Kapitel 1 - Eine ungewollte Hochzeit

"Oh...." Misaki errötete noch weiter wegen des Kompliments. "Danke..das hab ich gestern extra für heute gekauft...ich glaub ich hab dich sogar gesehen beim Anzuganprobieren....mit Amura glaube ich...naja...ehm..." murmelte Misaki vor sich hin. Sie wusste nicht was sie sagen sollte, da es ihr sichtlich unwohl wahr, wie auf dem Präsentierteller zu sein. Sie fühlte sich als würde die gesamte Hochzeitsgesellschaft sie mit ihren Blicken durchbohren.

"Oh....das warst du also , die die verschiedenen Kleider alle anprobiert hat? Du sahst wirklich gut aus in ihnen! Blau steht dir ausgezeichnet" bemerkte Yoichi und freute sich indirekt, dass Misaki etwas errötet war und wenigstens nicht knapp angebunden

"Uuuh...ähhh...danke...ehem....ja....also...ich...also ich geh dann mal wieder zu meinen Eltern...oder halt nein ich wollte ja zum Büffet.." stotterte Misaki zusammen. So unsicher war sie noch nie gewesen. /Oh bei Saphariel und allen Engeln...was rede ich bloß für einen Unsinn....../ tadelte sie sich sogleich.

Yoichi starrte ihr verträumt hinterher - zumindest solange bis ihn ein Tippen an seiner Schulter weckte und ein Diener fragte, ob man denn das Essen abtragen könnte, da es nicht mehr schien als ob er etwas essen würde. Yoichi nickte einfach nur, zimelich verwirrt über das Gespräch mit Misaki. //Wow....sie ist schön...// dachte er nur und musste die ganze Zeit lächeln.

"Und wie wars??" fragte die Chiaki neugierig ihre Freundin und hielt sie am Arm. "Er war doch nicht unverschämt oder???" "OCh..nun...ähem...er ist..äh.nett..ja nett ist er.....er war sehr zuvorkommend und...nun..ja mir kams so vor als wäre er auch aufgeregt gewesen...aber..vielleicht auch nicht...so genau weiß ich das nicht..." stotterte Misaki und schlenderte schnell weiter zu ihren Eltern. Wieso wollten sie alle mit Yoichi verkuppeln. Hatte sie denn jemals so etwas gewünscht???

Als schließlich alle wieder an ihren Plätzen saßen, die gerade eben noch ihr Essen am Büffet geholt hatten, stand Yoshiro auf, zusmmen mit Takara. Als Braut und Bräutigam war es ihre Pflicht, eine Rede zu halten, und allen , die an der Hochzeit erschienen waren udn sie beglückwünschth atten, zu danken, ebenso wie denjenigen, die bei den Vorbereitungen zur Hochzeit geholfen hatten.
"Liebe Festgäste, es ist mir eine Ehre, Sie alle ganz herzlich hier im Palast des Senates begrüßen zu dürfen. Zu erst einmal möchte ich mich bedanken, dass Sie so zahlreich erschienen sind. Ganz herzlich begrüße ich alle Mitglieder der Familie Taiki, mit deren Tochter ich heute die Ehre hatte, Hochzeit halten zu dürfen. " er nickte kurz Takuya und Ayumi zu, bevor er fortfuhr. "Ebenso herzlich begrüße ich die Mitglieder der Familie Aritomo, sowie die Familie Maaka." Wieder ein kurzes Nicken zu den genannten Familien. "Zuletzt begrüße ich noch alle Mitglieder des Senats und deren Angehörige."

"Ph...was für eine billige Rede...das könnt ich ja im Schlaf besser...!" lästerte Hamano bekam dafür jedoch giftige Blicke von Ryouji und Takuya. "Darf man denn nicht seine Meinung sagen???" verteidigte er sich worauf Takuya ihm per Gedanken etwas mitteilte. //Doch das kannst du aber nicht hier....du hast unserer Familie schon genug Schwierigkeiten gemacht...HAMANO....// meinte Takuya mit ernster Miene per Gedanke woraufhin Hamano erstarrte. "Duu...du weißt es??" stotterte er woraufhin Takuya nur nickte. "Was weiß Uropa???" fragte Ryouji verwirrt, doch niemand antwortete ihm.
/Sei froh dass du noch lebst....ich werde dich beobachten....wenn du Ryouji oder jemand anderem unserer Familie ein Haar krümmst wirst du meinen Zorn zu spüren bekommen// drohte Takuya seinem Urenkel.

