Kapitel 7: Die Sinfonie des Mordens, 4.Satz: Lento un poco rallentando

Während Senri die Lava auf sich zubewegen sah, sah er nur kühl zu Yokai und verzog keine Mimik. Stattdessen platzte seine eigene Haut auf und offenbarte, dass Senri in diesem Moment selbst fast nur aus Lava bestand. Folglicht war die enorme Hitze, die nun von Yokai ausging angenehm kühl für ihn. "Yokai...glaub mir....er ist nicht ungeschoren davon gekommen.....", entgnete Senri mit gesenktem Kopf. "Ganz im Gegenteil...er ist der Untersten Ebene näher als jeder von uns hier!"

"Oh was ist das nur ? Dabei dachte ich wir würden jetzt endlich Frieden haben, nachdem sich die Handlanger schon von selbst ergeben hatten...", seufzte Jirou, der neben Amaya stand und alles fassungslos mitansah. "Sollen wir den Notstand ausrufen und überall nach Ryouji suchen lassen, Shadako-sama?"

"Und wenn schon!" schrie Yokai und erhob sich leicht. Bebend hob und senkte sich seine Brust während er Senri mit einem tödlichen Blick bedachte. "Ich wurde gequält und gefoltert, verraten und verstoßen, wäre fast gestorben. Dann kommt, nach ein paar Tagen der Mann wieder, dem ich einen Großteil meines Leides zu verdanken habe. Und doch bleibt auch mir diesmal die Gelegenheit der Rache nicht vergönnt, obwohl es schon längst an der Zeit dafür wäre! Ich musste alles durchstehen, alle Qualen erdulden, während er auch noch gerettet wird?! Wo liegt hier die Gerechtigkeit?! Lässt du ihm alles so durchgehen, nur weil er dein eigener Sohn ist?! Wie kann es sien, während ich aus der Famile geworfen werde, nur weil ich eine Sterbliche geheiratet habe, dass er davon kommt, und auch noch beschützt wird, während er doch so viel mehr getan hat? Von mir aus könnte er in die Unterste Hölle wandern, dann müsste wenigstens ich nicht mehr dieses Schicksal ertragen..." Noch immer breitete sich die Lava auf dem Platz aus und sorgte dafür, dass sich sogar die anderen Passanten nun ängstlich ins Dorf flüchteten.

"Nein.....Er ist, denke ich zumindest, gut aufgehoben, dort wo er jetzt ist. Geben Sie stattdessen die Fahndung nach den entflohenen Häftlingen heraus, es sind immerhin auch einige andere dabei, die nicht zu der Gruppe um Hamanos Anhänger gehörten. Und besorgen Sie mir jemanden, der die Lava hier wieder zum Erkalten bringt." erklärte Amaya, während sie ein wenig besorgt zu Yokai blickte.

"Spar dir deine Wut lieber für Yakuma auf.....da geht es schließlich darum ob du in die Familie zurückkehren wirst...ich habe dir sicherlich nicht dieses Schwert nur aus Spaß zurückgebracht!", zischte Senri und versickerte dann vor Yokais Augen im Boden.
"Sehr wohl....aber wer der Anwesenden verfügt über solche Fähigkeiten?...", fragte Jirou etwas unwohl. Die einzigen Vampire, die über das Eis herrschten und die ihm einfielen waren Ichiru und Yuka doch schienen diese nicht anwesend zu sein.

"Yokai....", säuselte eine sanfte Frauenstimme und umarmte nun Yokai, ebenso wie Senri zuvor Ryouji umarmt hatte. Als Juria Ryouji gespürt hatte, war sie sofort zum Senat geeilt, da sie wusste, dass Yokai auch dort war. Gleichzeitig erschien nun auch Nozomi, der den Platz vor dem Senat in eine Schneewüste verwandelte, der die Lava abkühlte, sodass diese zumindest erstarrte und schließlich auch allmählich abkühlte. "Ich sehe schon ich komme wohl zur richtigen Zeit, wie?", fragte er Amaya. "Darf ich vorstellen ? Nozomi Aritomo....", erklärte er und verneigte sein Haupt vor Amaya.

