Kapitel 4: Die Sinfonie des Mordens , erster Satz: Allegro

"Nun das war ich zumindest...es ist jetzt aber schon einige Monate her, dass ich das letzte Mal einen Fuß in den Senat gesetzt habe. Immerhin habe ich doch die Senatszellen schon einmal von innen gesehen. Aber diese Geschichten sind uninteressant. Ich hoffe doch, dass sie mit dem Zimmer zufrieden sind...ich habe noch nicht ganz durchschaut wie Kaien-sans Ordnungsschema zu verstehen ist - sofern er denn überhaupt eines hat. Sein Büro hat eine schlimmere Unordnung als es meines im Senat je hatte - und das sogar nachdem das Clean-T.E.A.M. dort aufgeräumt hatte!" scherzte Meiku und verbeugte sich vor Yokai.

"Wo is mein Bett denn nochmal?" fragte Kaoru und fiel dann einfach auf das Sofa, das im Eingangsbereich lag. Kaum lag sie konnte man sie schon laut schnarchen hören.

"Da sind sie wohl nicht der Einzige." bemerkte Yokai mit einer gewissen Verachtung in seiner Stimme. "Nun, Kaien hatte noch nie eine Ordnung soweit ich weiß, und das Clean-T.E.A.M. können Sie vergessen, denn die leisten keine Arbeit, sondern sie tratschen während sie die Sachen von einer Ecke in die Andere werfen. Aber nun, da der Unterricht in 10 Minuten beginnt, und ich gleich zu beginn Literatur unterrichten "darf", sollte ich mich wohl beeilen. Ich wünsche noch einen schönen Tag." meinte Yokai , bevor er sich daran machte, seine Sachen zu packen , damit er noch vor den Schülern im Raum war. Doch es lag nicht nur daran dass er es so eilig hatte, sondern er wolte auch seine Ruhe haben, vor allem an diesem Tag.

"ZU spät. Dein Bett ist wohl hier.." murmelte Takara doch sie ließ kaoru liegen und machte sich auf den Weg zu ihre eigenen Zimmer, damit sie sich auf ihre Erste Stunde als Ethiklehrerin vorbereiten konnte, die sie nach der Literaturstunde halten würde.

"Wie Sie meinen..ich hatte sowieso nicht vor sie länger aufzuhalten." erklärte Kaorus Vater und verabschiedete sich nochmals mit einer Verbeugung von Yokai und Yuuji bevor er die Tür von außen wieder zumachte und in sein Büro zurückkehrte.
"Oh mein Gott...wer hat dir erlaubt das Zimmer mit mir zu teilen??" rief Emi geschockt als sie Matsuo auf dem anderen Bett, dass in ihrem Zimmer stand, liegen sah. Diese las jedoch schon wieder ihr Magazin über die wahre Schönheit und antwortete Emi nur ohne auch nur aufzusehen. "Du hast dich im Zimmer geeirrt. Du bist eine Tür neben an!" "WAs????" schrie Emi und stapfte nochmals vor die Tür um die Nummer zu sehen. "Oh...." Plötzlich wurde sie still und schlich still und heimlich, peinlich berührt zu ihrem richtigen Zimmer.
" Du hättest wenigstens die Tür zumachen können..." stöhnte Matsuo und ließ die Tür von einem ihrer Schattendiener schließen.

"Nun, kleiner, es scheint als müssten wir uns dieses Zimmer teilen.." murmelte Yokai, und Yuuji freute sich in dem Moment wie ein Schneekönig. "Darf ich mit dir in einem Bett schlafen? Bei O-kaa-san durfte ich das auch immer!"
//Maria...// dachte Yokai und rollte leicht mit den Augen. "Ja gut, aber jetzt nicht , denn jetzt gehst du erst einmal zum Unterricht." meinte er und scheuchte damit seinen Sohn aus dem Zimmer, bevor er hinterherlief, nachdem er die Tür zugemacht hatte. Die Beiden waren die Ersten, die pünktlich zum Unterricht erschienen, denn wie Yokai den Rest so kannte, würde dieser wohl erst viel später aufkreuzen. Doch es dauerte nicht lange, da trudelte zumindest einmal Amaya ein, die gutgelaunt ein Buch dabei hatte, welches sie gerade zu lesen begonnen hatte.

