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Thema: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso Sa Jan 01, 2011 9:35 pm
"Ren! Bitte, du musst da nicht tun! Yuna würde es nicht wollen, niemals würde sie wirklich zulassen, dass du ihr in den Tod folgst! Ren! Versteh es doch! Alles was sie wollte, war , dich glücklich zu sehen, denkst du nicht dass sie dich deswegen geheiratet hat?" Die tiefen Schluchzer, die von Amaya kamen, wollten kein Ende nehmen. Sie hatte ihrem Cousin schon wieder einmal das Messer aus der Hand entrissen, gerade, als er es sich erneut in die Brust rammen wollte, um sein Herz herauszuschneiden. Voller Verzweiflung sah sie ihm in die Augen, doch alles, was sie entdecken konnte, war sein leerer, trüber Blick - gerade so, als wäre er doch schon längst gestorben, und nur sein Körper weilte noch auf dieser Welt. Doch genau dieser Blick war es, der ihre Verzweiflung nur noch mehr steigerte. Durfte sie ihm wirklich so etwas antun? Sie wusste, er liebte Yuna so sehr, dass er ihr sogar in die Hölle folgen würde, nur um bei ihr zu sein. Sie schüttelte leise den Kopf, während sie zu Kyo und Emi sah, und diese bat, ihr zu folgen, damit Ren seine Ruhe haben würde. Sie wusste, was sie damit anrichtete, doch wenigstens diesen einen Gefallen wollte sie ihm noch tun, wenn es sonst schon nichts gab, womit sie ihm helfen konnte. Zaghaft schloss sie die Tür hinter sich, und schon im nächsten Moment hörte man ein glückliches Seufzen darin, bevor es alles zu Ende war.
Der tiefe Moll-Akkord der Orgel ließ Amaya hochschrecken. Sie war während der Predigt des Pfarrers so sehr in ihre Gedanken versunken gewesen, dass sie garnicht bemerkt hatte, wie man schon zum nächsten Teil des Requiems übergegangen war. Seufzend ließ sie ihren Blick in der Kirche umherschweifen, die in diesem Moment gerammelt voll war. Sie saß, zusammen mit ihrer Familie und dem kleinen Yuuji in der ersten Reihe. Eigentlich hätte Yokai auch noch dazugehört, doch dieser hatte es vorgezogen, auf der Empore das Orgelspielen zu übernehmen, um den lästigen , verächtlichen Blicken der Senatoren aus dem Weg zu gehen. So waren , zumindest aus der jüngeren Generation, nur die vier da, denn von den Maakas gab es keine näherstehenden Verwandten mehr, mit Ausnahme von Misakis Bruder Masahiro. Somit waren es einzig und allein die Ahnen der Shadakos und Masahiro, die noch ihren Platz in der ersten Bankreihe der schwarz geschmückten Kathedrale fanden. Ein heftiges Schluchzen ließ Amaya erneut aufschrecken, und ihr Blick wanderte zu ihrer Mutter, die sich gerade mit einem Taschentuch die Tränen abtropfte, während sie von Yoshiro in den Arm genommen wurde. Sie wusste wie sich ihre Mutter fühlen musste, sie wusste auch, wie sich alle anderen fühlten, die in diesem Moment dem Requiem beiwohnten, in dessen Anschluss die Bestattungszeremonie stattfinden sollte - zumindest für Ren. Denn die Ahnen hatten beschlossen, dass Yuna, aufgrund ihres Blutes, nicht im Mausoleum ihre Ruhe finden dürfe, sondern dass man ihre Asche in alle Winde zerstreuen musste. Allein schon bei diesem Gedanken fühlte sie sich wieder so hin- und hergerissen zwischen allem, sodass sie selbst irgendwann nicht mehr recht denken konnte, und sie sich deshalb lieber wieder dem Gottesdienst widmete.
Der letzte Ton von Yokais traurigem Orgelspiel verklang, dann herrschte wieder Stille in der Kirche. Er hatte eine Melodie gespielt, die er einst auch auf der Bestattung von Maria gespielt hatte. Allein schon diese Tatsache brachte ihn dazu, stille Tränen zu weinen. Wenn er ehrlich war, so hasste er Beerdigungen. Egal von wem sie auch sein mochten, ob es nun jemand war, den er kannte, oder nicht, jedesmal wurde er an andere Tode erinnert, und jedesmal konnte er seine Gefühle nicht verbergen. Es war gut, dass er in der Empore saß. Er wollte nicht, dass man seine Schwache Seite sah - aber gut, wer wollte das schon? Aber dennoch war es ihm lieber, hier oben zu sein. So konnte schon niemand an seinem Gesichtsausdruck ablesen, wie er sich gerade fühlte. Niemand konnte sehen, wie sehr ihn die Gewissensbisse quälten, dass er nicht rechtzeitig gekommen war, und dass er es nicht hatte verhindern können. Niemand konnte sehen, wie er sich Vorwürfe machte, weil er es nicht einmal geschafft hatte, Yuna eine anständige Beerdigung zu verschaffen, und das, obwohl er doch ihr Ziehvater gewesen war. Und niemand konnte sehen, wie sehr er in dem Moment litt, weil er wusste, dass er den letzten Willen seines besten Freundes und Halbbruders Haru missachtet hatte. Seufzend nahm er seine Finger von den Tasten, und sein einbandagierter Fuß glitt vorsichtig vom Luftpedal. Wie er trotz der unglaublichen Schmerzen, die er jedesmal bekam wenn er das Pedal trat, hatte spielen können, wusste er selbst nicht, doch eines wusste er: Der Schmnerz war es wert gewesen.
Zuletzt von Amaya am Di Jul 19, 2011 3:54 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Kyosuke Vizesenatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso Sa Jan 01, 2011 9:54 pm
Betroffen saßen Emi und Chiaki in der 3. Reihe der mittleren Sitzbänke und vertraten somit die Aritomos bei dieser Beerdigungs"feier". Ichimonji war nicht erschienen, da seine schweren Verletzungen ihm einen Besuch der Kirche nicht erlaubt hatten, ebenso war Kyosuke bei seinem Vater geblieben, da ihn immer noch Schuldgefühle plagten. Er hatte doch tatsächlich fast seinen eigenen Vater umgebracht. Chiaki musste schlagartig an diese grausame Vorstellung denken, dass sie in diesem Moment auch bei Ichimonjis Beerdigung sein könnten, schließlich war es wenige Tage zuvor noch unsicher gewesen, dass Ichimonji nicht doch noch stirbt. "Oh Emi...wir haben mehr Glück gehabt als wir jemals wieder verdienen...." schluchzte Chiaki, denn in diesem Moment kamen ihr die Tränen.