"Es ist nicht fair...." murmelte Yokai und seufzte. "Es war noch nie fair, aber was bilde ich mir ein? Sie alle brauchen nur einen Sündenbock, der für ihre eigenen Misserfolge gerade stehen kann." Betrübt senkte er seinen Kopf, als er spürte, wie Juria ihn umarmte. Manchmal fühlte er sich, als wäre sie die Einzige, die noch zu ihm hielt, auch wenn es so viele andere gab, die jedoch immer wieder die Seiten gewechselt hatten im Laufe der vielen Jahre, in denen er so sehr gelitten hatte. Wahrlich, manchmal wünschte er sich, es wäre alles niemals geschehen. Und doch, so sehr er auch den Gedanken vielleicht bevorzugen mochte, ein Leben ohne Maria und alles, was zu diesem Leben mit ihr gehört hatte, konnte und wollte er sich nicht vorstellen.

Amaya dagegen hatte sich nur kurz vor Nozomi verneigt, da sie seine Präsenz spürte, die doch um einiges stärker war als die Ihre - und sie wusste, dass er wohl dann zu den Ahnen der Aritomo-Familie gehörte, auch wenn sie noch nie von ihm gehört hatte. "Es freut mich, Sie kennen zu lernen." meinte sie dann jedoch mit einem Lächeln. "Ich danke Ihnen für die freundliche Hilfe. Doch dürfte ich erfahren, zu welchem Teil der Aritomos Sie denn gehören? Denn bisher kenne ich nur Kyo und Emi sowie deren Eltern, Großeltern und Urgroßeltern. Und natürlich Yumi." erklärte sie und fragte sich, in welcher Weise Nozomi mit Kyo verwandt war.

"Ich helfe dir...du darfst nur bloß nicht aufgeben...", meinte Juria und schmiegte sich an Yokai. Sie bedauerte noch heute, dass sie es war die Yokai in dieses Dilemma gebracht hatte. "Eigentlich solltest du mich töten und nicht Ryouji....ich war es doch die die falsche Frau ausgesucht habe und dich erst in diese Situation brachte...", meinte Juria ernst.

"Ich bin sein Großvater mütterlicherseits, wenn Sie verstehen....", erklärte Nozomi, wobei er seiner Schwester einen besorgten Blick zuwarf, als diese sich für Yokais Not verantwortlich machte.

"Nein..." Yokai schüttelte den Kopf. "Ich könnte dir nicht böse sein, selbst wenn ich es wollte. Dafür liebe ich Maria zu sehr und dafür sehe ich dich zu sehr als meine Schwester an." Leicht lächelte er als er zu Juria blickte. "Als du mir damals Maria zeigtest, hast du mir das größte Geschenk gemacht, das ich jemals bekommen habe. Du hast ich nicht in die Misere gestürzt - ich war es letztendlich selbst durch meinen verzweifelten Wunsch, sie zu einer Unsterblichen zu machen, ohne dabei auf ihre eigenen Wünsche zu achten. Ich habe ihr nie zugehört, als sie mir von ihrem Glauben erzählte, und dass sie gern ein sterbliches Leben führen würde. Letztendlich wurde ich für meine Ignoranz selbst bestraft, auch wenn ich nicht sehen konnte, dass ich so viel anrichten würde und so sehr leiden müsste...." Leise seufzte er.

"Oh....das heißt....Ichimonji-o-ji-san hat seine....Schwester...geheiratet?" fragte Amaya verwundert. Sie konnte es im Moment nicht glauben, dass Shinji und Saori vier Kinder gehabt hatten anstatt nur zwei. Wobei ihr der Gedanke der Geschwisterheirat gerade nicht einmal mehr so abwegig erschien als sie an ihre eigenen Ahnen dachte - die immerhin auch stets Geschwister gewesen waren. Irgendwie war es wohl normal, weshalb sie dann nur lächelte. "Nun, dann freut es mich."