Nur kurz darauf trat auch Matsuo ein, die jedoch immer noch sehr beschäftigt mit ihrer Magazin war und deshalb den Lehrer keines Blickes würdigte. Stattdessen schien sie aufzuschreiben, was wohl ihre nächsten Anschaffungen in Sachen Mode sein würden und was sie demnächst entfernen würde. Sie hatte es sich gerade erst in ihrem Zimmer gemütlich machen wollen - da sie durch die fortgeschrittene Zeit dann geradezu rennen musste, war Matsuo nun alles andere als gut gelaunt. Ebenso lag ihre Motivation in der Nachbarschaft des absoluten Nullpunktes.
Nach Matsuo trudelten noch etwa 13 neue Gesichter in das Klassenzimmer, die alle noch relativ neu in der Schule waren. Sie waren nur wenige Wochen bevor Yunas Heirat stattfand eingeschult worden, doch hatte Matsuo sich bisher nie für ihre anderen Mitschüler interessiert.
Von Emi und Kyo fehlte auch die nächsten 10 Minuten noch jede Spur, sodass das im nun gefüllten Klassenzimmer 2 leere Plätze waren. Matsuo hatte damit kein Problem - sie fand es ja schon schlimm genug mit adligen Vampiren in einem Klassenzimmer zu sitzen, die nicht aus einer der 3 Familien stammten. Kaien hatte die Schülerzahl verdoppelt und den Besuch der Akademie auch anderen Vampiren ermöglicht. Folglich war nun also zum ersten Mal seit Bestehen der Hiya-Akademie das Klassenzimmer völlig ausgenutzt. "Ökonmoische Schulführung" hatte es Kaien seiner Vertretung erklärt. "Amaya und die anderen werden damit schon klar kommen. Es kann ja nicht schaden wenn sie auch einmal Kontakt bekommen mit anderen Vampiren, die vielleicht nicht so adlig und schnöselig sind wie es Yumi war."

Yokai dagegen hatte kaum Notiz von den anderen genommen, da er - wie schon zuvor im Bus - auf dem Fensterbrett saß und seinen Blick nach draußen schweifen leiß. Den Rücken hatte er gegen die Wand gelehnt, weshalb man ihn dank des Vorhanges nicht einmal wirklich sehen konnte. Wieder einmal hatte er sich in seinen Gedanken verloren, und die Erinnerungen holten ihn wieder ein. Während im Klassenzimmer alles seinen gewohnten Gang ging, und keiner sich Sorgen um irgendwelche Dinge machte, war in Yokais Gedanken das schlimmste Szenario ausgebrochen, dass er sich nur vorstellen konnte.

"Was hat er denn?" fragte Amaya, die nun, da das Klassenzimmer voll war und es zu laut zum lesen war, sich neben Yuuji gesetzt hatte, der gerade immer wieder besorgt zu seinem Vater hinübersah.
"Ich glaube er will zu O-kaa-san.." murmelte dieser und klang ziemlich betroffen. "Bestimmt will er das...so wie er sie liebt.."

"Habt ihr das Buch denn schon ganz durchgelesen, Yuuji-sama?" fragte eine der neueren Schülerinnen ihre Vordersitze, während ihre anderen Klassenkameraden Papierflieger bastelten und der gleichen. Die neuen Schüler und Schülerinnen der Night Class hatten alle großen Respekt vor Amaya und Yuuji, waren sie doch die Nachkommen des derzeitigen Herrschers. Anders als Matsuo und die beiden Aritomos hatten die nicht so hochadligen Schüler großen Respekt vor den beiden.
Inzwischen hatten sogar Kyo und Emi das Klassenzimmer erreicht und setzten sich gelangweilt auf die Tische ungeachtet dessen, dass die anderen Schüler geordnet in den Bankreihen saßen.
"Ihr seid alle so respektvoll und brav....müsste das euch denn nicht zu Tode langweilen?" fragte Emi abfällig eine der Schülerinnen.

