Kapitel 6: Die Sinfonie des Mordens, 3. Satz: Allegro con spirito bzw. "Die Passion Yokais"

Schnell schaute Kaoru um sich bevor, sie eines der nächstliegenden Senatorenzimmer mit ihrem Ministerschlüssel öffnete und dann den an das Krankebett gebundenen Yokai in das Zimmer fuhr. Gleich darauf schloss sie das Zimmer von innen ab und zog die Vorhänge zu.
"So gleich besser nicht wahr?", entgegnete Kaoru emotionslos und schien etwas in ihrem Ärztekoffer zu suchen.

"Dir wird das Lachen noch vergehen!", zischte Juria und schleuderte Yuka eine Kugel aus Wasser entgehen, die jedoch wirkungslos an Yukas hochgezogener Wasserwand abprallte. "Jämmerlich wie du denkst dich hier wehren zu können!", kicherte Yuka und schleuderte gleich ein paar ,aus Wasser geformten, Kugeln, denen Juria nicht gewachsen war.

Verwirrt hatte Yokai den Kopf geschüttelt und blickte nun wieder zu Kaoru, welche offensichtlich auf der Suche nach irgendetwas schien. Was, wusste jedoch Yokai nicht zu sagen, und auch auf die Schnelle kam ihm nichts in den Sinn, was auf irgendeine Weise jetzt nützlich gewesen wäre. Jedoch warf er ihr dann einen dankbaren Blick zu, weil sie doch immerhin dafür gesorgt hatte, dass die Sonne ihn jetzt nicht erreichen würde, immerhin schob sie sich gerade über den Horizont und sorgte dafür, dass die Kageshima in ein rötliches Licht getaucht wurde. Während in Bastardo nun das Leben begann, zogen sich die unsterblichen Bewohner der Senatsstadt in ihre Häuser zurück und legten sich zum Schlafen, wenn sie denn nicht die Nacht durcharbeiteten - so wie es nun bei vielen der Fall war, wie etwa bei Amaya, ihrer Mutter und ihrer Großmutter, oder aber auch beim Senatssprecher Kobe, bei Shion, der sich noch um Yuuji zu kümmern hatte, oder allein schon bei den Bediensteten der Senatsküche.

Nach einigen weiteren Minuten eifrigen Suchens, holte Kaoru triumphierend eine Einwegspritze in die Höhe und nahm sofort das Mittel in die Hand, dass sie Yokai spritzen wollte. "So Yokai...das wird dir die Schmerzen nehmen....es wird dir also alles erleichtern! So wird du ganz ohne Schmerzen wieder gesund!", erklärte Kaoru und füllte die Spritze bereits mit dem gesamten Inhalt des Fläschchens.
"Wenn du willst, kann ich es auch noch Yuuji geben....der arme Kleine muss ja so leiden...aber das bleibt unter uns ja? Diese nichtsnutzigen Krankenschwestern wüssten das hier überhaupt nicht zu schätzen!", bemerkte Kaoru, wobei sie ein etwas verschmitztes Lächeln aufsetzte. "Ich bin wirklich froh helfen zu können!"

"Wirklich du ödest mich an....ich sollte es jetzt sofort beenden!", lachte Yuka und bündelte ihre Kräfte zu einem erdrückenden Wasserstrahl, der nun auf Juria zuschoss. Gerade jetzt bekam Ichimonji Angst und wollte Juria helfen doch war es zu spät. Mit voller Wucht wurde Juria getroffen, da ihr Wasserschild nicht im Geringsten mit Yukas Kraft mithalten konnte.

"Was ist das?" fragte Yokai und blickte ein wenig skeptisch drein. Er wusste nicht, was sich während seiner gedanklichen Abwesenheit getan hatte, und deshalb hatte er auch keinen balssen Schimmer, was Kaoru vorhatte. Noch dazu wusste er auch nicht, wie sie eigentlich zu ihm stand, und er wollte sich weitere Schmerzen ersparen, sollte es wirklich so sein, dass Kaoru ihm anstatt eines Heilmittels etwas ganz anderes spritzte. Denn im Moment wusste er nicht, wem er - abgesehen von Amaya, Takara und seiner eigenen Mutter - überhaupt trauen konnte, nachdem sich doch die Verhältnisse wieder geändert hatten nach seiner Hinrichtung und auch offensichtlich manche Leute doch wieder die Seiten gewechselt hatten. Sicherlich, auch er hatte schon in seinem Leben die Seiten gewechselt, doch genau aus diesem Grund wusste er, dass man eigentlich niemandem wirklich trauen konnte, vor allem nicht jenen, die man nicht gut genug kannte. Deshalb sah er nur ein wenig erschrocken auf die Spritze. "Und...eigentlich..muss das nicht sein. Mir...geht es wunderbar, ich habe gar keine Schmerzen, wissen Sie?"