Wieder einigermaßen erholt saß auch Seiji in der Kirche und lauschte der Predigt des Pfarrers. "Dass Sie sich in eine Kirche trauen, die voll mit Vampiren ist?" lobte er den neben ihm sitzenden Kaien, der zwar noch mehrere Verbände an sich hatte, sich aber schon wieder bewegen durfte. "Glauben Sie mir ! Dieser durchgedrehte Tölpel würde sich selbst in eine Kirche voller Werwölfe setzen, wenn er die Lust dazu hätte!" entgegnete Sakura nur knapp, noch bevor Kaien auch nur etwas antworten konnte. "Soso..interessant..." meinte Seiji mit einem aufgesetzten Lächeln und widmete sich etwas verwirrt wieder dem Gottesdienst. "Musste das sein?!" fauchte Kaien doch bedeutete Sakura ihm, dass er still sein sollte. Sie hatte sich in der Hiya-Akademie gut erholen können und war an diesem bedeutsamen Tag zusammen mit Matsuo, Hayato und den Shirotsukis ebenfalls in die Senatsstadt gefahren. "Wir haben übrigens vor länger zu bleiben, Kaien! Wir haben etwas mit dem Vorsitzenden des Senats zu besprechen!"flüsterte sie Kaien zu. "Ach ja?? Und das wäre?" fragte er verdutzt. "Jetzt stell dich mal nicht dumm...du weißt genau das unsere Organisation am Ar*** ist und wir die letzten sind die sie wieder aufbauen können!" erklärte Sakura dem neben ihr sitzenden Kaien, der plötzlich große Augen bekam. Doch bevor er protestieren konnte, wurde er vom Pfarrer zurechtgewiesen. Offensichtlich hatte Kaien lauter geredet als er eigentlich geplant hatte. Da nun alle Blicke auf ihn gerichtet waren, verstummte das Gespräch zwischen Kaien und Sakura - zumindest solange bis die Predigt beendet war und das nächste Lied gespielt wurde.
"Ich frage mich wie sie so wahr, Bruderherz...so von dem was die Lehrer immer so gesagt haben, wenn sie über Yuna-chan geredet haben, dann schien sie nicht gerade beliebt gewesen zu sein!" bemerkte Yuiko zu ihrem Bruder. Sie saßen beide in der hintersten Reihe, schließlich hatten sie nie viel mit Yuna zu tun gehabt. "Sie ist ja auch ein halber Werwolf - da ist man in der Vampirwelt nicht gerade angesehen oder gar beliebt!" belehrte Ysou seine Schwester. "Sie war ein Tasu, vergiss das mal nicht!"
Zuletzt von Kyosuke am Do Feb 24, 2011 8:06 pm bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet
Amaya Senatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso So Jan 02, 2011 4:27 pm
Ein tödlicher Blick des Pfarrers traf die geschwätzigen Trauergäste, und er fuhr erst wieder mit seiner Rede fort , als eine bedrückende Stille sich in der Kathedrale ausgebreitet hatte, und man wirklich nichts mehr hörte, außer vereinzelte Schluchzer, die meistens von Takara kamen, oder ein heftiges Schnäuzen hier und da. Die Predigt des Pfarrers belief sich vor allem auf Yunas und Rens gemeinsame Lebensgeschichte, welche ihren Anfang mit einem verhängnisvollen Tag im Jahre 1666 gefunden hatte. Feuer, nichts als Feuer. Es war überall, um sie herum, vor ihren Augen, selbst in ihrem Körper brannte es lichterloh, gerade so, als wäre sie diejenige, die gerade eben ihr Ende gefunden hatte. Doch leider war es nicht so. Sie lebte, doch den Preis, den sie für ihr Leben hatte zahlen müssen, war hoch genug. Wieso war sie auch so töricht gewesen und hatte auf ihre Eltern gehört? Wäre sie nicht weggerannt um den Schlüssel zu holen, würden sie jetzt noch leben...oder etwa nicht? Ach, was machte sie sich überhaupt noch Gedanken darüber? Es war ihre Schuld, einzig und allein ihre Schuld, weil sie es nicht hatte verhindern können. Und jetzt war nichts mehr von ihrer geliebten Familie übrig, als ein elendiges Häufchen Asche, verweht vom aufziehenden Winde. Mit Tränen in den Augen rannte sie weiter, durch die verschlungenen Gassen hindurch, vorbei an den Wachen und den Zuschauern, die sie mit verwirrten Blicken bedachten, vorbei an den Häusern, die so bedrohlich wirkten, hinaus aus der Stadt, die nur schlechte Erinnerungen für sie bot. Vor lauter Angst hatte sie den Blick auf den Boden gerichtet, sie wusste nicht einmal wohin sie lief - zumindest so lange, bis sie irgendwann plötzlich auf etwas Hartes traf und zu Boden fiel. Für eine ganze Weile lag sie so da, bevor sie es wieder wagte , ihre Augen aufzumachen. Sie musste weiter, sie durfte nicht hier bleiben, oder sie würde wieder auf ihntreffen. Sie wollte weg, sie musste weg, und doch, irgendetwas hielt sie hier. Ihr Blick wanderte zu dem Jungen vor ihr, und mit einem Male war all der Schmerz vergessen, den sie bis gerade eben noch gehabt hatte. Allein schon seine Züge verrieten ihr, dass er nichts Böses wollte. Seine Augen, sie strahlten so sanft, gerade so, als würde er sie schon in seinen Armen wiegen. "Hab keine Angst.." flüsterte er und lächelte. "Alles ist vorbei. Alles Böse ist vergessen...Bleib bei mir, und du wirst Schutz haben."
Als Yokai diese Geschichte hörte, aus dem Munde des Pfarrers, aus der Sicht eines Außenstehenden, musste er sich zusammenreißen, damit seine Nerven nicht mit ihm durchgingen. Doch während er so den Blick wegwandte vom Altar und zurück auf die Klaviatur der Orgel sah, waren sie wieder da, die Erinnerungen, die er so lange verdrängt hatte. Vor seinem inneren Auge schwebten sie schon, die Geister aller Vampire, die jemals wegen seiner Dummheit ihr Leben hatten lassen müssen. Zuerst sein Vater, dann Haru und Sakana Matsuri, und zuletzt die vielen weiteren Bürger des Landes, die ihr Ende entweder auf dem Schaffott oder dem Scheiterhaufen gefunden hatten. //Oh Gott, hör auf daran zu denken. Es wird niemals besser werden...// redete er sich ein, und versuchte sich wieder auf die Beerdigung zu konzentrieren. Er wollte nicht daran denken, wollte nicht wahrhaben was passiert war, wollte nichts sehen, nichts hören, nichts fühlen. Was war er doch nur für ein Egoist, dass er seinen Schmerz so sehr über das Leid der anderen stellte. Sollte er jetzt nicht um seinen verstorbenen Neffen und dessen Frau trauern, anstatt sich weiter Vorwürfe zu machen? Jedoch wurde er abrupt aus seinen Gedanken gerissen, als der Pfarrer seine Predigt beendet hatte, und das nächste Lied kam. Vorsichtig setzte er seinen gebrochen Fuß wieder aufs Pedal , legte seine Finger an die Tasten, und begann zu spielen, wobei er doch seine ganze Trauer miteinfließen ließ. Es war keine Melodie, welche er schon gekannt hätte, sondern improvisiert. Doch es verkörperte alles, was in diesem Moment in der Kirche vor sich ging. Während er so spielte, vergaß er endlich alles um sich herum, und so bemerkte er garnicht, wie weitere Tränen auf die Tasten tropften, während er seinen Gefühlen freien Lauf ließ.
