Kapitel 4: Die Sinfonie des Mordens , erster Satz: Allegro

Als Yoshiro die Worte des Richters so überdachte, ließ er von Yumi ab und wechselte wieder in seine normale Gestalt, wobei er jedoch Yumi nicht aus den Augen ließ. "Du kannst von Glück reden, dass die Anderen Recht haben. Bevor wir kein Geständnis von dir haben, wirst du garnichts bekommen - weder die Freiheit, noch den Tod, der dir vielleicht als Erlösung dienen könnte." Er hatte sich zurück auf seinen Stuhl gelehnt und warf einen kurzen Blick in die Rune, bevor er fortfuhr. "Nun gut, wir haben ja Zeit, und von mir aus könnten wir eine Ewigkeit warten bist du gestehst - fragt sich nur, wie lange du es durchhältst, bis der Durst dich wahnsinnig macht. Ach wenn wir schon beim Durst sind, Tara, gibst du mir auch mal was von deinem Drink ab?" Er grinste frech zu seiner Frau hinüber, denn er wusste, Yumi hatte schon länger nichts mehr getrunken, und noch dazu viel Blut verloren, lang würde sie es also nicht aushalten ohne Blut.

"Du hinterhältiges...." zischte Yumi wurde aber sogleich schwach beim Anblick des gefüllten Glases. Sofort bemerkte sie wieder ihr Hungergefühl, das sie eigentlich versuchte hatte zu ignorieren. "Was soll ich euch denn schon gestehen, was ihr den nicht sowieso schon wisst? Ich habe euch meine Beweggründe genannt...also....wieso wollt ihr noch mehr wissen, als es gar nicht gibt...." meinte Yumi forsch und hielt sich für ein Genie. Ihre Gedanken schweiften jedoch immer wieder zu Takaras Drink, den Yoshiro genüsslich und langsam trank.
/Bleib stark...bleib stark...von sowas wirst du dich ja wohl nicht unterkriegen lassen...Essen hin oder her...ich kann noch ewig so weiterleben...ein Vampir kann Jahrzehnte ohne Nahrung überleben....mich kriegen sie damit nicht klein../ ging es Yumi durch den Kopf, doch war das Hungergefühl und vor allem das Gefühl schwach und hilflos zu sein doch fast unterträglich.

"Wollen wir wetten abschließen, wie lange sie durchhält?" fagte Yoshiro beliustigt in die Runde. "Mein Bruder hat es 200 Jahre ausgehalten ohne Blut, aber ich denke nicht dass du jemals so weit kommst. " Er blickte zu Yumi und trank genüsslich einen Schluck von dem Drink, den ihm Takara gereicht hatte.
"Ich tippe sie hält es nicht länger durch als einen Tag. Sieh doch mal wie viel Blut sie verloren hat...Wenn sie so weitermacht wird sie am Ende noch zum Level E, zumindest was ihr Verhalten angeht." grinste Takara , doch Yoshiro fiel ihr ins Wort.
"Denkst du nicht das ist sie schon längst?"

"Als ob ihr dadurch die Wahrheit erfahren würdet...ich habt doch keine Ahnung worum es bei diesem Mord geht....woher wollt ihr schon wissen, dass mehr dahinter steckt, hm? Ich habe euch schon alles gesagt...also könnt ihr mich auch wieder gehen lassen.....es gibt nichts mehr was ihr aus mir herausquetschen könntet!" zischte Yumi.
Doch Ichimonji antwortete ihr ohne Umschweife: "Ich glaube dir kein Wort....Wenn es wirklich nur von dir und Ichiru-kun so geplant war, macht alles irgendwie keinen Sinn. Es bringt Ichiru absolut nichts einen Maaka zu töten - schon gar nicht wenn er überhaupt keine Möglichkeit hat dadurch seine gesellschaftliche Stellung zu verbessern geschweige denn seine Macht auszubauen." erklärte Ichimonji trocken. "Sag uns jetzt besser die Wahrheit oder wir werden dich noch mehr foltern....haben du und dein Vater noch irgendwelche Komplizen oder Hintermänner, für die ihr arbeitet? Ich glaube dir nicht - das das alles auf eurem Mist gewachsen ist!"

