Kapitel 5: Die Sinfonie des Mordens, zweiter Satz: Andante misterioso

"Wir machen uns Yokais Flucht zunutze." erklärte Yoshiro ernst. "Wenn er in der Hiya-Akademie ist, was ich doch stark vermute, werden die Lehrer , und natürlich auch die dort befindlichen Hunter alles tun, damit wir nicht reinkönnen. Ich gehe mal davon aus, dass sie einen Bannkreis um die Schule ziehen werden, der es jemandem verbietet , reinzukommen - der aber auch gleichzeitig den Nachteil hat, dass sie so schnell nicht rauskönnen. Ich werde einen kleinen Teil meiner Leute an der Schule stationieren, sodass die Hunter gezwungen sind, den Bann aufrecht zu erhalten, und die Lehrer nicht helfen können, wenn wir die Zentrale niederbrennen. Was die Schule angeht, so wird es auch ein leichtes Spiel, dort unsere Feinde auszuschalten. Wir brauchen nur einen Hunter am Leben zu lassen, zumindest für den Moment, und ihn zu unserem willenlosen Sklaven zu machen. Er wird den Bannkreis lösen können und wir können die Schule in Schutt und Asche legen. Solange die Lehrer sowieso auf Yokais Seite stehen, brauchen wir sien icht am Leben zu lassen. Und was Hamano angeht, ich denke kaum dass er uns Probleme machen wird..."

"Ich glaube Kyo hat gerade gemerkt, dass er wirklich furchtbar aussieht." meinte Yokai und grinste leicht, auch wenn er doch in Sorge war. "Was denkst du, wird Yoshrio es wirklich wagen über Leichen zu gehen, nur um seine Feinde auszulöschen? Ich weiß, ich kenne ihn weitaus länger als du, aber manchmal bin ich mir nicht sicher, ob er wirklich weiß was er will, und ob er sich überhaupt seiner Taten bewusst ist. Er ändert doch ziemlich gerne seine Position..."
"Ich kann es nicht beurteilen, doch im Moment wird er von Ryouji beeinflusst, und das heißt wohl, dass er dich um jeden Preis tot sehen will." entgegnete Amaya. "Und glaub mir, wenn er nach der Pfeife Ryoujis tanzt, wird es ihm sogar egal sein, ob Unschuldige sterben oder ob er jemanden verliert, den er eignetlich ziemlich liebt." Ihre Miene war ziemlich ernst geworden, vor allem weil sie wusste dass es Yoshiro letztendlich sogar egal wäre, was mit Takara und Amaya selbst passierte.

"Ja in der Tat eine gute Idee, Yoshiro-san! Wobei die Schule ruhige stehen bleiben darf - so einen Architekturstil wie es die Akademie hat, finden sie nur einmal in der gesamten Schatteninsel!", gab Ryouji Yoshiro zu bedenken. "Und was die Insassen angeht....nun die wenigsten werdet ihr töten müssen...Shigure-san ist sowieso auf ihrer Seite.....Emi und Kyosuke müssen lediglich eine Anweisung von Ichimonji erhalten und sie sind uns kein Dorn mehr im Auge....die Shirotsukis sind beide nicht der Rede wert ebenso wie Seiji, der kein nennenswerten Widerstand haben dürfte. Seine Fähigkeiten dürfen wir nicht verschwenden, schließlich ist seine Fähigkeit einzigartig!", zähle Ryouji auf. "Die, die sterben müssen sind auf jeden Fall: Kaoru Meiku und ihr Vater Hayato, Michiyo Hasekura, die Hunter und Yokais kleine Brut dieser Yuuji. Und wie ihr schon gesagt habt: falls eure Tochter nicht spurt wird sie ebenfalls sterben müssen. Aber darüber solltet ihr wahrlich gut nachdenken - und erst Recht was mit Takara geschehen soll", erklärte Ryouji, dem es gerade bestens gefiel wie Yoshiro seine Ratschläge wie ein trockener Schwamm aufsog. "Wegen Hamano wäre ich nicht so unbesorgt - er ist gerade friedlich doch heckt er sich etwas aus. Vielleicht könnten wir ihn ja auch für unsere Zwecke nutzen!", schlug Ryouji vor. "Wenn er nichts nützt können wir ihn dann immer noch entsorgen!"

"Nun....du hast dich seit du diese Schuldgefühle hattest nicht mehr gekämmt....", erklärte Seiji peinlich berührt. Kyosukes Augen weiteten sich umso mehr und beinahe wäre er in Ohnmacht gefallen.

