, als zwänge man mich geradezu dazu, dass ich mich noch hier rechtfertige. Für was? Sich in solch einer Verhandlung verteidigen zu wollen, wenn man die ganze Welt -und selbst seine eigene, ehemalige Familie gehen sich hat, erscheint mir doch eher wie der Kampf David gegen Goliath - mit dem Unterschied dass Goliath gewinnen wird. " Yokai seufzte leise. "Ich habe eigentlich nicht mehr viel zu sagen. Ich hätte gerne einen letzten Wunsch geäußert, doch es ist fraglich, ob mir so etwas überhaupt zusteht, weshalb ich lieber schweige, und alle Begierden, alle Wünsche, alle Bitten mit ins Grab nehme - sollte mir denn ein Grab zustehen. Ihr habt für mich den Weg gewählt, den ich gehen soll, und wenn dies die einzige Möglichkeit ist, wenigstens einen winzigen Teil meiner Schuld wiedergutzumachen, dann will ich diesen Weg auch gehen - so schmerzvoll er auch werden soll."
Kyosuke Vizesenatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" Mo Jul 25, 2011 11:11 pm
"Na da sehen Sie es doch alle: Das ist ein eindeutiges Geständnis. Der Angeklagte hat soeben seine Schuld eingestanden - Shigure-san sprechen Sie das Urteil!", rief Ryouji in den Saal. Er war von seinem Stuhl aufgesprungen, kaum, dass Yokai geendet hatte und nutzte die Gunst der Stunde, die ihm gerade gegeben worden war. "Damit wäre die Verhandlung wohl beendet. Die Schulkinder dürfen also wieder zurück in ihren Unterricht gehen!", erklärte Ryouji und sah dabei vielsagend und herablassend zu Amaya und Yuuji. "So wie es aussieht benötigen wir wohl nicht einmal eine Zeugenaussage!"
Chiaki folgte der Verhandlung aufmerksam, auch wenn sie doch ein wenig anders verlief als andere Gerichtsverhandlungen. Plötzlich konnte sie Ichimonjis Stimme in ihrem Kopf hören, der sie bat nach draußen zu kommen. Sofort entschuldigte sie sich bei allen Anwesenden und folgte dann ihrem Ehemann zur Tür hinaus. Dabei ging sie jedoch freiwillig, denn Ichimonji würde bei seiner Frau niemals seine Reinblüterkräfte missbrauchen.
Amaya Senatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" Mo Jul 25, 2011 11:20 pm
"Gebt mir noch eine Minute, ja?" bat Yokai und kniete sich mit einem Lächeln hinunter zu Yuuji, der doch um einiges kleiner war als er selbst. Vorsichtig schloss er seinen Sohn in seine Arme und drückte ihn fest an sich. "Es tut mir leid, dass ich nie der Vater sein konnte, den du dir gewünscht hast, dass es nur so eine kurze Zeit war, die wir miteinander verbringen konnten, und dass ich letztendlich schon wieder gehe, und einfach handle uohne mich dabei nach deinen Gefühlen zu erkundigen. Was bin ich nur für ein Egoist, dass ich den Tod suche, wohlwissend, dass du dann allein dastehst? Vergib mir, mein geliebter Sohn...Bitte, vergib mir.." Yokai seufzte leise und strich Yuuji sanft über den Kopf, um ihn zu beruhgien. Der Kleine hatte mittlerweile herzergreifend zu weinen begonnen und schluchzte so laut, dass es wohl alle anderen Geräusche im Raum übertönte. "Sag deiner Tante, sie soll gut auf dich aufpassen, ja? Sie wird dir mindestens eine genauso gute Mutter sein können, wie Maria es war. Und einen Vater-Ersatz wirst du sicherlich auch noch finden, ansonsten gibt es ja noch Kaien..." Ein wenig musste Yokai sogar lächeln, als er an Kaien dachte, der sich sicherlich rührend um Yuuji kümmern würde. "Ich wünschte es wäre anders gekommen..." flüsterte er und nun rannten sogar ihm Tränen über die Wangen. "Weißt du, wenn ich die Möglichkeit dazu hätte, würde ich bleiben, nur um deinetwillen, aber man hat mich verurteilt, und wer würde schon Mitleid mit mir haben, selbst wenn du auch noch da bist? Das Schicksal ist so grausam, immer wieder legt es mir Steine in den Weg oder lässt Dornenbüsche wachsen, an denen ich mich schneide, und irgendwann bin ich so oft gestolpert , und irgendwann habe ich mich so oft geschnitten, dass ich einfach zu schwach bin um noch weiterzugehen. Es tut mir so leid, Yuuji..."