"Naja...es ist scheinbar so eine Angewohnheit unter Reinblüterin...nicht? Wenn mich nicht alles täuscht, waren schon die ersten Vampire Geschwister und Eheleute gleichzeitig....", erklärte Nozomi. "Wie geht es eigentlich Yumi, meiner Nichte? Ich habe sie nur einmal gesehen und das war bevor mich dieses Luder von Yuka ermordet hat, damit ich in einem Sarg gefangen werden konnte....wir Aritomos sterben eben nicht so leicht - Luzius muss uns wahrlich mit einem fast unzerstörbaren Leben gesegnet haben!", erklärte Nozomi und begrüßte auch die restlichen Senatoren.

"Ich würde alles tun um sie für dich wiederzubeleben....ich würde alles tun, damit du endlich wieder glücklich sein kannst, Yokai...", erklärte Juria und schmiegte sich noch lange an Yokai - solange bis sie das Gefühl hatte, dass er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte.

"Es stimmt wirklich. Jedes Ahnenpaar besteht eigentlich nur aus Geschwistern. Erst in der Generation vor uns hat es sich wohl dann geändert, nachdem manche eben Mitglieder von anderen Familien geheiratet haben oder sich ganz andere Leute zu Mann oder Frau nahmen." erklärte Amaya und dachte dabei an ihre Onkel Haru und Yokai - denn diese hatten letztendlich Sterbliche geheiratet, auch wenn es zumindest Yokai zum Verhängnis geworden war. Aber obwohl Haru ein Mitglied der Matsuris gewesen war, hatte sie ihn dennoch als ihren Onkel angesehen, zumal er später von ihren Großeltern adoptiert worden war, und somit zu einem Teil als Shadako gegolten hatte. "Und was die Kräfte angeht, so kann es gut sein, dass Akuma-sama einiges zu dem Vorteil eines jeden getan hat." Leicht zwinkerte Amaya Nozomi zu, während sie beobachtete, wie die Senatoren sich ehrfürchtig vor Nozomi verneigten, da er immerhin ein Reinblüter war. "Naja....soweit ich es mitbekommen habe, war Yumi die Geliebte von Hamano Taiki und erwartet von ihm auch ein Kind. Jedoch ist sie nach seinem Tod...oder auch nicht, oder wie auch immer, wahnsinnig geworden, weshalb wir sie einsperren mussten."

"Wenn es ginge, hätte ich sie schon längst wiederbelebt. Aber wer sollte Akuma-sama schon davon überzeugen?" fragte Yokai und schüttelte nur den Kopf. Aber die Berührung von Juria tat ihm so gut. Es war, als würde sie ein Feuer in seinem kalten Herzen entzünden, und wieder Licht ins Dunkel bringen.

Als Nozomi von Amaya erfuhr, wie es um seine Nicht stand, sah man wie sich sein Blick schlagartig verfinsterte und die Treppe auf der er stand kurzzeitig vollkommen vereist war, bis sich das Eis sofort wieder verflüchtigte. "Das ist....sehr......bedauerlich.......ihr zweifelt also daran dass Hamano tot ist? Umso besser....dann werde ich ihm für das was er meiner Nicht angetan hat persönlich den Hals umdrehen können...", zischte Nozomi und schien äußerst aufbrausend zu sein. "Ihr müsst wissen, dass sie nicht immer so war....sie ist nur unter schlechtem Einfluss aufgewachsen.....du kennst doch sicherlich auch Yuka-chan oder nicht?", fragte Nozomi wobei immer noch ziemlich zornig zu sein schien.