"Ichimonji hat Recht. Außerdem, selbst wenn du jetzt ein Geständnis abgelegt hast, bewahrt dich das noch lange nicht vor deiner gerechten Strafe für den Mord an meinem Neffen und seiner Frau - immerhin waren sie zumindest für ein paar Sekunden lang verheiratet. Nun, wie dem auch sei, solange du uns nicht wirklich alles erzählst, was wir wissen wollen, wirst du nicht daran vorbeikommen, dass wir dich foltern. Und was mich zumindest angeht, so habe ich in diesem Fall eine Engelsgeduld, das heißt , ich könnte auch noch ein paar Tage länger hier sitzen und abwarten bis du gestehst - es gibt ja immerhin genug Diener im Haus, die mir Essen und Trinken bringen würden. Wie es mit dir steht, ist da sicherlich eine andere Sache." Yoshiro grinste leicht hämisch, denn er hatte natürlich schon längst bemerkt, dass Yumi durstig war, und das nicht nur in geringem Maße.

"Du...duu...." fauchte Yumi und starrte Yoshiro mit vor Zorn funkelden Augen an. "Was bringt es euch schon, wenn ihr wisst wer dahinter steckt. Es ist eh schon zu spät, da er bereits alles vorbereitet hat. Ihr könnt ihm sowieso nichts anhaben. Und bevor ihr ihn überhaupt findet wird von euch nichts weiter als Staub übrig sein!" lachte Yumi. Sie hatte gedacht, dass dieses Zurschaugestellte Essen schon das beste war was die Senatoren draufhatten, doch in diesem Moment bekam sie einen äußerst starken Stromschlag zu spüren, der sie erst einmal einige Sekunden noch zucken ließ, nachdem der Blitz nicht mehr sichtbar war.

"Du kannst noch mehr haben wenn du willst - ich würde dir allerdings raten jetzt den Namen auszuspucken. Es könnte deinem Vater vielleicht das Leben retten, da wir ihn dann nicht mehr als zum Abschuss frei gegebenes Wild zu eurem Versteck jagen müssen." drohte Ichimonji ernst und mit einem hinterhältigen Lächeln. Seiji hatte derweil, bei den allzu wüsten Beschimpfungen doch lieber nur das Tonbandgerät mitlaufen lassen, anstatt es aufzuschreiben. Erst jetzt fiel ihm ein, dass das Mitschreiben ja doch eigentlich total überflüssig war.

"Also wenn sie so weitermacht, sperren wir sie am Ende doch noch in einen Käfig und hängen sie auf dem Marktplatz auf, oder was meint ihr?" fragte Yoshiro. "Sagen wirs so Yumi,
verhältst du dich gut, bekommst du "nur" eine normale Gefängnisstrafe im 41. Untergeschoss
dieses Senatsgebäudes hier, bist du jedoch nch länger nicht bereit mit uns zu kooperieren, wirst du nicht nur die Stromschläge von Ichimonji zu spüren bekommen, sondern wir werden dich in den Käfig stecken, auf dem Marktplatz aufhängen und das natürlich schön in der brütenden Mittagssonne. Mal sehen wie lange du es dann aushältst." Yoshiro hatte sich gemütlich in seinem Stuhl zurückgelehnt und wartete nun auf eine Antwort von Yumi.

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Da den Schülern von Yokai auch nichts einfiel, hatte er sich nun einfach dazu entschlossen, eine "offene Gesprächsrunde" anzufangen, was soviel bedeutete wie: Die Schüler konnten tun und lassen was sie wollen, solange sie nicht das Zimmer verließen. Sie konnten miteinander reden, ihm Fragen stellen oder sonst tun, wozu sie eben gerade Lust hatten. So kam es, dass Yuuji sich das Manga mit dem dämonischen Butler von Amaya ausgeliehe hatte und etwas darin las da er leider diesmal keine Hausaufgaben hatte, und Yokai sich mit seiner Nichte in eine hitzige Diskussion über die Verfassung und den Senat gestürzt hatte.

"Woher wollt ihr den wissen ob ich euch nicht anlüge? Ich könnte euch jeden Mist erzählen und ihr würdet mir glauben. Stellt mir ne Frage und ich überlege mir ob ich euch antworte. Ansonsten schweige ich wie ein Grab Also ich höre?" zickte Yumi sturköpfig und lehnte sich auf dem Stuhl zurück. "Ihr wollt doch bloß ein Geständnis durch eure Brutalität erzwingen....ob das dann später wirklich die Wahrheit ist, interessiert euch doch gar nicht....ich wollt nur hören was ihr hören wollt!" fügte sie noch fauchend hinzu.