"Na was redest du da? Du fantasierst eindeutig, Yokai....vorhin hast du doch noch vor Schmerzen gekeucht! Also da musst du dir schon mehr einfallen lassen...denk doch nur an Yuuji und Maria....glaub mir sie würde wollen, dass ich dir das hier spritze! Aber wie immer stellst du dich gegen die Wünsche derer die dich lieben und wertschätzen!", erklärte Kaoru und packte Yokais Arm. Sie krempelte den Ärmel hoch und band den Arm schließlich fest, damit Yokai ihn nicht wegziehen konnte. "Was hast du plötzlich nur gegen ein einfaches Schmerzmittel? Ich wusste gar nicht, dass du es liebst Schmerzen zu erdulden? Meinst du nicht, dass du langsam verdient hast keine Schmerzen mehr zu haben?", fragte Kaoru und machte sich bereit die Spritze zu verabreichen.

Auf Kaorus Worte hin hatte Yokai noch mehr die Stirn gerunzelt, und vor allem war er noch skeptischer geworden, als sie behauptete, dass Maria es wollen würde. Wieso ausgerechnet Maria? Sicherlich, sie machte sich Sorgen um ihn, aber was wusste Kaoru schon von der Beziehung der beiden Eheleute? Vor allem dann aber wurde er auch etwas ängstlich, als Kaoru ihm dann den Arm festband. Ein wenig erhöhte sich sein Herzschlag, und er versuchte, auf irgendeine Weise doch noch den Arm wegziehen zu können. "Zum Teufel nochmal ich bin nicht süchtig nach Schmerzen, aber allein schon Ihr Tonfall lässt doch erkennen, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht!" fluchte er etwas panisch, und noch bevor Kaoru die Gelegenheit hatte, ihm die Spritze zu geben, hatte er sie dazu gebracht, stehen zu bleiben. "Ich tue das nicht gern, wirklich nicht...Im Gegenteil, ich hasse es jemanden zu kontrollieren, aber bevor ich hier keine Erklärung habe, werde ich Sie nicht loslassen, denn ehrlich, ich bezweifle, dass es nur ein simples Schmerzmittel ist. So etwas könnte man auch über Tabletten oder als Getränk verabreichen und es würde noch immer schnell genug wirken..."

"Glaubst du wirklich, dass ich mich von so etwas aufhalten lasse?", kicherte Kaoru in einem für sie nicht gerade typischen Tonfall. "Wenn du denkst du kannst mir die Tochter und den Stolz und meine Ehre nehmen, dann kann ich dir auch deine Kinder nehmen - aber erst wenn ich dein Leben habe!", zischte Kaoru und kämpfte gegen Yokais Kontrolle an, um ihm doch noch die Spritze verabreichen zu können. "Warum wehrst du dich nur gegen das Geschenk das ich dir hier geben möchte? So kenn ich dich gar nicht Yokai!", jammerte Kaoru. Jetzt da Yokai sie kontrollierte hatte sich ihr Blick nur noch verschlimmert, sodass sie nun völlig ins Leere starrte und wenn man genau hinsah, hatte sie sogar mittlerweile 3 verschiedene Augenfarben.

"Die....Die Tochter?" fragte Yokai und ein wenig schluckte er, während er in seinen sonst verdrängten Erinnerungen suchte und sich fragte, ob Kaoru damals auch zu seinen Opfern gehört hatte. Vielleicht wäre es möglich, er hatte so viele Opfer damals gehabt, dass er viele einfach vergessen hatte, wo die Zahl derer, die doch durch ihn zu Tode gekommen waren, im Tausenderbereich lag. Ein wenig blickte er verwirrt drein, doch dann verstand er und seine Kontrolle verstärkte sich nur noch. "Ryouji." zischte er und seine Augen färbten sich, trotz der Schwäche, die er schon spürte, tiefrot. "Wie es scheint hast du ja diese Insel verlassen...bist du tot oder was habe ich verpasst?" fragte er leise und schüttelte nur den Kopf. "Offensichtlich reicht es dir ja nicht, dass du meine Schwäche ausnutzt, nein, es kommt noch dazu dass du eine unschuldige Frau als Opfer nimmst, um solch eine Schandtat auszuführen. Wie erbärmlich du doch geworden bist...Aber glaub mir...ich tue dir den Gefallen nicht. Wenn ich sterbe, werde ich dich und deinen verfluchten Bruder mit ins Grab nehmen."