"Nun gut du hast Recht...nachdem die Schule erst kurz vor Weihnachten von Akuma-sama revoniert wurde, wäre es eine Schande, sie jetzt auf einmal wieder zu zerstören. Also gut lassen wir sie stehen, aber was die anderen angeht, so werde ich es mir doch noch überlegen, ob ich sie leben lasse oder nicht. Vor allem Seiji ist mir doch ein Dorn im Auge, da er mit seinen Fähigkeiten jederzeit die Unschuld von Yokai unter Beweis stellen könnte - und das sollten wir doch um jeden Preis verhindern, denkst du nicht auch? Zumindset weill ich ihn nicht in meiner Nähe haben. Gut, Shigure Fukuda sollten wir am Leben lassen, er und seine Familie sind uns ziemlich treu. Und was die Shirotsukis angeht, so sollten wir zuerst noch abklären, auf welcher Seite sie sich befinden. Sie haben schon im Bürgerkrieg meines Vaters ziemliche Unruhe gestiftet, nachdem sie fast den gesamten Süden der Insel eingenommen hatten! Wäre der Fukuda-Clan nicht gewesen, hätten wir diesen Krieg wohl nie gewonnen! Aber nun gut, wir werden sehen. Was wir in diesem Moment tun müssen, ist abwarten, auf dass unser Plan aufgeht." Zu der Sache mit Amaya und Takara wollte sich Yoshiro noch nicht äußern, da er dort selbst unentschlossen war - immerhin liebte er Takara, über alles. Doch wie in aller Welt sollten sie und die anderen esnur endlich kapieren, dass er nur für die Gerechtigkeit kämpfte?

"Too-san?" begann Yuuji vorsichtig, und Yokai, der gerade eben noch in eine hitzige Diskussion mit Amaya verstrickt gewesen war, blickte nun wieder zu seinem Sohn. "Wieso ist eigentlich dein roter Schimmer weg?"

"Wenn der Fukudaclan dir so treu ergeben ist, dann könntest du dir doch sicherlich einen Beweis seiner Loyalität dir gegenüber erbringen lassen? Oder sagen wir: die Ehre dir Yokai auszuliefern. Du könntest dieser Familie immerhin eine Insel anbieten und in den Stand eines Gouverneurs versetzen. Die Maakas werden ihre Familie ohnehin nicht mehr benötigen...sie sind schließlich Yokais Freund und ich würde diese Möglichkeit nicht so offen lassen....am Ende versteckt er sich noch bei ihnen und hat eine Basis, von der aus er gegen uns agieren kann....wenn du einen Bürgerkrieg verhindern willst, solltest du schnellstmöglich handeln. Ich fürchte, dass unser Plan, je länger wir warten, umso weniger Frucht bringen wird!", erklärte Ryouji.

Ein wenig schluckte Yokai und sein Blick war nachdenklich geworden, als er sich überlegte, wie er am Besten Yuuji die Wahrheit über seinen "Schimmer", wie es der Junge genannt hatte, erzählen konnte. Einerseits wollte er ihm die Wahrheit sagen, doch andererseits gab es da noch immer irgendetwas, was ihn leicht davor zurückhielt, gerade jetzt die Antwort zu bringen. Wovor hatte er Angst? Dass sie belauscht wurden? Vielleicht.
"O-ji-sama?" fragte Amaya, die nun ebenfalls neugierig geworden war, und auch ihr Blick verriet schon, dass sie sich fragte, was wohl los wäre. "Willst du behaupten, dass...?"
"Ja, ich will behaupten dass der Todesbann verschwunden ist." erwiderte Yokai noch bevor Amaya hatte ausreden können. Es hatte nicht lange gedauert, bis er sich dafür entschieden hatte, endlich mit der Wahrheit herauszurücken und Yuuji die Chance zu geben, auch die andere Seite seines Onkels kennen zu lernen. "Weißt du, ich und dein Onkel haben uns noch nie wirklich gut verstanden, vor allem nicht nach den Geschehnissen Anfang des Jahres. Nach einem Streit und nachdem ich erneut dort gelandet bin, wo ich niemals hinwollte, hat er mir einen Todesbann auferlegt, auf dass ich niemals Maria wiedersehen könnte, obwohl er natürlich genau gewusst hatte, dass dies der letzte Stich war, den mein Herz brauchte, um zu zerbrechen. Naja, ich konnte tun was auch immer ich wollte - sei es nun, mir eine Kugel durch den Körper jagen lassen, mich von einer Klippe zu stürzen oder mich zu verbrennen, ich starb nicht. Es blutete, es schmerzte, aber der Tod blieb mir verwehrt. Und so sehr ich auch darum bat, es dauerte bis gerade eben, bis ich erlöst wurde von dieser Qual. Und der Schimmer, war sozusagen ein Nebeneffekt."
Sowohl Yuuji, der das Ganze erst begreifen musste, als auch Amaya waren sprachlos geworden. Jedoch konnte man in ihrem Gesicht schon die Sorge sehen, die sich nun immer deutlicher erkennen ließ.
"Du weißt, dass du so gut wie tot bist, wenn mein Vater davon erfährt...Was hast du dir dabei gedacht? Gerade jetzt, wenn wir kurz davor sind, einen Bürgerkrieg zu haben, und es hunderte von Vampiren gibt, die als deine Anhänger fungieren, begehst du solch eine Torheit?!"

"Also gut." meinte Yoshiro, der nach langem Zögern dann zustimmte. "Also gut. Lass Shigure Fukuda eine Nachricht zukommen, er solle sich auf die Suche nach Yokai machen und diesen zu uns bringen. Dafür erwartet ihn weitaus besseres als der öde Lehrerjob an der Hiya-Akademie. Ich weiß aus verlässlichen Quellen, dass er schon immer einen Senatorposten wollte, und wenn ich ihm diesen gebe, dann wird er uns wohl so treu sein wie ein junger Hund. Und die Insel der Maakas werden wir diesen sowieso enteignen, daran besteht gar kein Zweifel."