Dabei horchte Seiji auf. Diese Reinblüterin hielt sich wohl für außergewöhnlich behütet: Sie wusste wohl nicht wen sie sich da gegenüber hatte. Seiji mochte zwar kein Reinblüter sein aber er konnte dennoch erkennen, wen jemand lügte oder nicht. Und im Fall von Yumi, war er sich sicher, dass sie lügte wie gedruckt.

Auf die Bemerkung von Yumi hin, musste Yoshiro schlagartig loslachen. "Ich frage mich warum du keine blonden Haare und blaue Augen hast. Du stellst dich dümmer an als der dümmste Tasu!" Er rollte mit den Augen, während er wieder zu dem Glas mit seinem Drink griff. "Nun, könnten wir endlich mit dem Verhör fortfahren und uns diese ewigen und langwierigen Diskussionen sparen, die sowieso zu nichts führen?" Sein Blick wandte sich zu Seiji, den er erwartungsvoll ansah.

Seiji nickte nur woraufhin Ichimonji Yumi einen derart starken Stromschlag verpasste, das sie komplett das Bewusstsein verlor und in der nächsten Zeit wohl auch nicht so schnell wieder aufwachen würde. So geschwächt und ohne die Fähigkeiten, die ihr durch den Bannkreis und die Glyphe genommen wurde, konnte nun selbst ein Adliger seine Fähigkeiten bei ihr einsetzen.
"Seiji...wenn ich bitten darf...zeig uns mal weshalb es gut ist, dass wir gerade dich als Verwalter des Verhörraumes ausgesucht haben!" bat Ichimonji woraufhin Seiji seinen Stuhl neben Yumis stellte, sodass er besser ihre Hand heben konnte. Auf seinem Schoß hielt er Stift und Papier, worauf er nun das aufschrieb, was er aus Yumis Gedanken und Bildern, die ihr im Kopf herumschwirrten, herauslesen konnte.
Nach nur wenigen Minuten war er fertig und reichte Yoshiro den vollgeschriebenen Zettel, auf dem allerlei Sachen standen. Angefangen bei Yumis Auftragsgeber bis hin zu seinem Aufenthaltsort.
"Sie hat sich ganz schön gewehrt....es war gar nicht so einfach ihre blockierenden Gedanken zu durchbrechen!" gab Seiji erschöpft zu.

Voller Neugierde las sich Yoshiro den Zettel durch, und musste doch bei jedem Wort die Stirn runzeln. "Dann haben sich unsere Vorwürfe also bewahrheitet.." murmelte er ernst. "Die ganze Sache wurde von Hamano eingefädelt, der sich an uns allen Rächen will. Der Mord an Ren und seiner Frau war also nichts weiter als ein Akt der Provokation. Nun gut....mit diesen Informationen können wir immerhin mal Auschau nach ihm halten. Er wird noch immer auf der Spiegelinsel sein, so wie ich das einschätzen kann. Und so wie es aussieht, hat er auch noch siene Glyphe - wir haben also ein leichtes Spiel."

"Er macht also gemeinsame Sache mit den reinblütigen Aritomos....aber wieso helfen gerade sie ihm? Ich hätte eher erwartet, dass wir die Ahnen der Taiki gegen uns haben...aber doch nicht die Aritomos." wunderte sich Seiji. Ichimonji bemerkte jedoch nur knapp: "Eher würden die Ahnen der Taikis Harakiri begehen, als Hamano unter die Arme zu greifen. Sie halten ihn für das Schwarze Schaf ihrer Familie. Ein Abschaum, den sie seit jeher, längst aus ihrer Familie verbannt sehen wollen."
"Wirklich?....ich dachte sie halten alle zusammen..." Seiji war nun noch mehr verwirrt, doch Ichimonji klopfte ihm mit einem Lächeln auf die Schulter. "Seiji-kun...die Adelswelt unserer Gesellschaft ist weitaus komplizierter als du es bisher erlebt hast......" Mitten im Satz wandte sich Ichimonji schließlich an Yoshiro. "Was sollen wir jetzt tun...jetzt wo wir wissen wo er steckt? Sollen wir ihm hinterherjagen oder warten bis sich der Bär wieder aus seiner Höhle heraustraut?" fragte er nach.