"Wir werden schon noch einen Grund finden.....aber erst wirst du mit deinen Schülern eine perfekte Prüfung ablegen da bin ich mir sicher...und diesen Gerichtstermin vor dem Huntertribunal wirst du sicherlich auch mit Leichtigkeit bestehen....sie werden bestimmt nur Schadensersatz fordern, mehr nicht......", erklärte Juria beschwichtigend.

"Ich zweifle daran. Wir hatten eigentlich alle gedacht, dass Senri Hamano umgebracht hätte, doch wi es schien erlagen wir alle einer Illusion, denn stattdessen tötete er seinen anderen Sohn Ryouji, der jedoch wieder von Luzius zurück ins Leben geholt wurde. " erklärte Amaya. "Und natürlich kenne ich Yuka und Ichiru...Und ich weiß dass Yumi ziemlich verzogen war. Ich muss ehrlich sein, als sie für einen Tag an unserer Schule war, hat es mir schon damals mit ihr gereicht, da ihr Benehmen alles andere als angebracht war."

"Es sind Hunter, du verkennst sie..." murmelte Yokai, begann aber trotzdem zu lächeln. "Und ich werde mit dir am Abschlussball tanzen, so gut wie ich noch nie getanzt habe. Nur sollte ich dazu wohl wieder etwas Unterricht bei der Meisterin selbst nehmen, denkst du nicht auch? Immerhin bin ich doch ziemlich aus der Übung, wie ich gemerkt habe."

"Hmm...ja das wundert mich nicht bei den Eltern, die sie hatte....", murrte Nozomi nur und sah dann etwas sorgenvoll zu Juria.
"Was steht als nächstes auf ihrer To-do-List, Eure Hoheit? Ich soll freundschaftliche Grüße von Ichimonji überbringen, auch wenn er vorerst nicht selbst kommen wird! Er ist in die Villa der Aritomos eingezogen und seine Familie wird bald nachziehen! Ebenso werden dort ab sofort wieder ich und Juria wohnen, während Ichiru und Yumi hoffentlich auch weiterhin im Eis bleiben werden. Der Keller der Villa dürfte sie ausreichend vor Wärme schützen, damit das Eis gar nicht erst anfängt zu tauen! Solches Übel sollte eben am besten für immer tiefgefroren bleiben!", meinte Nozomi nun schon etwas zufriedener.
"Natürlich nur wenn ihr nicht wünscht sie im Kältekeller des Senats aufzubewahren, Eure Hoheit!", fügte er schnell noch hinzu.

"Oh höre ich da etwa Sehnsucht nach ein wenig Tanzen?", fragte Juria, bei der sofort alle Alarmglocken klingelten als sie die Worte Abschlussball und Tanzunterricht hörte."

"Oh, das heißt, Kyo und Emi werden von der Schule gehen?" fragte Amaya und zog ein wenig die Stirn in Falten. "Naja, wir hätten eigentlich in zwei Wochen noch Prüfungen, ich hoffe doch, dass sie bis dahin noch bleiben werden. Aber ich muss sagen, es ist wirklich schade, immerhin wird es ein wenig mehr für Separationen sorgen. Aber gut, ich will Ihnen nicht ins Gewissen reden. Es ist sowieso besser, wenn Yuka und Ichiru dort bleiben, und es jemanden gibt, der auf sie aufpasst - ich kann leider nicht alles tun. Vor allem nicht, wenn die To-Do-Liste so groß ist...Immerhin gibt es noch einiges zu tun - und Mathelernen gehört leider auch dazu. Nein, eigentlich müssen wir jetzt, da sich unser Hamano als falsch herausgestellt hat, den Richtigen finden. Des Weiteren brauchen wir unbedingt die entflohenen Häftlinge wieder, und es gibt noch ein Verfahren gegen Yumi einzuleiten." Leicht seufzte sie angesichts der vielen Aufgaben. "Und das ist wirklich noch längst nicht alles..."

