Kapitel 1 - Eine ungewollte Hochzeit

Sie wollte das nicht. Sie wollte das auf keinen Fall. Und doch stand sie nun hier, geschmückt ganz in weiß mit einer Diamanttiara auf dem Kopf und tat sich das an. //Warum?// dachte sie. //Warum ich? Was hab ich verbrochen dass ich nun für das herhalten muss, was eines anderen Schuld ist?// Sie seufzte und senkte den Blick. Die Leute sollten nicht sehen, wie abstoßend sie den Gedanken an dieses Geschehen nun fand. Sie, Takara Taiki, jüngste des reichen Taiki-Clans. Ausgerechnet sie musste nun Yoshiro Shadako heiraten, den Sohn der Herrscherfamilie. Und warum? Weil irgendjemand ihre Eltern getötet hatte und sie nun herhalten musste, um diese "Schmach" , wie ihre Großeltern es doch nannten, zu tilgen und das Ansehen der Familie wiederherzustellen. //Onii-san....// jammerte sie gedanklich zu ihrem älteren Bruder Ryouji. //Hilf mir...//
Zitternd schritt sie weiter nach vorne, im Rhythmus der Musik, geführt von der Mutter ihres späteren Gemahls, der nun oben auf sie wartete.

//nicht einschlafen...nicht einschlafen...die nacht war hart und durchzecht aber...ich muss....Wachbleiben...uhh die frauen waren echt...ahhh// haru musste schmunzeln

/Takara ! Nimm gefälligst Haltung an!!! Steh aufrecht und hebe den Kopf. Wenn du so zu Boden schaust würde dich jeder Lvl-E als Braut abweisen. Denk an deine Mutter Kanon....sie würde sich vor Freude und Glück wie im siebten Himmel fühlen, wenn sie wüsste wen du hier heiratest! !!/ tadelte Ayumi ihre Urenkelin per Gedanke. Sie hatte einfach in die Gedanken der noch jungen Takara geschaut, was für eine der Erstgeborenen natürlich ein Leichtes war.

Ayumi selbst war in einem edlen weißen Kimono mit goldenen Stickereien gekleidet - ebenso ihr Mann Takuya, der auf den jugendlichen Ryouji, der ebenfalls in einem weißen Anzug steckte, aufpasste. Neben Ryouji stand die ihm bisher nur vom Namen bekannte Kumiko Takenouchi, die ein schneeweißes Kleidchen trug das mit weißen Rosen verziert war. Dazu trug sie einen ebenso schneeweißen Hut ebenfalls mit einer weißen Rose. Sie war zusammen mit ihren Eltern gekommen, dem Senator Takenouchi. Schwärmerisch betrachtete sie die Braut mit großen Augen - sie bekam die Augen gar nicht mehr weg von der Schönheit Takaras.

/Schwester...ich schwöre dir ich werde dich da eines Tages rausholen.../ meinte Ryouji über seine Gedanken, woraufhin Takuya seine starken Hände auf Ryos Schultern legte. Trotz seiner bereits 1000 Jahre war Ryouji immer noch ziemlich jung und ging Takuya gerade einmal bis zur Schulter. Hinter den Taikis standen der gerade mitte 20 gewordene Ichimonji zusammen mit der Opernschreiberin Chiaki Mayaku, die zur Hochzeit begleitet von ihrem Vater erschienen war.

Die gesamte Taikifamilie und der uneheliche Sohn des Seitensprungs zwischen Taiki und Aritomo waren somit anwesend. Alle bis auf einen: Hamano.

//Haru hör auf solchen Mist zu denken...// ermahnte ihn Yokai, der neben ihm saß, und verpasste ihm einen leichten Stoß. //Wir sind hier nicht mehr auf der Party von gestern...auch wenn die wirklich toll war...// er kicherte etwas und bekam dafür gleich böse Blicke vons einem jüngsten Bruder yoichi. "Was denn?" flüsterte er leise. "Die Gedanken sind frei..."