"Wirklich eine gute Überlegung...ich merke schon, dass eure alte Fähigkeit zu herrschen, die ja im letzten Jahr äußerst gelitten hatte unter falscher Moral und falschen Emotionen, zurückgekehrt ist. Ihr seid nun würdiger als jemals zuvor zu herrschen und diese Bedrohung eines Bürgerkriegs von unserem Volk abzuwenden. Zudem warten noch tausende Seelen darauf, Rache für ihre Ermordung durch Yokai, zu erhalten - somit werden sie euch geradezu aus der Hand essen, wenn ihr ihnen diesen Wunsch erfüllt!", erklärte Ryouji seinem "Freund" und wählte Shigures Telefonnummer um ihm eine Mitteilung zukommen zu lassen, die sonst niemanden etwas anging.

"Kakoime-sama? Es hat begonnen....", informierte Chino ihre Herrin, die gerade eben noch damit beschäftigt war eine Tasse Tee zu genießen. "Ich komme...", entgegnete Yuka schnell und folgte ihrer Zofe in den Teil des Schreins, der nicht angekohkelt war. In einem menschengroßen Behälter hatte Chino alle Kristalle gelegt, die nun auseinanderfloßen und einen Blutsee bildeten, wie sie es bereits in Ryoujis Badezimmer getan hatten. "Eine Stunde....dann ist er wieder ganz der Alte!", erklärte Yuka dem jungen Mädchen, dass so eine natürliche Wiederbelebung noch nicht so oft miterlebt hatte.

"Und ich sehe schon, dass unsere alte Stärke schon bald wieder zurückkehren wird. Nachdem wir Hamano schon fast losgeworden sind und es auch nicht mehr lange dauern wird, bis Yokai ins Gras beißt, fehlt nur noch Ichiru, und die Herrschaft gehört wieder der Shadako-Familie - wobei ich natürlich nicht vergessen werde, was deine Familie für uns geleistet hat." lächelte Yoshiro zu Ryouji hinüber. "Nun denn mein guter Freund, lass uns noch ein Glas trinken - auf die gute Zusammenarbeit zwischen dem guten Teil der Taiki-Familie und dem Shadako-Clan. Ach übrigens, sag Shigure-san auch noch, er sollte schon einmal dann seine Sachen packen, damit er seinen Platz im Senat so schnell wie nur möglich einnehmen kann."

"Ich will dich sehen, wenn du mit solch einem Fluch belegt worden wärst! Du würdest nicht anders reagieren, wenn man dir so etwas angetan hätte, und du würdest sicherlich auch darum kämpfen, dass dieser Fluch von dir genommen wird! Und hör auf mir Vorwürfe zu machen! Wenn es nach mir geht , wäre es nicht nötig, einen Bürgerkrieg zu beginnen, nur wegen dieser einen Sache! Gut, du hast Recht, ich will mich an Yoshiro rächen, aber ist das nicht nur ein Akt der Gerechtigkeit, wenn die Justiz schon an dieser Stelle versagt!" protestierte Yokai und warf seiner Nichte einen furiosen Blick zu.
"Aber wenn du schon weißt, dass solch ein Krieg unvermeidbar ist, wieso tust du es dennoch? Hattest du nicht behauptet du würdest um jeden Preis um deine Gerechtigkeit kämpfen?" fragte Amaya.

"Nun Ichiru dürfte da das kleinste Problem sein....vertraut mir einfach", witzelte Ryouji und ließ es bei Shigures Handy klingeln. "Yokai wird schon schneller in der Hoffnungslosigkeit gefangen sein, als er es jemals ahnen hätte können.....ich wäre ja für einen verstärkten Einsatz seines Mals, wenn du verstehst was ich meine ? Ich befürchte ja fast, dass man es mal erneuern sollte, damit er sich deinem Willen überhaupt nicht mehr widersetzen kann. Das wäre fast noch besser als das mit den Huntern....", kicherte Ryouji.

"Das geht ja mal gar nicht...die sehen ja eher wie ein Schaffell denn wie Haare aus!", jammerte Kyosuke erzürnt. Gerade wollte er in das Haus Mond rennen, als die sanfte Stimme einer Day-Class-Schülerin ihn still stehen ließ. "Kysouke-senpai...nehmt meine Bürste", schlug das Mädchen vor mit groß geweiteten Augen, die Kyosuke anhimmelten. /Ist er etwa selbst so beliebt?/ ging es Seiji durch den Kopf, der ja soviel doch nicht erwartet hatte.