"Vielleicht?" fragte Yokai und begann frech zu grinsen, als er Jurias Vorschlag hörte. "Man muss doch wieder ein wenig in Form kommen, denkst du nicht auch? Ich will kein schlechtes Bild auf dem Abschlussball machen, auch wenn ich nicht derjenige sein werde, der die Vaterrolle übernimmt." Er grinste, wohlwissend dass Yoshiro nicht gerade gut tanzen konnte. Nein, eigentlich garnicht.

"Oh...naja wie ich sehen konnte, habt ihr ja ein großes Musikzimmer in Kaiens Akademie!", meinte Juria breit grinsend und zwinkerte Yokai vielsagend zu. "Wann hättest du Zeit? Du musst doch sicherlich deine Schäfchen für die Prüfung vorbereiten oder nicht?"

"Nun das weiß ich nicht....aber ich denke doch mal schon, dass sie erst nach dem Abschluss der Prüfungen nachziehen werden - alles andere wäre doch Schwachsinn!", meinte Nozomi und stutzte dann ein wenig bei Amayas Ausführungen. "So sehr beschäftigt und das obwohl sie eigentlich nur eine Schülerin sind, die diesen Job übergangsmäßig macht?", fragte Nozomi.

"Naja, ich kann nichts dafür dass eben gerade in solchen Krisenzeiten auch meine Prüfungen sind." meinte Amaya schulterzuckend. "Aber ich habe immerhin die Hilfe meiner Großeltern und meines Vaters - so schlimm dürfte es also nicht werden. Aber solange mein Vater nicht ganz genesen ist, lässt ihn niemand so schnell wieder auf den Thron. Deswegen bin im Moment eben ich die Vorsitzende des Senats - etwas zu jung, wenn Sie mich fragen, aber was sein muss, muss sein. Wir können ja nicht im Chaos versinken."

"Nun, eigentlich das ganze Wochenende über. Der Unterricht beginnt erst wieder am Montag und die Literaturstunden finden erst wieder am Dienstag statt. Das heißt, dass wir noch Zeit haben. Und in der Woche darauf ist sowieso nur freiwilliger Unterricht für jene, die nicht mit dem Stoff klarkommen. Aber ich denke wir werden Zusatzstunden brauchen - nachdem ich 3 Monate lang nicht dort war und auch sonst immer wieder gefehlt habe und das ohne Vertretung, sind wir mit dem Stoff eigentlich 3 Monate hinten dran." Yokai seufzte. "Aber das wird."

"Sicher? Von dem was ich mitbekommen habe sind deine Schüler nicht gerade lernbegeistert.....naja mit Ausnahme von Yuuji.....oder etwa nicht?", fragte Juria, der es natürlich gefiel, dass sie noch heute mit dem Tanzen anfangen konnten.

"Wirst du dann auch das Bankett für die Abschlussprüfungen organisieren? Theoretisch müsstest du ja dein Zeugnis dann selbst unterschreiben. Wäre dass nicht doch sehr komisch?", kicherte Nozomi. "Aber vielleicht sollten wir reingehen meinst du nicht? Andererseits sollte wohl jemand die Toten wegräumen und die Angehörigen informieren...immerhin hat es gerade mehrere zivile Opfer und auch mehrere tote Polizisten gegeben!", schlug Nozomi vor, der ja doch mit dem Verwalten ein wenig Erfahrung hatte.

"Natürlich sind sie nicht lernbegierig, aber zumindest hat der Großteil von ihnen - hoffe ich zumindest - die Pflichtlektüre gelesen. Ansonsten werden wir doch noch einmal von Null beginnen müssen." Yokai seufzte. "Schrecklich, diese Schüler. Ich denke es wird doch viele Zusatzstunden geben, so leicht holen wir drei Monate nicht mehr auf. Aber gut, es wird sicherlich genug Zeit zum Tanzen für uns bleiben."