Kyosuke Vizesenatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso So Jan 02, 2011 9:03 pm
"Ich kann es ja verstehen, dass Ren solch ein aufwändiger Gottesdienst gebührt...aber ich verstehe nicht, warum diesem Abschaum von Tasu ebenfalls diese Ehre teil wird. Immerhin haben die Ahnen doch ihre Vergangenheit aufgedeckt und trotzdem wird ihr hier so gedenkt!" beschwerte sich Ryouji im Flüsterton, doch brachte Kumiko ihn schnell zum Schweigen. "Sei ganz ruhig Schatz...das hat alles schon so seine Richtigkeit! Nicht war Matsuo?" fragte sie liebevoll ihre Tochter, doch diese war nur wieder in ein Modemagazin vertieft. "Matsuo...wenigstens bei eine Beerdigung könntest du das Teil doch mal weglegen!" beschwerte sich nun Kumiko. "Deine Mutter hat ganz Recht, Matsuo! Leg endlich dieses verfluchte Heft weg!" pflichtete Ryouji seiner Frau bei. "Ey, ihr könnt mich echt mal! Ich darf doch wohl machen was wie und wo ich will! Da war ja O-jii-sama noch chilliger drauf! Bei ihm durfte ich mich wenigstens noch mit Etsumi treffen!" zickte Matsuo und sprach damit ein für Ryouji äußerst empfindliches Thema an. "Matsuo! Wir haben das schon oft genug miteinander besprochen - diese Etsumi hat nun mal einen schlechten Einfluss auf dich! Und wage es einmal noch von deinem Onkel so zu reden - du hast ja keine Ahnung was er schon alles für Gräueltaten auf dem Konto hat!" redete sich Ryouji in Rage. Kumiko sah ihn nur verdutzt an, denn so verstockt kannte sie ihren Ehemann gar nicht. "Ist was Ryouji ? Man könnte meinen du hast eine Leiche bei dir im Keller liegen!" Erschrocken fuhr Ryouji zu seiner Frau herum. "Im...Keller??....Ah...ja..im Keller!" lächelte er schnell ab und tat so als würde er sich wieder auf den Gottesdienst konzentrieren. Kumiko war ihm jedoch schon auf die Schliche gekommen und bohrte nun nach. "Du verheimlichst mir doch was?! Ryouji ? Was ist los?" fragte sie nach. "Nichts....nichtsnichts!" wehrte Ryouji ab doch ließ sich seine Frau nicht so schnell abwimmeln. "Dochdoch...du verhälst dich anders als sonst...so angespannt...sag mir bitte was los ist oder ich muss laut werden!" drohte Kumiko und tat schon so als würde sie gleich losbrüllen. "Na gut....Ichiru Aritomos...Blut ist in meinem Badezimmer und es sieht so aus als würde er sich in diesem Moment von selbst wieder zusammensetzen...sozusagen eine Wiederbelebung nur ohne Engel!" murmelte Ryouji vor sich hin. Diese Nachricht verfehlte ihre Wirkung offensichtlich nicht, denn wie vom Blitz getroffen starrte Kumiko ihren Mann fassungslos an.
Amaya Senatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso So Jan 02, 2011 9:18 pm
Nachdem der letzte Ton verklungen war, machte sich Yokai schon auf den Weg nach unten, denn eine Gabenbereitung gab es in diesem Fall nicht. Stattdessen würde man direkt mit Rens Sarg und der Urne mit Yunas Asche eine Prozession zum Mausoleum der Shadakos vollführen. Nach den Traditionen der Familie, würde er selbst zuerst Yunas Asche in alle Winde streuen müssen, bevor man dann Ren beerdigen würde. Vorsichtig stand er auf und humpelte mit einem Bein die Wendeltreppe der Kathedrale hinunter zum Mitteleingang, wo seine Krücken noch standen, die, passend zum Anlass, ebenfalls tiefschwarz waren. Mittlerweile waren auch die anderen Besucher des Gottesdienstes aus ihren Bänken aufgestanden, und so hatte Yokai bald schon den kleinen Yuuji neben sich, der sich gerade noch die letzten Tränen abwischte. Da er noch keine Ahnung von den Traditionen hatte, ließ Yokai seinen Sohn einfach neben sich laufen, anstatt ihn wieder zurück nach hinten zu schicken, wo er eigentlich bei Amaya bleiben sollte. Nur kurz nach Yuuji stieß auch Yoshiro zu der kleinen Gruppe dazu, Yunas Urne in seinen Händen, da Yokai sie mit seinen Krücken nicht tragen konnte. Wenigstens dieses Mal gab es keine Streitereien zwischen den Brüdern, da sie ausgemacht hatten, zumindest für diesen Anlass den Frieden zu wahren. Als zuletzt auch noch Takara und Amaya dort waren, setzte sich die Prozession in Gang. Der Sarg Rens wurde nur kurz nach der Familie auf einem kleinen Rollwägelchen hinterhergeschoben, er würde später von den Leuten des Bestattungsinstitutes hinab ins Grab gelassen werden.
Hasekura und Shigure, die etwas weiter hinten gesessen waren, gesellten sich nach dem Gottesdienst zu Kaoru und den restlichen Lehrern der Hiya-Akademie. Hasekura hatte ein leichtes Lächeln aufgesetzt, als sie Sakura und Kaien erblickte, und war froh, dass diese wieder wohlauf waren - im Gegensatz zu Akino und Ayato , die wohl noch immer im Krankenhaus lagen. "Eins muss ich ja schon sagen: Yokai kann wunderbar Orgel spielen.." bemerkte sie während des Laufens, und grinste sogar leicht, jedoch kamen auch ihr immer wieder die Tränen. "Es muss bestimmt eine große Last für die Familie sein, vor allem wenn sie nachher auch noch alle an den Gräbern ihrer Vorväter vorbeigehen... Denkt ihr wir werden die Geister der verstorbenen Shadakos sehen? Wer weiß, vielleicht sind sie ja gekommen, um Ren die letzte Ehre zu erweisen und ihn bei sich aufzunehmen.." Über diesen letzten Kommentar konnte Shigure nur mit den Augen rollen, udn er wandte sich flüsternd an Sakura. "Ich glaube sie hatte zu viel Tee heute morgen."
Kyosuke Vizesenatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso So Jan 02, 2011 9:59 pm
"Hat sie das nicht jeden Tag?" lästerte Sakura im Flüsterton, denn sie wollte die melancholische Stimmung des Trauermarsches nicht stören. "Hm..wir werden ja sehen...wobei ich denke, dass sie sich wohl eher nur den Shadakos zeigen werden - schließlich sind wir keine Verwandten von ihnen!" gab Kaoru zu Bedenken. Sie, Sakura und Kaien liefen mit Hasekura und Shigure im Trauermarsch: Im Lauf des Schuljahr fühlten sich die Lehrer der Akademie mittlerweile durch mehr verbunden, als nur die Tatsache, dass sie Kollegen waren. Sie pflegten mittlerweile eher schon eine tiefe Freundschaft.
Einige Schritte hinter ihnen, liefen die 2 Shirotsuki-Geschwister, dicht gefolgt von Matsuo und ihren streitenden Eltern. Kumiko machte Ryouji einen Vorwurf nach dem anderen, warum er ihr nichts davon gesagt hatte. Ryouji versuchte jedoch sie zu beruhigen und erklärte ihr, dass es gar kein Anlass sei, sich derart aufzuregen. Matsuo verdrehte hingegen nur die Augen und hatte sogar das Magazin in der Kirche liegen lassen, da sie nicht die verstorbenen Shadakos in dem Mausoleum beleidigen wollte. "Paps...Mutter....seid endlich mal still...ihr wisst schon, dass wir gleich in das Mausoleum der Shadakos gehen? Ihr werdet sofort rausgeworfen, wenn ihr nicht sofort still seid!" zischte Matsuo. Gerade wollte Kumiko ihre Tochter zurechtweisen, als Ryouji sie zurückhielt. "Wo sie Recht hat, hat sie Recht!"