"Das ist eine schwierige Entscheidung. aber nun gut, das Erste was wir tun sollten, wäre den Senat einberufen, damit wenigstens der informiert ist was überhaupt so vor sich geht - es wäre nicht gut, die Senatoren nachher gegen uns zu haben, wenn sie behaupten wir hätten sie nicht informiert - du weißt doch wie launisch sie sind. " erklärte Yoshiro auf Ichimonjis Frage hin. "Ich werde noch heute Nacht eine Sitzung einberufen,damit wir diese Sache schnellstmöglich klären können. Aber wenn wir schon einmal dabei sind, könnten wir ein paar Sicherheitsleute verdeckt zur Spiegelinsel schicken...ohne Informationen über unseren Feind anzugreifen, ist als würde man blind in die Höhle des Löwen gehen - so etwas können wir nicht bringen. Außerdem wissen wir nicht wie stark Hamano im Moment noch ist. Wenn er seine Glyphe nicht mehr hat, wird es schwer werden, immerhin hat er vom Großteil von uns noch die Kräfte, nachdem er uns damals alle einmal "angebissen" hat." Ein verächtliches Schnauben entfuhr ihm, bevor er sich zu Seiji wandte. "Nun, was die Zusammenarbeit mit den Aritomos angeht, ist es ganz einfach: Ichiru und seine Familie wollen schon seit jeher den Thron für sich, und das gleiche Ziel hat Hamano. Ich denke er verbündet sich mit ihnen nur, um einen hochrangingen Schutz zu haben, doch später würde er sie genauso links liegen lassen wie alle anderen auch, deren Hilfe er jemals angenommen hat."

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Ein schrilles Klingeln haltte durch die Gänge der Schule, und Yuuji und Amaya gaben ein genervtes Seufzen von sich, denn die Stunde war zu Ende. Zwar mochte Yuuji den Unterricht gerne, egal von welcher Sorte er auch war, doch sich von seinem Vater trennen zu müssen, war schon immer schwer gewesen - gerade weil er doch diese Stunde so sehr genossen hatte.

"Geschichte...uäääh....hat jemand ein Kissen für mich???" gähnte Emi und griff nach dem leider schon leeren Kaffeebecher. Damit brach für sie fast der Weltuntergang aus. "OMG - der Kaffee ist alle!" schrie sie geschockt. Schnell warf sie einen Blick zu Kyo doch dessen Becher war ebenfalls bereits leer. "Hat hier irgendjemand Kaffee? Ohne Kaffee penn ich die Stunde noch ein!" jammerte sie und rannte aus dem Zimmer um schnell zum Automat zu gelangen. "Ist die immer so?" fragte Ysou verwirrt und nahm ein Schlückchen von seiner heißen Schokolade.
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"Und wen schicken wir? Es könnte ziemlich gefährlich für unsere Sicherheitsleute werden, denn Ichiru ist immer noch nicht gefasst und Hamano hat zusätzlich noch Hilfe von Shuusuke Kawagi. Und die beiden haben keine Glyphen abbekommen!" bemerkte Ichimonji ernst. Die derzeitig Lage war wirklich äußerst gefährlich und jeder Schritt wollte gut überlegt sein.
"Aber du hast Recht, Yoshiro-san...wir sollten den Senat einberufen und ihn über den Fund informieren....dann können wir immer noch entscheiden wie wir diese Kriminellen einfangen."

"Neee Sorry mein Kaffee ist auch leer...." murmelte Amaya und starrte in ihren braunen Plastikbecher, der leider wirklich total leer war. "Und Leute ich sag euch eins: Ich hab KBM!" Gerade wollte sie mit ihrer Schimpftirade fortfahren, als Shigure schon das Klassenzimmer betrat und dabei Yokai mit einem derart tödlichen Blick bedachte, dass dieser schon leicht ängstlich wurde und sich dann schnellstmöglich aus dem Klassenzimmer verzog.
"Dass der überhaupt Aufenthaltsberechtigung hat?" murrte Shigure zu sich selbst, während er seine sorgfältig geordneten Unterlagen auf dem Tisch ausbreitete. "In diesem Punkt kann ich die Ahnen wirklich nicht verstehen. Yoshiro Shadako-sama hatte Recht, dieses Tier gehört doch eingesperrt..."

