Kapitel 8: Die Sinfonie des Mordens, Interludium, allegro agitato

"Was heißt das denn, pervers?" fragte Yuuji, der wohl noch nie aufgeklärt worden war, denn er hatte absolut keine Ahnung von Sexualkunde, wie es schien. "Und was ist denn eine Prostituierte ? Und was ist ein Busen?" Er hatte absolut keine Ahnung, wirklich nicht. Er wusste zwar alles, was er jemals im Unterricht gelernt hatte, aber da Sexualkunde ein Thema für die Mittelstuffe oder sogar die Unterstufe war, in der Hölle jedoch keiner sich dazu imstande gefühlt hatte, dies zu erklären, wusste Yuuji eben nicht bescheid. Judas hatte stets nur schlechte Witze gemacht, Luzius keine Zeit gehabt hatte und der junge Luzifer stets nur rot geworden war bei solchen Sachen.

Yokai tat wie ihm befohlen, auch wenn es mit gefesselten Händen etwas schwer ging und er sichtliche Mühe hatte, so eine Aufgabe zu erledigen, aber im Moment wollte er Juria eher nicht erzürnen,wer wusste schon, was sie sonst so für ihn vorbereitet hatte?

"Oh ich sehe schon ein gehöriger Sklave, der sich nicht für schade ist....da fällt mir ein, mir ist gerade so langweilig - dürfte ich wohl ein wenig verwöhnt werden?", befahl Juria und machte es sich auf dem Klavier "bequem". "Da will noch einer sagen ich wäre voller Hemmungen....gegen mich ist Hamano geradezu verklemmt!", lästerte Juria und wartete auf Yokai.

"Oh mein Gott.....und du willst hier Prüfungen schreiben? Du weißt aber auch gar nichts....", beklagte sich Kyosuke und stand auf von dem Kartenspiel. "Hier bitte schön - MITKOMMEN!"; befahl er geradezu und nahm Yuuji an die Hand wie ein kleines Kind. In der Bibliothek angekommen, setzte er ihn bei den Aufklärungsbüchern der Sexualkunde ab. "Lies soviel du willst...dann weißt du alles!", erklärte Kyosuke und ließ Yuuji dann mit den Büchern allein, während er zu seinem Kartenspiel zurückkehrte - schließlich war er dabei zu gewinnen.

Als Yuuji die Bücher sah, war er zuerst ziemlich überrascht, doch dann nickte er nur auf die Worte von Kyosuke hin und zog schon einmal das erste Buch aus dem Regal heraus, bevor er es dann aufschlug und zu lesen begann. Zuerst war er ein wenig abgeneigt angesichts dieser fremden Dinge, die sein kindliches Wesen doch nicht gerade schmeichelten, doch dann kämpfte er sich tapfer durch Buch um Buch, während der Abend langsam hereinbrach und er eigentlich ins Bett sollte, doch an Schlaf war jetzt noch nicht zu denken.

"Wie ihr befehielt, Herrin..." säuselte Yokai und tat wie ihm geheißen. Es war eine völlig neue Situation für ihn, doch was sprach schon dagegen, Neues auszuprobieren? Und so bedeckte er Juria wieder über und über mit Küssen, wobei er diesmal auch in tiefer gelegene Gegenden vordrang und dort ihre zarte, seidengleiche Haut verwöhnte.

"Herrlich hier drin...wirklich ich bin entzückt...", freute sich Kumiko als sie das Zimmer ansah, dass sie von Kaien bekommen hatte. Voller Freude tanzte sie durch das Zimmer und fühlte sich gleich wieder wie in die Zeit zurückgesetzt, als sie selbst schon solch eine Schule besucht hatte, damals aber ohne eine Day-Class.
"Wenn ich könnte würde ich gleich wieder liebend gern zur Schule gehen...zusammen mit meinem lieben Ryouji", freute sich Kumiko und ließ sich auf das große Bett fallen. "Meinst du nicht auch Keiji? Ich finde sowieso, dass er in letzter Zeit zu wenig Aufmerksamkeit von mir bekommen hat...und Hamano tut sich auch nicht gerade gut in letzter Zeit....", murrte Kumiko, während Keiji die Koffer auspackte und alles immer nur mit einem kaum hörbaren "Verständlicherweise" kommentierte. "Wir sollten so eine Reise ins Ausland wirklich öfters machen...andererseits ist es alles doch noch viel interessanter wenn man direkt an der Quelle zusehen kann...", meinte Kumiko und legte sich auf den Bauch, während sie ihren Kopf auf den Händen abstützte. "Du wirkst so betrübt, Keiji.....was ist los mit dir, Bruderherz?", fragte Kumiko und beobachtete Keiji etwas wehleidig.