"Oh..Aber natürlich!" antwortete Yuuji voller Stolz und hielt schon eine Zusammenfassung der ganzen Geschichte hin. "Siehst du? Das ist ganz einfach." Er hatte kein Problem mit den anderen Schülern und Schülerinnen, waren diese doch genauso brav wie er und würden folglich den Unterricht nicht stören, sondern ihm im Gegneteil , noch eher verbessern. Er hatte schon längst seine Sachen ausgepackt, und ordentlich genau auf seiner Seite platziert, im Gegensatz zu Amaya, die ihren Kram irgendwohin gestellt hatte und sich nun ein von Kyo ausgeliehens Manga ansah, in dem es von einem dämonischen Butler handelte.

Es waren schon mindestens 20 Minuten seit Beginn des Unterrichts vergangen, doch erst jetzt stand Yokai von seinem gemütlichen Platz am Fenstersims auf und stellte sich nach vorne ans Pult, wobei er es vermied, den Schülern direkt in die Augen zu sehen. Er wusste nicht wie sie darauf reagieren würden, dass er wieder an dieser Akademie war, obwohl er, zumindest nach den Gestzen seines Bruders, im Moment an einem ganz anderen Ort sein sollte. Unweigerlich ballten sich seine Hände zu Fäusten, als die Wut auf Yoshiro in ihm hochschoss, doch vor den Schülern wollte er dies nicht zeigen, weshalb er versuchte, sich schnellstmöglich wieder zu beruhigen, damit er mit dem Unterricht anfangen konnte.

"Echt? Is ja lobenswert..Yuuji-sama!" meinte Yuiko mit einem freundlichen Lächeln und beendete dann das Gespräch mit Yuuji, da Yokai mit dem Unterricht beginnen wollte. Sie wunderte sich darüber wie es die älteren Schüler es sich nur leisten konnten, auf den Tischen herumzusitzen und sich kein bisschen für den Unterricht und den Lehrer zu interessieren. /Wieso können die sich sowas nur erlauben..../ fragte sie sich doch konzentrierte sie ihre Gedanken sofort wieder auf den Unterricht. Der neue Schuldirektor hatte allen neuen Schülern empfohlen ihre Gedanken während des Unterrichts auf den Unterricht begrenzt zu halten, da Schüler,die an unterrichtsfremde Sachen dachten hinausfliegen konnten, da manche Lehrer reinblütiger Abstammung waren.
Ungeduldig blickten nun 12 Augen zu Yokai, in Erwartung, dass er etwas sagen würde.

"Nun...willkommen im Literaturunterricht. Mein Name ist Yokai Kami, für diejenigen die dieses Halbjahr neu in diesem Kurs sind. Am Besten wäre es, wenn ich erst einmal eure Namen erfahren könnte, damit ich weiß wen ich vor mir hab, schließlich bestand diese Klasse bisher nur aus 8 Schülern, von denen aber 3 den Kurs wieder verlassen haben." Yokai hatte sich bereits einen Zettel geholt, um sich die Namen der Neulinge im Kurs aufschreiben und so auch besser merken zu können, auch wenn seine Gedanken noch immer nicht ganz beim Unterricht waren. "Außerdem bitte ich euch darum, ein Heft zu führen. Zwar wird es nicht vieles geben, was wir aufschreiben, doch ein paar wichtige Dinge solltet ihr euch merken können, und wer seine Sachen nicht im Kopf behalten kann, wird eben gezwungen sein, sie sich aufzuschreiben."