"Stimmt..." sinnierte Yoshiro nach. "Soweit ich informiert bin, hat Yokai mehrere Sitzungen bei der Tochter von Hayato Meiku gehabt, um meinen Einfluss auf ihn zu verringern. Deswegen kann ich ihn auch im Moment nicht mehr spüren, und gerade das regt mich tierisch auf, weißt du das?" fragte er und nahm wieder einen Schluck von seinem Glas, diesmal jedoch mehr aus Frust als aus Genuss. "Aber nun gut, mit Shigure-sans Hilfe wird es sicherlich einfach werden, an Yokai ranzukommen. Und wirklich du hast Recht, das Erste was ich tun sollte, ist das Mal zu erneuern, damit mein liebes Brüderchen mir auch nicht wieder so schnell wegläuft. "

"Shigure Fukuda am Apparat?" fragte dieser ,als plötzlich sein Handy klingelte und ein "Unbekannter Teilnehmer" ihn anrief.

"Sind Sie alleine, sodass Ihnen niemand zuhören kann, Fukuda-san?", erkundigte sich Ryouji und bat Yoshiro um Ruhe. "Es gibt etwas wichtiges, das der geehrte Herr Senatsvorsitzender mit ihnen besprechen muss!", erklärte Ryo sofort noch bevor die erste Frage kam.

Gerade wären die kühnsten Träume der Day-Class-Schülerin in Erfüllung gegangen, als Kyosukes Hand fast ihre Bürste berührten, mit der sie sich immer morgens die Haare kämmte. Die Hände des Vampirs waren nur noch wenige Zentimeter entfernt, als die Schülerin und die 2 Vampire von dem lauten Ton einer Trillerpfeife aufgeschreckt wurden.
Verunsichert schauten Kyo und Seiji um sich, als sie eine etwas eher kleinwüchsige, braunhaarige Day-Class-Schülerin in der typischen Uniform entdecken, die gerade eiligst auf sie zugerannt kam und dabei gleich mehrmals mit ihrer Trillerpfeife pfiff. An ihrem linken Arm war eindeutig das Abzeichen für die Wohnheimvorsitzende und Klassensprecherin zu sehen. "Oh nein.....Ariwa-san......verzeiht mir Kyosuke-Senpai!", schrie die junge Schülerin herzerwärmend ihrem Schwarm zu, bevor sie die Flucht vor der drohenden Strafe durch die Schülersprecherin ergriff.

Zuerst wirkte Shigure ziemlich überrascht, dass ihn ein Anruf von Yoshiro Shadako-sama persönlich ereilte, doch dann legte sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen. Er war gerade noch von der Hauptbesprechung gekommen, die der Rektor mit den Lehrern geführt hatte in Bezug auf den neuen Stundenplan für das zweite Halbjahr, nachdem die beiden Hunter weg waren und auch Yokai fehlte - was er selbst jedoch bezweifelte. Aber er hatte das einfach mal so hingenommen und war dann in sein Zimmer verschwunden. "Ich bin allein, und ich bin ebenfalls fest überzeugt dass es hier niemanden gibt, der mich abhören könnte. Mit welchen Diensten darf ich der Shadako-Familie behilfllich sein, Taiki-san?" fragte er dann, wobei seine Stimme wie immer sehr unterwürfig klang, auch wenn er die Taiki-Familie, mit Ausnahme von Takara, nicht wirklich leiden konnte.

"Er ist allein in seinem Zimmer", erklärte Ryouji seinem Gegenüber und reichte Yoshiro das Handy, so dass er mit Shigure reden konnte. Ryouji hatte auf einem Notizblock alles aufgeschrieben, was er und Yoshiro gerade eben besprochen hatten und genau diesen Notizblock hielt er nun Yoshiro vor die Nase, damit dieser die Punkte wie einen Text ablesen konnte.

"Aritomo-senpai!", rief Kiho zu dem Night-Class-Schüler, der offensichtlich von einem neuen Kollegen begleitet wurde. "Wie oft hab ich es schon gesagt ?! Bitte nur Schokolade, Gegenstände und Gefühle außerhalb des Unterrichts und unter Aufsicht der Vertrauensschüler annehmen - sonst nichts weiteres!", tadelte die Schülersprecherin energisch den Vampir. "Aber...das war doch nur eine Bürste.....", protestierte Kyo lautstark. "Außerdem......wer bist du überhaupt, dass du hier rote Karten zeigen und mit deiner Pfeife herumträllern darfst ?", fragte Kyosuke verwirrt, der sich nicht im geringsten an dieses Mädchen erinnern konnte.