Amaya Senatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso So Jan 02, 2011 10:15 pm
Von weitem schon konnte Yokai das riesige Mausoleum erkennen, dessen Kuppel sogar noch höer war als die des Auditoriums im Senatspalast, und sein Herz sank ihm in die Hose. Es kam ihm vor wie gestern, als ihn sein Vater aus der Familie verstoßen hatte, und ihm jeglichen Einlass ins Mausoleum verwehrt hatte. Und dennoch. Dennoch lief er jetzt an der Spitze der Trauerprozession, gerade so, als hätte es diesen Fluch seines Vaters niemals gegeben. Hatte Yoshiro am Ende doch Mitleid mit ihm, zumindest in dieser einen Sache, und ihn deshalb noch in der Familie gelassen, und doch nicht verstoßen? Oder war es doch nur seine Unwissenheit und seine Ungläubigkeit die ihn dazu brachte? Er wusste es nicht, und eigentlich war er auch heilfroh darüber, noch in der Familie Shadako akzeptiert zu werden, zumindest von jenen, die noch lebten - wenn schon die Verstorbenen ihn auf alle Ewigkeit verbannt hatten. Ein wenig zögerlich wirkte er in seinen Taten allemal, doch für den jetzigen Moment wollte er zumidnest vergessen, was geschehen war, und sich ganz der Gegenwart zuwenden. Mittlerweile hatte die Prozession gestoppt, nur ein paar Meter vom Mausoleum entfernt, damit die Asche nicht direkt dort hineingeweht würde. Er wandte sich zu Yuuji um, der ihn mit einem besorgten Blick ansah, und gab ihm dann seine Krücken. Es schmerzte zwar höllisch, auf dem gebrochenen Fuß zu stehen, doch er ignorierte den Schmerz und nahm dann von seinem jüngeren Bruder die Urne entgegen mit Yunas Asche. Man konnte ihm ansehen wie sehr es ihn quälte, diese Tat vollbringen zu müssen, vor allem weil er noch immer Gewissensbisse hatte wegen Haru. //Vergebt mir...// dachte er als er den Deckel von der Urne nahm und diese in die Luft hob, damit die Asche vom Winde verweht werden würde.
"Was sind wir nur für grausame Personen, dass wir es wagen, jemandem nicht einmal die letzte Ehre zu erbieten.." Hasekura war ernst geworden und schüttelte nur leicht den Kopf. "Ich meine, ist es nicht egal welches Blut sie in sich trug? Sie war trotz alledem ein Vampir, wenngleich auch einer mit leichten Problemen. Und sie war ein Mitglied dieser Schule, und , wenn man die Hochzeit miteinschließt, ein Mitglied der Familie Shadako. Auch wenn ich die Ahnen der Familie ehre, so kan ich dennoch ihre Entscheidung, die meiner Meinung nach nichts weiter als rassistisch und voller Vorurteile ist, nicht verstehen. Traditionen hin- oder her, man kann einem doch nicht die letzte Ruhe verbieten!" Ihre Stimme war die ganze Zeit über angeschwollen, und zuletzt hatte sich sogar Hakuna umgedreht und bedachte Hasekura mit einem eiskalten Blick. Gerade eben wollte sie weiterlaufen, als sie seine Stimme in ihren Gedanken hörte. //Es geht hier nicht um Vorurteile, werte Frau, es geht um weit mehr als das. Es waren Wölfe, die meine Nichte und meinen Neffen umgebracht haben. Es waren Wölfe, die so vielen aus unserem Volk den Tod gebracht haben. Und es wäre mir egal ob diese Yuna nun ein Wolf ist oder nicht, aber jemand, der aus purer Lust am Töten heraus 6 Städte zerstört ist in meinen Augen kein menschliches Wesen mehr und verdient deshalb auch keine für einen Menschen angemessene Bestattung, sondern nur das, was solch einem Monster zusteht.// //So ist das also?// dachte Hasekura zurück, sichtlich erzürnt. //Entschuldigt meine Ausdrucksweise, Hakuna-sama, aber dann gäbe es mehr, die ihren Platz im Mausoleum nicht verdient hätten!//
Kyosuke Vizesenatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso So Jan 02, 2011 10:37 pm
"So verfliegt sie mit dem Wind....ich hoffe mal dass der Wind sie zu einem besseren Ort fliegen lässt..." bat Kaoru, als sie der Asche Yunas nachsah, die in vom Südwind weggeblasen wurde zu einem anderen Ort. "Und hoffentlich bekommt sie von Luzius die Erlaubnis ihre Eltern wiedersehen zu dürfen...." fügte Kaoru ihrer stillen Bitte hinzu, bevor die Prozession ihren Weg in das Mausoleum fortsetzte. Sofor verstummten alle in andächtiger Stille um die Toten nicht zu beleidigen: viele waren vor dem Mausoleum aus Respekt stehen geblieben und sprachen ihre Gebete für die Toten, so auch Ysou, Yuiko und Seiji, die sich nicht als würdevoll genug ansahen das Mausoleum betreten zu dürfen.
So kam es, dass nur die Aritomos, die Taikis und die Lehrer der Hiya-Akademie im Mausoleum den Toten die Ehre erwiesen. Ausnahmsweiße war es sogar Kaien und Sakura erlaubt das Mausoleum von innen zu sehen - auch wenn sie gar nicht erst gefragt hatten. Da sie nun aber schon drin waren, dachte Kaien mal, dass es nicht mehr nötig war, sie wieder rauszuwerfen.
Amaya Senatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso So Jan 02, 2011 10:49 pm
Zwar waren die anderen schon hineingegangen, doch zögerte Yokai noch etwas. //Bitte Vater, vergib mir dass ich deine Ruhestätte betrete. Es ist nur für diesen einen Tag...// dachte er, als er schon die geistige Präsenz seines Vaters spürte, die alles andere als erfreut war, seinen Sohn zu sehen. Für einen kurzen Moment verblasste die Präsenz, und Yokai konnte ebenfalls noch das Mausoleum betreten. Er hatte seine Krücken von Yuuji wiederbekommen, der ihn sogar noch abstützte, weil Yokai wirklich nicht gut aussah. Die Angst vor seinen Ahnen hatte ihn blass werden lassen, und er zitterte leicht, als er sich zu dem frisch ausgehobenen Grab von Ren begab. "halte du die Rede..ich kann es nicht.." flüsterte er zu Yoshiro, als dieser ihn leicht verdutzt ansah. "Es ist die einzige Bitte die ich an dich habe.." Ein weiterer verwirrter Blick von Yoshiro folgte, doch aufgrund der Ereignisse verstand er, was Yokai meinte, und so war er es, der sich zu der versammelten Menge umdrehte. "Zuerst einmal möchte ich euch danken, dass ihr alle gekommen seid, um mit uns gemeinsam diesem Ereignis beizuwohnen. Manch einer sagt, der Tod sei etwas Natürliches, etwas, ohne dass es kein Leben geben würde. Es mag vielleicht auf Menschen zutreffen, aber nicht auf uns Geschöpfe, die wir mit dem ewigen Leben gesegnet sind. Und so ist es jedesmal wenn ein Vampir stirbt, eine wahre Gräueltat die zu diesem Ereignis führt, welches uns an diesen Ort bringt. Ich kann meinen Schmerz nicht in Worte fassen, und auch nicht die Verachtung für die Täterin....Doch ich kann euch eines sagen: Er ruht in Frieden, jetzt, wo er mit seiner Frau zusammen sein kann. Wünschen wir Ren das beste für sein Leben nach dem Tod. Auf dass das Feuer seiner Seele niemals erlischen möge..." Er wandte sich wieder um, als er Sarg hinabgelassen wurde, und man vorsichtig die neu angefertigte Grabplatte hinaufsetzte.