"Was den Abschlussball angeht, so wird das zuerst Klassenintern geregelt, was das Programm angeht, und um das Essen wird sich sicherlich Kaien kümmern, zumal er sowieso so backfreudig ist." leicht grinste Amaya, wurde dann aber doch wieder ernster als sie den Blick auf den Platz warf und die vielen Toten sah. //Soviel zum Thema dass du dich geändert hättest, o-ji-san...// dachte sie nur und winkte dann Kobe zu sich, den sie damit beauftragte, die Angehörigen zu informieren, bevor sie dann selbst ein paar andere Senatoren darum bat, ihr dabei zu helfen, die Leichen wegzuschaffen.

"Na du wirst dich auf was gefasst machen dürfen!", meinte Juria grinsend und brachte Yokai mit einem Ruck wieder zum Stehen. "Lass uns reingehen...Yuuji ist sicher schon wieder ganz Angst und Bang vor Sorge", meinte die junge Frau.
Etwas verwirrt schaute Nozomi zu Amaya herüber, die kräftig mithalf die Asche der Verstorbenen aufzuheben. So etwas hatte er bei einem Senatsvorsitzenden noch nie erlebt - erst recht nicht bei einem Reinblüter.

"Ich will heiße Schokolade.....außerdem ist es hier viel zu dunkel!", beschwerte sich Fujiko, wobei sie selbst erstaunt war über ihre quietschige Stimme. Als sie dann zum weiblichen Shuusuke hochblickte, bemerkte sie erst was für ein DreiKäseHoch sie geworden war. "Oh wenn ich Hamano zu sprechen krieg....."

"Ich weiß, ich weiß...." murmelte Yokai nur. "Ich denke ich werde am Montag schon eine weitere Stunde einlegen müssen, andernfalls wird es so nicht weitergehen können...beziehungsweise wird man mich verantwortlich machen, sollten die Schüler einen schlechten Schnitt erhalten. Dabei konnte ich ja nichts dafür...nun ja...doch...ach egal!" Leicht schob er den Gedanken wieder beiseite, bevor er dann Juria folgte, da er doch wieder nach Yuuji sehen wollte. Denn seinen Sohn zu verlieren, wäre wohl der letzte Schnitt, der ihn endgültig zerreissen würde.

Vorsichtig kehrte Amaya die Asche zusammen und schüttete jede Asche in eine eigene Urne, welche man den Angehörigen der Verstorbenen überreichen würde. Erst als sie fertig war mit ihrem Werk, ging sie wieder zu Nozomi hin, wobei sie natürlich seinen Blick bemerkt hatte. "Oh, ich weiß es sieht komisch aus. Aber ich bin kein Schnösel, ich bin nicht das, wofür sich alle in unserer Familie - mit wenigen Ausnahmen - ausgeben."

"Denk später wieder drüber nach.....vielleicht bei einem flotten Tänzchen?", fragte Juria, während sie Yokai nun am Arm nahm und mit ihm die Treppen in den Senat hinaufstieg, Nozomi freundlich grüßte und dann das Gebäude betrat um Yokai wieder zu den Kranken Yuuji und Yoshiro zu bringen.

"Wirklich ein seltener Fall....wie lautete doch gleich ihr Wahlspruch? "Meine Welt ist die der Armen , die des Volkes"...wirklich ein rhetorisches Meisterwerk...Juria hat mir das Plakat dazu gezeigt.....wenn dich die Leute nicht wählen, weiß ich auch nicht weiter...", meinte Nozomi und grüßte Yokai, als dieser mit Juria vorbeikam, und diesmal bei weitem freundlicher.

"Auf jeden Fall bei einem flotten Tänzchen." stimmte auch Yokai zu und folgte dann Juria in Richtung des Palastes, wobei auch er diesmal noch leicht zu Nozomi nickte und Amaya nur frech angrinste, weil er genau wusste, was sie in diesem Moment dachte. Jetzt jedoch ging er nur die Stufen hoch und war dann froh, seinen Sohn wieder sehen zu können, wobei er den tadelnden Blick Yoshiros doch ein wenig ignorierte.