"Ah, Yoshiro Shadako-sama! Womit kann ich euch behilflich sein?" fragte Shigure sofort als er Yoshiros Stimme vernahm. Dieser dagegen hatte nur die Augen verdreht, als Ryouji sich so vor ihn gestellt hatte und die ganze Zeit den Notizblock hochhält. /Also bitte. Als ob ich mir nicht die Dinge selbst merken könnte. Für wie naiv hältst du mich eigentlich?/ dachte er , wandte sich dann jedoch direkt wieder Shigure zu.
"Ah, Fukuda-san. Wie schön Sie zu hören. Nun, es ist eigentlich eine wahre Kleinigkeit, die Sie für mich erledigen könnten. Wie Sie bestimmt schon erfahren haben sollten, ist mein Bruder mir mal wieder entwischt, und ich hätte ihn doch gerne wieder zurückgehabt - irgendjemand muss ja auf ihn aufpassen, nicht? Und desweiteren glaube ich, dass er ganz schön viele Anhänger gesammelt hat seit seiner ersten Flucht vor ein paar Monaten, nicht wahr? Vor allem an der Hiya-Akademie müsste es ziemlich viele Verräter an der Krone geben, denken Sie nicht auch? Ich habe also folgende Bitte an Sie: Bringen Sie mir meinen Bruder und nennen Sie mir die Namen der Verräter, und auf Sie wartet ein fester Platz im Senat - etwas , wovon Sie doch schon immer geträumt haben, nicht? Und wer weiß, vielleicht wird aus dem Senatorenposten sogar noch ein Ministerposten oder noch etwas Höheres ? Immerhin ist der Platz des obersten Richters im Moment nicht besetzt..."
Im ersten Moment hatte Shigure noch ziemlich verdutzt dreingeblickt, doch dann nickte er sofort, auch wenn es Yoshiro am anderen Ende der Leitung natürlich nicht sehen konnte. "Sehr wohl Shadako-sama, ganz wie ihr wünscht! Ihr könnt euch auf mich verlassen!"
"Nun gut. Dann werde ich bis dahin warten. Informieren Sie mich bitte immer über die neusten Ereignisse, ja?" Als Shigure noch zusagte und sich dann verabschiedete, legte auch Yoshiro wieder auf.
"Der ist mir so treu ergeben wie ein junger Hund. Da bedarf es wirklich nur weniger Worte, und schon hat man ihn in der Tasche."

"So wie es sich für einen guten Untertanen eben auch gehört!", entgegnete Ryouji trocken. "Wie wäre es mit einem Schlückchen dafür, dass Sie solch wertvolle und treue Untertanen besitzen. Mit ihnen werden wir es schaffen diese kleiner Unordnung im Reich herauszureißen wie Unkraut!", meinte Ryo und schenkte Yoshiro bereits nach, bevor er hatte antworten können. "Auf unseren bevorstehenden Triumph - auf dass es niemanden mehr in diesem Staat geben wird, der uns Widerstand leisten kann. Dann werden wir die einzigen Reinblüter sein!"

"Uff.....das liegt bestimmt an dieser Amaya....ich bin die Schülersprecherin und Wohnheimpräsidentin der Day-Class-Schüler und Schülerinnen. Ich habe dafür zu sorgen, dass es nicht dazu kommt, das - du weißt schon was ich meine - ans Tageslicht gerät", erklärte Kiho laut und deutlich und plusterte sich dazu geradezu auf um wichtiger zu erscheinen. "Was hat Amaya damit zu tun und wieso fällst du mir dann jetzt erst auf, nachdem ich schon ein ganzes Halbjahr an dieser Schule verbracht habe?", fragte Kyo mit einem fragenden Gesicht, an dem man jedoch sehen konnte, dass er nun bereits etwas peinlich berührt war.
Als wolle sie absichern, ob vielleicht gerade Day-Class-Schüler den Unterricht schwänzen beziehungsweise ob Amaya in der Nähe war, trat sie zu Kyo heran und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Dabei musste Kyo schon aufpassen nicht loszulachen - dabei war Kihos Grund sogar nachvollziehbar, zumindest für einen Menschen.

"Daran habe ich noch gar nicht gedacht...", meinte Kyosuke, allerdings erschrak er, als er plötzlich Amayas Aura wahrnehmen konnte. In diesem Moment hüpften auch ein paar übereifrige Day-Class-Schüler aus dem 1. Stock der Schule, denn immerhin kam es nicht so oft vor, Amaya zu Gesicht zu kriegen.
"Konnichi wa, Amaya-senpai", begrüßte Kiho ihre Amtskollegin des Hauses Mond.

"Was habt ihr schon wieder zu bereden, Kyo-kun und Kiho-chan?" fragte in diesem Moment Amaya, die, nachdem sie sich von Yokai verabschiedet und für den Unterricht vorbereitet hatte, nun ebenfalls im Pausenhof stand und dort ehrfürchtig von den männlichen Schülern der Day-Class begutachtet wurde, auch wenn es sie nicht im Geringsten interessierte, was diese von ihr hielten, oder dass sie von ihnen fast schon wie eine Göttin angebetet wurde. "Und ach übrigens, Kiho-chan, würde ich an deiner Stelle nicht über mich lästern. Du solltest doch wissen, dass ich mehr Macht in meinem kleinen Finger habe als du jemals überhaupt besitzen wirst. Ich wäre also nicht so vorlaut gegenüber mir, sonst kann es sein, dass jemand anderes in Zukunft die Day-Class leiten wird. Haben wir uns an dieser Stelle verstanden? Ich meine, immerhin kann ich deine Gedanken jederzeit lesen und dann herausfinden, was du gerade über mich gesagt hast, wenn du es mir nicht selbst verraten willst."