//Ja Mutter...// Takara seufzte leise und schrit weiter. Sie war kurz vor dem Altar, als sie einfach nicht mehr weiterkonnte. Ihr innerer Wille gegen diese Hochzeit hatte die Überhand gewonnen, und sie stoppte. //Ich...ich kann das nicht! Okaa-sama, ich flehe dich an! Wieso muss ich für das geradestehen, was jemand anderes getan hat?// Ihr kamen fast die Tränen als sie die Worte zu ihrer Urgroßmutter dachte.

//Vater, warum blasen wir das ganze nicht einfach ab?// Der in einem komplett schwarzen Anzug gekleidete junge Mann namens Yoshiro rollte leicht die Augen als seine Braut stehen blieb. //Siehst du denn nicht? Sie will es genauso wenig wie ich....Hättest du nicht einfach ihren STatus herstellen können und damit alles wieder gutmachen? Dann müsste ich jetzt nicht jemanden heiraten, den ich nicht mag und überhaupt nicht kenne! Bitte...auch ich will wissen was wahre Liebe ist. Wieso zwingt ihr mich? Jeder vone uch bekam damals die Chance, den zu heiraten den er will. Yokai wird sie bekommen, und Yoichi auch. Wieso ich?//

//ja jaa....aber irgendwie...konnte ich bei diesen mädchen keine finden, die ich mir wirklich als freundin vorstellen konnte...das war schon seltsam// dachte haru. //und dabei waren es so viele//

/Takara...bitte reiß dich zusammen....ich zwinge dich nur ungern....aber nachdem was deinen Eltern passiert ist, ist es nötig, dass unser Ansehen nicht beschädigt wird..../ antwortete Ayumi ihrer Urenkelin mit trauriger Stimme. Wenn sie nur an den Tod ihrer Enkelin dachte kamen ihr wieder die Tränen. /Denke einfach nicht dass du es für mich tun musst...freue dich lieber, dass du es für deine Mutter und deinen Vater tun kannst!/

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Mit verachtendem Blick starrte Hamano zur Kathedrale. Er stand auf dem Balkon des Senatsgebäudes und lehnte sich mit den Ellbogen auf die Brüstung. Von hier aus konnte man die gesamte beleuchete Stadt und die von Scheinwerfern angeleuchtete Kathedrale sehen, in der im Moment die Trauung stattfand. Es war ein kalter Frühlingsabend, ein leichter, kalter Wind wehte an Hamano vorbei und ließ seine Haare taumeln.
Regungslos stand Hamano nur da und starrte auf die ferne Kathedrale. Den Anlass der zur dieser Hochzeit geführt hatte kannte er nur zu gut....gerade jetzt kamen in ihm wieder die alten Erinnerungen von vor 100 Jahren hoch - der Mord seiner Eltern durch seine Hand.

"ja...aber wenn sie etwas mit...perversitäten zu tun haben, sollte man sie wenigstens in der kirche verdrängen" fauchte yoichi

//Du bist zu wählerisch....das ist alles// dachte Yokai zurück und musste wieder kichern, wobei er diesmal von seinem Urgroßonkel Hakuna eine übergezogen bekam. Selbst er, seine Schwester Miya und sein Bruder Shikaru waren gekommen um sich dieses Spektakel ansehen zu können.
"Nimm dir lieber ein Beispiel an deinem jüngeren Bruder. Von dem ältesten der Familie sollte man doch etwas Anstand erwarten können."


//Yoichi?// dachte Yoshiro hilfesuchend und blickte in die erste Reihe zu seine beiden Brüdern. //Tut doch was! Fangt an zu lachen oder so, dann muss ich sie nicht heiraten! Ich will doch selbst bestimmen wenn ich liebe und wen nicht...// Ein gequältes Seufzen folgte.

//Yoshiro Shadako, reiß dich zusammen verdammt! Du bist kein einfacher Level-C Vampir! Du bist ein Shadako, also benimm dich auch wie einer ! Außerdem ist es keine Schande, eine andere reinblüterin zu heiraten. Das ist gut für die politischen Beziehungen// erklärte ihm in dem Moment sein Vater Amura , der wie immer einen leicht arroganten und störrischen Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte.