Für einen MOment hielt Yoshiro inne, als er bemerkte, dass die Taikis wieder einmal nicht zuhörten. //Ich glaub ich lass es liber// dachte er, wurde jedoch von Shikaru sofort zurechtgewiesen. //Nein du hörst ganz siche rnicht auf. Du bist ein Shadako, also benimm dich auch wie einer - das heißt, achte nicht auf Zwischenfälle, sondern mach da weiter wo du aufgehört hast.//
Yoshiro nickte kurz , dann sprach er weiter. "Ich richte nun das Wort an meine Frau Takara"

Takuya hatte Yoshiros Stocken bemerkt. /Wir reden später weiter Hamano...benimm dich jetzt und hör dem Brautpaar gefälligst zu.../ tadelte Takuya seinen Urenkel per Gedanken. Ayumi schaute derweil erwartungsvoll zu Takara die nun ihren Teil der Rede halten würde. /Keine Panik, Kindchen...du schaffst das schon...ich vertraue auf dich.../ redete sie ihrer Urenkelin Mut zu - oder versuchte es zumindest.

//Danke, Ayumi-san// dachte Takara und stand auf. Sie wartete kurz ab, bis endlich Ruhe eingekehrt war, dann richtete auch sie ihre Worte an die Zuhörerschaft. "Ich danke Ihnen allen Ebenfalls, dass sie unserer Einladung gefolgt sind und am heutigen Tag hier im Palast des Senates unserer HOchzeit beiwohnen. "Ich danke erst einmal noch denjenigen, die bei den Vorbereitungen der Hochzeit geholfen haben. Dazu gehören meine Urgroßeltern Takuya und Ayumi Taiki, sowie mein verehrter Bruder Ryouji" Sie stoppte kurz, um ihm zuzugrinsen. "Ebenso wie Ruka und chiyo Shadako"

"Na typisch - ich werde mal wie immer großspurig umgangen....", lästerte Hamano und hielt sich die Hand von den Mund um einen Gähner zu unterdrücken. "Könnten die die Hochzeit jetzt nicht endlich beenden?", meinte er, wobei in seinem Kopf gerade hunderte Gedanken herumkreisten, wie er wohl einen Shadako dazubringen würde, ihn in ein hohes Amt zu setzen. Dafür würde er eine Art Vertrauensbeweis liefern müssen und genau das war, was Hamano Kopfzerbrechen bereitete. Es gab keinen Verbrecher und auch keine Kriege in denen er sich hervortuen hätte können - er würde also auf einen geeigneten Augenblick abwarten müssen und wenn es bedeuten würde 1000 Jahre zu warten bis eine neue Regierung antreten würde.

"Danke Schwester...ich fühle mich sehr geehrt....", bedankte sich Ryouji und wurde etwas rot im Gesicht, denn er war direkt angesprochen worden, während Kumiko neben ihm saß.

//Nii-san, wirklich, du hast mir überhaupt nicht bei den Vorbereitungen geholfen, und in der Kirche warst du auch nicht. Und dann erwartest du noch von mir, dass ich dich hier in meiner Rede erwähne?// Kopfschüttelnd tadelte Takara ihren ältesten Bruder in Gedanken, während sie jedoch nach außen hin weiter so tat, als wäre nie irgendetwas passiert, und als ob immer noch alles friedlich wäre. Zunächst dankte sie noch den weiteren Mitgliedern der Famlie, dann dem Pfarrer, dafür, dass er natürlich die Zeremonie geleitet hatte, dann dem Senat für die Bereitstellung der Dekoration und zuletzt noch allen Gästen, dafür, dass sie überhaupt der Einladung zu ihrer Hochzeit gefolgt waren - wobei sie natürlich wieder geflissentlich ihren ältesten Bruder auslies, immerhin war es durchaus ein Stich ins Herz für sie gewesen, dass er nicht einmal der Zeremonie beigewohnt hatte. Sicherlich, es war eine arrangierte Ehe, zu der man sie gezwungen hatte, und auch ihr frischgebackener Ehemann wirkte nicht gerade so, als ob er wirklich schon bereit dazu gewesen wäre, zu heiraten, aber für sie war es noch lange kein Grund, weshalb Hamano ihre Hochzeit boykottieren sollte.