"Auf unseren Triumph" meinte auch Yoshiro und prostete Ryouji lächelnd zu. "Ich denke es wird nur wenige Tage dauern, bis wir diesen Bürgerkrieg beendet haben, noch bevor er überhaupt angefangen hat. Wenn es erst einmal niemanden mehr gibt, hinter den sich die Leute stellen könnten, werden sie einfach wieder ihre Loyalität zu mir zeigen müssen , wenn sie denn nicht in den Kerkern enden wollen. Ob das natürlich für alle gilt, lassen wir mal so dahingestellt. Wobei ich mir sogar ziemlich sicher bin, dass es nicht für alle gelten wird, immerhin gibt es genug Verräter in unseren Reihen und es wird Zeit für eine "Säuberung" des Senats."

"Gomenasai gozaimasu, Amaya-senpai! Es war nie meine Absicht schlecht von euch zu reden!", erklärte Kiho und verneigte sich vor der Vertrauensschülerin. "Sie hat echt nichts schlimmes gesagt...nicht gerade eine Morddrohung wert ", versuchte Kyosuke die Schülersprecherin der menschlichen Schüler zu verteidigen und die Situation etwas zu entlasten. Er trat, wie zuvor bereits Kiho bei ihm, zu Amaya und flüsterte ihr das Gesagte ins Ohr: "Sie meinte nur, dass sie bisher deshalb nicht von der Night Class bemerkt wurde, weil die Vertrauensschüler des Hauses Mond ihr die Show stehlen würde und sie ja so unscheinbar ist, dass sie deshalb nicht auffällt", kicherte Kyo.

"Wie wäre es - jetzt gleich?", schlug Ryouji vor. "Je eher wir anfangen umso besser - da steht immerhin viel Arbeit an!"

"Gut." meinte Yoshiro und sein Blick hatte sich verfinstert. Das Lächeln auf seinen Lippen jedoch war geblieben, und gerade das verlieh ihm ein Aussehen wie man es sonst nur von Yokai in seinen schlimmsten Zeiten gekannt hatte. Kurz rief er nach einem Diener, dem er dann alle Aufgaben diktierte, während er dabei wild gestikulierend im Kreis lief. "Ich will eine Liste sämtlicher Senatoren und Diener in diesem Schloss sowie aller anderen Personen, die für mich arbeiten! Ich will jeden einzelnen Sekretär, jeden Praktikanten und jede noch so unwichtige Putzfrau auf dieser Liste haben, ist das klar? Sie sollen sich alle bei mir im Büro einfinden, der Reihe nach , alphabetisch geordnet. Ich will ebenfalls, dass das Level-E Gesetzt aus der Verfassung gestrichen wird. Alle Level-E Vampire sollen zur sofortigen Exekution geführt werden. Ebenfalls will ich einen Gesetzesantrag zur Schließung der Hiya-Akademie. Hast du das alles aufgeschrieben?"
Hastig nickte der Diener und verschwand dann nach einer unterwürfigen Verbeugung wieder zurück an seine eigentliche Arbeit - das Kochen.

"Oh bitte, und das soll keine Morddrohung wert sein?" fragte Amaya nachdem Kyo ihr den Satz ins Ohr geflüstert hatte und blickte genervt wieder zu Kiho hinüber. "Ich weiß warum ich dir die Show stehle. Es ist ganz einfach meine Liebe: Ich bemühe mich für die Erhaltung dieser Schule und dieses Staates, im Gegensatz zu dir, die du doch bisher noch keinen Finger gerührt hast, oder gäbe es da etwas , was ich verpasst hätte? Irgendeine große Tat von dir, die sogar nennenswert wäre?"

"Amaya-senpai....ich kann euch nicht ganz folgen....", meinte Kiho äußerst vewundert. "Nun ja....da Japan nicht gerade um die Ecke ist, werde ich noch einige Jahre warten müssen, bis ich etwas für den Staat tun kann....aber ich habe schon fest vor, wenn ich mit dieser Schule fertig bin ein soziales Jahr zu machen", erklärte Kiho und lächelte etwas verlegen zur Wohnheimpräsidentin der Vampire. /Sie hat doch Japan gemeint - oder etwa nicht?/ ging es ihr durch den Kopf, diesen Gedankn behielt sie aber für sich. "Es tut mir wirklich leid, wenn ich euch aus Versehen dermaßen provoziert habe.....gomenasai gozaimasu", entschuldigte sich Kiho nochmals. Ihre Pflichtbewusstheit kehrte jedoch sofort zurück, als sie die Jungs aus der Day-Class erblickte.

Sofort zückte sie die berüchtigte rote Karte und die Trillerpfeife und rannte auf sie zu - wie schon zuvor bei der Day-Class-Schülerin.
"Du hast dich ja offensichtlich schnell wieder hier eingelebt, was?" witzelte Kyosuke mit einem neckischen Blick zu Amaya. Dann fielen ihm jedoch seine Haare wieder ein. "Ich muss jetzt sofort in diese himmlische Badezimmer des Rektors mit diesem Panoramaspiegel!", rief Kyosuke und rannte los.
"Ist der immer so?", fragte Seiji verdutzt - schließlich hatte er diese Seite von Kyosuke bisher nicht gekannt.