"Yuiko Shirotsuki!" antwortete das Mädchen als sie drankam. Sie stand sofort auf und verkündete ihren Namen laut hörbar. Dann zeigte sie auf ihren großen Bruder, der etwas weiter hinten in Kyos Nähe saß und peinlich berührt sich hinter seinem Literaturkundebuch versteckte. "Und das ist mein Nii-sama: Ysou Shirotsuki! Wir sind Geschwister müssen sie wissen. Aber vielleicht kennen sie ja unseren Vater: er ist Richter und ist mit ein paar anderen Senatoren im Verfassungsschutz tätig!" erzählte Yuiko. Gerade wollte sie es noch weiter ausführen als Ysou ihr ein zerknülltes Papier an den Kopf warf. "Entschuldigung..Sensei...." entschuldigte sich Ysou fügte dann aber noch hinzu: "Yuiko...das geht jetzt nun wirklich nicht jeden etwas an!"
"Die 2 sind ja irgendwie schräg drauf..." flüsterte Emi. Sie hätte nicht erwartet, dass sich einer der Neuen trauen würde in Yokais Unterricht eine Papierkugel zu werfen.

"Ein Richter?" fragte Yokai und leichte Verachtung war in seiner Stimme zu hören. //Es ist doch gut dass ich nicht mehr im Senat bin. Und dann auch noch Verfassungsschutz - es kann nichts schlimmeres geben als das.// Jedoch zeigte er seine Gedanken nicht so öffentlich und schrieb einfach die Namen der beiden auf sein Papier, jedoch machte er dahinter schon ein kleines Minus, dafür dass sie die Papierkugeln durch den Raum geworfen hatten. "Wenn ich euch bitten dürfte, in meinem Unterricht gibt es ein paar Regeln , die ihr befolgen solltet, die da wären: Es wird nicht mit irgendwelchen Dingen durch den Raum geworfen. Ihr benutzt eure Kräfte nur nach meiner Aufforderung. Ihr verlasst niemals ungefragt den Raum, und solltet ihr es auch nur wagen , mich in irgendeiner Weise zu beleidigen, werfe ich euch hochkant aus dem Klassenzimmer. "

"Wie hat es Yuna bloß geschafft solange in seinem Unterricht am Leben zu bleiben?" kicherte Emi mit Kyosuke und vertiefte sich wieder in einen Buchauszug aus einem Buch das von einem Mann handelte, der von seinem eigenen Bruder verraten worden war und in einem flammenden Gefängnis sein restliches Dasein fristen musste.
"Jawohl, Shadako-sensei!" empfahl sich Yuiko und schrieb artig die gerade diktierten Regeln in geordenter Aufzählung mit Spiegelstrichen in ihr Heft. Zwar war es vielleicht nicht so ordentlich wie bei Yuuji aber es kam ihm doch schon ziemlich nahe.
Ysou entschuldigte sich nochmals und ging zum Mülleimer um das Papierstück in den Mülleimer zu werfen.

"Wie sie es so lange ausgehalten hat? Ganz einfach: Es gab bisher immer jemanden, der diesen Tasu beschützt hat, ansonsten wäre sie schon längst aus meinem Unterricht geflogen. Und ich glaube ich war nicht der Einzige, der nicht zufrieden mit Yuna war." erwiderte Yokai mit einer gewissen Kälte in der Stimme. Wenn er ehrlich seins ollte, war er froh, Yuna loszuhaben, denn immerhin war dies eine Erinnerung weniger, die ihm Sorgen bereitete. "Aber nun gut. Wenn ihr fertig seid, würde ich dann mit dem Stoff beginnen. Vor den Weihnachtsferien, bessergesagt vor den Prüfungen, haben wir schon mit dem Lesen dieses Buches angefangen, welches übrigens auch ein Sternchenthema in euren Abschlussprüfungen darstellen wird, immerhin ist dies die Geschichtevon Akuma-sama, demjenigen, der euch alle erschaffen hat." Wieder war ein Teil Kälte in seiner Stimme, doch diesmal mischte sich noch ein gewisser Spott dazu.