"Wow! Gratulation, Yokai! Ich hätte ja eigentlich gedacht, dass du noch etwas länger brauchen würdest, aber dass du doch so schnell bist!", kicherte Kaoru und kämpfte umso mehr gegen Yokais Kontrolle an. "Deine Selbstüberschätzung ist mal wieder so gut wie früher - du denkst doch nicht wirklich in deinem Zustand eine Chance gegen mich zu haben? Im Gegensatz zu dir bin ich nicht halb verbrannt - also überschätze dich bloß nicht! Und was redest du hier von erbärmlich ? Jemand der wegen einem Menschenweib eine ganze Gesellschaft terrorisiert - das nenne ich erbärmlich!", zischte Kaoru und näherte sich zumindest um ein paar Millimeter mit der Spritze.

"Du allein kannst es ja nicht einmal mit Hamano allein aufnehmen - da will ich sehen wie du uns beide töten willst!", fauchte Kaoru und brach in schallendes Gelächter aus.

"Selbstüberschätzung? Sagt mir derjenige, der nicht einmal mehr dazu fähig ist, in seinem eigenen Körper zu bleiben, weil er - wie es scheint - von der Insel verstoßen wurde? Wer auch immer dir diese Gnade zuteil werden ließ, muss wirklich eindeutig zuviel davon haben, denn du wärst der Letzte, dem man das Leben geschenkt hätte!" fauchte Yokai und überging den Gedanken an Maria einfach, auch wenn er ihm einen tiefen Stich in die Brust versetzte. "Und warte nur ab. Ich bin kein Mensch, meine Wunden werden weitaus schneller heilen als du es dir vorstellen kannst. Noch dazu bist du durchaus jünger als ich , Ryouji, vergiss das nicht. Ich habe weitaus mehr Macht als du dir vorstellen kannst, und wenn es wirklich nichts gibt, was mich abhält, bin ich sogar bereit, diese Macht einzusetzen." Zwar wusste Yokai selbst nicht ob er wirklich dazu fähig war, immerhin hatte er sich die Jahre nach seiner Absetzung immer dagegen gewehrt seine ganze Kraft zu benutzen - selbst, wenn es darum gegangen war, sein eigenes Leben zu retten - doch zumindest wollte er nicht komplett schwach gegenüber Ryouji dastehen.

"Ach wie schade...aber ich bezweifle, dass du jemals dazukommen wirst, deine Wunden zu generieren!", kicherte Kaoru und in diesem Moment stieß Senator Kim die Tür zum Büro auf. "Herr Shadako? Es ist Zeit für ihre Spritze, damit ihre Wunden besser heilen!", erklärte er und lief zum Koffer von Kaoru, wo er eine weitere Spritze herausholte und diese ebenfalls abfüllte. "Wieso wehren Sie sich nur gegen das Urteil von Kaoru-san und nehmen nicht ihre Medizin?", jammerte er und schritt auf Yokai zu, während er der Spritze die Nadel aufsetzte.

Yuka ließ nicht ab mit dem Wasserstrahl, da sie sich nun sicher war Juria getötet zu haben. Nun agierte auch Ichiru und innerhalb einer Sekunde war das Wasser das Juria umgeben hatte, vereist und hatte die junge Frau in sich eingeschlossen. "Das wärs wohl!", lachte Yuka und gab Ichiru einen Kuss.