//Ja...// dachte Takara nur und wagte doch noch weitere Schritte nach vorne zum Altar. Sie hatte die Wahl gehabt zwischen den drei Brüdern, und hatte sich nun blindlings für den hier entschieden. der Älteste, das wusste sie, war ein Draufgänger , und der Jüngste anscheinend schon verliebt in die Tochter des Senators Maaka, Misaki, die nun in ihrem grünen Kleid dasaß und ständig liebevolle Blicke zu ihm herüberwarf. Und so hatte sie sich also für den Mittleren der Brüder entschieden , in der Hoffnung dass er sie wenigstens in Ruhe lassen würde...

Haru grinste://Hach ist es nicht schön einfach weiterdenken zu können, ohne gleich eine übergebraten zu bekommen?// er lehnte sich zurück, und sh yokai gehässig an.

//alter angeber// maulte yoichi beleidigt, und trat haru doch unauffällig auf die füße. Jedoch so stark, das haru beinahe aufgejault hätte

/Du tust das Richtige....glaube mir Takara..ich wollte schon immer seit deiner Geburt nur das Beste für dich und jetzt seit dem Tod deiner Eltern hat sich diesr Wunsch nur noch verstärkt/ schluchzte Ayumi in Gedanken zu Takara. Äußerlich vergoss sie jedoch keine einzige Träne - sie hatte gelernt ihre Gefühle nur jenen preis zu geben denen es auch bestimmt war davon etws zu wissen.

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HAMANO TAIKI !!! ICH WARNE DICH ZUM LETZTEN MAL! DU GEHST SOFORT AUF DEIN ZIMMER UND DENKST DARÜBER NACH WAS DU EBEN GESAGT HAST!" schrie Senri erbost und gab Hamano eine Ohrfeige. "ICH HASSE EUCH!" schrie Hamano und gab seinem Vater ebenfalls eine Ohrfeige woraufhin dieser Hamano so fest trat, dass dieser nach hinten fiel....
Hamano klopfte sich gegen den Kopf. /Nicht....nein....
Vor seinem inneren Auge tauchte nun das blutverschmierte Bett seiner Eltern und seine eigene blutrote Hand auf, mit der er seinem Vater und seiner Mutter das Herz entrissen hatte. Wie ein Teufelskreis umschwirrten ihn die Bilder seiner toten Mutter, seines toten Vaters und schließlich kamen auch noch die schmerzerfüllten Schreie Takaras hinzu.
Er war an allem schuld - er war ein Mörder.
"NEEEEEEEEEEEIIIIINNNNNNN!" schrie Hamano wutenbrannt und stieß aus Versehen eine der Blumenvasen vom Balkon.

Und letztendlich stand Takara eben doch noch vor dem Altar. Wie sie es dahin geschafft hatte, würde ihr noch für lange Zeit ein Rätsel bleiben, doch Tatsache war, dass sie nun eben da war, und der Pfarrer vor ihnen stand.

//Tz tz tz...Große Sprüche klopfen von wegen Stille aber dann nach meinem Besten Kumpel treten...so kennen wir dich Yoichi. Guck lieber zur kleinen Misaki rüber, die starrt dich schon die ganze Zeit an.// Yokai grinste und schlug mit Haru ein. //Sind wir nicht gut im Verkuppeln?//

//Yokai, Yoichi, Haru. Alle Miteinander. Ruhe jetzt!// donnerte Hakunas Stimme in ihren Gedanken, und sofort verstummten alle in der ganzen Kirche, denn der Pfarrer erhob nun das Wort.

"Meine verehrten Gäste. Wir haben uns heute hier versammelt, um gemeinsam den Bund der Ehe zwischen Takara Taiki und Yoshiro Shadako zu schließen. So frage ich nun dich, Yoshiro : Willst du die hier anwesende Takara zu deiner rechtmäßigen Frau nehmen, sie lieben und ehren in Alle Ewigkeit?"