"Und da wird er rot im Gesicht. Das passt aber überhaupt nicht zu seinem Blau, denkst du nicht auch?" fragte Yokai und grinste frech, als er so zu Ryouji hinübersah, dem schlagartig die Röte ins Gesicht gestiegen war.
"Man könnte ihn für eine Tomate halten...eine Emo-Tomate, immerhin kenne ich niemanden, dessen Frisurenstil so schrecklich ist." erwiderte Haru und auch er konnte sich ein Kichern nicht unterdrücken. Auch die beiden Brüder waren ziemlich gelangweilt von der ganzen Sache, weshalb sie sich ihre Zeit damit vertrieben, über die anderen Gäste herzuziehen.

"Manchmal frage ich mich ob man den ältesten Sohn der Shadakos nicht besser in einen Zirkus schicken sollte, als in den Senat...", lästerte Ichiru als er von der Hochzeitsnudelsuppe kostete, die seiner Meinung nach nicht mehr war, als eine Schüssel warmes Wasser ohne Geschmack.

Eigentlich hatte Ryouji das Kuchenmesser nehmen wollen und nach Yokai werfen, doch machte sich sofort Takuyas Stimme in seinem Kopf bemerkbar, die ihm befahl sich zu kontrollieren und zu benehmen. Hamano dagegen klopfte seinem jüngeren Bruder mit einem breiten Grinsen auf die Schulter. "Siehst du - wir sind uns eben doch ähnlicher als du es wahrhaben willst: Ich hasse ihn und du ja offensichtlich auch!", meinte Hamano mit herabwürdigendem Tonfall. "Aber lass nur - überlass die Arbeit und den Spaß lieber mir während du auf Takara aufpasst, ja?", bat Hamano mit einem Augenzwinkern.
"Lass mich....red nicht solch einen Unsinn! Ich bin und ich werde niemals so wie du sein!", zischte Ryouji und kochte beinahe vor Wut.

"So, damit wäre der offzielle Teil beendet. Vater, können wir nicht einfach gehen?" fragte Yoshiro und klang schon wieder etwas wehleidig, als er zu seinem Vater hinüberblickte. Doch nicht nur er war nach der Hochzeit schlecht gelaunt, auch seine Frau Takara schien wieder zurückzuwollen zu ihrer Familie, da sie sich in Gesellschaft der Shadakos offensichtlich nicht wirklich wohlfühlte, vor allem, weil sie ein wenig misstrauische Blicke von Amura zugeworfen bekam. Ruka dagegen blickte nur zu ihrem Sohn und ihrere neuen Schwiegertochter, bevor sie dann leicht nickte.
"Geht schon ihr beiden, ich weiß doch dass ihr lieber eure Privatsphäre haben wollt." meinte sie lächelnd und scheuchte damit das junge Ehepaar weg. Jetzt, nachdem die Rede vorbei war, hatte die Musik zu spielen begonnen und die meisten der Gäste widmeten sich mehr dem Tanz und dem Gespräch denn dem Ehepaar und der Shadako-Familie, weshalb Yoshiro auch kaum bemerkt wurde, als er zusammen mit Takara vom Tisch aufstand und er sich selbst in seine Gemächer zurückzog, während sich Takara nun auf den Weg zu ihren Brüdern machte.

"Da hast du den Salat, Yokai. Du hast sie weggescheucht.." murmelte Haru, als Takara so abrupt vom Tisch aufstand und sofort zu ihrer Famlie hinübereilte. "Du weißt doch dass die kleine Taiki so schüchtern ist, dann müsstest du sie auch nicht noch mit deinen Blutaugen ansehen."
"Sag das nochmal und ich lass dich vierteilen!" zischte Yokai und blickte nur wieder etwas wehmütig zu Boden. "Du weißt genau dass ich es hasse, wenn du auf die Augen anspielst. Zwar hat Miya-sama auch diese roten Augen, aber bei ihr sagt man , im Gegensatz zu mir, nichts."

"Wars das etwa schon?", bemerkte Yuka abfällig als sie das Tamaki-Sushi aß, von dem sie meinte, dass es das einzig wirklich essbare vom Büffett war. "So eine kurze amateurhafte Rede und schon verschwinden sie beide - wirklich typisch für die Shadakos....", lästerte Yuka und sah der Braut nach, wie sie zu ihrer Familie eilte und Yoshiro aus dem Raum eilte.
"Nicht nur das....sie haben auch noch die schlechtesten Musiker ganz Japans für ihre Hochzeitsband engagiert...", fügte Ichiru noch missmutig hinzu, als die Musiker zu spielen begannen.