Erschrocken blickte Yokai nun um sich, und er schluckte leicht. Sollte das das Ende sein? Es konnte doch nicht sein, und eigentlich durfte es doch auch nicht sein, dass Ryouji wieder über ihn gewinnen würde. Nicht jetzt, nachdem er nur kurz dem Tode entronnen war. Er wollte zu Maria, sicherlich, und er würde auch irgendwann gehen, doch er wollte nicht gehen ohne sich gerächt zu haben, und vor allem wollte er auch Yuuji nicht mit sich nehmen. Wenn, dann würde er wohl Hamano und Ryouji ins Grab befördern, vielleicht auch ein paar der Aritomos, aber sicherlich niemanden mehr aus seiner Familie. Während er noch sinnierte, rief er schon in Gedanken um Hilfe, in der Hoffnung, dass es jemanden geben würde, der auf seine Rufe hörte. Doch noch bevor er überhaupt schon die letzten Worte gedacht hatte, ging die Tür zum Zimmer erneut auf, doch diesmal war es niemand, der von Ryouji beherrscht wurde, denn Ruka hatte die Tür aufgestoßen und blickte nun mit vor Zorn glühenden Augen zu Kaoru und dem Senator Kim.

Ungläubig blickte Ichimonji zu dem unförmigen Eisgebilde, das nun wohl das Grab Juria war, bevor Shinji hatte den Fluch aufheben können. So wie es für Ichimonji aussah, lag es also an Nozomi Juria zu rächen. "Ich hätte ja fast schon mehr erwartet....aber sie ist...oh pardon...war ja nur unsere nervige schwache Schwester!", kicherte Yuka und tanzte euphorisch durch das Mausoleum.

"Nun stirb einfach!", zischte Senator Kim und jagte Yokai die Spritze in den Arm, während Kaoru noch versuchte gegen Yokais Kontrolle anzukämpfen und ebenfalls die Spritze in Yokais Arm zu stoßen. "Verschwinde endlich von dieser Welt, so wie es dein Vater wünscht!", sagte Kaoru mehrmals und zeigte keinerlei Gefühlsregungen.

Ein gellender Schrei ging sowohl von Ruka als auch ihrem Sohn aus, als dieser spürte, wie die Nadel der Spritze tief in seine Haut eindrang und sich das Mittel - offensichtlich ein Nervengift - schnell verteilte, denn schon spürte er eine leichte Taubheit, die sich von seinem Arm aus ausbreitete und sich wohl im ganzen Körper verteilen würde, wenn man das Gift nicht rechtzeitig wieder aus dem Körper beförderte.
Ruka dagegen blickte voller Entgeisterung zuerst zu ihrem Sohn, bevor sie den Blick dann zu Kaoru und dem Senator Kim wandte, wobei der Zorn in ihrem Blick nicht übersehbar war. "Verschwinde sofort von hier, bevor ich dafür sorge, dass du selbst in deinem armseligen Versteck keine Ruhe mehr haben wirst. Ich mag zwar am Leben sein, und deshalb nicht mehr die Fähigkeit haben, dich in deinen Träumen zu quälen, aber glaub mir, Ryouji Taiki, jede Wunde, die du meinem Sohn oder jemand anderem aus meiner Familie zufügst, werde ich dir zehnfach vergelten - die Worte meines Ehemannes hin oder her." zischte sie. "Ich werde dich verfolgen, bis ich dich gefunden habe, und glaube mir, dann wird meine Grausamkeit keine Grenzen kennen." Sie hatte Kaoru am Körper gepackt und begann nun, ihre Kräfte wirken zu lassen, sodass sie am Ende diejenige wäre, die die Kontrolle über Kaoru hatte - damit zumindest einmal Ryouji weg war.

"Misch du dich da nicht ein - untreues Weibsstück!", zischte Senator Kim und hatte die Krallen ausgefahren. Mit seiner Hand schlug er nun nach Ruka, die die Kontrolle über Kaoru erkämpfte und Ryouji vertrieb, der ja doch einige Jahre jünger war als Ruka und somit auch um einiges schwächer. "Wozu mischst du dich überhaupt ein - du verstehst nichts davon, was hier in den letzten Jahren geschehen ist!", fauchte Senator Kim und versuchte dafür zu sorgen, dass Ruka nicht in die Nähe von Yokai kam.

"Endlich ist dieses Miststück Vergangenheit!", kicherte Yuka, als sie plötzlich in ihrem Gelache erstarrte. "Was zum?", flüsterte sie sprachlos und sah schnell zu Shinji der mit einem blutverschmierten Gesicht auf dem Boden neben Sayori lag. Von beiden ging nun jedoch wieder ein Lebenszeichen aus, was bedeutete, dass der Fluch aufgehoben worden war. Noch bevor Yuka reagieren konnte, hörte sie wie das Eis um Juria brach und diese unverletzt im Raum stand.