"Oh ja...genauso...mach genauso weiter...", befahl Juria und genoss Yokais Verwöhnungsrunde, wobei sie nun seinen Kopf gepackt hatte und dorthin dirigierte, wo sie seine Küsse spüren wollte.

Wie ihm befohlen hatte Yokai sich nun ganz anderen Gegenden zugewandt, wo er Juria wieder über und über mit Küssen bedeckte, sodass sie die gewünschte Verwöhnung hätte - während er selbst wohl noch warten musste, bis er die Gelegenheit dazu bekommen würden, denn seine Sehnsucht danach war auch schon längst gewachsen.

Dagegen war Yoshiro mittlerweile auch in Richtung der Akademie unterwegs, nachdem er noch einige Geschäfte erledigt hatte. Er hatte sich spontan ein neues Auto zugelegt, nachdem Kaoru das Auto von Takara vollständig zerstört hatte, als sie gegen einen Baum gefahren war. Da er sowieso am nächsten Tag bei den Prüfungen bei der Aufsicht half, würde er sowieso für die Prüfungswoche in der Akademie bleiben. Da es nicht zulässig war, dass der zuständige Lehrer für das Prüfungsfach im Raum saß oder bei der Prüfung zugegen war, brauchte man eben doch mehr Leute. Und noch dau war es die Sache des Senatsvorsitzenden als Vertreter der Vampire, die Prüfung zusammen mit dem Direktor der Schule zu eröffnen.

"Nennt mich bitte nicht so....ihr kennt doch wohl noch unsere Abmachung oder nicht?", entgegnete Keiji nur, dann verneigte er sich aber auch schon wieder. "Entschuldigt....ich habe zuviel gewagt!", entschuldigte er sich höflich und packte dann weiter seine Koffer aus. "In der Tat das hast du....aber keine Sorge...diese Sorgenfalten in deinem Gesicht, kannst du ruhig weglassen....mir wird schon nichts geschehen! Und dir auch nicht....solange du dich schön an die Abmachung hälst!", erwiderte Kumiko und schaute aus dem Fenster.
"Ich frage mich, wie Matsuo wohl abschneiden wird.....ich hoffe doch gut....diese Schmerzen, die sie mir gegeben hatte bei ihrer Geburt, sollen nicht umsonst gewesen sein!", bemerkte Kumiko etwas kritisch.

"Yokai wir müssen uns beeilen...ich spüre, dass Yoshiro auf dem Weg hier ist!", erklärte Juria und tauschte dann schnell die Rolle mit Yokai. Dort wo er noch eben sie verwöhnt hatte, verwöhnte sie nun ihn, nachdem sie beherzt Yokais Unterhose runtergezogen hatte.

"Was? Schon?" fragte Yokai, kam dann aber nicht weiter, da er sich gerade ziemlich von Juria verwöhnen ließ und somit seine Laute schon einen ganz anderen Klang angenommen hatten. Geüsslich hatte er die Augen geschlossen und ließ es sich nun gut gehen, während er nur hoffte, dass sein Bruder noch ein Weilchen länger brauchen würde - schließlich wollte er sich keine Erklärungen ausdenken müssen.

Dagegen hatte Yoshiro nur leicht die Lippen geschürzt. Eigentlich wollte er nicht einmal die Prüfungskommission leiten, doch welche andere Wahl hatte er denn? Seine Frau hatte ihm immerhin die Hölle heiß gemacht, sodass er wohl kaum noch eine andere Möglichkeit gehabt hatte, als die, nun einfach das zu tun, was sie verlangte. Es behagte ihm zwar noch immer nicht, aber die Mittel, mit denen sie ihn erpresst hatte, waren einfach zu...stark gewesen.