"au ja wir beide sind zusammen amor der liebesgott...darauf trinken wir später einen." lachte haru leise

Da er zu viel Schwung genommen hatte fiel Hamano krachend zu Boden. Zunächst konnte man ihn schluchzen und weinen hören, doch stoppte es abrupt und wich einem diabolischen Lachen.
Langsam richtete er sich wieder auf und setzte sich zur Wand, den Rücken anlehnend.
"Wartet nur ab,ihr Shadakos....jetzt im Moment kommt diese Göre von Takara zu euch. Damit habt ihr euer Todesurteil unterzeichnet....bald werde ich der mächtigste Vampir sein in der Gesellschaft und ihr Shadakos werdet aus der Geschichte der Vampire verschwinden, als hätte es euch nie gegeben. " lachte Hamano. Sofort setzte er wieder seine ernste Miene auf. Er braucht einen Plan....einen sehr guten, denn diese Shadakos waren nicht leicht zu täuschen. Er würde wohl oder übel freundlich zu ihnen sein müssen....

"Hmm und dann zuschlagen wenn sie sich alle so schön sicher fühlen. So wird es funktionieren!" zischte Hamano und lächelte dämonisch.

Yoshiro nickte zaghaft. "Ich will.." sagte er leise , woraufhin der Pfarrer weitermachte.
"Und ich frage auch dich, Takara. Willst du den hier anwesenden Yoshiro zu dienem rechtmäßigen Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren bis in alle Ewigkeit?"
Takara machte eine kurze Pause. //Tut mir leid Ryo...// sie schluckte etwas, dann nickte sie, unfähig auch nur ein Wort zu sprechen.
Der Priester war zwar leicht verwirrt, machte aber dennoch wie gewohnt weiter. "Dann erkläre ich euch hiermit zu Mann und Frau."

Eine Einzige Träne rollte über Takaras Gesicht, doch man konnt sie hinter ihrem SChleier gottseidank nicht erkennen. Nun war sie ewig an ihn gebunden, unfähig, jemals wirklich Freiheiten zu haben oder jemand anderes lieben zu dürfen. Sie gehörte förmlich ihn, auch wenn sie beide das nicht wollten.

Und auch Yoshiro , der in diesem Moment das gleiche dachte wie seine frisch gemählte Ehefrau, seufzte leise. //Tja jungs, war ne Schöne Zeit mit euch. Viel Spaß noch bei allem..// dachte er zu seinen Brüdern und zu Haru.

//Da drauf kannst du wetten...// lachte Yokai leise. //Ach Yoshi- chan, mach dir nix draus. Ich trink auch einen mit für dich//

//boah yokai bist du mies// witzelte haru. //yochiro...mach dir nichts draus, hey ich meine die kleine ist hübsch...das muss man ihr doch lassen. Denk dir einfach die positiven seiten an dem ganzen...du musst dir keine gedanken mehr darum machen welche frau du dir aussuchen musst, und auch nicht, welche von den vielen wirklich zu dir passt. Ich finde nämlich ihr beide passt gut zu einander//

Atemlos sah Ayumi zu ihrer Urenkelin. Sie hätte vor Freude durch die Kirche rennen können doch behielt sie ihre Contenance. /Takara...das hast du gut gemacht...du bist eben eine Tochter der Taikis, die es verdient ihren Namen zu tragen. Und nun ist an deiner Seite einer der mächtigsten Vampire unserer Gesellschaft. Ich freue mich so für dich Kind/ lobte Ayumi Takara über ihre Gedanken.

/Viel Glück Takara...wenn er dir was antut weißt du ja wo du immer unterkommen kannst/ meinte Ryouji zu seiner Schwester.

Takara seufzte nur leise. //Danke....// dachte sie zu ihrer Urgroßmutter, doch ihre Stimmung blieb getrübt, trotz der Freude der Anderen, die nun zusahen. Sie fühlte sich, als hätte man alle Hoffnung auf richtige Liebe aus ihr herausgesaugt, und den letzten Funken ausgeblasen. //Ich glaube ich werde schon ab morgen bei dir sein...Oh Ryo, ich fühle mich so mies..Waurm ich?// dachte Takara zu ihrem älteren Bruder. Ryouji war der Einzige, der sie so richtig verstand, vor allem seit dem Tod ihrer Eltern.

//Findest du?// Yoshiro hatte eine Augenbraue hochgezogen und blickte vorsichtig zu Haru hinüber. //Naja , aber du findest ja auch dass Yoichi mit der Tochter von Maaka zusammenpasst...// Er schüttelte unmerklich den Kopf.