"Untreu?" fauchte Ruka und hatte im nächsten Moment dem Senator schon eine schallende Ohrfeige gegeben, während sie ihn mit ihren Kräften dazu brachte, dass er stehen blieb. Zwar beherrschte sie nur die Kräfte der Teleportation, doch das reichte aus, um sich gegen Ryouji , oder in diesem Moment gegen seine Diener ausreichend zu verteidigen. "Ich verstehe weitaus mehr als du. Ich habe euch beobachtet, all die Jahre lang , oder denkst du ich hätte etwa dort unten gesessen und mit deinen Eltern Karten gespielt?" Ruka rollte nur leicht mit den Augen, während sie nun gegen Kim und Kaoru gleichzeitig kämpfte, wobei sie versuchte, über beide die Kontrolle zu übernehmen, sodass Ryouji verschwinden und sie sich um ihren Sohn kümmern konnte. Mittlerweile hatte sie in Gedanken schon die anderen gerufen und auch ein paar der Senatsdiener, sodass notfalls Hilfe zur Stelle wäre, falls man Hilfe brauchen würde.

Mit einem sadistischen Grinsen hielt sich Senator Kim den brennenden Kratzer an seiner Backe. "Wie gut dass uns Reinblütern die Macht gegeben wurde, über die anderen Vampire zu herrschen....sonst hätte ich diese Drecksarbeit auch noch selbst tun müssen...und wenn du ihn tötest, hast du längst nicht mich getötet sondern den ahnungslosen Senator Kim. Es ist wirklich einfach zu köstlich!", kicherte Senator Kim, während hinter Ruka eine der Putzfrauen erschien und versuchte ihr eins mit dem Wischmob überzuziehen. "Und das beste ist, die Verstärkung kommt von selbst!", grinste Kim, während Kaoru wie erstarrt da stand und Arme und Kopf hängen ließ, da sie im Moment keinen eigenen Willen hatte aber auch nicht "gesteuert" wurde.

"Nein....nicht jetzt...nicht jetzt wo mein Triumph so nah war...", kreischte Yuka und schleuderte sogleich eine neue Wasserkugel in Juria Richtung, doch prallte diese diesmal wirkungslos ab und sofort bekam Yuka eine Antwort Jurias in Form eines Blitzes. Diesmal blieb es jedoch nicht bei einem kleinen Jucken - stattdessen spürte Yuka dermaßen große Schmerzen dass sie ein lautes Kreischen nicht unterdrücken konnte.

"Stimmt, die Verstärkung kommt sofort, nicht wahr, o-nii-chan?" Neben den Dienern des Senats, die nun alle von Ryouji gesteuert wurden, waren auch noch die weiteren Mitglieder und Vertreter der Shadako-Familie ins Zimmer getreten, darunter auch Takara, Amaya und Senator Kobe, welcher sofort damit begann, die anderen zu lähmen, sodass sich ihre Körper nicht mehr bewegen konnten und sie nicht mehr die Gelegenheit hatten, anzugreifen - selbst wenn sie von Ryouji gesteuert wurden. "Wahrlich, ich hatte eigentlich gedacht, dass ich dir noch vertrauen könnte. Stattdessen scheint dein Herz nun genauso erkaltet zu sein wie jenes von Hamano...Was ist nur aus dir geworden? Ich hatte gedacht dass wenigstens du noch nicht den Verstand verloren hättest, stattdessen scheint dich deine Gier nach Macht genauso aufgefressen zu haben wie o-nii-san damals auch schon, als er unsere Eltern tötete...Scheint, als wäre ich zum Einzelkind geworden. Ich hatte eigentlich gehofft, irgendwann auf deine Hilfe zählen zu können, so wie du es mir an meiner Hochzeit versprochen hattest, aber es scheint, als ob du das schon längst vergessen hättest..." leise seufzte sie, wobei sich ihr Seufzen nun immer öfter hören ließ, da sie sich in diesem Moment verfielfachte.