"Warum geht die Tür nicht auf?", fluchte Matsuo laut, als sie am Türknauf zum Musikzimmer herumdrückte, doch sich die Tür nicht öffnete. "Was in aller Namen?", rief sie nochmals, rannte dann jedoch weiter, als sie schon Emi angerannt kommen sah. Schien so als müsse sie wohl ein anderes Versteck suchen.
"Scheint so als hat sich da jemand verirrt...ich mach einfach weiter, ja?", meinte Juria und machte dort weiter, wo sie soeben unterbrochen worden war. Anhand von Yokais lauter werdendem Gestöhne wusste sie schon, dass er nicht mehr lange brauchen würde. Das kam jedoch eigentlich ganz recht - wer wusste denn schon ob nicht gleich Yoshiro in der Tür stehen würde?

"Sicherlich nicht...aber es war sowieso nicht geplant von euch oder nicht?", entgegnete Keiji, doch sah ihn Kumiko dann bereits ungewöhnlich streng an. "Halte den Mund! Oder hast du vergessen, dass ich dir verboten habe, davon zu sprechen?! Halte dich an die Abmachung die wir haben und alles wird gut gehen!", bemerkte Kumiko und legte sich dann wieder auf den Rücken, so dass sie die Decke anschauen konnte. "Ich bin schon so kurz vor dem Ziel....und das obwohl ich vor einem Jahr schon fast am Ziel gewesen war....Hamano war wirklich eine einzige Enttäuschung....", bedauerte Kumiko.

"Hm....." machte Yokai nur, den das Ganze in diesem Moment nicht wirklich zu interessieren schien, zumal er sowieso mit den Gedanken an einem ganz anderen Ort war. Aber was sollte er schon sagen? In solch einer Situation ging es wohl den Männern allen ähnlich. Und deswegen interessierte es ihn auch weniger, was Yoshiro oder Matsuo tun mochten, solange er wieterhin auf Wolke 7 schwebte, ohne wirklich zu wissen, was um ihn sonst herum so geschah. Alles was zählte, war Juria und das, was sie mit ihm in diesem Moment gerade tat.

Dagegen fuhr Yoshiro nun gemütlich in den Hof der Hiya-Akademi ein, ohne natürlich das gravierte, gusseiserne Fachwerktor des Direktors zu zerstören und parkte dann jedoch trotzdem mitten im Hof, bevor er dann kurzerhand den schwarzen Sportwagen abschloss und sich auf den Weg machte in Richtung des Hauptgebäudes. Er würde wohl noch einiges zu besprechen haben, was diese Sache anging mit der Prüfung.

Eigentlich hatte Keiji noch etwas dazu sagen wollen, doch dann hielt er lieber den Mund. Wenn er richtig informiert war, würde es ihn sonst in der Zukunft teuer zu stehen bekommen. So tat er also einfach wie es ihm befohlen wurde.

"Wo ist diese.......s nette Mädchen nur hin???", fragte Emi geradezu theatralisch und tat so als würde sie nun völlig verzweifelt nach Matsuo suchen. So wie sie deren IQ einschätze, würde sie vielleicht auch noch aus ihrem Versteck herauskommen, um anzugeben, was für tolle Verstecke sie doch habe. Nach eine Weile kam jedoch immer noch niemand.
"Das Biest ist doch schlauer als ich gedacht habe, Hana.....scheint so als müssten wir uns aufteilen! Schrei am besten wenn du sie hast ! Noch einmal wird sie meiner Schere der Gerechtigkeit nicht entgehen können!", erklärte Emi und kicherte schadenfreudig.

"Sicherlich, sicherlich, Emi-sama! Ich werde das obere Stockwerk absuchen!" versprach Hana tatenfreudig und machte sich derweil schon auf den Weg, die Treppe hoch. Weit konnte Matsuo wirklich noch nicht gekommen sein - wie sollte sie dnen in ihren Stöckelschuhen überhaupt so schnell rennen können, als dass sie Emi und Hana entkommen konnte? Und sicherlich würde sie doch nicht so weit gehen, als in einem anderen Zimmer Zuflucht zu suchen? Das verstieß gegen die Regeln! Zumindest, wenn es nach den zwei Mädchen ging. Denn insgeheim hatte Hana schon die Regel aufgestellt, dass es nicht mit rechten Dingen zuging, sollte Matsuo beschließen, ihr kleines Fangspiel einfach so aufzugeben und sich dann zu verstecken.