"Na hat er schon genug von dir?", fragte Hamano sarkastisch als Takara zu ihnen geeilt kam und von Ayumi mit offenen Armen begrüßt wurde. "Ach Kindchen...ich bin ja so stolz auf dich...du hast diesen Shadako dermaßen aus der Fassung gebracht, dass er sich schon verstecken muss!", lobte Ayumi ihre Urenkelin. "Dieses Talent solltest du dir bewahren - es könnte mal nützlich für dich sein!"

"Du hättest Ichiru und Yuka Aritomo garnicht erst einladen sollen, wie ich höre sind sie in einer Tour am Meckern.." murmelte Ruka ein wenig besorgt, als sie den Gesprächen von Ichiru und Yuka am Büffet lauschte. "Sie sind wohl nur hier, um über alles zu schimpfen, obwohl es den anderen Gästen vielleicht sogar gefällt..."
"Hör nicht auf sie. Es ist mir egal was sie sagen, und wenn sie sich abfällig benehmen sollten, werden sie eben wieder rausgeschmissen. Sie sind sowieso die einzigen hier, die sich beschweren, und noch dazu sind sie die einzigen Aritomos hier. Wahrscheinlich sind sie nur noch immer wütend, weil sie nach dem Bürgerkrieg weniger Land hatten als davor." erwiderte Amura schnippisch, während er wieder an seinem Glas nippte und ein paar Schlücke von dem herrlichen Blutcocktail nahm, den Miya eigens gemixt hatte. Wie es schien, kannte sie sich gut in der Küche aus.

"Gutgut, ich halt ja schon meine Klappe." meinte Haru und zwinkerte Yokai aufmunternd zu. "Lass die Leute doch reden, he ich wär froh wenn ich rote Augen hätte, dann würden die Mädels auch auf mich abfahren, immerhin scheinen vor allem die Menschenmädchen doch total auf so etwas zu stehen, weil sie dich immer für Dracula halten."
"Wundervoll, so sehe ich wahrscheinlich auch aus. Ich stand heute morgen im Bad und dachte mich ich könnte meine Haare bändigen, aber weit gefehlt..." murmelte Yokai nur. "Ich muss wirklich aussehen wie Dracula - nach hundertjährigem Sargschlaf, oder was?"

"Naja.." begann Takara und wollte eigentlich schon etwas erwidern, doch als sie den stolzen Blick Ayumis sah, schwieg sie doch lieber, da sie nicht wirklich wollte, dass ihre Urgroßmutter am Ende noch beleidigt wäre, weil sie sie angelogen hatte. Deshalb beließ sie es dabei und lächelte dann einfach leicht. "So übel ist er nicht..." meinte sie und blickte in die Runde. //Aber als Mann könnte ich ihn mir eben doch nie vorstellen...// dachte sie noch zu ihrem älteren Bruder Ryouji. //Nii-san, ich denke ich werde schon bald auf dich zukommen. Ich will nicht im Schloss wohnen!//

"So übel ist er nicht? Ach Takara.....ich seh schon wir werden uns wohl nochmal unterhalten müssen....Zuhause wohl gemerkt!", meinte Ayumi auf Takaras Antwort hin und nahm das Mädchen in die Arme. "Du musst jedoch noch die Hochzeitsnacht überstehen....ich hoffe doch dass du mich nicht enttäuschen wirst.....kann ich mich auf dich verlassen?", flüsterte Ayumi ihrer Urenkelin ins Ohr und sah sie streng an. "Am liebsten hätte ich dir so etwas erspart aber uns blieb eben nichts anders übrig, Takara...wie gern hätte ich dir doch einen Mann aus unserer Familie gegeben.....",meinte Ayumi traurig und lehnte ihren Kopf sachte auf Takaras Schulter. "Wenn Kanon doch bloß diesen Tag miterleben könnte...", seufzte sie.

