Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais"

"Beruhigen Sie sich..." meinte Ruka, die nun verstanden hatte, dass Kaoru wohl auch schon zuvor von Ryouji kontrolliert worden war. Wie es dazu gekommen war, wusste sie wohl selbst nicht, aber im Moment war dies auch egal. "Wie es scheint, hat Ryouji Taiki die Kontrolle über Sie beide übernommen. Sie, Kaoru-san, hat er wohl dazu gebracht Yokai in jenes Zimmer hier zu bringen, und Sie, Kim-san, wohl dazu, die Spritze mit dem Gift in seinen Arm zu rammen. Ich gebe Ihnen beiden keine Schuld, Sie konnten ja ncihts dafür, dass Sie kontrolliert wurden. Ich hoffe nur, dass dies in Zukunft nicht mehr vorkommen wird. Zur Sicherheit sollten Sie immer in der Nähe von uns bleiben. Nicht, dass wir Sie kontrollieren wollen, aber notfalls könnten wir dafür sorgen, dass ein anderer Reinblüter Ihnen nichts tun könnte."

Mittlerwiele war auch Shion angekommen und spritzte Yokai bereits ein Gegengift, während Amaya sich darum kümmerte, dass auch die Diener des Senats wieder zurück an ihre Arbeit gehen konnten, immerhin sollte niemand etwas davon bemerken. Sie würde sich später wohl selbst noch auf die Suche nach Ryouji machen, wenn es sein musste.

"Wie? Ryouji ? Wo ist er? Dem werd ich das Hirn ausquetschen, dass er sich erlaubt mich zu kontrollieren!", faucht Kaoru. "Aber was hat er dann alles mit mir angestellt? Das letzte was ich weiß, war dass ich mit Shion eine Tasse Tee getrunken habe!", erklärte Kaoru und versuchte aufzustehen. Senator Kim dagegen schaute sich die leeren Flaschen an und las die Inhaltsangabe. "Haben Sie sich die schon angeschaut ?? Sie müssen doch wissen gegen was sie da spritzen, nicht?", meinte der Senator und gab Shion das Fläschchen.

"Was ist nur los?", fragte sich Kyo, der sich plötzlich so seltsam fühlte. Er fühlte sich auf einmal um einiges stärker als noch vor wenigen Minuten. Von einer Sekunde auf die andere, wäre sein Kreislauf fast zusammengebrochen von der Macht die er plötzlich spürte. Auch die anderen schienen eine Veränderung wahrgenommen zu haben, denn sowohl die anderen Schüler als auch Seiji starrten Kyosuke merkwürdig an. "Kyo was hast du gemacht?"

"Ich weiß nicht wo er hin ist, aber wie es scheint ist er auf einer der anderen Inseln, denn wenn er nach Japan gegangen wäre, oder noch weiter weg, hätte seine Kraft nicht gereicht, um jemanden wie Sie zu kontrollieren, aber auf der Kageshima kann er nicht sein, denn von dort habe ich ihn eigenhändig verstoßen, und er hat mir geschworen dass er nicht zurückkehren wird - vor allem wäre das selbst nur sein Tod, weil mein Vater durchaus spürt wo er ist." erklärte Amaya mit einer gewissen Ernsthaftigkeit. Wie es schien, kam sie doch gut mit ihrer Rolle als Vorsitzende des Senats zurecht, auch wenn sie noch ziemlich jung war für dieses Amt und nur wenig politische Erfahrung hatte. Dann aber wandte sie sich zu Kobe um und lächelte ihn ein wenig an. "Können Sie mir einen Gefallen tun und mir eine Liste schreiben mit den Dingen, die ich noch zu erledigen habe? Und damit meine ich nicht die Hausaufgaben, die ich auch noch nicht gemacht habe..." sie begann leicht zu kichern, während Kobe nur verständnsivoll lächelte und sofort zu schreiben begann.

"Natürlich habe ich das Etikett schon gelesen, denken Sie, dass ich sonst das richtige Mittel spritzen könnte?" fragte Shion und schüttelte nur ein wenig den Kopf über den Senator Kim. "Wenn alles gut läuft, müsste er in wenigen Minuten wieder erwachen. Ich habe ihm eine starke Dosis gegeben, auch wenn er schon viel Glück hatte, da das Gift sich noch nicht großartig im Körper verteilen konnte. Der Vortei ist, dass es über die Blutbahn verteilt wird, und es deshalb bei Vampiren langsamer dauert, vor allem bei Reinblütern, welche doch einen äußerst schwachen und kaum zu erkennenden Herzschlag haben."