"Japp, er ist eindeutig immer so. Du hättest ihn mal erleben sollen, als Yokai ihm den Spiegel weggenommen hat!" erwiderte Amaya lachend und blickte nur kopfschüttelnd Kyo hinterher, der zwar wirklich etwas zerzaust aussah, aber ihrer Meinung nach war es nicht der Rede wert, sich deswegen extra um die Haare zu kümmern. "Kyo ist eben Kyo, total unverbesserlich. Aber weißt du, hier laufen noch mehr Verrückte rum, also mach dir nichts draus." Leicht zwinkerte sie noch Seiji zu, bevor sie dann ihren Blick zu Kiho wandte, die gerade dabei war, die anderen Schüler - wegen was auch immer - zu verwarnen. "Ach, erinner mich daran mich eindeutig wieder menschlich zu verhalten. Ich sollte mich wirklich zurücknehmen, sonst vergesse ich immer wieder, dass die Menschen garnicht wissen, dass es hier einen eigenen Staat gibt und wir garnicht in Japan leben." Sie schüttelte ein wenig den Kopf.

"Noch mehr Verrückte??", fragte Seiji etwas schockiert. Gerade in diesem Moment öffnete Matsuo im 4. Stock des Schulgebäudes ein Fenster und setzte sich auf den Fenstersims. Gemütlich ließ sie die Füße aus dem Fenster baumeln und las, desinteressiert an den Geschehnissen um sie herum in ihrer Beauty-Zeitschrift. Allein schon bei diesem Anblick musste Seiji sich bemühen nicht hinaufzurennen und Matsuo eine Predigt zu halten, wie sie sich in solch eine gefährliche Situation begeben konnte, erst Recht als er Yuiko und Ysou hinter Matsuo auftauchen sah, die vielsagende Grimassen hinter Matsuos Rücken schnitten. Wie schon erwähnt schenkte Matsuo jedoch nichts und niemandem ihre wertvolle Aufmerksamkeit.

"Ich habe verstanden....", meinte Seiji nun etwas peinlich berührt und folgte Amaya ins Schulgebäude. "Müsst ihr euch etwa öfters so zurückhalten, wenn ihr das Wort unseres Staates in den Mund nimmt?", hakte Seiji nach, als er sich sicher war, dass keine Menschen der Day-Class zuhören würden.

"Ignorier die anderen einfach, ich habe mich mittlerweile auch damit abgefunden, dass die ganze Welt ein verdammtes Irrenhaus ist und wir hier die Zentrale davon sind. " erwiderte Amaya auf Seijis Worte hin, nachdem auch sie einen kurzen Blick hoch zu Matsuo geworfen hatte, über deren Verhalten sie nur leicht genervt den Kopf schütteln konnte. "Und ja, es erfordert strengste Geheimhaltung von uns! Die Menschen wissen, bis auf sehr wenige Ausnahmen, nicht darüber Bescheid, dass wir garnicht zu Japan gehören sondern schon seit mehreren tausend Jahren einen eigenen, souveränen Staat bilden, der jedoch von Vampiren kontrolliert wird. Die Einzigen, die wirklich wissen, was vor sich geht, sind die Staatsoberhäupter der anderen Länder. In den drei Monaten, in denen ich für kurze Zeit selbst Vorsitzende des Senats war hab ich ein paar davon mal getroffen, und sie wussten anscheinend was vor sich geht. Nur das gewöhnliche Volk tappt im Dunkeln über unsere Existenz und das Einzige, was ihnen bleibt, sind Bücher, Filme, Serien und weiß Akuma noch alles." Für eine Weile hatte sie schweigend die Menschen beobachtet, bevor sich Amayas Blick dann wieder zu Seiji wandte. "Sagmal, was wirst du dann tun solange du hier bist? Ich meine, für einen Schüler bist du eindeutig zu alt, denkst du das nicht auch?" Sie zwinkerte Seiji leicht zu.

Ein kurzer Blick auf die Uhr genügte, um Yuuji feststellen zu lassen, dass es mittlerweile nur noch genau 2 Stunden bis zum Unterricht waren, und er sich langsam doch schon fertig machen sollte. Sein Vater dagegen hatte sich aufs Bett gelegt und starrte nun die ganze Zeit schon an die Decke, gerade so als wolle er dort eine Lösung für all seine Probleme finden.
"Machst du heut kein Unterricht?" fragte der Kleine, nachdem er seine Schuluniform angezogen hatte, und setzte sich zu Yokai aufs Bett, wobei er ihm die ganze Zeit einen fragenden Blick zuwarf.
"Ich denke nicht. Sollte Shigure mich sehen, bin ich so gut wie geliefert."

"Verstehe...", gab sich Seiji mit Amayas Erklärung zufrieden. "Ja..ganz richtig...für einen Schüler bin ich nun wirklich schon zu alt..ich habe schließlich schon längst meinen Abschluss gemacht....ich denke ich werde ein wenig Referendar spielen....damit ich hier nicht ganz so rein zum Vergnügen hier bin", erklärte er der Wohnheimpräsidentin. Jetzt wo sie im Innern des Wohnheims waren, spendete Seiji der Einrichtung erst einmal die Aufmerksamkeit die sie verdiente.