Leicht unsicher hatte sich Shigure erhoben und blickte dann noch kurz in die Reihen, bevor er mit der Urteilsverkündung begann. Einige Senatoren, vor allem die Frauen schienen doch ein wenig berührt zu sein von dem kleinen Yuuji, doch er durfte nicht darauf reagiren. Sein Dienst galt der Familie Shadako, und niemandem sonst. "Der Angeklagte wird hiermit Kraft meines Amtes zum Tode verurteilt. Die Art und Dauer der Hinrichtung wird vom Senatsvorsitzenden, beziehungsweise Vize-Vorsitzenden festgelegt."
"So? Wenn hier einer die Schulbank drücken sollte, dann wohl eher du. Oder bist du so hohl im Kopf dass du noch keine Ahnung von den Gesetzen dieses Staates hast? Du benimmst dich gerade so als wären wir noch im Jahre 1789 - wo du warhscheinlich dein Gehirn gelassen hast - und würden in Zeiten der Diktatur leben. Aber wer weiß, vielleicht tun wir das ja auch, immerhin machst du gerade vielen Leuten Konkurrenz, weißt du das?" meinte Amaya und ließ sich kaum beeindrucken. "Ich glaube dich sollte man noch einmal die Schulbank drücken lassen - auf dass du lernst, wie man mit der Tochter des Senatsvorsitzenden umzugehen hat. Vergiss nicht wer ich bin - ich stehe noch immer eine Stufe über dir in der politischen Rangfolge."
Kyosuke Vizesenatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" Mo Jul 25, 2011 11:39 pm
"Oh ich zittere vor Angst - das kleine Mädchen spuckt große Töne und ist sich wohl der Konsequenzen davon nicht bewusst. Ich muss nur ein "gutes" Wort für dich bei deinem Vater einlegen und du wanderst ein paar Monate in den Knast, wertes Fräulein! Wegen Beleidigung eines hohen Amtsinhabers! Und stell mich nicht auf eine Stufe mit deinem Onkel - das ist ja widerlich!", zischte Ryouji und schenkte Amaya dann keinen Blick mehr. "Schön..damit ist die Verhandlung wohl gelaufen!", rief Ryouji voller Freude und schnippte mit den Fingern, woraufhin sofort einige Polizisten zu Yokai kamen und ihn von seinem Sohn trennten. Sofort legte man ihm Handschellen an und führte ihn ab zum Schaffott - genauso wie es Ryouji-sama vor der Sitzung mit ihnen abgesprochen hatte. "Wenn ich sie alle nun nach draußen bitten dürfte? Das Urteil wird nämlich genau in dieser Stunde nun draußen auf dem Marktplatz durchgeführt werden und sie sind alle eingeladen bei diesem historischen Moment zuzusehen!", erklärte Ryouji mit übersteigerter Euphorie und Freundlichkeit. Dann wandte er sich an Yoshiro: "Siehst du - wir haben es vollbracht. Und es war sogar noch einfacher als ich es mir je erträumt hätte!" , meinte Ryo überglücklich zu seinem Freund. "Der heutige Tag gehört uns und der glorreichen Regierung dieses Landes!"
"Was? Bist du auch sicher dass das keine Falle ist?", fragte Chiaki fast schon erschrocken. "Ich bin mir nicht sicher, doch wem kann man in diesen Tagen schon trauen. Sie hat mir freies Geleit versichert also werde ich gehen - du kommst doch mit oder?", fragte Ichimonji fast schon mit einem Welpenblick. "Was will ich denn in einer Runde von Reinblütern?", verteidigte sich Chiaki. "Diese Gesellschaft wäre mir eindeutig zu unangenehm...ihr Reinblüter solltet besser unter euch sein! Du wirst mir dann das Ergebnis von diesem seltsamen Sinneswandel erzählen!", meinte Chiaki und gab ihrem Mann einen Abschiedskuss. Kaum war er genesen, musst er doch tatsächlich schon wieder die Kageshima verlassen.