Hamano, der mal wieder von Takara ignoriert worden war, sah einfach nur angewidert zu Yokai und Haru hinüber, die sich offensichtlich mal wieder über alle witzig machten. "Na warte nur...irgendwann wird dir das Lachen schon noch vergehen!", zischte er gedanklich.
"Klar Schwester....wenn ich dir beistehe werden sie 10 Pferdewägen und dazu den ersten der Vampire brauchen, wenn sie dich in ihre Shadakoburg einsperren wollen, geschweige denn in ihren sogenannten Senat!", meinte Ryouji stolz und stellte sich zu seiner frisch verheirateten Schwester, die von nun an eine Shadako war.

"Ich werde mein bestes geben.." murmelte Takara und blickte etwas ängstlich drein, immerhin wollte sie nicht die Hochzeitsnacht mit Yoshiro verbringen. Sicherlich, er war nett und obendrein hatte er die gleichen Ansichten wie sie - dass diese Hochzeit eine schreckliche Sache war und man sie so schnell wie möglich beenden sollte - doch die Vorstellung, sich mit diesem Mann ein Bett teilen zu müssen, und sogar noch mehr mit ihm machen zu müssen, war für sie das reinste Horrorszenario. //Nii-san, kannst du mich nicht irgendwie vor dieser Hochzeitsnacht bewahren?// fragte sie in Gedanken an Ryouji gewandt, wobei ihre Gedanken schon wieder abschweiften. Es wäre sicherlich alles anders gekommen, wenn ihre Mutter und ihr Vater noch gelebt hätten. Dann hätte sie vielleiht irgendwann einen ihrer Brüder geheiratet, so wie es eben unter den Reinblüterfamilien der Fall war. Dann hätte sie nicht diese Schande ertragen müssen, ausgerechnet jetzt eine Shadako zu sein - wo die beiden Familien sich doch sowieso nicht wirklich verstanden - aber gut, wer verstand sich schon mit Amura Shadako?

"Nur mit dem Unterschied dass du nicht in einem Sarg schläfst." grinste Haru und starrte nun wieder einem Mädchen von den Bediensteten hinterher, wobei er sich dafür einen leichten Schlag in die Seitengegend von seinem Adoptivbruder einholte.
"Vergiss es Haru, die hat schon einen Freund, ich hab sie erst letztens mit ihm herumturteln sehen. Die Mädchen bei uns im Senat sind entweder zu christlich um eine Beziehung anzufangen, haben schon einen Freund oder sehen einfach nur hässlich aus. Und der Rest fällt einfach aus unserer Altersklasse."

"Ich würde ja gerne - aber wir können ja schlecht die Rollen tauschen! Und wenn ich ihn umbringe bevor er dich anfassen kann werde ich nachher noch zum Tode verurteilt.....obwohl...es wäre das Risiko wohl wert...", meinte Ryouji und schaute finster zu Yokai hinüber, der mal wieder Späße mit den anderen Hochzeitsgästen trieb. "Wenn du willst kann ich dir ja auch gleich mal den ganzen Rest dieses Trios vom Halse schaffen - nicht das einer von ihnen noch auf die Idee kommt, die Braut ihres toten Bruders zu heiraten!", meinte Ryouji zu Takara, doch sagte er alles selbstverständlich per Gedanken. Andererseits hätte ihn Amura sicherlich bereits vierteilen lassen.

"Nanana...was höre ich denn da für Worte von dir, kleiner Bruder?", witzelte Hamano und spielte etwas mit Ryoujis Haaren, sodass man sogar mal sein zweites Auge sehen konnte, das im Gegensatz zu seinem tiefdunkelblauen Auge um einiges heller war. "Lass das!", beschwerte sich Ryouji und schlug die Hand seines Nii-sans weg. Sofort ordnete er wieder seine Haare und war erst zufrieden, als man wieder nur sein blaues Auge sehen konnte. "Oh hab ich deinen Emolook etwa eine Sekunde gestört?", lachte Hamano spöttisch und trieb den Witz dann noch auf die Spitze. "Takara...was soll schon so schlimm sein an einer Hochzeit mit diesem Yoshiro? So wie der aussieht, wird er wahrscheinlich sowieso viel zu aufgeregt sein um das zu tun, was du dir wohl gerade vorstellst....aber ich kann dich trösten: Wäre ich an deiner Stelle, fände ich allein die Vorstellung schon grauenvoll von diesem Abschaum berührt zu werden!", teilte Hamano seiner Schwester per Gedanken mit und spielte theatralisch den sterbenden Schwan.