Kyosuke Vizesenatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso Mi Jan 05, 2011 11:29 pm
"Auf Nimmerwiedersehen...Ren...." verabschiedete sich Matsuo von ihrem Cousin und schritt zum Blumengesteck, aus dem jeder eine Rose nehmen durfte. Ryouji dagegen stand wortlos daneben und schwieg bedächtig. Er war hier eher mit gemischten Gefühlen, als nur mit Trauer - er hatte immerhin noch nie das Shadakomausoleum von innen gesehen.
"Ich glaube wir müssen das Mausoleum jetzt verlassen...jetzt folgt der private Teil der Beerdigung!" meinte Kaien, woraufhin Kaoru ihm nickend zustimmte. Sie trockneten noch die letzten Tränen und ein jeder warf eine blutrote Rose in Rens Grab, bevor sie alle andächtig das Mausoleum verließen und die Shadakos alleine zurückließen. "Friede seiner Asche..." meinte Kumiko, die nahe am Wasser gebaut war, unter Tränen. Für sie war es nie leicht die Tränen zurückzuhalten, wenn so etwas grauenvolles wie ein Todesfall geschehen war. Dabei war es auch egal,wer gestorben war, denn Kumikos Ansicht nach war jeder Tote ein Toter zuviel. So war es beim Tod ihres Vaters ebenso gewesen, wie damals, als sie fälscherlicherweise angenommen hatte Ryouji für immer verloren zu haben. Als letzte warf Emi eine rote Rose in das Grab und verabschiedete sich dann wortlos von Amaya, um sich der Prozession der Lehrer und Senatoren anzuschließen, die in diesem Moment Arm in Arm das Mausoleum verließen und zum Senat zurückkehrten.
Zuletzt von Kyosuke am Fr Feb 18, 2011 4:09 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Thema: Re: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso Do Jan 06, 2011 12:09 pm
"Kommt, gehen wir..." murmelte auch Hasekura leise. Sie legte noch kurz eine weiße Rose auf die Grabplatte von Ren und seinen Eltern, bevor sie zusammen mit Shigure das Mausoleum verließ, und sich dem Zug der Hiya-Lehrer anschloss, die wahrscheinlich wieder zurück zur Senatsstadt gehen würden. Die Einzigen, die jetzt noch geblieben waren, waren Hakuna, Miya, Shikaru, Yoshiro, Takara, Amya, Yokai und nicht zuletzt auch der kleine Yuuji, der sich allerdings doch ziemlich verloren fühlte an diesem Ort, und sich deshalb auch leicht ängstlich an das gesunde Bein seines Vaters klammerte. Gerade in diesem Moment wirkte er mehr denn je wie ein kleines Kind, auch wenn er doch durch seine Erziehung längst mit dem Tod vertraut sein müsste. Doch jene, die bisher seinen Wohnort betreten hatten, hatte Yuuji nicht gekannt , im Gegensatz zu Ren, mit dem er wenigstens ein bisschen Bekanntschaft geschlossen hatte. "Sch..." flüsterte Yokai und strich seinem Sohn sanft über den Kopf, als er dessen Angst und Trauer spürte - auch wenn es ihm selbst nicht besser ging, obwohl seine Angst von anderer Natur war. Denn schon die ganze Zeit über hatte er eine gewisse Präsenz gespürt, die sich aber erst jetzt vefestigte: Denn selbst die verstorbenen Ahnen der Familie Shadako suchten nun das Mausoleum heim, zumindest ihre Geister. Sie waren alle da , das wusste er, angefangen bei Yakuma und Ikami bis hin zu Ren, der wohl noch ein letztes Mal den Rest seiner Familie sehen wollte, bevor er wirklich zu gehen hatte. Er stand vor seinen Eltern und seinen Schwiegereltern, Yuna im Arm, welche den Kopf an seine Schulter gelehnt hatte, und lächelte leicht. "Amaya, ich danke dir wirklich von ganzem Herzen. Du hast das Richtige getan, als du mich gehen ließest. Macht euch keine Sorgen um mich, denn ich bin glücklich. Ich habe hier alles, was ich brauche. Meine Familie, und meine Frau, und mehr verlange ich garnicht." Bei seinen Worten floss Amaya erneut eine Träne über das Gesicht, welche sie jedochs chnell abwischte. Sie versuchte schon die ganze Zeit über die Fassung zu behalten, und so war auch in diesem Moment sie die Einzige, die sprach, auch wenn ihre Stimme leicht zitterte. "K...Keine Ursache. Leb wohl..ich hoffe dir geht es gut, wo auch immer deine Wege dich hinführen mögen.." Sie winkte ihm noch leicht zum Abschied, denn im nächsten Moment waren zumindest Rens und Yunas Silhouetten verblasst, doch die Ahnen waren noch immer zu sehen. "Es ist lange her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben, nicht?" Yakuma lächelte leicht. "Jedoch sind es jedesmal die schlechten Umstände, die uns zu dieser Zusammenkunft führen. Aber nichtsdestotrotz wäre es doch von Vorteil zu erfahren, was sich alles so getan hat in den letzten 220 Jahren."
"Denkt ihr wir sollen schonmal alles herrichten für den Leichenschmaus? Ich weiß ja nciht ob das so üblich ist, aber es wäre doch eine gute Idee, damit mal wieder alle beisammen sind - immerhin braucht man so was in der letzten Zeit ziemlich oft. Und wenn wir schon zurück sind in der Stadt könnten wir doch später alle noch Ichimonji besuchen, oder nicht?" schlug Hasekura vor, um die bedrückende Stille, die sich unter den Lehrern ausgebreitet hatte, etwas zu übertünchen. Wenn sie etwas zu tun hatten, würden sie schon nicht mehr so sehr an den Tod denken können.
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Thema: Re: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso So Jan 23, 2011 9:58 pm
"Umso mehr müssten wir dafür sorgen, dass wir so etwas in naher Zukunft nicht mehr so oft brauchen" meinte Sakura. "Ich will nicht zusehen wie mir alle freundlich gesonnenen Vampire davonsterben! Von mir aus könnten wir sofort zu Hamano gehen und ihm die Gurgel durchschneiden!". "Aber bevor wir das machen wäre ein kleines Gastmahl trotzdem ganz gut....auch wenn der Anlass nicht gerade ein Grund zum Feiern ist!" bedauerte Kaoru, zeigte sich jedoch trotzdem hilfsbereit.