"Na Sie scheinen sich wohl bestens mit sowas auszukennen!", meinte Senator Kim und sah Shion fasziniert dabei zu, wie er sich um Yokai kümmerte, der doch eigentlich mehr als jeder andere den Tod oder eine lebenslange Haftstrafe verdient hätte.

"Oh Kindchen..unterschätzt ihn bloß nicht....meine Mutter hatte ihn bereits als kleines Kind kennengelernt und wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat oder sich falsch behandelt fühlt, kann er sehr energiegeladen sein! Wenn er erst einmal wütend wird, würde ich ihm alles zutrauen! Ryouji ist noch sehr hitzköpfig...warum er aber überhaupt auf einmal so wütend ist kann ich nicht sagen...schließlich ist die Beziehung meiner Familie zur Taikifamilie seit dem Bürgerkrieg stetig gesunken und meine Mutter war auch nur ein einziges Mal bei ihnen als Babysitter - und das war noch als ihre Eltern lebten", erklärte Kaoru

"Sicherlich muss ich mich damit auskennen. Ich habe nicht umsonst 7 Jahre lang Medizin studiert und ich bin nicht umsonst der persönliche Hausarzt des Tenno!" erklärte Shion während er , etwas notgezwungen natürlich, Yokai verarztete. Ein wenig fühlte er das Mitleid aufkeimen, dafür, dass der Tyrann doch schon knapp wieder dem Tode entkommen war, doch andererseits weckte dies auch seine Wut. Manchmal wusste er wohl selbst nicht was er wollte, aber solange er als Arzt fungierte, war er an seine Pflichten und vor allem an seinen hippokratischen Eid gebunden, und den würde er auf keinen Fall brechen.

"Naja, das ist eigentlich klar, warum er so wütend ist.." murmelte Takara. "Ich denke er fühlt sich von jedem von uns hier verraten. Von Yoshiro, weil dieser ihm nicht geholfen hat, Yokai zu töten und sich letztendlich für die Familie anstatt für die Macht entschieden hat. Von mir, weil ich eigentlich als seine kleine Schwester zu ihm halten sollte und nicht das tun, was ich eben jetzt tue. Und von den restlichen Leuten wohl auch, weil wir ihm nicht bei seinem Plan helfen. Aber ehrlich gesagt ist er selbst daran schuld, wenn er seine Tochter wie eine Sklavin behandelt, seiner Familie den Rücken zuwendet und gegen jegliche Prinzipien verstößt, nur um seine Rache zu bekommen..."

"Naja aber denken Sie doch auch an das arme Kind....in so jungen Jahren schon die Eltern zu verlieren.....das war sicherlich eine schwere Kindheit....und dann auch noch mit so einem großen Bruder wie Hamano aufzuwachsen....meinen Sie nicht, dass es auch damit etwas zu tun haben könnte?", fragte Kaoru wissbegierig. Eigentlich hatte sie Ryouji immer ganz gern gehabt - auf solch eine Wandlung war sie nicht vorbereitet gewesen.

"Pff..für die Macht? Ich habe mich doch genauso für die Familie entschieden....", kicherte Senator Kim kurzzeitig, nur um gleich wieder seine normale Besinnung zurückzuerlangen. "Hab ich gerade was gesagt? Ich fühlte mich gerade so schwach...", bemerkte der Senator.

"Was schaut ihr denn so alle? Ich habe nichts gemacht...schaut gefälligst zum Lehrer ! Da spielt die Musik!", beschwerte sich Kyo und zu seiner Verwunderung befolgten alle seine Bitte ohne Diskussion. Nur Emi starrte ihn immer noch an und bemerkte auch an sich eine Veränderung. "Irgendwas stimmt hier nicht, Kyo-chan!"