/Urgroßvater hat gesagt es liegt daran, dass es keine Reinblüterinnen gibt, die für mich oder Hamano in Frage kommen würden, weshalb du diesen Shadakoschnösel heiraten musst. Er hat alles mögliche gesagt von wegen Anstand, Geld, Macht und Ansehen!/ erklärte Ryo seiner Schwester missmutig. Von der Art seiner Gedanken konnte man spüren, dass er nie für diese Hochzeit gewesen war und es auch niemals sein würde. /Ich hoffe er nötigt dich nicht zu etwas was er später bereuen wird...sag sofort Bescheid wenn er dir auch nur ein Haar krümmen will - ich werde schon mit ihm fertig auch wenn er ein Shadako ist - auch du, Schwester, sollst ein Anrecht auf die wahre Liebe haben !!/ dachte Ryo zu seiner Schwester, woraufhin Takuya seinen Griff noch verstärkte.

Plötzlich tauchte Takuyas Stimme in Ryos Kopf auf. /Ryouji diese Gedankengänge wollen wir doch mal schön sein lassen - es könnte irgendeiner der Shadakos mitkriegen und dann wären wir für immer entehrt!!! Du kannst wieder an solche Dinge denken, wenn wir zuhause sind aber nicht an diesem Ort!!/ tadelte ihn sein Urgroßvater.

//Danke Ryo, ich werd darauf zurückkommen, ja?// dachte Takara und lächelte traurig. Doch als sie bemerkte, was ihr Ugroßvater mit Ryo tat, wurde sie wieder still und sagte nichts mehr. Aber mit einem hatte er ja Recht: Es gab keine Reinblüterinnen, die noch nicht vergeben waren. die Tochter der Maakas war in Yoichi verliebt, das sah jeder außer Yoichi selbst, und sonst gab es keine Reinblüter mehr, die Takara kannte.

"Sollten wir nicht langsam runtergehen? Die leute fangen an zu starren.." flüsterte Yoshiro leise, er hatte Takara sanft an der Hand genommen. Er wollte ihr nichts tun, aber wenigstens der Schein des "schönsten Tages im Leben" musste gewahrt werden, und so hatte er ein fadenscheiniges Lächeln aufgesetzt und spielte den freudigen Ehemann.

Plötzlich ging die Tür zur Kirche auf, woraufhin sich die meisten Gäste verwundert umdrehten. Lediglich Ayumi und ihr Mann blieben normal stehn und schauten ernst zu Takara. /Hamano, du bist hoffnungslos zu spät !! Die Trauung ist schon längst beendet!!/ tadelte Ayumi Hamano sofort per Gedanken, sodass es alle Familienmitglieder hören konnten. Sie wollte sich nicht vor der versammelten Adelswelt der Vampire blamieren.

/Verzeih, Ayumi-sama, aber ich musste noch über...etwas...nachdenken/ antwortete Hamano per Gedanken, dabei warf er den Shadakos und Takara einen abfälligen, tödlichen Blick zu bevor er sich in einer der Bänke neben Ryo zwängte. "NA hab ich was verpasst ???" fragte er spöttisch.
"O-nii-sama...deine Haare sind ganz verwuschelt....bist du wieder ausgerutscht?" antwortete Ryo spöttisch und erntete dafür gleich einen bösen Blick Hamanos. "Mir ist nicht nach Scherzen zumute, Ryouji !!!" erklärte er ernst und sah angewidert zum Brautpaar. "Ich finde ja, dass unsere Urgroßmutter wirklich einen äußerst guten Sinn hat für Dinge, die einfach getan werden müssen..." klärte Hamano seinen jüngeren Bruder über seinen Standpunkt auf.

"Wenn sie das hätte, hätte Ayumi dich schon längst unter die Erde gebracht!" zischte Ryo. "Seit unsere Eltern tot sind verhälst du dich immer so seltsam...oder sagen wir so: seltsamer als jemals zuvor!" flüsterte Ryo zu ihm. Er wollte nicht, dass Takara ihr Gespräch bemerkte.