Amaya Senatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" Mo Jul 25, 2011 11:50 pm
"O-too-saaaaaaaaaaaaaaaaaan!" schrie Yuuji und versuchte immer wieder, sich von den Polizisten loszureißen, die versuchten, ihn wegzubringen, damit er sich die Hinrichtung nicht ansehen musste. So viel Hochachtung hatte man dann noch vor ihm, immerhin war er ein Reinblüter. Er wollte zu seinem Vater, unbedingt - und selbst wenn er mit ihm auf dem Schafott den Tod erleiden würde, es wäre ihm egal. Lieber starb er mit seinem Vater, als ein Leben ohne ihn auf dieser Welt zu führen, in der er mindestens genauso gehasst wurde wie der Rest seiner Familie.
"Mögen O-baa-san und O-jii-san dich aus der Familie werfen!" zischte Amaya und dachte dabei an ihre mütterlichen Großeltern Senri und Kanon. "Du bist nicht besser als Hamano es war, und du wirst mit ihm zusammen untergehen, das schwöre ich dir. Ich würde dir wirklich alle Flüche auf den Hals hetzen, wäre ich ein Dämon, aber so begnüge ich mich damit, geduldig abzuwarten, bis auch der letzte dich verlassen hat und du am Ende genauso endest wie dein großer Bruder." Mit diesen Worte wandte sie sich um und lief dann schnurstracks den Polizisten hinterher, um Yuuji an sich zu nehmen und ihn zu trösten.
Ein wenig zitterte Yokai, als man ihn auf das Schafott führte und letztendlich seine Arme über dem Kopf an einen Pfahl kettete. Er hatte schon oft vom Tode geträumt, sich so sehr danach gesehent, doch hatte er nie die Schmerzen dabei bedacht, die es für ihn geben würde. Zu sehr war er auf den Tod fixiert gewesen, zu sehr hatte er sich das Leben danach vorgestellt - nicht aber den Vorgang selbst. Erst jetzt, als er die glühenden Eisen sah, die man auf einem Tischchen ausgebreitet hatte, überkam ihn die Angst. Doch er hatte seinen Weg gewählt, und jetzt gab es kein Zurück mehr.
Ein wenig lächelte Yoshiro, doch im selben Moment überkamen ihn die Gewissensbisse, aufgrund des Jungen, der nun als Vollwaise leben musste. Er selbst wusste wie es war, nachdem er seine beiden Eltern verloren hatte, auch wenn er zu diesem Zeitpunkt wohl schon alt genug gewesen war, um auf sich selbst aufzupassen, aber er wusste, dass einem etwas fehlte, so ganz ohne Eltern. //Oh ihr Brüder, gebt mir einen Rat...// schickte er ein Stoßgebet zum Himmel und zur Hölle, in der Hoffnung sich endlich einmal für etwas entscheiden zu können. Schon immer hatte er gezögert, hatte nie gewusst, welche Seite er nehmen sollte, und so war es bis zum heutigen Tage geblieben.
Kyosuke Vizesenatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" Di Jul 26, 2011 10:18 am
"Tz als ob die auf das Gejammer von kleinen Kindern hören würden....", spottete Ryouji, allerdings so dass es Amaya wahrscheinlich sowieso nicht mehr hörte. "Wenn ich bitten darf, Herr Senatsvorsitzender? Die Folterung beginnt nun, denn die Todesart muss noch bestimmt werden. Derweil werde ich die Folterung durchführen und ihr werdet das seltene Vergnügen haben zusehen zu dürfen", meinte Ryouji frohlockend und zeigte mit beiden Armen auf den Platz, direkt vor dem Senat, auf dem das Schaffott stand. Yokai hatte der Scharfrichter bereits mit Ketten an einen Pfahl gebunden, sodass dieser sich nicht wehren konnte und sich so gut wie überhaut nicht bewegen konnte. "Ich werde auf eure Anwesenheit warten!", versicherte Ryouji schließlich als er keine Antwort von Yoshiro bekam und eilte nach draußen. Im Gegensatz zu Yoshiro drängten sich die Senatoren bereits vor der großen Pforte, die nach draußen führte, denn keiner von ihnen wollte es verpassen, wenn der große Tyrann endlich sterben würde und endgültig für seine vielen Verbrechen an der Vampirwelt bezahlen würde.