Gerade eben hatte Amaya Kaoru noch etwas antworten wollte, als sie sich auch schon im nächsten Moment zum Senator Kim umdrehte und diesem einen so zornigen Blick zuwarf, dass man hätte meinen können, sie wäre im nächsten Moment schon auf ihn losgegangen. Stattdessen wurde nun nur ihre Miene ziemlich genervt, und sie meinte an Kim, beziehungsweise wohl Ryouji, der sich hinter ihm verbarg, gewandt: "VERPISS DICH!", bevor sie sich dann wieder Kaoru zuwande.
"Ehrlich, ich bezweifle dass er so arm dran ist. Mir ist doch seine verpfuschte Kindheit egal, dnekt er, irgendjemand hätte eine bessere Kindheit gehabt? Und nur weil mein Vater während meiner Kindheit sich so daneben benahm, muss das nicht heißen, dass ich ihn deshalb nachahme in seinem Tun. Wenn Ryouji meint er müsse Hamano nachahmen, schön und gut, aber dafür muss er eben mit den Konsequenzen rechnen. Und er hat Glück, dass ich nicht das Feuer beherrsche, andernfalls wäre die gesamte Insel der Taikis schon längst von einem See aus Lava umgeben!"

Kaorus Augen weiteten sich erschrocken, als Amaya das mit dem Feuer und dem Lavasee sagte. "Sprich das lieber nicht aus, Kindchen...du könntest die beiden sonst noch auf schlechte Gedanken bringen!", bemerkte Kaoru und sah erschrocken um sich, ob Ryouji oder Hamano das gehört haben könnten. "Was ist mit ihren Urgroßeltern? Vielleicht lassen die mit sich reden....oder die Aritomos....vielleicht lassen die sich noch zum Guten kurieren!", schlug Kaoru vor, wobei sie nun sehr leise sprach, aus der Angst, dass Ryouji etwas hören konnte.

"Gibt es denn keine Sicherheitsvorkehrungen, die man dagegen treffen kann?", jammerte Senator Kim Ruka an, die ja ebenfalls im Raum stand. "Er hat mich gerade schon wieder unter Kontrolle gehabt!!!"

"Ja aber wer auch immer etwas damit zu tun hat...es macht Spaß!", freute sich Kyosuke und befahl den Anwesenden zum Spaß aus dem Lehrerzimmer die im Tresor liegenden Abschlussprüfungen zu holen. "Sag mal spinnst du? Hey....Yuiko...Seiji und auch du Ysou! Kommando zurück...lasst die Prüfungen wo sie sind!", meinte Emi und sofort blieben alle stehen. "Oh man jetzt nen Tee zur Beruhigung...", murmelte Emi und hatte nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet Matsuo ihrer Bitte nachkommen würde. "Irgendetwas ist hier faul und ich würde zugern wissen was es ist....", seufzte Emi und schaute zum Fenster heraus.
Gerade schaute sie konzentriert auf einen der Vögel auf dem Schuldach, als die Scheibe plötzlich zersplitterte und der Vogel tot vom Dach fiel. "Was um alles in der Welt ist hier los? Ich komme mir vor als hätte ich etwas in mir, dass ich nicht kontrollieren kann!", jammerte Emi und versuchte möglichst niemanden anzusehen.

"Bei den Aritomos würden mir als Einzige, mit denen man noch reden kann, höchstens Kyo-kun und Emi einfallen...Und vielleicht Chiaki noch. Wobei ich äußerst enttäuscht von ihr und ihrem Mann bin, nachdem sie mich so im Stich gelassen haben bei der Verhandlung. Ichimonji ist eben doch der typische Opportunist, der sich ständig auf die Seite der Besseren stellt, hauptsache er hat seinen Vorteil am Ende und seinen Profit." Leicht schüttelte Amaya den Kopf und gab sogar ein genervtes Seufzen von sich, um ihrem Ärgernis noch mehr Ausdruck zu verleihen. "Und was mit meinen Urgroßeltern ist, weiß ich auch nicht. Ich habe Takuya-sama und Ayumi-sama schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Die beiden sind eigentlich nur auf ihrer Insel und ich glaube auch sie haben beschlossen, sich nicht ins Geschehen einzumischen. Aber ich kenne jemanden, der sich vielleicht einmischen würde. Denn immerhin ist Hakuna-sama der Patenonkel von Yokai, und soweit ich das mitbekommen habe, haben die beiden einen Pakt geschlossen." Amaya begann frech zu grinsen. Auch sie sprach leise genug, dass Ryouji nicht mithören konnte.

"Nun ja, was die Sicherheitsvorkehrungen betrifft, so könnte ich Akane-san bitten, dass sie einen Schutzwall um diesen Palast hier errichtet. Ob jedoch ihre Kraft dazu ausreicht weiß ich nicht, aber ein Versuch wäre es wert. Denn ihre Barrieren sind selbst für Reinblüter undurchdringbar. " erklärte Ruka ein wenig nachdenklich, während sie den Senator Kim musterte. "Es wäre zumindest eine Übergangslösung, bis wir Ryouji Taiki ausfindig gemacht haben. Aber ich habe meinen Mann gebeten, sofort mit den notwendigen Schritten zur Ergreifung des Verräters zu beginnen."