"Matsi...Matsi...hiuhuuuuu!", rief Emi fragend durch die Räume und lief jedes Zimmer ab, dass sie nur finden konnte. Dabei kam auch sie an dem Musiksaal vorbei, an dessen Klinke sie Matsuos Geruch wahrnehmen konnte. Als sie nun ihrerseits eintreten wollte, bemerkte sie jedoch wie die Tür abgeschlossen war.
"Hmm...denk bloß nicht du kannst mir so entkommen!", kicherte sie und freute sich darüber, dass sie die Kräfte Yumis besaß. Sofort setzte sie sie ein und tauchte mit dem Kopf durch die Tür. Schneller als sie durch die Tür geschaut hatte, hatte sie den Kopf jedoch auch wieder zurückgezogen und lief schnell verstört weiter.
"Es gibt doch Dinge, die man lieber nicht sehen möchte........und über die Stillschweigen gelegt werden sollte...", murmelte sie um sich wieder zu beruhigen.

Ein erschrockenes Japsen war von Yokai ausgegangen, als dieser doch für einen flüchtigen Augenblick bemerkt hatte, dass sie hier nicht allein waren - und in diesem Moment hatte er nur den Blick zu Juria gewandt. Doch als die Gestalt, die Yokai nicht ganz erkannt hatte, wieder verschwunden war,seufzte er dann nur ein wenig. "Ich glaube hier ist man doch nicht so sicher, wie wir gedacht haben..." murmelte er, und klang etwas erschöpft. "Aber gut....wir sollten uns sowieso beeilen, mein Bruder hat gerade die Schule betreten, und ich glaube es wäre besser, wenn er, der wohl auch im Besitz von Yumis Kräften ist, dies nicht sehen würde." Er warf Juria einen vielsagenden Blick zu.

Juria hatte einfach weitergemacht, da sie Emi gar nicht bemerkt hatte. "Huch was gehen hier denn für seltsame Gestalten herum? Können durch Türen und Wände schauen....wir sollten wohl das alles verschieben....vllt sollten wir Senri fragen ob er nicht ein Plätzchen für uns hätte, wo wirklich niemand reinschauen kann !" , entgegnete Juria grinsend und suchte erstmal wieder ihre im Raum versteuten Sachen zusammen, damit sie sich wieder ordnungsgemäß anziehen konnte.

"Was es nicht alles gibt....", murmelte Emi, die immer noch sehr verstört zu sein schien. Offensichtlich hatte sie Yokai solche Tätigkeiten gar nicht zugetraut. "Der Literaturlehrer....im Musikzimmer........nein ich denke besser nicht weiter darüber nach...", versuchte Emi sich zu beruhigen, während sie beinahe nicht mitbekommen hätte, wie sich hinter ihrem Rücken Matsuo wegschleichen wollte.
"Matsi! Hab ich dich!!!! Dachtest du etwa schon du könntest mir so einfach entkommen!!!!!!!", schrie sie und legte sofort einen Spurt hin um die junge Vampirin einzufangen.

Letztendlich hatte sich Yokai dann auch wieder angezogen und hatte Juria nur noch einen vielsagenden Blick zugeworfen, bevor beide wieder ihrer Wege gegangen war. Was an diesem Abend geschehen war, war eindeutig nichts für die Öffentlichkeit, weshalb es auch besser war, wenn man Stillschweigen darüber behielt. Deshalb war Yokai letztendlich nur ins Bett verschwunden, wo er Yuuji schon schlafend vorgefunden hatte, und er hatte nur gelächelt, denn sein Sohn war direkt über seinen Büchern eingeschlafen. Vorsichtig zog er diese noch unter den Armen Yuujis weg und machte sich dann selbst bettfertig - immerhin würde er morgen bei den Prüfungen auch als Aufsicht fungieren, weshalb er besser fit sein wollte. Er wusste von einigen Schülern, dass sie durchaus dazu fähig waren, einfach ihre Künste zu benutzen, um möglichst gut abschreiben zu können. Denn er wusste, dass nicht jeder so gut gelernt hatte, weshalb er doch vorsichtiger sein wollte.

Matsuo schrie geradezu um Hilfe und rannte was ihre Beine hergaben. Sie schreckte selbst nicht davor zurück Emi irgendwelche Schattendiener in den Weg zu stellen, die großen Appetit auf frisches Fressen hatten. Doch Emi bleib sichtlich unbeeindruckt, schließlich hatte sie sich unsichtbar gemacht, sodass Matsuos Schatten einfach nur an der Stelle stehen blieben und Löcher in die Luft starrten.