//Nein, das musst du dir nicht antun! Eher würde ich diese Sache dann doch noch selbst überstehen, als dass du wegen solch einer Lapalie dein Leben aufs Spiel setzt!// entgegnete Takara, als Ryouji ihr schon den Vorschlag machte, Yoshiro umzubringen. Vor allem sträubte auch sie sich etwas dagegen, immerhin konnte er ja selbst nichts dafür, war er doch genauso zu dieser Hochzeit gezwungen worden, wie sie selbst. Und sicherlich behagte auch ihm die Vorstellung nicht, dass sie eine gemeinsame Nacht verbringen mussten. Aber sie hatten wenigstnes einen Vorteil: Niemand konnte sie dabei beobachten. Und wenn es sein musste, würde sie ihn darum bitten, irgendetwas zwischen sich zu legen, damit sie beide ihre Ruhe hatten. Dann aber rollte sie nur die Augen über Hamanos Kommentar. //Er hat mich schon berührt, vergiss das nicht. Und so schlimm war es auch wieder nicht. Besser, als von einem Tasu oder einem Level-E berührt zu werden, wobei mir selbst das egal wäre, Weißt du, o-nii-san, ich habe nichts gegen andere Familien oder andere Rassen, im Gegensatz zu dir. //

"Und da lästern sie schon wieder über uns, die Taikis..." murrte Yokai und rollte nur mit den Augen. Sicherlich, sie waren auch nicht gerade besser, weil sie eben auch über alle Gäste der Hochzeit herzogen, aber bei ihnen wusste man wenigstens, dass es oft nur Scherze waren - was man von den angeblichen Witzen von Ryouji und Hamano Taiki nicht gerade behaupten konnte, denn wenn es nach Yokai ging, würden sie ihre Prophezeiungen und Verwünschungen eines Tages noch wahr machen.
"Lass sie doch. Wenn wir keinen Bock mehr haben, gehen wir einfach, immerhin hab ich gehört dass in einem kleinen Café in der Stadt eine heiße Bedienung sein soll." erwiderte Haru und zwinkerte Yokai leicht zu.

/Jaja...warts nur ab.....ich kann dir schon sagen, bald wirst du mich besser verstehen können, in dem was ich fühle und denke - selbst wenn es 1000 Jahre oder mehr dauern sollte. Am Ende wirst du es schon noch einsehen, Takara-chan!/ entgegnete Hamano gedanklich zu seiner Schwester. "Na wenn du meinst, Schwester....dann werde ich wohl einen anderen Weg finden müssen....", meinte Ryouji auch wenn man ein wenig seine Enttäuschung heraushören konnte.

"Soso...eine heiße Bedienung? Geht Yoichi denn auch mit zu dieser "heißen Bedienung" ?", fragte Misaki, die plötzlich zwischen den beiden Verkupplern aufgetaucht war. "Denkt bloß nicht ich hätte euch nicht beobachtet, wie ihr hier über alle trascht wie die reinsten Waschweiber!"

"Ich werde garnichts einsehen, weil es einfach nichts einzusehen gibt. Man muss nicht immer alles auf deine Art und Weise regeln, nicht wahr o-nii-san?" fragte Takara und bedachte Hamano mit einem bösen Blick. Sie wusste zwar nicht, wer ihre Eltern getötet hatte, aber ihre Intuition sagte ihr, dass er tiefer in der Sache steckte, als es wohl allen anderen lieb war. Leicht schüttelte sie den Kopf und verdrängte den Gedanken dann wieder in die hintersten Ecken ihres Kopfes, denn der Tag war auch so schon schlimm genug, ohne dass sie an ihre verstorbenen Eltern denken musste.

"Oh...Misaki-san!" Haru hatte zu grinsen begonnen. "Nun...wir könnten Yoichi schon mitnehmen, aber er wird sich sowieso wieder sträuben..." begann er, wurde jedoch jäh von Yokai unterbrochen, der seinen Adoptivbruder nur mit einem genervten Blick bedachte, und sich dann an die junge Dame vor ihm wandte.
"Entschuldige, aber nein, wir werden Yoichi nicht mitnehmen. Und natürlich lästern wir, was sollten wir auch sonst tun? Ich bin wirklich nicht der Typ, der sich um das feine Benehmen kümmert, vor allem weil ich weiß, dass es mir sowieso nichts bringen würde. Allein schon wegen meiner Augen bin ich beim Rest hier untendurch, das solltest mittlerweile sogar du wissen, nicht wahr?" leicht lächelte er.