"Na wenn du das so siehst.....aber meinst du wirklich, dass Ayumi oder Takuya nicht ein Machtwort über ihre Urenkel sprechen könnten? Und wenn sich bei den Aritomos nur mit Emi und Kyo reden lässt, sind sie keine große Hilfe! Versteh mich nicht falsch...aber sie sind eben doch nur Adlige so wie ich!", bedauerte Kaoru und sah enttäuscht über sich und ihre Schwäche zu Yokai, der wohl bald wieder die Augen öffnen würde.

Keuchend lag Chiaki auf dem Fußboden und hielt sich vor Schmerz den Kopf, in dem sie von einem Moment auf den anderen plötzlich hunderte von Stimmen hören konnte, die wohl alle zu den Gedanken der Senatoren im Auditorium gehörten. Sie war kurz davor durchzudrehen - zudem spürte sie wie ihr Herz auf einmal kaum noch schlug und bekam schon Angst vergiftet worden zu sein. "Was geschieht hier nur?", fragte sie sich und musste sich anstrengen nicht loszuschreien, angesichts der immensen Kopfschmerzen, die sie durch diese vielen Stimmen in ihrem Kopf bekam.

"Ich lüge kein einziges Wort ! Die die hier lügt bist allein du...", zischte Juria und schleuderte Yuka mit einem Wassertornado von sich und Ichiru weg, so wie es Yuka wenige Moment zuvor bei ihr getan hatte. "Ichiru....was ist deine Antwort? Ich habe alles mitbekommen was du getan hast...und ich kann mir denken, dass du sicherlich deine Tochter vermisst....ich verspreche dir sie zurückzubekommen...zuvor fordere ich aber, dass du und Yuka euch stellt und euch bessern werdet ! Bevor der Ruf der Aritomos nicht wieder gut gestellt ist, werde ich keinen kleinen Finger für euch bewegen! Und ebenso nicht, wenn ihr beiden euch angemessen bei Ichimonji entschuldigt! Er gehört ebenso zur Familie wie wir alle!", forderte Juria und konnte bereits beobachten, wie das Eis um den Sarg schmolz.

"Wenn ich nicht verrückt bin, dann sind Emi und Kyo gerade keine Adligen mehr...Entweder hat uns Akuma-sama einen verdammten Streich gespielt, oder Emi und Kyo sind gerade wirklich Reinblüter, ebenso wie Chiaki. Zumindest kann ich sie alle spüren, und das besser als je zuvor. Normalerweise ist ihre Präsenz anders, doch jetzt ist Chiakis Präsenz so stark wie die von O-too-san oder O-jii-sama..." murmelte Amaya und schüttelte ein wenig den Kopf. "Offensichtlich ist hier irgendetwas vorgefallen, was ich mir nicht erklären kann. Aber sagt mir mal, spinn ich wirklich oder spürt ihr das auch?" fragte sie, bevor sie dann leicht den Kopf schüttelte. "Naja, man sollte erst einmal eine "Audienz" bei Takuya und Ayumi bekommen."
"Das lässt sich einrichten. Nachdem mich Ryouji so geärgert hat, dass ich den Besuch bei Kumiko verweigere, können wir stattdessen auch zu meinen Urgroßeltern fliegen, denn der Hubschrauber ist sowieso schon bestelt, und ich weiß dass der Pilot nicht gerade erfreut wäre, wenn er extra sich einen Tag von seinen sonstigen Aufgaben frei nehmen muss, um uns zwei zu fliegen."

Mit schmerzverzerrtem Gesicht schlug Yokai die Augen wieder auf und blickte dann zu Kaoru. "Ryouji...wenn ich dich in die Finger kriege, bring ich dich um. Und wenn es das Letzte ist, was ich tue. Aber ich hacke dir den Kopf ab und breche dir sämtliche Knochen, das schwöre ich!" fluchte er leise. Offensichtlich befand er sich noch immer im Delirium, andernfalls würde er nicht solche Sachen direkt vor Kaoru von sich geben.