Zuletzt von Kyosuke am Fr Feb 18, 2011 4:15 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Thema: Re: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso Di Jan 25, 2011 7:29 pm
Bei der Frage seines Urahns blickte Yokai weg und wandte sich stattdessen zu Yuuji. "Wie ihr seht ist unse...äh, die Familie der Shadakos, um ein Mitglied angewachsen, aber ich denke ihr müsstet bereits Bekanntschaft mit Yuuji gemacht haben, wenn ich mich nicht irre." meinte er leise und strich seinem Sohn vorsichtig über den Kopf, bessergesagt, er wuschelte ihm leicht durch die Haare. "Nein, das ist mir sicherlich nicht entgangen." erwiderte Yakuma leicht pikiert, da er, genauso wie der Großteil seiner Nachfahren, nichts davon hielt, wenn ein Reinblüter aus seinem Geschlecht es wagte, mit einer Menschenfrau ein Kind zu zeugen. Er war der festen Überzeugung, dass solch ein Jemand es nicht verdient hatte, in seiner Familie zu leben, weshalb er Yokai auch mit einem strafenden Blick bedachte, dafür, dass er zuerst das Wort erhoben hatte, obwohl er nach seiner und auch nach Amuras Meinung schon längst aus der Familie ausgeschlossen war - und wären nicht ihre Frauen gewesen, welche noch immer Mitleid mit Yokai hatten, wäre diese Exklusion wohl auch schon offiziell der Welt verkündet worden. "Gibt es sonst noch irgendetwas, was ich erfahren sollte?" fragte er weiter, und diesmal war es Yoshiro, der antwortete, und Yakuma alles detailgenau berichtete, was in den letzten 220 Jahren auf der Schatteninsel und auch sonst in der Welt so vor sich gegangen war.
"Ja, da hast du eindeutig recht, so ein Essen in gemütlicher Runde nimmt uns bestimmt jetzt auch die Trauer aus unseren Herzen, und heitert die Stimmung ein wenig auf. Ich denke nicht dass Ren und Yuna gewollt hätten, dass wir ihnen so lange nachtrauern. Also, Shigure, Kaoru , Sakura, kommt ihr mit und helft mir bei den Vorbereitungen? Wir können schließlich kein Essen abhalten wenn es keine Speise gibt." meinte Hasekura , nun etwas besser gelaunt, während sie mit Shigure schon auf dem Weg zurück war.
Zuletzt von Amaya am So Feb 20, 2011 5:33 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Kyosuke Vizesenatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso Di Jan 25, 2011 7:31 pm
"Ich? Ähem..ich habe noch etwas mit Kaien zu besprechen....aber schafft ihr das nicht auch ohne mich??" antwortete Sakura hastig und ging gleich zu Kaien ohne eine Antwort abzuwarten. "Ich helfe euch!" erklärte Kaoru sich bereit und schloss sich Hasekura und Shigure an.
"Können wir jetzt nicht eigentlich wieder gehen?" murrte Ryouji, der lustlos und gelangweilt auf einem Zweig herumtrat, den er mehrmals zum Knacken brachte. Der öffentliche Teil ist jetzt schließlich beendet und du weißt doch...ich habe noch Besuch in meiner Badewanne!" "Bist du denn so scharf drauf ihn - dieses Monster wieder lebend zu sehen? " fragte Kumiko überrascht. " Wenn ich du wäre würde ich diese Begegnung solange hinauszögern bis es nicht mehr geht!"
Zuletzt von Kyosuke am Mo Feb 21, 2011 9:44 pm bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
Amaya Senatsvorsitzender
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Thema: Re: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso Mo Jan 31, 2011 6:53 pm
Hasekura konnte über Sakuras Fragre und die darauf folgende Reaktion nur den Kopf schütteln, doch sie ging nicht weiter darauf ein - nicht zuletzt auch weil Sakura sowieso schon weg war - sondern nickte einfach Kaoru und Shigure zu und bat diese damit, ihr zurück zur Senatsstadt zu folgen, damit sie dort schon alles für den Leichenschmnaus vorbereiten konnten. "Hat jemand Lust auf etwas Tee?" fragtes ie in die Runde , während sie so liefen und zog schon im nächsten Moment aus ihrer Tasche die allseits bekannte geblümte Thermoskanne.
"So so , das ist also alles passiert, hm?" Yakuma hatte nachdenklich bei Yoshiros Worten die Stirn gerunzelt während dieser seine Rede über die verganenen Jahrhunderte seit dem Tod Amuras gehalten hatte. Die ganze Zeit über hatte er geschwiegen und erst wieder das Wort erhoben, als Yoshiro fertig gewesen war. "Ich sehe schon, ich habe wohl einiges verpasst. Aber nun gut, diese Dinge stehen nun nicht zur Debatte, wir werden noch einen anderen Termin finden, um die Probleme in dieser Familie endgültig zu klären. Doch fürs erste werden folgende Entscheidungen getroffen: Der Tasu wird nicht als vollwertiges Mitglied dieser Familie anerkannt, selbst wenn er mit Ren verheiratet war. Desweiteren wird Yokai aus der Familie ausgeschlossen. Du wirst ab sofort den Namen deiner Frau tragen, ebenso wie dein Balg, welches auch nicht zu dieser Familie gehört. Dein gesamter Besitz wird an Yoshiro vermacht werden, nachdem Yoichi nun auch nicht mehr unter uns weilt. Du kannst von Glück reden dass ich so gnädig bin und dir noch das Recht gebe, auf dieser Insel weiter zu verweilen, doch dieses Mausoleum wirst du nie wieder betreten. " "Vater...." begann Hakuna, der diese Handlung viel zu überzogen fand, doch Yakuma gebot ihm mit der Hand, zu schweigen. "Das ist mein letztes Wort. Die Familiensitzung ist nun hiermit beendet. Sollte ich noch irgendetwas mit euch zu besprechen haben, werde ich mich erkenntlich zeigen." Mit diesen Worten nickte Yakuma den anderen Ahnen zu , die sich zusammen mit ihm in Rauch auflösten und nur die Lebenden der Shadako-Familie zurückließen.
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Thema: Re: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso Do Feb 24, 2011 8:05 pm
"Wieso hinauszögern? Wenn ich ihn zu lange allein lasse legt er mein...unser Haus auseinander bis nichts mehr dasteht...vergisst du etwa dass da ein ausgewachsener, jahrtausendealter Reinblüter in unserem Badezimmer sitzt und dabei ist sich zu regenerieren? Wenn ich nicht aufpasse, greift er womöglich noch die Krankenstation an!" hielt Ryouji Kumiko vor und belehrte sie über ihre Naivität. "Einfach hier zu stehen und Däumchen zu drehen wäre gerade das Schlimmste was wir machen könnten!"
"Na gut - dann geh du...ich möchte noch etwas Gemeinschaft mit den anderen haben...wie sieht es mit dir aus, Matsuo?" fragte Kumiko vorsichtig ihre Tochter, die etwas abseits stand und in die Ferne starrte. "Mmmh jaja...ich bleibe noch hier mit Mutter!" antwortete sie nur monoton und sagte kein weiteres Wort. "Also wir sehen uns nachher wieder?" fragte Kumiko ihren Mann obwohl sie ja eigentlich die Antwort schon wusste. Nachdem er einen ernsten Blick zu Matsuo geworfen hatte, verabschiedete sich Ryouji von seiner Liebsten und kehrte zum Senat zurück. Kumiko schaute zunächst den anderen hinterher, die ebenfalls zum Senat zurückkehrten, doch dann ging sie zu Matsuo und sprach sie an. "Willst du reden?" fragte sie ihre Tochter, woraufhin Matsuo ihr einen vielsagenden Blick zuwarf und nickte.
"Ja gerne, aber vielleicht sollten wir noch warten bis wir im Senat angekommen sind - nicht dass wir uns verlaufen!" kicherte Kaoru mit einem breiten Grinsen. Sie genoss es mal wieder ohne Stress und nachdenklich durch den Wald der Schatteninsel in netter Gesellschaft zu spazieren, da der Wald voller Erinnerungen für alle Vampire war und sie sich schon lange keine Zeit mehr genommen hatte sich hier richtig umzusehen.