"Echt? Yoichi hat mir noch gar nichts davon erzählt....", meinte Misaki und schaute verträumt an die Decke. Jeder der wenigstens ein wenig mehr als den Verstand eines Werwolfs hatte, merkte nun, dass sie sich absichtlich dumm stellte. "Na wenn Yoichi nicht zu dieser "heißen" Bedienung mitgeht solls mir nur recht sein - dann kann ich mich mit ihm heute abend mehr unterhalten - oder wie ihr es wohl sagen würdet: ich könnte ihn etwas "anheizen", nicht wahr?", kicherte Misaki und warf Yoshiro und Haru einen übertriebenen Kussmund zu, der jegliche Schüchternheit von vorhin vermissen ließ. "Wo ist Yoichi überhaupt?", fragte sie plötzlich und ließ den Blick über die Hochzeitsgesellschaft fliegen. War er etwa schon gegangen?

"Ach bin ich etwa so schrecklich nur weil ich mal die Wahrheit sage? Man sieht es dir doch an, dass du genauso was gegen diese Hochzeit hast.....aber ich sehe ja schon ich verschwende meine Zeit mit dir!", zischte Hamano und packte seinen geschmacklosen Stoffmantel, der mit kitschigen Goldverzierungen überladen war.

"Soso..." machte Yokai nur und grinste etwas, weil auch er bemerkt hatte, dass sie gerade wohl das blodne, naive Mädchen spielte, dass man eigentlich von ihr erwarten würde, auch wenn sie weitaus klüger war als manche der Senatoren vermuten würden. "Aber ja, heute Abend wird er wohl in seinem Zimmer sein, und dann kannst du ja mit ihm machen was auch immer du willst. Ich denke Haru und ich werden uns ganz einfach aus diesen Dingen zwischen euch raushalten, nicht? Und wenn du ihn suchst, so müsste er wohl im Moment kurz in einem der Bäder sein und dort sein Gesicht waschen, mein lieber Halbbruder hier hatte nichts besseres zu tun als ihm einen Sahne-Schnurrbart zu verpassen."
"Gibs zu du hast doch genauso gelacht..." Haru rollte nur leicht mit den Augen, blickte dann aber zu Misaki. "Ich würde dir raten einmal die Schüchternheit bei ihm abzulegen, auch wenn er es vielleiht nach außen hin süß finden mag."

"Natürlich habe ich etwas gegen diese Hochzeit, aber wenn sie dabei hilft, einen erneuzten Bürgerkrieg zu vermeiden und noch dazu den Frieden zwischen unseren beiden Familien herzustellen, dann muss ich wohl eben dieses Opfer bringen. Weißt du, nii-san, ein wahres Mitglied der Familie Taiki erträgt seine Qualen mit erhobenem Kopf und beschwert sich nicht darüber." Takara hatte leicht die Lippen geschürzt. "Aber gut, es ist ja dien Benehmen und deine Methoden, die uns letztendlich in den Ruin führen werden - ich trage daran später keine Schuld."

"Wer führt hier wen in den Ruin? Ich habe wenigstens nicht schon all meinen Stolz begraben und vermische mein Familienblut mit diesen Aasgeiern!", zischte Hamano. Er warf sich den Mantel über die Schultern, sodass die Ärmel an beiden Seiten herunterbaumelten und Hamano aufpassen musste, dass der Mantel nicht herunterfallen würde. "Ich kann mir dein Gejammere schon vorstellen, wenn du das erste Kind von ihm bekommst und erziehen musst - glaube aber nicht, dass ich dir da behilflich sein werde!", meinte Hamano grinsend. Ryouji wurde es langsam zuviel, weshalb er sich zwischen Hamano und Takara stellte. "Also wirklich - ihr könnt euch draußen vor der Tür streiten, aber nicht vor den Hochzeitsgästen!", tadelte Ryouji seine Geschwister, wobei er insgeheim eigentlich Hamanos Meinung teilte.

"Welche Schüchternheit?.....Ich?...Schüchtern?...Ich bin doch niemals schüchtern....", verteidigte sich Misaki, wobei sie schüchtern sich umsah und die Hand an den Kopf hielt. Man konnte sehen wie sie aufgeregt sich im Spiegel ansah und es vermied Haru und Yokai direkt anzusehen.