"Yuuji-san...was macht ihr dann die nächsten Wochen, wenn ihr das Buch bereits durchgelesen und komplett interpretiert habt?" fragte Yuiko während sie den Buchtitel in ihren Aufschrieben dick mit Rot einkreiste und STERNCHENTHEMA darunter schrieb. Ihr Bruder nahm es da schon gelassener: Er schrieb einfach nur den Buchtitel und die Notiz es bis zur Prüfung durchgelesen zu haben.

Derweil waren Kaien und seine Kollegen wieder auf festem Boden unterwegs. Noch vor wenigen Minuten hatten sie mit ihrem Auto die Fähre verlassen und fuhren nun in Richtung Hunterzentrale. "Wir haben noch 1 Stunde Fahrt vor uns, Leute. Ihr könnte also ruhig noch einmal abzählen ob wir auch alle Geschenke dabei haben!" machte Kaien Panik während Sakura neben ihm, sich darauf konzentrierte sicher auf der Straße zu fahren. Die Versuchung Kaien ruhig zu stellen war jedoch fast zu groß.

"Hm..ich passe weiterhin auf, den ich weiß ja nie , was O-too san vielleicht noch aus dem Buch macht! Außerdem finde ich die Literaturstunde ganz amüsant, wieso also sollte ihr ihr fernbleiben?" fragte Yuuji und grinste brav zu seinem Vater hin, der darüber nur die Augen rollen konnte, immerhin war Yokai in seiner Schulzeit ganz anders gewesen als sein Sohn. Der hatte sein Streberdasein wohl vons einer Mutter geerbt, denn wie Maria ihm erzählt hatte, hatte auch sie früher mit guten Noten geglänzt.
"Aber nun. Wenn ich bitten dürfte, könnten wir, da nun wirklich alle organisatorischen Dinge geregelt sind, mit dem wirklich Unterricht anfangen?" Yokai räusperte sich ein wenig, bevor er seine eigene Ausgabe des Buches zur Hand zog. "Schlagt einmal das Buch auf. Da der Rest der Klasse es noch nicht gelesen hat, werden wir zumindest in dieser Stunde noch einmal von vorne beginnen, jedoch seid ihr dazu angehalten, das Buch innerhalb der nächsten Wochen ganz durchzulesen, damit ihr auf dem gleichen Stand seid wie der Rest der Klasse. Ich kann ja nicht nur wegen ein paar Neulingen meinen ganzen Unterrichtsplan aus dem Ruder werfen."

"Wenn man davon mal absieht, dass die paar Neulinge einen größeren Anteil ausmachen als die alte Klasse...." schrieb Emi auf den Schutzeinband ihres Buches und zeigte es kichernd ihrem Bruder Kyo. Kaum hatte Yuiko das Buch erhalten, schrieb sie sogleich ihren Namen hinein, damit es jemand zurückbringen konnte, sollte sie es einmal verlieren.
"SENSEI???? Wieviel Zeit haben wir für das gesamte Buch????" fragte eine andere Schülerin, deren Namen aber niemand kannte.
"Wieso soll ich ein Buch über einen Zeichner der Welt lesen? Wer glaubt denn schon an so einen Schwachsinn..." sinnierte Matsuo über ,die in ihren Augen, irren Vorstellungen der Weltgeschichte. Sie schlug trotzdem, mehr gezwungen als freiwillig, das Buch auf.

"SEID ENDLICH STILL!" schrie Yokai plötzlich, als ein tosender Lärm ausgebrochen war im Klassenzimmer, denn die Schüler hatten es sich wohl nun alle zur Aufgabe gemacht, wild durcheinander zu reden.
"Also, um deine Frage zu beantworten, Masako-san, ihr habt einen Monat Zeit um das Buch durchzuarbeiten. Das sollte auch bei weitem genügen, denn in 6 Wochen werden wir schon die Erste Klausur schreiben, die übrigens nur ein Vorgeschmack auf die Abschlussprüfungen darstellen werden. So, und nun zu dir Matsuo. Was auch immer du davon halten mögest, ist mir verdammt nochmal egal, denn ich war es nicht, der es sich ausgesucht hat, das zu lesen. Wie du wissen solltest wird der Lehrplan vom Direktor dieser Schule ausgesucht, und das ist in unserem Fall Kaien. Wenn du also Probleme mit diesem Stoff hast, beschwer dich entweder bei Kaien, verlass die Schule oder find dich einfach damit ab. Und jetzt Ruhe!"