Während sich allmählich die Schaulustigen um das Schaffott sammelten, betrat der Scharfrichter das Schaffott und besah Yokai mit einem verwunderten Blick. Offensichtlich hatte der Scharfrichter, der schon unter Yokai gedient hatte, nie erwartet, dass nun der ehemalige König der Vampire nun ,genauso wie seine Opfer, sich auf dem selben Schaffott befand, auf dem auch schon Amura Shadako sein Leben verlor. "Welch pure Ironie....", kicherte Ryouji, der in diesem Moment das Schaffott ebenfalls betrat.
Eigentlich hatte Ichimonji vorgehabt der Hinrichtung beizuwohnen, doch nun hatte dieser seltsame Anruf seine Planung durcheinander gebracht. Er entschuldigte sich bei dem Senatssprecher Fujijama und stieg anschließend in seinen Wagen. Nach einem schnelle Abschied von Chiaki, startete Ichimonji den Motor und fuhr zum Hafen des Senats. Er hoffte dort eine Fähre zu bekommen, die ihn schnellstmöglich zur Spiegelinsel bringen würde, denn anscheinend war es ein dringendes Treffen.
Amaya Senatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" Di Jul 26, 2011 10:55 am
Auf die Worte Ryoujis hin hatte Yokai nichts mehr erwidert, doch er wusste, dass es stimmte. Es war wirklich ironisch, wie schnell man doch vom Jäger zum Gejagten werden konnte - auch wenn er schon seit mehreren Jahrhunderten auf die Jagd verzichtete, und lieber ein ruhiges Leben geführt hätte, als nun zum Gejagten , und letztendlich zum Gefangenen zu werden. Und dennoch, trotz der Tatsache, dass er wohl jetzt den qualvollsten nur möglichen Tod erleiden würde, machte er sich darüber keine Gedanken, sondern blickte vielmehr zu seinem Sohn hinüber, der, wie schon damals Ruka bei dem Tode Amuras , nun von den Polizisten festgehalten wurde, damit er seinem Vater nicht zu Hilfe eilen konnte - auch wenn der Kleine sich heftig zu wehren schien. Zumindest bekam Yokai mit, wie einzelne Funken sprühten, als sich der Zorn Yuujis auf die Wachleute entlud. //Vergib mir, Maria, dass ich deinem Sohn nie ein guter Vater sein konnte. Letztendlich hat mein Egoismus doch wieder gesiegt, und dafür gesorgt, dass der Kleine allein leben muss...// dachte Yokai und seufzte leise.
Ein wenig taumelnd war Yoshiro Ryouji gefolgt, bis auch er letztendlich auf dem Schafott stand, um der Hinrichtung beizuwohnen. Eigentlich wäre es nun seine Aufgabe gewesen, sich eine Todesart auszudenken, doch vielmehr spielte er mit anderen Gedanken, die ihn weitaus mehr beschäftigten. Nachdenklich ließ er seinen Blick in die Menge schweifen, wo die Polizei nun sichtliche Mühe damit hattte, die Massen zurückzuhalten, die entweder näher am Geschehen sein wollten oder einen verzweifelten Rettungsversuch für Yokai starten wollten. Ein paar der Senatoren, unter ihnen vor allem Frauen, schienen nicht gerade begeistert davon zu sein, was nun geschehen würde.
Kyosuke Vizesenatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" Di Jul 26, 2011 11:21 am
"Wertes Volk der Senatsstadt: heute ist ein höchst ehrwürdiger Tag gekommen, der als neuer Nationalfeiertag bezeichnet werden könnte. Denn heute ist der Tag an dem der Schlächter, der Tyrann und der Mörder, der unsere Gesellschaft seit Tausenden Jahren befleckte, diese Welt verlässt und in die Abgründe der Hölle verstoßen werden wird, wo er hoffentlich für seine Taten bestraft werden wird!", verkündete Ryouji und ließ gar nicht lange auf sich warten. Er ließ einen Diener mit einem äußerst flachen Schwert kommen und zog es aus der Scheide. Es war ein schönes verziertes Schwert aus China, dessen Griff mit lilanem Samt und Goldfäden umwoben war. Zudem war ein Blumenmuster in die Klinge des Schwertes eingraviert - ein völliger Gegensatz also zu dem, welches grauenerregende Tat dieses Schwert gleich zu verrichten hatte.