"Waa..erschreck mich doch nicht so!", beschwerte sich Kaoru bei Yokai und das mit ihrer üblichen hohen Stimme sobald sie sich erschreckt. Jetzt da es Amaya erwähnt hatte, konnten die Senatsdiener als auch Senator Kim plötzlich eine neue starke Aura wahrnehmen, die aber noch äußerst unkontrolliert schien.
Plötzlich hielt sich Senator Kim die Hand an den schmerzenden Kopf, als er Chiakis Bitte um Hilfe in seinem Kopf hören konnte, obwohl Chiaki selbst davon nichts mitbekam. Schließlich hatte sie niemanden angesprochen sonder nur daran gedacht.

"Wehe du sagst ja, Ichiru! Lass dich nicht von dieser hinterhältigen Schlange verführen!", zischte Yuka und schmetterte Juria mit einem Wasserstrahl zu Boden. Sofort antwortete Juria jedoch mit einem Blitz, der Yuka ebenso zurückfallen ließ. Derweil war der Sarg bereits endgültig vom Eis befreit und man konnte spüren, wie sich langsam Leben in ihm regte.

"Tut mir leid..." Yokai hatte zu grinsen begonnen. Auch er hörte Chiakis Hilferuf in seinem Kopf, jedoch machte es ihm nichts aus, da er als Reinblüter solche Dinge schon längst gewohnt war, und in diesem Moment auch die Schmerzen wieder die Überhand genommen hatten, und deshalb ein wenig ein taubes Gefühl bei ihm hervorgerufen hatte. "Ich frage mich ja, wie es kommt, dass Chiaki und ihre Kinder plötzlich zu Reinblütern geworden sind...Soweit ich weiß, waren doch Chiakis Eltern auch keine Reinblüter, zumindest hat Juria damals nicht so auf mich gewirkt...Aber wer weiß...vielleicht..." Ein wenig erhellten sich Yokais Züge als er an Juria dachte. "Aber ich denke die neuen Reinblüter werden erst noch mit ihren Kräften zurechtkommen müssen. Wobei es ein Problem darstellen könnte für unsere politische Lage..." Ein wenig seufzte er und langte auch sich an den Kopf, da Chiakis Stimme für ihn etwas lauter geworden war - oder kam es nur von den vielen Schmerzmitteln?

"Na das will ich auch gerne wissen....da muss ein Fehler sein...jemand will uns hier sicherlich auf den Arm nehmen...und doch...ich bin mir sicher, dass es ihre Stimme ist, die sich da über die Schmerzen beschwert!", bemerkte Kaoru und hielt auch sich schmerzverzerrt den Kopf. Offensichtlich hatte Chiakia ihre Kräfte überhaupt nicht unter Kontrolle und wusste nicht was sie damit bei den niedriger stufigen Vampiren für Schmerzen anrichtete.

"Ich weiß nicht...", meinte Ichiru doch war sofort wieder Yuka zur Stelle, die um sich und ihn eine Wand aus Wasser bildete. Schmeichlerisch packte sie ihn am Kinn, sodass er gezwungen wra ihr in die Augen zu sehen. "Sage zu, dass du dich bei Ichimonji und den Shadako entschuldigen willst und ich bringe dich um, genauso wie es mit Nozomi passiert ist!", drohte Yuka, die nicht damit einverstanden war, dass Juria und Nozomi wieder in die Villa der Aritomo einziehen durften.
"Lass ihn gefälligst in Ruhe!" , fauchte Juria und mit einer Handbewegung hatte sie die Wasserwand bereits durchbrochen. Kaum innerhalb der Wasserwand stellte sie das Wasser unter Strom, was jeden ,außer ihr, im Kreis augenblicklich grillte und niedersinken ließ.

"Naja, Sie haben Glück. Chiaki ist noch nicht so alt und vor allem nicht so mächtig genug, dass sie wirkliche Schäden mit ihrer Stimme anrichten könnte. Es gibt durchaus Reinblüter, die allein mit der Kraft ihrer Stimme jemanden töten könnten..." erzählte Yokai, versuchte aber nicht, es selbst an jemandem auszutesten. Im Moment war er sowieso dazu zu schwach, und noch dazu würde es für seine Stellung auch nicht gerade Gutes tun, sollte er wirklich jetzt seine Kräfte einsetzen - wobei er sich fragte, ob er irgendwann sogar noch die Gelegenheit dazu haben würde, ohne, dass man ihn gleich dafür wieder verurteilte. Denn so wie es schien brauchte er nur den Finger zu heben, um in den Augen mancher Leute ein Verbrechen zu begehen. Leicht schüttelte er den Kopf, während er n Gedanken weiterhin Chiaki zuhörte, jedoch nichts tun konnte, da man ihn wohl endgültig ans Bett fesseln würde, sollte er versuchen, noch einmal zu flüchten. Aber er hatte sich geschworen, dass er seinen Plan noch in die Tat umsetzen würde, sobald die anderen verschwunden waren.