Sofort war es totenstill im Klassenzimmer - die einzigen Geräusche kamen von den Seiten beim Umblättern. Während Ysou und Yuiko die ersten Kapitel im raschen Tempo durchlasen, schlenderten Emi und Matsuo eher im gemächlichem Tempo durch die Seiten. So kam es das zur ersten Pause hin Yuiko bereits bei Kapitel 5 war während Emi gerade einmal 4 Seiten gelesen hatte. Vom erlösenden Schulgong aufgeweckt lehnte sich Yuiko sofort vor zu Yuuji und Amaya um die beiden über ihre Familie auszufragen. "Oh..Amaya...du weißt ja gar nicht wie toll es ist mit dir und deinem Cousin in einem Kurs zu sein....sonst kriegt man die Sachen über dich ja nur aus der Klatschpresse mit. Wobei mir gerad einfällt, dass ich über dich Yuuji noch nie etwas lesen gelesen habe. Wie schaffst du es bloß vor den vielen Reportern geschützt zu sein???" fragte sie neugierig.

Als es endlich Pause war, lehnte sich Yokai erst einmal in seinem Pult zurück. //Wenigstens haben diese Nervensägen noch nicht nach meiner Geschichte gefragt...// dachte er, und wunderte sich selbst ziemlich darüber, wie er es geschafft hatte, vom Gefangenen doch wieder zum Lehrer aufzusteigen - und das, obwohl er nicht einmal freigelassen worden war, sondern einen mühseligen Ausbruchsversuch aus den Kerkern des Senats gewagt hatte. //Was für ene verrückte Welt...//

"Oh...Ich bin erst hierhergezogen! Vorher...habe ich mit meiner Mutter in Korea gewohnt!" erwiderte Yuuji und grinste leicht. "Als meine Mum eine andere Arbeitssstelle bekam, hat sie mich hierher auf diese Schule geschickt. Aber eigentlich wusste ich garnicht, dass er mein Vater ist, weil eigentlich hat mir meine Mutter erzählt, dass er schon längst tot sei.."

"Oha...man ist das krass.....und wie kamst du dann gerade zu dieser Schule? Mein Vater hat mich und meinen Bruder hierhergeschickt, weil der große Ichimonji-sama ihm dazu geraten hat. Wir sind also einem gut gewollten Ratschlag gefolgt!" erzählte Yuiko aus dem Nähkästchen. Ysou seufzte darüber nur. "Yuiko meinst du nicht das Yuuji-san vielleicht auch seine Ruhe haben möchte in dieser Pause......du musst ihm also nichts erzählen - er weiß es doch sowieso schon aus deinen Gedanken!" bemerkte er scharf und ging Kyo und Emi hinterher, die gerade auf dem Weg zum Kaffeeautomat der Schule waren.
"OoooooooooOoooooh! Halt du doch die Klappe! Ich kann mit Yuuji-sama und Amaya-sama soviel reden wie ich will!" rief Yuiko ihrem großen Bruder noch hinterher. Dieser winkte ihr jedoch einfach ab.
"Geschwister......" meinte Yuiko genervt und verdrehte die Augen.