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"Nun, dann wissen wir ja, was wir zu tun haben. Solange kann jemand schon einmal den Sicherheitsdienst rufen und Yumi wieder zurückbringen. Den Käfig müssen wir noch organisieren, aber ich denke da wird einer von diesen Tasu-dingern ausreichen. Sie hat ja noch die Glyphe des Schattendaseins, so schwer ist es also nicht diese Göre später an Ort und Stelle zu halten." meinte Yoshiro nachdenklich und griff dann zum Handy, um dem Senatssprecher zu sagen, dass er eine Sitzung einberufen solle.

"Seiji du bist ab jetzt entlassen. Du kannst dich wieder deinen normalen Aufgaben zuwenden!" bemerkte Ichimonji und machte den Sicherheitsleuten vor der Tür deutlich Yumi wieder in die Zelle zu bringen. "Hast du denn schon eine Idee, Yoshiro-san, was mit Hamano passiert wenn wir ihn endlich wieder haben? Und was passiert mit Kawagi-san? Er hat Hamano schließlich erst ermöglich zu fliehen."

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"Bin ich zu spät?" schrie Emi , als sie mit vollem Kaffeebecher in das Klassenzimmer hereingerannt kam und den Inhalt fast über Shigure geleert hätte. "GOMENASAI!" rief sie sofort, sodass es wahrscheinlich die ganze Schule gehört hatte. "Das war knapp....entschuldigen sie mich vielmals, sensei....äheheheheheheheheheheheheheh"
"Also ich würde sagen, dass sie nicht mit mir verwandt ist wenn ich du wäre!" flüsterte Ysou die Bank rüber zu Kyo.

Überrascht hatte sich Yoshiro zu Ichimonji umgewandt. "Oh, nun, da Kawagi kein Reinblüter ist, können wir ihn hinrichten lassen, der Tatbestand ist immerhin Hochverrat. Bei Hamano ist es das Gleiche, nur sollten wir da erst noch das Rechtliche prüfen. " erwiderte er. "Aber einsperren wäre das Falsche, immerhin hat er es schon einmal geschafft zu fliehen- auch wenn wir nicht wissen, wie genau er es schaffte, mit Kawagi Verbindung aufzunehmen."

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"Emi Aritomo..." murmelte Shigure nur kopfscüttelnd und gab ihr dann einen Blick der ihr bedeutete, sich stillschweigend hinzusetzen und dann die Klappe zu halten. "Nun, wenn jetzt alle da sind, können wir ja beginnen. Weiß eigentlich einer von euch, welchen besonderen Tag wir heute haben?"

"Den Tag an dem der Kaffeeautomat den letzten Kaffee ausgab bevor er von mir zusammengeschlagen wurde?" fragte Emi unschuldig. Bevor Shigure jedoch antworten konnte meldete sich schon Yuiko zu Wort. "Heute ist ein wichtiges Datum in der Geschichte der Regierung." sagte sie stolz auf ihr Wissen.
"Woher soll ich denn sowas wissen ??" lästerte Emi im Flüsterton sogleich über Yuiko und den Lehrer. Geschichte interessierte sie nicht besonders, vor allem da in der Geschichte der Schatteninsel keine der 3 Familien wirklich gut weg kam.

"Das ist richtig Yuiko. Bessergesagt werden heute nicht nur ein wichtiges Ereignis gefeiert, sondern zwei. Zuerst einmal hätten wir da die qualvolle Hinrichtung von Amura Shadako am 22. März 1789, und die Entthronung des Yokai Shadako nur ein Jahr später. Über genau dieses Thema möchte ich heute mit Ihnen diskutieren, beziehungsweise Ihnen auch eine Lehre geben, denn es ist wichtig, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, anstatt über sie hinwegzusehen und sie zu vergessen. Doch bevor wir mit dem wirklichen Thema beginnen bitte ich um eine Schweigeminute für Amura Shadako und alle anderen, die Opfer der Diktatur des Yokai Shadako wurden."