"Falls du es noch nicht bemerkt haben solltest, helfe ich dir schon die ganze Zeit! Allein damit, dass ich diese Dämonenbrut auslösche die sich Yokai und Yoshiro nennt!", kicherte Senator Kim, der sich jedoch wie alle anderen auch nicht mehr bewegen konnte. "Aber wie immer bist du ja blind für alles ! Du hattest wohl gedacht ich soll dir gegen Hamano helfen! Tztztzt....typisch du drehst mir die Worte in meinem Mund um! Du hast schon längst vergessen, was ich dir damals geschworen habe!", sagte Senator Kim vorwurfsvoll mit einem völlig emotionslosen Blick. "Bevor ich dir noch einmal unter die Augen treten sollte, dann erst wenn dieses Bauwerk dem Erdboden gleich ist - mitsamt dieser grässlichen Shadakos!", erklärte Senator Kim und verfiel in ein manisches Lachen.

Um Juria verdampfte das Eis geradezu, während Yuka sich auf dem Boden hin und her warf, aufgrund des elektrischen Schocks den ihr Juria verpasst hatte. "Endlich...es tut gut endlich einmal wieder die alte Kraft zurück zu haben!", meinte Juria neckisch und sah erwartungsvoll zum Sarg, indem Nozomi aufbewahrt wurde.

"Falls du es noch nicht bemerkt haben solltest, bin ich ebenfalls ein Mitglied der Familie Shadako, und wenn ich ehrlich sein soll, bin ich mittlerweile stolz darauf. O-too-san und O-kaa-san würden sich in ihren Gräbern herumdrehen, wenn sie wüssten, wie du und Hamano Schande über unsere Familie gebracht habt! Ihr habt den guten Ruf der Familie Taiki in den Dreck gezogen, und ihr schämt euch keineswegs, nicht wahr? Anstatt dass ihr die Ideale unserer Familie vertretet, mordet ihr fröhlich vor euch hin und kümmert euch einen Dreck, wen es dabei vferletzen könnte! Soll ich dir etwas sagen? Ich liebe Yoshiro, ich liebe ihn über alles, egal was er auch tun mag! Ich habe diesen Mann geheiratet, sicherlich, damals unfreiwillig, doch mittlerweile bereue ich diese Entscheidung auf keine Weise. Wenn du die Familie Shadako auslöschen willst, wirst du mich wohl ebenfalls töten müssen."
"Und mich genauso, denn vergiss nicht, o-ji-san, ich bin zur Hälfte ebenfalls eine Taiki." mischte sich nun Amaya ein. "Naja, wenn du bis dahin nicht schon selbst tot bist. Vergiss nicht, der Staat gehört im Moment mir, und ich werde alles tun, um dich auszulöschen."

"Übernimm dich nur nich, Kleine! Deine süße Armee aus Polizisten, die du Staat nennst kann mir gar nichts! Ich schnippe einmal und sie sind nichts weiter als Asche! Denkst du etwa ich sterbe durch so etwas?", lachte Senator Kim und verdrehte die Augen. "Ach...jetzt habe ich plötzlich den Ruf der Taikis in den Dreck gezogen, wenn es eigentlich Hamano war? Zudem vertreten ich und mein geliebter Nii-sama sehr wohl die neuen Ideale unserer Familie - und Hamano hatte schon der ersten Treffer erzielt indem er diesen Schwächling Yoichi ins Jenseits befördert hat!", kichert Senator Kim und scherte sich nicht darum, dass Yoichis Mutter ebenfalls anwesend war.

"Das werde ich nicht zulassen!", zischte Ichiru und vereiste den Sarg während er zu seiner Frau stürzte, die verkrampft auf dem Boden zuckte. "Sei du wenigstens vernünftigt, Ichiru!! Du zeigst deine Gefühl offen und verbirgst sie nicht wie Yuka! Ich weiß, dass du bei weitem nicht so schlimm bist wie sie, auch wenn auch du die Shadakos nicht magst! Bitte zwinge mich nicht dazu, auch noch gegen dich zu kämpfen!", bat Juria, die endlich wieder Frieden in der eigenen Familie haben wollte.