"Nun, die Schwester meiner Mutter war hier mal Lehrerin, und von der hat sie erfahren, dass die Schule hier gut sein soll, also dachte sie, sie schickt mich hierher." erzählte Yuuji, der hocherfreut darüber war, dass es jemanden gab, der ihm Aufmerksamkeit schenkte - immerhin war seine Anwesenheit bisher vom Rest der Schulklasse nicht so gut aufgenommen worden, vor allem, als man erkannt hatte, dass er der Sohn von Yokai war. Warum man aber seinen Vater so hasste, konnte sich der kleine Yuuji nicht erklären. "Aber was meint ihr mit den Gedanken? Ich kann doch gar keine Gedanken lesen!" erwiderte er auf Ysous Kommentar hin. Zwar hatte er diese Fähigkeit, doch wusste er selbst davon nichts.

"Wie? Ich dachte alle Reinblüter haben die Fähigkeit die Gedanken der niederen Vampire zu lesen....? Bist du etwa doch kein Reinblüter? Aber das ist unmöglich ich spüre es eindeutig, dass von dir eine andere Ausstrahlung kommt als von Kyo oder meinem Bruder. " beteurte Yuiko fest überzeugt.
"Was macht ihr denn da?" fragte Ysou verwundert als er Kyo und Emi sah, wie sie sich jeder 10 Becher Kaffee trank. "Wir pushen uns nur schon mal für die nächsten Stunden Literatur und Vampirgeschichte. Würde ich dir auch empfehlen......." "Ysou....Ysou Shirotsuki!" "Ahh...also ich das würde ich dir auch empfehlen, Ysou-kun!" meinte Emi und Kyo nickte anerkennend.

"Wir sind übrigens Kyosuke und Emi Aritomo!" erklärte sie noch. "Ich bin Emi...ich schätze mal mein Name sollte dir ein Begriff sein!" "Und ich bin Kyosuke...aber nenn mich bitte Kyo....ich habe schon genug Witze über meinen Namen gehört..." meinte Kyo und schaute sich im Spiegel selber beim Kaffeetrinken zu.

"Fähigkeiten? Reinblüter? Was ist denn das?" wollte Yuuji schon fragen, als es plötzlich klingelte und er abrupt verstummte, da es schließlich in der Schulordnung stand, das man sobald es geklingtelt hatte, an seinem Platz sitzen sollte und sich danach vor allem ruhig verhalten sollte.
"Ruhe! Und alle zurück an eure Plätze!" herrschte Yokai seine Schüler an, und in seiner Stimme lag eine Autorität , die man sonst von ihm niemals so gewohnt war. Woran das lag, war jedoch weitaus einfacher zu erklären, denn wie man so schön weiß, wird aus Trauer immer wieder Wut, und so war es auch nun bei Yokai, und die Wut auf Yoshiro und alle anderen, die ihm solches Leid zugefügt hatten, wuchs mit jeder Sekunde. Zwar wünschte er sich noch immer, irgendwann zu Maria zu kommen, doch dies wollte er nicht tun, ohne zwei andere mit in den Tod zu nehmen: Ryouji Taiki und seinen Bruder Yoshiro.

Derweil hatten es sich Emi, Kyo und Ysou immer noch vor dem Kaffeeautomaten gemütlich gemacht bis Emi einfiel, ob es nicht gerad eben geklingelt hätte. Ysou wurde sofort kreidebleich. "Ach du Schei....." fluchte Emi und sofort rannten die 3 in Richtung Klassenzimmer. "Wieso müssen wir auch immer Doppelstunden haben??" jammerte Kyo.
Alle atmeten erleichtert auf, als sie endlich vor dem Klassenzimmer standen. Gerade wollte Emi die Tür öffnen und voraus gehen, als sich die Tür trotz noch so starken Ziehens nicht öffnen ließ.
"Abgeschlossen...." erklärte sie den beiden Jungs mit weit aufgerissenen Augen. Eine Schulstunde auf dem Gang ohne Beschäftigung war bei jedem Fach äußerst nachteilhaft - bei Yokai kam das aber eher einer Hinrichtung gleich.
"Nur keine Panik....ich hab das Buch vorsichtshalber mitgenommen!" meinte Ysou und hielt triumphierend das Buch in die Luft. "Wir verpassen also nichts"