"Nun ja, ich bin eben unter anderen Verhältnissen aufgewachsen. Wer einmal in den Kerkern des Senats gesessen hat, weiß, wovon ich rede." erklärte Amaya. "Mir geht es nicht um die Stimmen, um Gottes Willen das ist mir doch egal, aber ich will, dass diese "Klassentrennung" oder wie auch immer man es nennen will, endlich ein Ende findet. Nur weil ich reines Blut habe, macht mich das nicht zu etwas Besserem - vor allem weil andere ja nichts für ihr Blut können. Alles in allem ist diese Trennung sowieso lächerlich. Wie können wir von uns behaupten, dass wir eine gerechte Demokratie führen, wenn wir nicht alle Gruppen und "Klassen" bei uns im Senat vertreten haben?"

"Und wird er an den Prüfungen teilnehmen können oder haben ihn die Flammen zu stark verletzt?", fragte Juria, als sich über Yuuji beugte und sein jugendliches Gesicht ansah. "Hoffentlich hat er keine bleibenden Schäden bekommen!", hoffte sie und sah ein wenig besorgt zu Yuuji.

"Nun...da wirst du gegen eine uralte Tradition ankämpfen müssen...ich bezweifle, dass das die restlichen Reinblüter und die Adligen hinnehmen werden, dass sie die selbe Schule besuchen sollen wie das gewöhnliche Volk", meinte Nozomi und betrat dann den Senat.

"Er müsste so weit in Ordnung sein. Immerhin, er trägt mein Blut in sich, und ich habe mich bisher doch als zäh erwiesen...Er wird es schaffen..." murmelte Yokai und beugte sich vorsichtig zu seinem Sohn hinunter, um ihm dann einen sanften Kuss auf die Stirn zu geben. "Er wirkt immer so zerbrechlich...das hat er eindeutig von seiner Mutter..." Ein leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht als er Yuuji genau betrachtete. Es verwunderte ihn schon fast, dass er es wirklich hatte akzeptieren können, ein Vater zu sein, und dass er nicht an dieser Sache verzweifelt war.

"Ich weiß....ich bezweifle auch, dass jemand mir in dieser Hinsicht den Rücken stärken wird, vor allem von meiner Familie, aber ich werde nicht aufgeben. Wenn ich das würde - wer wäre ich dann? Denn letztendlich bin ich niemand geringeres als Amaya Shadako. Mir liegt das rebellische Dasein schon im Blut. Aber gut, wir werden sehen wie es ausgeht in dieser Hinsicht."

"Aaaaah ureshiiiii...so nen Teddy wollte ich schon immer mal haben", freute sich das kleine Kind, das wohl eigentlich Etsumi sein sollte. "Los...gebt mir nen Stift und ich werde dafür sorgen, dass er so aussieht, dass sich jedes Kleinkind zu Tode erschrickt!", freute sie sich.
"Jaja...laber nur rum...mir ist es sowieso egal...", gähnt Gyousei-chan und schmiegte sich an seine Schmusedecke.

"Oh mein lieber Hamano...wie sehr schön und gut er doch alles umsetzt was ich ihm damals gesagt habe...", kicherte Yumi, die sich selbst auf einem Thron aus Gold sah, dessen Armlehnen aus dem eingeschmolzenen Schmuck der Shadako-Dynastie bestand. "So ein braver Vampir...hihihi....endlich gehört alles mir so wie ich es schon immer haben wollte.......",lachte sie, wobei das Lachen immer schwächer wurde und die Bilder verschwammen, bis nur noch Finsternis herrschte.

"Wir werden es ja sehen....", meinte Nozomi nur und ging dann in den Senat.