"Es tut aber auch so schon mehr als genug Schmerzen verursachen...", jammerte Kaoru und stand dann auf. "Ich denke ich seh mal nach ihr...dann müsste es hoffentlich besser werden!", erklärte Kaoru den vielen Reinblütern im Zimmer und eilte dann zu den Wohnhäusern der Senatoren, wo sich Chiaki aufhielt.

Mit rauchenden Haaren fielen Yuka und Ichiru zu Boden. Dabei hatte es Yuka jedoch noch schlimmer erwischt, wahrscheinlich auch deswegen, weil ihre Gabe das Wasser war. Schnell eilte Juria zu Ichiru und half ihm wieder auf. "Also wie lautet deine Antwort? Lass dich doch bitte nicht noch länger von ihr vergiften nur weil sie die Älteste von uns ist!", bat Juria ihren jungen Bruder, beobachtete aus dem Augenwinkel jedoch, dass Yuka bereits wieder die Augen aufgeschlagen hatte.

"Und ich werde mich nun auf die Suche nach Kobe-san machen, immerhin hat der eigentlich noch meine To-Do-Liste zu bearbeiten!" erklärte Amaya und verschwand auch schon nach kurzer Zeit aus dem Zimmer. Takara dagegen diskutierte noch eine Weile, bevor auch sie zusammen mit Ruka wieder verschwand, weil auch die beiden Frauen noch einiges zu erledigen hatten, was die politische Situation anging, und weil Takara noch nach ihrem Mann und ihrem Neffen sehen wollte. Yokai dagegen grinste nur leicht und sah die Chance endlich gekommen, von diesem schrecklichen Ort zu fliehen. Kurz sah er sich noch im Zimmer um, entdeckte aber nur Senator Kim, der aber als Adliger keine Macht über ihn hatte, bevor er dann vorsichtig den Gurt um seinen Bauch löste, den Kaoru hingemacht hatte und dann versuchte, sich aufzurichten und den Fuß über den Rand des Bettes zu schwingen, was sich allerdings alles andere als leicht und schmerzfrei gestalten wollte.

Als hätte Senator Kim nichts gehört oder sonst von Yokais "Ausbruchversuch" mitbekommen folgte er den anderen und verließ ebenfalls das Zimmer. Plötzlich betrat er das Zimmer wieder und sah zu Yokai, der gerade schon einen Fuß auf dem Boden hatte. "Ähem..verzeihen Sie Herr Shadako...aber ich denke, dass das Krankenbett nicht in Yoshiro-samas Büro stehen bleiben sollte....schließlich gehören Sie doch auf die Krankenstation und nicht in dieses Zimmer! Wenn sie also erlauben...?!", meinte der Senator und ging zu der Halterung des Betts um es aus dem Zimmer zu schieben.

"N...na...", wollte Ichiru sagen, als Yuka wieder dazwischenfuhr und mit einem Katana nach Juria schlug. Diese wich gerade im letzten Moment noch aus und schaute erst einmal überrascht wo Yuka auf einmal diese Waffe hergezaubert hatte. Dann erst bemerkte sie, dass die Waffe vollkommen aus Wasser bestand, das Yuka mit ihren Kräften zu einem Schwert geformt hatte. "Lass dich nicht in die Knie zwingen, Liebling! Sie will nur, dass du dich deiner Hinrichtung durch diese Shadakos stellst ! Sie will nur deinen Tod!", fauchte Yuka und schlug noch weiter nach Juria, die jedoch jedesmal auswich. Allmählich kamen Juria die Tränen: "Wieso tust du das? Wieso lässt du nicht zu, dass wir wieder eine glückliche Familie werden, wie wir es während des Hunterkrieges waren? Wieso stellst du dich nur so quer?", warf Juria ihrer großen Schwester vor, während sie mit teilweise akrobatischen Sprüngen ihrem Schwert auswich.