Zu diesem Zeitpunkt rannte zuerst Kyosuke vorbei, der sofort nach links abbiegt und die Treppen hinaufrannte zu den oberen Räumen. Nur wenig Augenblicke kam Kyos große Schwester Emi laut schreiend hintergerannt. "GIB MIR MEINE BÜRSTE ZURÜCK, DU DIEB!!!!!! OTOO-TO-CHAN!!!!!" Als hätte Emi es schon gewusst ranne sie ebenfalls die Treppe hinauf, die schon Kyosuke hinaufgerannt war. Dabei hatte sie noch aufpassen müssen Seiji und Amaya nicht anzurempeln. "Sag mal...diese Yumemi....oder Emi, wie sie offenbar genannt wird...ist sie auch nicht eigentlich zu alt für den Unterricht hier?", fragte Seiji noch zusätzlich und setzte einen verwunderten Blick auf.

"Oh, du könntest uns im Fach Gesellschafts-Wissenschaften aushelfen, der Posten ist im Moment eh schon unterbesetzt und wo wir doch Lehrermangel haben , trifft es sich gerade gut, wenn wenigstens ein paar Fächer unterrichtet werden können, damit wir auch den Anforderungen für die Abschlussprüfungen gerecht werden. Immerhin sind es nur noch 4 Monate bis dorthin, und keiner von uns will durchfallen - ist ja auch klar, oder?" Amaya lächelte ein wenig und wartete dann einfach ab, bis Seiji erst einmal damit fertig war, die Inneneinrichtung des Haus Mondes zu begutachten. Doch die schöne Stille war nur von kurzer Dauer, denn schon nach kurzer Zeit hörte man wieder den Lärm, diesmal von Emi und Kyo kommend, und offensichtlich ging es wieder um das gleiche Problem wie immer: Die Haare. Oder bessergesagt, die richtigen "Werkzeuge" , um Kyos Frisur in Ordnung zu bringen.
"Naja..." meinte Amaya, nachdem die beiden Geschwister wieder verschwunden waren und sie sich nur augenrollend von der Szenerie abgewandt hatte, "Eigentlich ja schon, aber ich denke mit Ausnahme von Modekunde gibt es kein Fach, dass sie unterrichten könnte. Die anderen Stellen sind entweder besetzt oder interessieren sie wohl nicht. "

"Souka......", meinte Seiji etwas peinlich berührt, als er von plötzlich von der Schulglocke aufgeschreckt wurde. "Was hat das jetzt schon wieder zu bedeuten?", fragte Seiji, als er in diesem Moment einen großen Lärm aus dem Schulgebäude hören konnte. Sehr zu seinem Unbehagen kam der Lärm jedoch immer näher zu ihnen, anstatt von ihnen weg. Eigentlich hatte Seiji gedacht, dass es den Day-Class-Schülerinnen verboten war in das Haus Mond einzudringen - doch sollte er nun eines besseren belehrt werden.

Die Tür sprang auf und eine ganze Meute von Schülerinnen stand plötzlich in der Empfangshalle des Hauses Mond. "Da ist der NEUEEEEEEEEEE!", rief ein der Schülerinnen, die offensichtlich zum Boss erklärt worden war. "Ich will zuerst ein Autogramm!", schrie eine andere und fiel dabei fast in Ohnmacht. Noch ehe Seiji begriffen hatte, was hier vor sich ging setzte sich der Mob aus kreischenden Fangirls in Bewegung - und zwar auf niemand anderes zu als ihn.

"Hey!" schrie Amaya und starrte voller Zorn in die Meute aus Day-Class-Schülerinnen, die sich nun alle um Seiji geschert hatten. "Welcher Teufel hat euch denn geritten, dass ihr es einfach so wagt, in das Haus Mond einzudringen? Wisst ihr denn überhaupt, dass es verboten ist? Ich hätte wirklich, wirklich, solche Lust euch alle nachsitzen zu lassen! Habt ihr denn nichts Besseres zu tun? Es ist noch eine Stunde bis zu unserem eigenen Unterricht und auch wir sollten uns langsam mal darauf vorbereiten." Genervt schüttelte sie nun den Kopf. An dieser Schule ging wirklich alles drunter und drüber, und manchmal fragte sie sich sogar, wie es kam, dass sie noch immer hier war, unter diesem Haufen von Idioten und Chaoten.

Derweil ging es im Senat sogar noch chaotischer zu als sonst, denn Yoshiro hatte kurzerhand eine Sitzung des Senats einberufen, wobei jedoch natürlich ein Großteil der Senatoren fehlte, entweder weil er sich noch anderen Aufgaben widmete, wie etwa Seiji oder Hayato Meiku es taten, ebenso wie Takara und Amaya, oder er hatte noch garnicht mitbekommen, dass sich im Auditorium mittlerweile wieder die Reihen füllten , während Yoshiro schon seine Rede nochmal in Gedanken durchging damit er auch ja nicht zuviel über seine Pläne verriet. Er hatte vor, den Senatoren seine neuesten Gesetzesentwürfe zu präsentieren , die natürlich offiziell zur Verhinderung des Bürgerkriegs dienten, doch eigentlich mehr dazu gedacht waren, Yokai aus seiner Reserve zu locken und sämtliche Oppositionisten zu vernichten.