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Ein wenig unsicher schlich sich Yokai aus dem Zimmer. Da heute genau dieser eine Tag war, den er so sehr verabscheute, gab es doch noch etwas, was er zu erledigen hatte. Das Problem war nur, dass er eigentlich nicht vom Schulgelände durfte, doch solange er sich nicht erwischen ließ, war das Problem ja gelöst. Zaghaft entfernte er sich also langsam vom Schulhaus und passierte dann das Tor , bevor er in Windeseile in eine andere Richtung rannte. Er wusste wo er hin musste.

"Oh weiha...kein Wunder, dass ich das nicht wusste....da war ich glaub ich gerade dabei die Fashion-week in Mailand unsicher zu machen...." witzelte Emi dann wurde sie aber respektvoll still. Wenn die anderen schon dem toten Amura gedachten, dann wollte sie auch ihren Respekt zeigen.

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Schwungvoll öffnete Kaien die Tür des Hunterversammlungsgebäudes, als er und sein Anhang endlich zur Party des Vorsitzenden Jonathan Arthur Silas Smythe eintrafen. Kaum hatten sie einen Schritt in den Raum gemacht, wurden sie schon mit einem ernsten Blick von Akino bestraft. "Ihr kommt reichlich spät, Kaien Kurosu! Würdet ihr euch nicht ständig mit den Vampiren herumtreiben, hättet ihr doch sicher pünktlich erscheinen können!" tadelte sie die frisch angekommenen Besucher. Kaien hätte heulen können - so wie schon alle Jahre zuvor war er mal wieder der letzte gewesen ,der eintraf.

"Vater..." Vorsichtig hatte Yokai sich vor die Grabplatte gekniet, auf deren Vorderseite in großen Goldbuchstaben der Name "Amura Shadako" prangte. Stillschweigend hatte Yokai den Kopf gesenkt, für eine ganze Weile schon, bevor er nun zu sprechen begonnen hatte. Er wusste nicht wieso, aber es tat ihm gut, reden zu können - wenn es schon sonst niemanden gab, der ihm zuhören wollte. "Vergib mir...Ich weiß, Entschuldigungen sind fehl am Platze für Dinge, die unverzeihlich sind. Und auch dein Vergeben wäre nur Verschwendung für solch eine Person wie mich..." er hatte den Kopf so weit gesenkt, dass seine Stirn nun fast schon die Grabplatte berührte.

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Nach der Schweigeminute sah Shigure wieder auf. "Nun, lasst uns mit dem heutigen Unterricht beginnen. Zuerst einmal machen wir heute eine Mindmap. Sagt mir alles, was ihr über Amura Shadako und seinen Sohn wisst - und vor allem über die beiden Gedenktage, die wir heute feiern."

"Er hat schwarze lange Haare und ein große Vorliebe für rote Rosen. Reicht das?" meinte Matsuo nur desinteressiert. Was interessierte sie ein toter Shadako, der seit Jahrhunderten nur noch aus Staub bestand und noch dazu in einem Mausoleum liegt. "Er wurde verbrannt...warum jetzt weiß ich auch nicht...aber er wurde auf jeden Fall hingerichtet!" meldete sich Yuiko nachdem sie aufgerufen wurde.
Emi malte wirres Zeug auf ihren Block während sich vorne an der Tafel die Mindmap nur mühsam füllte. Bis auf die beiden Shadakos schien niemand wirklich etwas über Amura zu wissen - bzw. wollte davon nicht sprechen.

"Mein Großvater wurde an diesem Tag hingerichtet, weil er versucht hatte, meinen Onkel davon zu überzeugen, doch noch mit der Diktatur aufzuhören, die er wegen dem Tod seiner Frau angerichtet hatte. Jedoch war es zu spät, und Amura Shadako musste sein Leben lassen. Das es keinen von euch interessiert, ist mir schon bewusst. Wahrschienlich haben eure Familien an diesem Tag nur lachend zugesehen, während meiner Großmutter das Herz zerriss." erwiderte Amaya und in ihrer Stimme lag eine tiefe Verachtung gegenüber all jenen, die in diesem Moment nicht aufpassten.