Juria schaute erst vorsichtig um alle Ecken, da sie sehr gut den Radau hören konnte, den Emi und Matsuo veranstalteten. Als sie dachte, dass die Luft rein sei, beschleunigte sie ihren Schritt und eilte in ihr Zimmer zurück. "So spät noch unterwegs?", wurde sie von einer sehr vertrauten Stimme aufgeschreckt, als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte.

"Was ist denn hier los?" verdutzt hatte Yoshiro Matsuo und Emi hinterhergesehen, als er durch die Gänge lief, in Richtung von Kaiens Büro, um mit diesem noch alles abzuklären für die morgige Prüfung. Deswegen war er auch ziemlich überrascht, noch die zwei Schülerinnen zu sehen, weil er wusste, dass eigentlich der Großteil schon im Bett sein musste. Amaya und Sayako würden noch in der Akademie übernachten, und dann am Morgen zusammen zurückfahren, Yuuji und Yokai schienen schon zu schlafen und vom Rest wusste er gerade nichts. Aber wie es schien hatte Emi es wohl noch nötig, sich ein wenig auszutoben. Leicht schüttelte er den Kopf und ließ die zwei dann nur walten, in solche Angelegenheiten wollte er sich nicht einmischen. Dann erst, als sie weggingen, lief er weiter, bis er vor dem Büro ankam, wo er dann klopfte.

"Bleib stehen...ich krieg dich sowieso!!!"; zischte Emi laut und rannte Matsuo weiterhinterher, die schon Angst hatte, sie würde von einem Geist verfolgt werden. Gerade als sie in den Lehrertrakt floh und noch immer die schrecklichen Rufe Emis hörte, wurde plötzlich eine Tür aufgestoßen. Unachtsam wie sie war lief sie auch dagegen und landete unsanft auf dem Boden. "Morgen sind die Prüfungen.....darf ich also fragen, wozu du hier rumrennst und Radau verursachst!!!!"; zischte Kaouru, die ihre Schlafbrille auf der Stirn hatte und Matsuo finster ansah. Offensichtlich hatte man ihren empfindlichen Schlaf gestört.

"Ich war nur kurz was nachschauen....vor lauter Prüfungen bin ich ganz aufgeregt...", erklärte Juria und ging zu ihrem Mann hin, der in ihrem Zimmer offensichtlich gewartet hatte. "Soso....", entgegnete Nozomi und wollte weiterreden, als Juria ihn schon aufs Bett warf und dort weitermachte, wo sie bei Yokai aufgehört hatte.

Letztendlich war auch Yoshiro wieder gegangen, nachdem Kaien offensichtlich schon geschlafen hatte und der Senatsvorsitzende deshalb eine halbe Stunde vor der verschlossenen Türe des Rektorats gestanden hatte. Da er kein wirkliches Zimmer in der Akademie hatte, hatte er vorsichtshalber bei Takara geklopft und sich dann zu ihr ins Bett gelegt - wo mit ja weder der eine, noch die andere ein Problem hatte. Letztendlich waren beide ineinander verschlungen eingeschlafen, ebenso wie es sich mit Yokai und seinem Sohn zugetragen hatte, da Yuuji dank eines aufgezogenen Gewitters doch wieder Angst bekommen hatte und sich dann nicht mehr getraut hatte, in seinem eigenen Bett zu schlafen - obwohl sein Vater direkt gegenüber im selben Zimmer lag. Aber gut, was wollte man schon machen? Zwar war Yuuji schon 17, aber das musste bei ihm nicht viel heißen.

"Verfluchte bpwjauhramkymvnoeok****++^!"ESVLE*'*;~#+´ß3l!!?"=§=DCX", fluchte so mancher Night-Class-Schüler, nachdem Ayato so freundlich gewesen war und die Matheprüfungen ausgeteilt hatte. Kaum hatte er ausgeteilt hatte er die Stoppuhr angetippt, die sofort mit dem Ticken anfing und den verzweifelten Schülern zeigte, wie viel Zeit sie noch hatten, in der sie gequält wurden.
"Nur keine falsche Scham..ich weiß, dass ihr alle guten Matheunterricht genossen habt...ihr werdet schon nicht durchfallen.....ihr seid doch Vampire und die lernen meines Wissens nach besser als Menschen!", erklärte Ayato, der wohl versuchte seinen Schützlingen etwas Mut zu machen.
"Führen sie öfters Selbstgespräche, Sensei?", fragte Emi, die lässig auf ihrem Platz saß und die Klausur anschaute. Anstatt wie der Rest verzweifelt über dem Blatt zu hängen, schaute sie zum Fenster hinaus oder übte gerade ein paar Kanjis auf dem Aufgabenblatt. "Wieso sollte ich Angst vor dem Durchfallen haben? Ich weiß über meine Zukunft eh schon mehr Bescheid, als sie sich vorstellen können!", kicherte sie und zwinkerte Hirou zu. Die Mathearbeit war tatsächlich genauso "beschissen" ausgefallen, wie er es gesagt hatte.