"Halt deine verfluchte Klappe, Ryouji." komentierte Amaya die Worte ihres Onkels, während sie zu ihrer Großmutter blickte, der die Trauer, aber auch die Wut offensichtlich ins Gesicht geschrieben stand. Eine einzelne Träne rollte über ihre Wangen, während die Frau wie gelähmt für einen kurzen Moment im Zimmer stand.
"Was ist nur aus dir geworden?" fragte Takara und schüttelte den Kopf. "Was bitte schön sollten die neuen Ideale unserer Familie sein? Dass wir jeden töten den wir nicht leiden können, um am Ende allein auf der Welt zu sein? Wie soll so jemals Frieden herrschen? Denn selbst wenn ihr beide am Ende die Herrschaft hättet , über wen solltet ihr herrschen? Sicherlich, eure Anhänger werden bleiben,d och ich bin mir sicher, dass es viele geben wird, die entweder den Staat verlassen oder von euch beiden niedergemetzelt werden nur weil sie nicht eurer Meinung sind. Wahrlich Ryouji, ich dachte du würdest versuchen, dich gegen die Diktatur zu verteidigen, doch wenn du so weitermachst, bist du am Ende nicht besser als Yokai, den du doch so sehr verachtest. Und im Moment muss ich sagen, dass er wohl ein besserer Bruder war, als du es jemals sein konntest."

"Paaah...ich werde sehr wohl über jemanden herrschen - denn wie immer vergesst du und ihre anderen arroganten Schnösel, dass es noch ein Volk neben dem Adel und den Reinblütern gibt! Es gibt also bei weitem genug Vampire über die ich herrschen werde....ach und Yokai? Nun wenn du ihn einen Bruder nennst, will ich dich auch nicht mehr Schwester nennen...ich will dieses schöne Wort nicht unnötig durch eine Assoziierung mit dir in den Dreck ziehen! Nun dein ach so toller "Bruder" Yokai dürfte es nun schwer haben überhaupt noch ein funktionierendes Herz zu haben! Auf wiedersehen!", kicherte Senator Kim noch, bevor sich seine Augen, und ebenso auch die von Kaoru und den anderen Dienern des Senats schlossen und sie alle bewusstlos zu Boden fielen.

"Ich zeige meine Gefühle offen?", äffte Ichiru Juria nach und sah sie mit finsteren Augen an, während um seine Hand bereits ein eisiger Nebel herumtänzelte. "Ja...ich weiß, dass du nicht mehr mit mir und Nozomi auskommst - aber wir wollen beide, dass wir wieder eine große Familie werden ohne inneren Streit! Es ist nicht meine Absicht Yuka zu töten und noch weniger ist es meine Absicht dich zu töten! Ich will nur diesen Hass aus deinem Herzen schlagen, der sich in dich eingefressen hat und der dafür gesorgt hat, dass du und Yuka vielen Leid zugefügt habt. Bitte...tu es und ich werde dir helfen Yumi zurückzubekommen!", flehte Jurai Ichiru an und kniete sogar nieder zu ihm um ihn zu umarmen.

"Und denkst du dieses Volk würde sich von dir beherrschen lassen, wenn du am Ende jeden tötest, der sich gegen dich stellt? Selbst das einfache Volk kann sich seine Meinung bilden, und sie werden sich nicht wieder einer Diktatur unterwerfen!" Takara schüttelte nur den Kopf und blickte dann noch zum Senator Kim und Kaoru, als diese wieder von seiner Kontrolle befreit waren.
"Sie bleiben noche ine Weile hier, ich denke es gibt noch einige Fragen, die ich Ihnen zu stellen habe." erklärte Ruka und blickte zu Kaoru und dem Sprecher Kim, die wohl nun gerade wieder zu Sinnen kamen. Dagegen hatte der Senator Kobe bereits Shion und die anderen Ärzte verständigt, damit man Yokai entgiften könnte.

"Was mache ich hier?", fragte Kaoru hysterisch und schaute sich verwundert im Raum um. "Und vor allem: Was hat Yokai in seinem Krankenbett zu suchen? Ruka-sama...was ist hier passiert? Ich kann mich an nichts mehr erinnern....", bedauerte Kaoru, wobei deutlich zu hören war, dass sie offensichtlich nicht mehr die Reinblüterfeindliche Einstellung hatte, wie wenige Moment vorhin.
Ebenso wie Kaoru, erging es auch Senator Kim, der sich mit schmerzerfülltem Gesicht an den Kopf fasste. "Die Frage stelle ich auch gleich mal...was um alles in der Welt hab ich in diesem Raum verloren? Und wie kommt diese Spritze in meine Hand?", fragte er und schaute äußerst belämmert zu Takara und Amaya auf.

Gerade wollte Ichiru antworten, als Yuka wieder zu sich kam und dazwischen fuhr. "Juria, denke bloß nicht du könntest mich und Ichiru trennen, nur weil du jetzt wieder eine Reinblüterin bist mit den selben Kräften wir wir sie haben! Du lügst doch nur!"