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Thema: Re: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso Do Feb 24, 2011 8:31 pm
"Nein...." entfuhr es Yokai. "Nein...Nein! Das ....das könnt ihr doch nicht so einfach...Yakuma-sama!" Immer verzweifelter wurden seine Schreie, immer wahnsinniger sein Blick. Er wusste, er verdiente es nicht, wirklich Shadako genannt zu werden, doch seine Ahnen konnten ihn doch nicht einfach aus der Familie verstoßen! Er gehörte doch genauso dazu, allein schon seines Blutes wegen! Er war doch genauso Shadako wie alle anderen auch, wenn nicht sogar noch mehr, und er war doch auch nicht besser oder schlechter als sie alle - oder doch? Er hatte es eigentlich erwartet, so behandelt zu werden, doch der Schock saß tief, und so war er noch immer so benommen von allem , dass er nicht einmal selbst wusste, was mit ihm geschah, als er auf die Knie sank und das Gesicht in den Händen vergrub. "Otoo-san..." murmelte Yuuji und kniete sich neben seinen Vater, doch wurde er sofort von seiner Cousine weggezogen. Amaya hatte die ganze Zeit stillschweigend zusehen müssen, wie das Unrecht in ihrer Familie wieder einmal die Oberhand gewonnen hatte, und wie ihr Vater dabei gegrinst hatte als wäre diese qualvolle Strafe für ihren Onkel auch noch von ihm ausgegangen. Sicherlich, Yokai war kein Unschuldslamm, doch wenn man ihn aus der Familie ausschloss ging das einfach zu weit, schließlich müssten dann gewiss noch mehr Personen auf der "Abschussliste" Yakumas gestanden haben. "Lass mich los!" schrie Yuuji und riss sich erneut von Amaya los, damit er wieder zu seinem Vater konnte, dem nun die Tränen übers Gesicht rannte, auch wenn man es nicht sehen konnte.
"Also gut, dann warten wir bis wir da sind, und dann geb ich eine Runde aus. Ach Shigure-san, willst du dann ein paar von deinen guten belegten Brötchen machen mit dem wundervollen Aufstrich?" fragte Hasekura und packte derweil ihre Teekanne wieder weg. "Sicherlich." erwiderte dieser mit seiner gewohnten Höflichkeit. Er ging vorraus , um den Damen notfalls die Äste aus dem Weg zu räumen, die ihnen diesen versperren konnten.
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Thema: Re: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso Do Feb 24, 2011 9:45 pm
"Sei mir nicht böse...aber ich weiß nicht...wenn wir hier jetzt happy sind könnten wir den Shadakos auf den Geist gehen und ich weiß ja nicht wie die das so finden hier in Nähe zu ihrem Mausoleum!" gab Kaoru zu Bedenken.
Ysou und seine Schwester saßen noch eine Weile an die Außenwand des Mausoleums gelehnt, wo sie angezündete Räucherstäbchen in die dafür vorgesehene Halterung gestellt hatten. Zu ihnen hatte sich auch Seiji gesellt, jedoch etwas entfernter von ihnen, da er immer etwas schüchtern gegenüber Fremden war. So saßen sie eine Weile wortlos nebeneinander und hörten nur die Stimmen aus dem Mausoleum ebenso wie die klagevollen Schreie Yokais. "H..Habt ihr das auch gehört..?" versuchte Seiji ein Gespräch zu beginnen, allerdings war die Frage eigentlich nutzlos denn selbst ein taubes Mammut hätte diese Schreie gehört. "Ja haben wir!" antwortete Ysou nur ohne den jungen Senator auch nur eines Blickes zu würdigen. Dafür bekam Ysou gleich mal wieder einen Stupser von seiner Schwester. "Jetzt spiel hier mal nicht den Griesgram...du....du..du...du Schlechtelaunemacher du!" beschwerte sich Yuiko und stupste weiter. Ysou, dem das Ganze offensichtlich peinlich war, hätte sie fast angeschrien doch konnte er sich gerade noch zurückhalten. So löste er das Problem still und leise indem er Yuiko am Kopf festhielt und wegdrückte, sodass sie ihn mit ihren Armen nicht mehr erreichen konnte. "Dududu...nur weil du größer bist!" fauchte Yuiko beleidigt und wirbelte mit den Händen um sich rum. Ysou der nun gehofft hatte in Ruhe gelassen zu werden, musste sich nun erneut anstrengen nicht auszurasten, als Seiji in brüllendes Gelächter verfiel und dabei auf den Boden fiel, wo er sich kugelte wie ein Käfer. "Was gibt es da zu lachen?"
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Thema: Re: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso Fr Feb 25, 2011 2:53 pm
"Da hast du auch wieder Recht. Beeilen wir uns deshalb eher, dass wir zurückkommen zur Senatsstadt. Ich bin ja sonst nicht der Typ, der unbedingt gute Laune verbreiten will, doch ein wenig aus dieser tristen Stimmung herauszukommen wäre mir auf jeden Fall Recht." bekräftigte Shigure Kaorus Argumente, und auch Hasekura nickte. "Vor allem glaub ich sowieso nich, dass es so gut wäre so lange depri zu sein, das hätten Ren und seine Frau sicher auch nich gewollt, oder?"
Mit einem hämischen Grinsen auf den Lippen hatte Yoshiro zugesehen, wie Yakuma Yokai aus der Familie verbannt hatte und dieser letztendlich auf dem Boden des Mausoleums zusammengebrochen war. Eine ganze Weile hatte er sich nur an dessen Leid ergötzt, doch jetzt hatte er sich umentschieden und schritt auf seinen Bruder zu - auch wenn das Grinsen im Gesicht geblieben war. "Nun Yokai, ich denke doch dass es langsam Zeit wäre, zu gehen, nicht? Du musst ja schließlich noch all deinen Besitz zu mir ins Schloss bringen, wie du weißt , gehört ja alles was du besitzt ab sofort mir. Also auch dein Ehering, die Kette, die du von Maria noch hast, mit ihrem Portrait sowie sämtliche Anzüge - auch wenn ich die wohl eher meinen Dienern geben werde, denn wer würde schon solche Lumpen anziehen, die nur von Motten zerfressen sind?" Yoshiro machte eine kurze Pause, die nur von seinem Lachen unterbrochen wurde. "Ich wusste es ja wirklich schon immer, dass du nicht zu unserer Familie gehört - wir haben schließlich keine Monster bei uns. Und du hast uns ja schon redlich bewiesen durch deine ach so vielen Morde, dass es nun auch wirklich keinen Grund gibt, dich trotzdem in der Familie aufzunehmen. Nun denn, ich würde sagen du verlässt dieses Mausoleum so schnell wie nur möglich, bevor Vater noch wieder zornig wird...." "Yoshiro!" herrschte Hakuna seinen Urgroßneffen. "Zügle deine Zunge, bevor du derjenige bist, der am Ende noch das Mausoleum verlassen wird. Die Verbannung aus der Familie mag durch meinen Vater zwar legitim geworden sein, doch gibt es dir noch lange nicht das Recht, über deinen Bruder zu urteilen wie es dir lieb ist." "Lasst nur Hakuna-sama. Er hat ja Recht, ich gehöre nicht mehr hierher, es wäre wohl wirklich besser, zu gehen..." murmelte Yokai und richtete sich langsam wieder auf. Sein Blick war so leer, als ob er gerade seine Seele verloren hätte, doch sie war , zu seinem eigenen Leidwesen, noch da. Mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf humpelte er langsam hinaus, vorbei an Ysou , Yuiko und Seiji, die er wohl nicht einmal bemerkte. "Siehst du was du angerichtet hast?" fauchte Amaya ihren Vater an. "Manchmal wünsch ich mir ich würde den Namen Taiki tragen, selbst die haben noch mehr Würde in ihrer Familie als wir!!"