"Ach du scheiße..." entfuhr es Amaya, als sie die Aufgaben sah. Für was hatte sie eigentlich gelernt? Allein schon die erste Ableitung trieb sie fast in den Wahnsinn, und die anderen Aufgaben des Pflichtteils waren nicht gerade besser. Den Wahlteil hatte sie sich garnicht erst anschauen wollen, weil sie schon jetzt wusste, dass es wohl schrecklicher werden würde, als sie gedacht hatte. Und dabei hatte sie doch die anderen Prüfungen und die Testaufgaben so gut gemeistert! Aber das was sie jetzt sah, schien auf einem ganz anderen Niveau zu sein, weshalb sie erst einmal ein genervtes Seufzen von sich gab, und dann den Kopf auf ihrer Hand abstützte, deren Ellenbogen auf dem Tisch ruhte. So sah sie auf die Aufgaben, während sie an ihrem Stift kauend versuchte, irgendetwas auf das Papier zu bringen.

Hana und Sayoko ging es nicht besser mit ihren Aufgaben - im Gegenteil, Hana schien absolut am Rande der Verzweiflung zu stehen und kaute schon seit fünf Minuten rätselnd auf ihren Fingernägeln herum während Sayoko nur leise in ihrer Muttersprache geflucht hatte - sie war immerhin zur Hälfte Italienerin - und nun auf irgendeine Weise versuchte, mit etwas klar zu kommen. Am Liebsten hätte sie zuerst den Wahlteil gemacht weil sie dort mehr wusste, aber das konnte sie nicht, weshalb sie sich nun durch den Pflichtteil quälte und sich mehr mit dem Raten beschäftigte als dass sie wirklich auf eine Lösung kam.

Yuuji schien dagegen gar keine Probleme zu haben. Während sich andere noch mit dem ersten Blatt quälten oder erst einmal ihren Namen aufschrieben, hatte er dies schon erledigt und rechnete bereits am Pflichtteil, wobei er jeden einzelnen Rechenschritt ausführlich dokumentierte. Für ihn schien die Prüfung ein wahrere Klacks zu sein, aber gut, er hatte immerhin auch gut gelernt - schon seit den letzten drei Monaten, um genau zu sein. Aber wie es schien, würde sich das nun auszahlen, denn alles was er angesehen hatte, schien ziemlich einfach für ihn zu sein, weshalb er nun schon bei der dritten Aufgabe des Pflichtteils war und sich mit der Trigonometrie befasste.

"Fertig!", rief Hirou und sprang mit seiner fertigen Klausur auf um sie abzugeben. Diese Euphorie und das Grinsen auf seinem Gesicht war jedoch völlig untypisch für ihn. Verblüfft sah Ayato ihn an und nahm nur zögernd das Blatt an.
"Ich darf doch jetzt gehen oder, Sensei?", fragte Hirou, wobei er es anscheinend eilig hatte, endlich den Raum verlassen zu dürfen.
"Ja...äh...natürlich...", meinte Ayato nur und legte die Arbeit in den Karton mit den Arbeiten. "Faszinierend.....und das ohne Taschenrechner....ohne Formelsammlung....wirklich ein verkanntes Genie....", murmelte Ayato, während er die Arbeit spaßweise schon korrigierte und Hirou längst das Klassenzimmer verlassen hatte.