"Nun hören Sie mal, Yoshiro braucht sein Büro im Moment sowieso nicht, und meine Nichte hat sicherlich ein anderes Büro als ihr Vater...und...Ach, halten Sie einfach das verfluchte Bett an!" fauchte Yokai und war ein wenig angesäuert, dass sein "Fluchtplan" nun schon zum zweiten Mal gescheitert war. Ein wenig schüttelte er den Kopf und brachte dann den Senator unter seine Kontrolle, zumindest zwang er ihn dazu, stehen zu bleiben. "Na immerhin schon einmal etwas. So, wenn Sie nun noch die Güte hätten, die Halterung an der Seite hier wegzumachen, damit ich in Ruhe aussteigen kann? Ich wäre Ihnen doch sehr verbunden über diese kleine Tat." Ein leichtes Lächeln ging über seine Züge, während er nun darauf wartete, dass der Kim sich ans Werk machte und Yokai somit die Gelegenheit hatte, ein wenig Frischluft zu schnappern. Wahrlich, er hasste Krankenhäuser genauso wie Ärzte, und er hatte im Ernst nicht vor, noch ein Weilchen länger dort zu bleiben, wo er jetzt war. Sicherlich, es mochte Friede herrschen mit seinem Bruder, doch was war mit den alteingesessenen Senatoren? Solange Shigure sich noch immer im Senat befand würde er keine Minute länger als nötig dort bleiben.

Ohne zu antworten öffnete Kim die Halterung und half Yokai sogar noch beim Aufstehen, da er schon wieder unter der Kontrolle eines Reinblüters stand, jenen arroganten Vampiren, denen ein gewisser Zeichner die Macht über ihre anderen Artangehörigen geschenkt hatte.

"WEIL ICH NICHT ZULASSE DASS ICHIRU ETWAS GESCHIEHT WEIL ES SO EIN VERFLUCHTER SHADAKO ES SO WILL! Ich werde ihn sicherlich nicht diesen blutrünstigen Biestern übergeben! Die werden doch alles daran setzen mich und ihn umzubringen, sowie sie es mit meiner Tochter getan haben, sodass Hamano sie zu seiner Eigenen machen konnte. Eher würde ich ins Ausland verschwinden als diese Bande von Shadakos um Gnade anzuflehen!", kreischte Yuka und schlug eifrig mit dem Schwert nach Juria. Ebenso schleuderte sie ihrer Schwester eine Wasserkugel nach der anderen hinterher, sodass Juria sich mehr als nur einmal mit ihren eigenen Fähigkeiten retten musste.
"Ich weiß nicht was sie mit deiner Tochter gemacht haben, doch ich bin mir sicher, dass ich das in einem Gespräch klären könnte!", argumentierte Juria und schütze sich mit einer wirbelnden Wasserwand vor Yukas Attacken.

"Vielen Dank, guter Mann." meinte Yokai noch und lächelte ein wenig. Er tat es nur ungern, dass er die anderen beherrschte, doch gewisse Umstände erforderten eben gewisse Tätigkeiten, weshalb er zu diesem Mittel gegriffen hatte. Doch sobald er aus dem Bett war, ließ er auch wieder ab von Kim, immerhin war dieser wohl oft genug schon unter der Kontrolle eines Reinblüters gestanden. Yokai merkte, dass es ihm selbst nicht wirklich gut ging, denn sein Kreislauf schien offensichtlich nicht ganz mitzuspeilen, und auch seine Schmerzen hatten noch nicht nachgelassen, doch das interessierte ihn in diesem Moment eigentlich so gut wie garnicht. Während er sich noch am Bett festhielt, um nicht vollends auf die Knie zu sacken, wagte er bereits erste Schritte, und erst, als er wieder sein Gleichgewicht einigermaßen hatte, ging er ein paar Schritte, wobei er sich nun daran gemacht hatte, sich an der Wand abzustützen, damit er nicht doch am Ende noch fiel. Er musste wohl als erstes noch diese schrecklichen Klamotten loswerden, denn irgendjemand hatte ihm die Sachen seines Bruders gegeben, die ihm leider ganz und gar nicht passten und auch sowieso schon blutdurchtränkt waren.

"Nein...Sie haben es doch nicht etwa schon wieder getan?", beschwerte sich Senator Kim, als er wieder Herr über sich selbst war. "Das ist heute schon das dritte Mal....wenn man die Versuche von Ruka-sama nicht dazuzählt!", seufzte Kim. Als er sah, dass Yokai noch nicht weit weg war, fuhr er ihm mit dem Bett hinterher und bot ihm an sich wieder hineinzulegen. "Glauben Sie mir auf dem Bett sind sie schneller unterwegs als hier so herumzutorkeln!", argumentierte er.