"Da der hier anwesende Yokai Kima, einmal in seinem Leben der Senatsvorsitzende war, so will ich ihm eine kleine Gnade geben! Er wird seinen Tod nicht mitansehen müssen!", verkündete Ryouji, woraufhin einige Anwesenden verwundert zu ihm aufblickten, während andere erstarrten, denn sie wussten worauf Ryouji wohl gerade anspielte. Mit einer bittenden Geste reichte Ryouji das Schwert dem Scharfrichter, der es zu den anderen heißen Eisen in die Glut des Kohlenkessels legte. "Mein lieber Yokai - du hast die Ehre die Klinge von Ayumis Blumenschwert zu berühren!", erklärte Ryouji dem Unglücklichen und klang dabei so als wäre das etwas wünschenswertes.
Zuletzt von Kyosuke am Di Jul 26, 2011 11:43 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Amaya Senatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" Di Jul 26, 2011 11:37 am
"Ayumis Schwert? Wirklich es wäre eine Ehre für mich, aber eigentlich ist es schade..." murmelte Yokai und musste leicht lächeln. "Ich hatte eigentlich gehofft, den Tod mit eigenen Augen ansehen zu können, wo ich doch noch nie diese einmalige Gelegenheit hatte. Schade, wirklich." Auch wenn er leicht zitterte vor Angst so wollte er dennoch seine Ängste nicht preisgeben, sondern versuchte, einfach ruhig zu bleiben, auch wenn er wusste, dass es schwer werden würde. Vor allem machten ihm die vielen glühenden Eisenstangen doch ein wenig zu schaffen, ebenso wie das Schwert, welches Ryouji bei sich getragen hatte, und welche wohl dazu dienen würde, ihn zu blenden. //Ich hatte ja gewusst, dass es schmerzvoll werden würde, aber das, das hier übertrifft wirklich alles...// er schluckte leicht, während er versuchte seine Gedanken wieder auf andere Bahnen zu lenken. Wieder wanderte sein Blick zu Yuuji, der noch immer mit den Polizisten kämpfte und, wie es schien, nun sogar seine Fähigkeiten einsetzte, wenn auch eher ungewollt. Zumindest konnte man im nächsten Moment schon sehen, wie seine sonst so grünen Augen rot aufleuchteten und die Polizisten ihn mit einem Mal losließen. Noch ehe irgendjemand überhaupt hatte protestieren können, rannte er schon aufs Schaffott, wobei er noch eine Spur aus Flammen hinter sich herzog.
Kyosuke Vizesenatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais" Di Jul 26, 2011 11:55 am
"Könnt ihr denn nicht einmal kleine Kinder festhalten?", seuftze Ryouji und schon im nächsten Moment war das Schaffott von einer Steinmauer umgeben, die einen halben Meter dick war und das Schaffott komplett von der Außenwelt abschirmte. "Wenn sie schon nicht zuschauen wollen, so werde ich es eben ohne Publikum machen!", zischte Ryouji. Der Scharfrichter, Yoshiro, Yokai und Ryouji waren nun in Ryoujis eigenem Steingefängnis gefangen und das solange wie es Ryouji wollte. Und er würde es erst wieder zusammen fallen lassen, wenn er hier fertig wäre. "Kannst dich ja freuen - so hast du gar kein Publikum!", scherzte Ryouji und verfluchte gedanklich schon mal dieses nervige Kind zum Teufel. "Bevor dein Balg und deine Nichte meinen sie würden gegen die geballte Macht des Staates ankommen, werden Sie nur noch Asche von dir finden!", zischte Ryouji und zog in diesem Moment wieder das Schwert aus dem Kohlekessel.
Es glühte nun, sodass die Klinge nun orange schimmerte anstatt silbern wie zuvor. Ohne noch länger herumzureden testete Ryouji die Hitze der Klinge erst einmal an Yokais rechtem Handgelenk. Mit einem dämonischen Grinsen auf den Lippen, führte er das Schwert näher und näher an Yokais Handgelenk heran, bis die glühende Klinge das Handgelenk berührte und ein lautes Zischen hörbar war. "Zu schade, dass das Publikum, das jetzt weder hören noch sehen kann, nicht wahr Yoshiro?", meinte Ryouji sarkastisch.
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Thema: Re: Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais"
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