Äußerst suspekt hatte Emi Hirou hinterhergesehen: Wieso zum Teufel war sie sicher, dass Hirou nicht mit ehrlichen Karten gespielt hatte? Aber wer wusste das schon: vielleicht schlummerte ihn ihm wirklich ein verkanntes Genie. Ganz im Gegensatz zu Kyosuke, der beide Arme von sich streckte und mit dem Kopf auf der Tischplatte lag.
Das man wegen einer Matheklausur so verzweifelt sein konnte, wunderte sie doch fast. Vielleicht lag es aber auch an all den Glyphen, die Kaien angebracht hatte. Deshalb konnte niemand seine Fähigkeiten zum Schummeln einsetzen.
Daher schaute sich Emi Azuma auch mit Vergnügen an, da dieser offensichtlich nun wieder keinen blassen Schimmer von nichts hatte. "War also doch alles nur Betrug, dass er ein zweiter Einstein wär...", kicherte Emi und malte eine Blume auf ihre Arbeit.

Zwar war Yuuji auch kurz nach Hirou schon fertig, jedoch ging er auf Nummer sicher und korrigierte noch einmal alle seine Aufgaben selbst drei Mal nach, bevor er dann aber auch aufstand und mit einem schüchternen Blick abgab, weil er sich nicht sicher war, ob er denn schon durfte oder ob es für die anderen Schüler nur unhöflich wäre. Dann aber legte er nur vorsichtig das Blatt hin und verließ dann den Raum - er würde wohl noch etwas auf Literaturkunde lernen, auch wenn sein Vater der Lehrer war.

Währenddessen hatte Amaya wenigstens zur Hälfte den Pflichtteil fertig und quälte sich gerade mit einem linearen Gleichungssystem, wobei sie stets meinte, irgendetwas falsch gerechnet zu haben, aber es wollte ihr beim besten Willen nicht bewusst werden, was genau sie denn nun falsch gemachte hatte. Deswegen rechnete sie nun schon seit einer halben Stunde an der gleichen Aufgabe herum und verlor dadurch wertvolle Zeit für den Wahlteil, der es ziemlich in sich hatte.

Denn der Wahlteil wurde nun gerade von Hana in Angriff genommen, die den Pflichtteil zwar fertig hatte, aber das auch nur mit Mühe und Not - und einem kleinen Geistesblitz in letzter Sekunde, der sie vor einem riesigen Fehler bewahrt hatte. Es war also doch gut gewesen, die Sinuskurve noch aufzuzeichnen, sonst hätte sie wohl ein falsches Ergebnis bekommen.
Sayako schien dagegen alles andere erfreut, da sie noch immer beim Pflichtteil war, aber nun etwas weiter als zu vor- wobei sie immer noch hing und absolut keine Ahnung hatte, was sie denn bei der fünften Aufgabe zu rechnen hatte!

"Verfluchte Scheiße eines Tasus!", fluchte Azuma, der sich eigentlich erhofft hatte, mithilfe seiner Fähigkeit locker durch die Prüfung zu kommen. Und jetzt sowas. Das hatte wirklich gerade noch gefehlt.
Kyo war derweil dazuübergegangen sich im Spiegel anzuschauen und gleichzeitig zufällig im Spiegelbild die vielversprechenden Antworten von so manchem Nebensitzer. Da Ayato aber sowieso gerade noch so damit beschäftigt war verblüfft die Antworten von Hirou zu betrachten, bemerkte er Kyos Trick gar nicht, als dieser schon eifrig die Antworten aufschrieb.

Kurz vor die Hälfte der Zeit um war, stand Amaya auf und gab dann endlich ihren Pflichtteil ab, wobei sie sich über dieses Gleichungssystem von zuvor noch immer ziemlich unsicher war - aber gut, was sollte man da machen? Sie konnte schlecht noch länger daran herumrechnen, es würde sie nur ein verrückt machen. Deswegen nahm sie sich jetzt nur den Wahlteil vor, wobei es besser zu laufen schien als gedacht, denn sie wusste zumindest, wie sie mit ihrem "Grausam Terrorisierendem Rechengerät", wie sie den Taschenrechner auch zu nennen pflegte, umzugehen hatte.

Nur wenige Minuten später schafften auch Sayoko und Hana den Sprung zum Wahlteil, wobei Sayoko fürs Erste ziemlich geschockt schien und hastig begann, die Rosen an ihrem Kleid zu zählen, während Hana doch besser mit dem Wahlteil klarkam und sich dann daran machte, sogleich die Geometrieaufgaben zu bearbeiten, da diese ihr besser lagen. Sie war eben mit dem GTR nicht wirklich fit.