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Du bist nicht einmal würdig, mein Sohn genannt zu werden! Verschwinde, lass dich nie wieder blicken, du , der du doch eine Schande bist für alle Shadakos, die jemals gelebt haben und die auch noch leben werden!
Die Worte seines Vaters hallten in Yokais Gedanken wieder und in diesem Moment wünschte er sich nur noch, er könnte die Zeit zurückdrehen , doch es ging nicht. Es würde niemals wieder so werden wie früher, und bei dem Gedanken daran liefen sogar Tränen über sein Gesicht. "Sie alle hatten Recht....jeder einzelne von ihnen, selbst Yoshiro..." flüsterte er.

"Wieviel weißt du denn über unsere Familientragödien? Wenn es hier auf gegenseitigem Interesse beruhen würde, wäre es ja sicher interessanter..." meinte Matsuo scharf. Emi zeigte ihr jedoch den Vogel. "Also das ist mal wieder typisch...das Taikiflittchen kennt sich nicht mal mit Allgemeinbildung aus...wenn wir schon was über die Geschichte unserer Präsidenten erfahren können, dann könntest ja selbst du mal mithören. Vielleicht ergibt sich ja die eine oder andere Stunde in der auch mal die anderen Tragödien drankommen!" redete Emi ihr laut ein. /Aber das halte ich für ziemlich unwahrscheinlich/ meinte sie dann leise zu Kyo und horchte was Shigure nun zu sagen hätte.

"Ich weiß genug über die Familiengeschichte der Taikis, denkst du nicht meine Großmutter hätte mir alles darüber erzählt? Ich weiß wie dein ach so toller Onkel, den du damals so vergöttert hast, seine Eltern tötete, weil er es nicht ertrug dass er nicht Senatsvorsitzender geworden war oder zumindest einen hohen Posten erhalten hatte. Und später ließ er dann noch seinen Bruder ins Exil schicken, und fortan musste sich dein Vater für Tod erklären." erwiderte Amaya spitz. Sie hatte von Yokai einiges erzählt bekommen, und auch von ihrem eigenen Vater wusste sie viel über die anderen Reinblutfamilien. "Was die Aritomos angeht, so weiß ich leider nur, dass Saori Aritomo den Huntern zum Opfer fiel und seitdem in einem Zustand zwischen Wachen und Sterben liegt, während sie von ihre Ehemann Shinji versorgt wird. Und natürlich wäre dann die Tragödie, die die Taikis und die Aritomos verbindet: Die Geburt deines Vaters Ichimonji. Ach und übrigens, ich interessiere mich sehr wohl für die Taiki-Familie, immerhin bin ich zur Hälfte selbst eine Taiki. Matsuo-chan, du vergisst das meine Mutter eine geborene Taiki ist."

"Eine sehr gelungene Ausführung Amaya, wirklich." meinte Shigure anerkennend und trug sogleich ein dickes fettes "+" in sein Notenbüchlein ein, bevor er sich wieder den verschiedenen Schülern zuwandte. "Nun, ich werde nun die Mindmap mit weiteren Daten fülllen, schreibt diese bitte sorgfältig ab."

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"Ich frage mich wirklich, wie du es wieder einmal geschafft hast, hierherzukommen, obwohl du doch eigentlich Ausgangsverbot hast.." Yokai war erschrocken herumgewirbelt, als er eine ihm ziemlich bekannte Stimnme hörte. Schnell wischte er sich die Tränen ab und bedachte seinen Bruder Yoshiro mit einem eiskalten Blick.
"Denkst du an diesem Tag würde ich einfach dort drin sitzen bleiben?" erwiderte er leise, ständig auf seine Wortwahl bedacht. Er wusste nicht mit welchen Absichten Yoshiro hier war, doch zumindest schien er nur für den Grabbesuch hier zu sein, immerhin war er ganz in schwarz gekleidet und hatte einen Strauß mit Rosen bei sich - jene Rosen, die ihr Vater immer so sehr geliebt hatte.
"Hm...da hast du Recht.. Nun gut. Am heutigen Tag will ich dich mal hier lassen, doch lass dir gesagt sein: Sobald die Uhr 12 schlägt, wird wieder alles so sein wie früher." Mit diesen Worten ging Yoshiro ein Stück weiter nach vorn und legte dann die Rosen am Grab nieder.
//Es ist schon so lange her...und doch kommt es mir vor wie gestern...//