"In einem Gespräch? Solch ein Gespräch bringt meine Yumi auch nicht zurück ins Leben!", fluchte Yuka und schlug weiter nach Juria, wobei sie sich mittlerweile selbst an den Wassermassen außerhalb des Gebäudes bediente und diese mithilfe ihrer Kräfte ins Innere schießen ließ, wo sie mehr und mehr einen Tornado um Juria bildeten. Diese war den Wassermassen diesmal jedoch weitaus besser gewachsen, da sie nun selbst eine Reinblüterin war und sich daher auch zur Wehr setzen konnte.

"Meinst du wirklich, dass das nötig ist? Du könntest sie doch auch einfach wieder einsperren!", meinte Ichiru amüsiert vom Schauspiel, als er plötzlich spürte wie es ihm unsagbar kalt wurde. Als er sich umsah bemerkte er erst mit Schrecken, dass der Sarg sich geöffnet hatte und er selbst kurz davor war als Eisskulptur zu enden. "Wer wird hier eingesperrt, hm?", meinte der junge Mann mit den roten Haaren, der neben Ichiru aufgetaucht war, mit einem breiten Grinsen.

"Nein Danke, ich komme schon zurecht. Und es geht mir nicht darum, schnell hier rauszukommen, es geht mir darum, überhaupt diesen verfluchten Ort verlassen zu können!" erwiderte Yokai und blickte mit einem gewissen Ärgernis in seinen Zügen zum Senator Kim. "Wagen Sie es nicht, mich noch einmal dazu zu zwingen, Sie zu kontrollieren." zischte er und wirkte nun sichtlich angesäuert, dafür, dass alle ihn offensichtlich behandelten wie ein kleines Kind. Ihm ging es gut! Sicherlich, er hatte noch vor wenigen Stunden eine Folter erlebt, die wohl grausamer war als der Tod, und hätte man ihn nicht gerettet, wäre er sicherlich auch gestorben, aber er war ein Reinblüter, und letztendlich waren siene Wunden doch nicht mehr als kleine Kratzer, oder etwa nicht? Es gab doch keinen Grund zur Sorge, er hatte bisher doch auch immer durchgehalten, und so schnell konnte er nicht sterben. Nicht, solange sein Herz intakt war. Erst, wenn dieses Herz zerstört wäre, konnte er gehen.

Als Yuka sah was mit Ichiru geschah kam sie sofort angesprungen und schlug nach dem rothaarigen Mann. "Nozomi! Es wäre besser gewesen, du wärst in deinem Sarg geblieben!", zischte Yuka. Womit sie jedoch nicht gerechnet hatte, war, dass Nozomi ihr Schwert anfassen würde und sämtliche Wassermassen, die unter Yukas Kontrolle standen in eine ein Meer aus Eis verwandelte. "So und warum, wenn ich fragen darf ? Ich habe gemerkt, dass hier mal wieder ein Geschwisterstreit stattfindet und da will ich doch nicht fehlen!", kicherte Nozomi und strich sich durchs Haar, wie es für einen Aritomo eben typisch ist.

"Nun Sie machen nun mal nicht den Eindruck, als könnten sie überhaupt gerade stehen!", entgegnete Senator Kim. "Und zudem sind ihre Klamotten, die sie da anhaben, völlig von Blut verschmutzt. Ich bringe sie Ihnen in die Reinigung!"

"Ich kann gerade stehen." erwiderte Yokai und ließ für kurze Zeit die Wand los - wobei er schon im nächsten Moment wieder dorthin fassen musste, um nicht gänzlich umzukippen oder gar zusammenzubrechen. Jedoch ließ er sich nichts anmerken von seiner Schwäche, sondern verhielt sich ausnahmsweise mal wie ein arroganter Reinblüter - selbst, wenn es etwas war, was er abgrundtief hasste. "Außerdem: Was sollte ich denn bitte anziehen, wenn alle meine Besitztümer Yoshiro gehören und der letzte Anzug, der mir gehörte, in den Flammen verbrannt ist und offensichtlich nicht mehr tragbar ist? Und denken Sie ja nicht, dass ich die Sachen meines Bruders nehmen würde oder irgendwelche anderen Lumpen...Ich habe schließlich noch eine Schulklasse zu unterrichten und ich habe nicht vor, meinen Schülern zu begegnen als wäre ich ein dahergelaufener Bettler!!"