//Hamano...musst du alles nur noch schlimmer machen, als es ist?// dachte Takara und nickte letztendlich zögerlich zu ihrem Mann Yoshiro hinüber. //Was bleibt mir auch anderes übrig?// ging es ihr im STillen durch den Kopf, und so liefen sie beide gemeinsam die Stufen vom Altar hinunter und in Richtung Ausgang. Das Gefühl seiner Hand war fast unerträglich für sie, doch sie musste durchhalten, wenn sie nicht von ihrer Urgroßmutter erneut getadelt werden wollte.

Yokai hatte den Kopf umgewandt. "Ich sagte doch er wird zu spät kommen" bemerkte er grinsend und sah zu Haru hinüber. "Du schuldest mir ne Flasche Baileys, ich hab die Wette gewonnen."

"Und da zieht sie hin, meine "liebe" Schwester in den Armen eines arroganten Schnösels so wie alle Shadakos - jetzt gehört sie also auch zu diesem Pack....Abschaum zu Abschaum, sie ist also unter ihresgleichen" spottete Hamano. Zu Ayumis und Takuyas Zufriedenheit achtete Hamano wenigstens darauf leise genug zu sprechen so dass es die Shadakso nicht hören würden. Insgeheim teilten Ayumi und Takuya sogar Hamanos Position. Sie verabscheuten die Shadakos eigentlich und wären gerne an ihrer Stelle, doch mussten sich die Taikis ihnen beugen, da die Shadakos schließlich die Ersten waren.

"Es gibt einfach Dinge, die kann man nicht ändern!" hatte Ayumi ihren Kindern immer wieder gesagt doch sah Hamano genau das vor. /Es gibt nichts das sich nicht ändern lässt/ dachte er nur und schloss für einen Moment die Augen. Er würde sich nach der Macht sehnen, doch musste er behutsam vorgehn, wenn sein Plan nicht auffliegen sollte.

Yoshiro wartete noch, bis sie draußen waren, dann ließ er ihre Hand los. Wenigstens so lange , bis die anderen nachfolgen würden. Und dann wandte er sich an Takara. "Ich weiß, du willst es genausowenig wie ich, doch unser Schicksal scheint besiegelt zu sein. Tun wir wenigstens so als ob, und bringen es schnellstmöglich hinter uns."
Takara nickte zaghaft. Er hatte ja Recht, aber dass er es so direkt aussprechen würde, hätte sie niemals gedacht. Er wirkte nett, das musste sie zugeben, allerdings konnte sie sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, ihn als Mann zu haben. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie ruhig noch ein paar Jahrtausende gewartet, auf jemanden, der sie wirklich liebte und den auch sie wirklich lieben konnte.

"Wann gibts endlich was zu essen? Ich habe Hunger...." stöhnte Hamano und wäre auf der Bank beinahe eingeschlafen. /Warum müssen Hochzeiten bloß immer so ewig dauern/ jammerte er in Gedanken. Derweil drängten sich alle Hochzeitsgäste zum Ausgang, jeder wollte so schnell wie möglich nach draußen um in der Gaststätte einen Platz möglichst nahe beim Brautpaar zu bekommen.

Und das obwohl alle Plätze schon reserviert waren. Jede Familie hatte ihren eigenen Tisch bekommen im Salon des Senatspalastes, wo die Hochzeit gefeiert wurde. Mehrere Hundert Diener hatten alles fein dekoriert, und mehrere dutzend Köche bereiteten schon das köstlichste Festmahl vor, das man sich nur vorstellen konnte. Insgesamt würden mehr als tausend Leute auf der Hochzeit zu sehen sein: Zuerst einmal alle Reinblüterfamilien und dann natürlich die Senatoren mit ihren Familienmitgliedern.
Bei dem Gedanken daran schluckte Takara leicht, wohlwissend, dass sie noch eine Rede vor den Gästen würde halten müssen. Doch sie zeigte ihre Nervosität keineswegs, sondern schritt stolz und mit erhobenem Kopf, wie es sich für eine Taiki gehörte, den Weg entlang zum Palast, der direkt gegenüber der Kirche lag.