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Thema: Re: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso So Feb 27, 2011 10:22 pm
Abrupt waren die 3 wieder still, als sie sahen wie Yokai aus dem Mausoleum kam. "Ohoh....hab ich etwa zu laut gelacht?" fragte Seiji eingeschüchtert, denn er fürchtete jetzt von den Shadakos für sein lautes Lachen bestraft zu werden. Ysou hätte ihm am liebsten den Mund zugeklebt, doch erfüllte Yuiko diese Aufgabe schon für ihn indem sie Seiji in ein Kraftfeld einschloss, dass jegliche Schallwellen, die Seiji aussandte eingeschlossen hielt. "Herrlich...diese Stille....." freute sich Ysou und schaute auf die Pforte des Mausoleum. "Wer wohl als nächstes rauskommt?"
"Ja...diese Depristimmung schlägt mir richtig auf den Magen - schnell weg von hier!" pflichtete Kaoru den beiden bei.
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Thema: Re: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso So Feb 27, 2011 10:37 pm
Erst jetzt bemerkte Yokai Ysou, Yuiko und Seiji, doch er sagte nichts sondern ging nur stillschweigend weiter, ohne dabei den Blick vom Boden abzuwenden. "Keine Sorge, es ist etwas anderes, was ihn bewegt, also denkt euch nichts dabei." Nur kurz nach Yokai kam Amaya zusammen mit Yuuji aus dem Mausuoleum, denn sie hatte es nun wirklich nicht mehr ausgehalten, noch länger die lüsternen Rachegedanken ihres Vaters mitanhören zu müssen, und vor allem wollte sie nicht, dass der kleine Yuuji sich dies noch länger antun musste, schließlich war es sein Vater, über den Yoshiro dort sprach. "Wie kommt es eigentlich, dass ihr noch hier seid? Schließlich war, soweit ich weiß, eigentlich nachher noch ein kleines Essen geplant..."
Doch während außerhalb des Mausoleums die Anspannung wieder nachgelassen hatte, ging es im Mausoleum ganz anders zu, denn Yoshiro lieferte sich ein heftiges Wortgefecht mit seiner Frau Takara, die nun garnicht davon begeistert war, dass ihr Mann vor Yuuji solche Dinge über Yokai erzählt hatte. "Hättest du damit nicht warten können, bis der Kleine weg war ? Was denkst du wie es sich für solch einen kleinen Jungen anfühlen muss, wenn er von seinem erzählt bekommt, was für eine schlechte Person sein Vater doch ist, und was mit ihm noch alles geschehen wird! Denkst du nicht dass ruft ein Trauma bei ihm hervor?" "Klein? Ich bitte dich Takara, er ist 16, und wenn er jetzt nicht damit zurechtkommt, dann wird er wohl niemals damit zurechtkommen. Außerdem habe ich nur die Wahrheit gesagt, wenn er sie nicht verträgt, ist das nicht meine Schuld. Früher oder später würde er es sowieso erfahren, da ist es dochn un wirklich egal, ob ich derjenige bin , der es ihm sagt, oder später Kaien oder weiß Akuma-sama wer..."
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Thema: Re: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso Do März 03, 2011 4:57 pm
"Was fürn Essen? Davon weiß ich nichts?" meinte Ysou bestürzt. "Wovon redet die?" fragte Yuiko verwirrt. Seiji hingegen wurde nun noch bleicher als er sowieso schon wahr und wollte sich unauffällig entfernen. "Warte mal....wenn es alle wissen - nur wir nicht - dann muss es sicher jemanden gegeben haben, der uns Bescheid sagen sollte...." überlegte Ysou laut und warf Seiji einen verdächtigen Blick zu. "Ich...ich wars nicht!" log Seiji eingeschüchtert und lief dabei peinlich berührt nach hinten.
"So was machen wir denn eigentlich? Lassen wir das Essen bestellen oder werfen wir uns jetzt selbst hinter den Herd?" fragte Kaoru als die 3 den Senat erreicht hatten.
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Thema: Re: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso Do März 03, 2011 8:41 pm
"Nun, ich würde sagen dass wir die Vor- und die Hauptspeise selbst machen, und die Nachspeise könnten wir bei dem guten Bäcker bestellen, der uns damals den wunderbaren Zupfkuchen geliefert hat, als wir Emis neue Villa feierten, nachdem Hamano sie ja so zerstört hatte. Was haltet ihr davon?" fragte Hasekura nun fröhlich in die Runde. Sie hatte sich schon auf den Weg zur Küche gemacht, damit sie notfalls auch noch ein paar Diener des Schlosses um Hilfe beten konnte, schließlich hatten die Senatoren Sterne-Köche bei sich angestellt , es gab eben nur das Beste vom Besten. "Und an was hättest du da gedacht, in punkto Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise? Wir sollten ja schließlich wissen, was wir letztendlich zubereiten, nicht?" Ein wenig misstrauisch hatte Shigure eine Augenbraue hochgezogen und musterte Hasekura mit einem leicht fragenden Ausdruck.
Ein wenig missmutig ging Yokai ebenfalls zurück zur Senatsstadt, wo er sich jedoch, anstatt in den Palast zu gehen, in die Kirche verkroch und an die Orgel setzte, um sich durch die Musik etwas Ablenkung zu verschaffen, denn die hatte er wohl jetzt bitter nötig.
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Thema: Re: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso Fr März 04, 2011 6:00 pm
"Ich frag mich ja ob wir überhaupt alles nötige dahaben....wenn wir jetzt erst mal zum Einkaufen müssen, wäre das etwas....unpraktisch....also habt ihr Vorschläge ? Salat oder Suppe zur Vorspeise?" fragte Kaoru tatendurstig.
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Thema: Re: Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso Sa März 05, 2011 4:00 pm
"Natürlich haben wir alles nötige da, warum denn auch nicht?" fragte Shigure zurück. "Ich kenne mich ziemlich gut in dieser Küche hier aus, und bisher hat noch nie irgendetwas gefehlt. Außerdem habe ich bereits die Schränke durchsucht, und sowohl für eine Suppe als auch für Salat müsste alles da sein, wobei ich persönlich zu einer Suppe tendiere. Was haltet ihr denn von einer leicht gewürzten Tomatencremesuppe als Vorspeise?" "Da stimm ich zu, so eine Suppe erwärmt doch das Gemüt wieder, dann kriegen wir gleichmal auch die Kälte weg, die sich ja jetzt bei denen überall ausgebreitet hat..." Hasekura grinste frech zu Shigure und Kaoru hinüber und machte sich dann ohne zu fragen schon auf die Suche nach den richtigen Zutaten.
Vorsichtig legte Yokai die Finger an die Tasten, und ohne überhaupt eine bestimmte Melodie im Kopf zu haben, spielte er einfach schonmal los, und einzig und allein seine Gefühle bestimmten die Töne die er anschlug. Zorn mischte sich mit Trauer, Schmerz mit unendlicher Rachsucht und wurde irgendwann langsam aber sicher zum Wahnsinn. Sextakkorde in Moll und Dur mischten sich mit kleinen Sekunden und großen Septimen und gaben dem irrsinnigen Klang ihren letzten Schliff. So versunken in seine Trance merkte Yokai nicht einmal, dass er Besuch hatte.
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Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso